ihm der Kaiser in einem Glückwunschschreiben per-. mit ihm und seiner alten Mutter, die er sorglich sönlich gesagt, wie hoch er seine Arbeit zum Besten! am Arm führte, auf einer der aus der Stadt des Vaterlandes bewerte. Planck erblindete vor > führenden Landstraßen spazieren. Erfrischung bot
36 Jahren völlig. Sein außerordentliches Gedächt nis erregte stets die größte Bewunderung bei Fachleuten und Laien: er beherrschte bis ins einzelne das 2400 Paragraphen umfaßende Gesetzbuch.
Pforzheim, 24. Mai. In einer hiesigen Kleinsilberwarenfabrik machte heute nachmittag das 16 Jahre alte Lehrmädchen Johanna Vetter aus Brötzingen seinem Leben durch Vergiftung mit Cyankali ein Ende. Als das Mädchen in der Fabrik vermißt wurde, suchte man nach ihm und fand es im Abort mit einem Fläschchen daneben, in dem sich eine Cyankalilösung befand. Der Beweggrund zur Tat ist noch unbekannt. Da zum Vergolden Cyankali erforderlich ist, haben es die dabei beschäftigten Mädchen leicht, sich das gefährliche Gift zu verschaffen.
Berlin, 23. Mai. Die Wahlrechtsvorlage im preußischen Herrenhaus. Das preuß. Herrenhaus hat am Samstag die durch die Verfassung vorgeschriebene zweite Abstimmung über die Wahlrechtsvorlage angenommen. Die Vorlage wurde mit 127 gegen 82 Stimmen angenommen. Das Ergebnis der Abstimmung stand von vornherein fest, denn es handelte sich nur um die Erfüllung einer Formalität, da die Geschäftsordnung des Herrenhauses eine Debatte bei dieser Gelegenheit nicht zuläßt. Das Schicksal der Vorlage entscheidet sich also im Abgeordnetenhause, das am nächsten Freitag sich zum fünftenmal mit ihr befaßt.
London, 23. Mai. Der deutsche Kaiser hat heute nachmittag halb vier Uhr die Rückreise nach Deutschland angetreten. Vor der Abfahrt des deutschen Kaisers hatten sich in der Umgebung des Bahnhofes große Menschenmengen angesammelt. Bald nach drei Uhr erschienen das Personal der deutschen Bodschaft, der Lordmayor, der ehemalige Lordmayor und andere offizielle Persönlichkeiten. Kurz vor halb vier Uhr betraten der Kaiser und die kgl. Familie den Warteraum. Der Kaiser ließ den Lordmayor zu sich entbieten und unterhielt sich mit ihm. Dann begab sich der Kaiser in Begleitung des Königs, des Herzogs von Counnaught, der Prinzen Christian von Schleswig-Holstein und Arthur von Connaught, des Herzogs von Cornwall und des Prinzen Albert auf den Bahnsteig; dort nahm der Kaiser von den Anwesenden herzlichen Abschied, küßte den König auf beide Wangen und schüttelte ihm herzlich die Hände. Sodann bestieg er in Begleitung von Lord Roberts und des Grafen Wolfs-Metternich den Zug.
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— Die Dampfstraßenwalze wird voraussichlich am 26. Mai ds. Mts. von Spielberg über Simmersfeld nach Wildbad fahren und im Anschluß bis etwa 1. Juni ds. Js. die Staatsstraße Nr. 10S Pforzheim — Wildbad — Schönegründ, zwischen Wildbad und dem Lautenhof bearbeiten. Wenn die von der Walze zu bearbeitende Straßenstrecke vorübergehend abgeschrankt ist, haben Reiter und Fuhrwerke vor den aufgestellten Schranken so lange anzuhalten, bis die Erlaubnis zum Durchgang gegeben wird, was in der Regel geschieht, sobald die Walze in die Nähe der Schranken kommt. Die Zugtiere sind an der Dampfwalze vorbeizuführen.
Neuenbürg, 24. Mai. Auf dem Heimweg von hier ist der bejahrte Sensenschmied Ludwig Buchter von Arnbach von einem Radfahrer über den Haufen gefahren worden; er blieb einige Zeit auf der Straße liegen und ist, nach Hause gebracht, bald gestorben.
Das Fnmilienkreuz
Roman von M. Gräfin v. Bünau.
(Fortsetzung) (Nachdruck verboten)
Sie versuchte sich wieder in das eintönige Leben in ihrer beschränkten Häuslichkeit einzuiügen. Selten ging sie spazieren, sie scheute sich davor, in dem Stadtwäldchen wieder dem märchenhaften Gurren der wilden Tauben, dem fernen Kuckucksruf zu lauschen, den Ginster goldig unter den schlanken Tannen leuchten, die schlanken weißen Birkenstämme dazwischen schimmern zu sehen. Zu lebhaft standen ihr dann die wundervollen Frühlingsritte wieder vor der Seele.
Da ihr Mann den ganzen Vormittag im Krankenhause beschäftigt war, ging sie nur nachmittags
solch langsames Gehen nicht. Frau Hartung blieb auch oft in der Stadt vor den Läden stehen, um irgend ein neues Häckelmuster oder eine besonders billige Wurstsorte näher zu besichtigen.
Aber Käthe war geduldiger geworden. Der eine große Schmerz machte sie unempfindlich gegen die kleinen Nadelstiche ihres Lebens.
Der Doktor und seine Mutter glaubten, daß der Todesfall daheim Käthe so still und weich mache. Hartung wunderte sich daher auch nicht, daß Käthe nie von Retzow, den gemeinsamen Ritten, seinen häufigen Besuch sprach. Das war ihr wohl durch den Verlust der Mutter gleichgültig geworden.
Als wär nie die glänzende Erscheinung des eleganten Offiziers in ihr bescheidenes Leben getreten, so ruhig gingen die Tage weiter. Für Hartung wurden die Verhältnisse immer besser.
Man wurde allmählich aufmerksam auf die guten Kuren und geschickten Operationen des jungen Arztes. Seine Privatpraxis dehnte sich aus.
Käthe schüttelte unzufrieden den Kopf, wenn Hartung ihr seine Freude darüber aussprach. Aber sie drängte die bitteren Worte zurück die sie ihm früher bei solchen Gelegenheiten sagte. Sein rastloses Streben mußte sie anerkennen, obgleich ihr der Zweck desselben, der Gelderwerb, immer noch wie eine Entwertung der Arbeit vorkam.
Wenn sie auch nur solche ganz in Anspruch nehmende Tätigkeit gehabt hätte!
Sehr müde kam er meist nach Hause, fast zu erschöpft, um die Sprechstunden abhalten zu können.
— So hörte ihn Käthe eines Mittags erst im Schlafzimmer Herumwirtschaften. Sie ging ihm nach und fand ihn vor seinem Verbandkasten stehen.
„Mußt du jemand verbinden? Kann ich dir helfen?" fragte sie schnell.
„Ja, bitte!" antwortete er dankbar. „Ich komme selbst nicht damit zustande. Ich habe eine schlimme Hand."
„Hast du dich Verletzt?"
„Verletzt nicht gerade. Aber in eine kleine Wunde muß bei einer Sektion etwas hineingekommen sein. Ich habe mir die Geschichte schon mit Karbol ausgewaschen. Das tut nun natürlich Dleene, Kr. Keinbarcl etwas weh." Karteis, brau ck.
Käthe sah seine Hand und erschrack. Von der an sich unbedeutenden Wunde zog sich ein bläulicher Strich über die ganze Hand den Arm hinauf. „Blutvergiftung!" sagte sie kurz.
Er nickte. „Ja, aber es wird wohl nicht so schlimm werden."
Wie so viele Aerzte war er sehr sorglos in allem, was die eigene Gesundheit anbetraf.
Käthe legte ihm kunstgerecht einen Verband an. Sie bat ihn dringend, die Sprechstunde abzusagen und die Hand still auf ein Kissen zu legen.
Aber davon wollte Hartung nichts wissen. Er wurde beinahe ungeduldig, als sie darauf bestehen wollte.
„Ich hole mir deine Mutter zu Hilfe!" drohte Käthe. Hartung ging lachend nach der Tür. Von dort aus nickte er seiner Frau freundlich zu.
„Danke für den Verband, Käthe. Er sitzt famos. Es tut gar nicht mehr weh."
Aber sein blasses Aussehen strafte die Worte Lügen.
Früher wie sonst brach er die Sprechstunde ab.
Käthe erhob sich, den Verband zu erneuern. Die Hand war jetzt dick angeschwollen und verursachte heftige Schmerzen. Sie bat ihn, den Sanitätsrat holen zu lassen, aber Hartung lachte sie aus.
Trotzdem duldete er die Umschläge und legte sich sogar auf das tränenreiche Zureden der Mutter hin zu Bett.
Käthe blieb neben ihm sitzen. Die Hand lag hoch auf einem Kissen, um abzuschwellen. Sie band eine Eisblase darauf, aber Hartung konnte den Druck nicht ertragen. So hielt sie dann den gefüllten Eisbeutel nur dicht über der Hand, damit die Kälte ihm wohltue. Sie sah an seinem verzerrten Gesicht daß die Schmerzen beständig Zunahmen. Ihr Atem stockte fast. Sie schlich zur Tür. Das Mädchen sollte sofort zum Sanitätsrat laufen. Die Tür knarrte.
„Wo willst du hin?" fragte Hartung rasch.
„Frisches Eis holen", log Käthe schnell gefaßt.
(Fortsetzung folgt.)
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