3. Die Schule hat aus 6 Klassen (1 obere,, 4 mittlere und 1 untere) zu bestehen. Die Klassen steigen nach Jahrgängen geordnet auf und erhalten je gesonderten Unterricht.
4. Für jede einzelne Klasse ist ein Hauptlehrer vorzusehen; es sind daher erforderlich: 1 Rektor, 4 Oberreallehrer und 1 Reallehrer.
5 Für die neue Anstalt ist eine entsprechende Vermehrung des Fach- und Hilfsunterrichts in Religion, Schreiben, Singen und Turnen m Rechnung zu nehmen. Der Aufwand für den gesamten Fach- und Hilfsunterricht ist von der Gemeinde zu bestreiten. Staatsbeiträge werden zum Fach- und Hilfsunterricht, außer den Beiträgen zum Turnunterricht grundsätzlich nicht gewährt. Der an der neuen Anstalt von Geistlichen erteilte Religionsunterricht ist durchweg besonders zu belohnen. ,
6. Behufs Verwendung und Verrechnung der für Lehrmittel verfügbaren Beträge ist eine besondere der Verwaltung des Rektorats unterstellte Rektoratskasse einzurichten. Außer dem entsprechenden einmaligen Beitrage zur Errichtung bezw. Vervollständigung des physikalischen Kabinetts und der sonstigen Lehrmittel ist jährlich für Lehrmittel für die neue Schule eine Summe von 400 Mk. zn verwilligen.
7. An Gelassen sind zu stellen: 6 Helle geräumige Schulsäle, 1 Zeichensaal mit Modellzimmer und Arbeitszimmer für den Zeichenlehrer, 3 weitere Zimmer, von denen je eines zur Ausnahme der Bibliothek, der physikalischen Sammlung und der natuigeschichtlichen Sammlung zu dienen hat, 1 Zimmer für den Schulvorstand, 1 Lehrer- und Konferenzzimmer und 1 Wartezimmer für den Schuldiener.
Der Gehaltsaufwand berechnet sich für 1 Rektor, 3 Oberreallehrer und 1 Hilfslehrer auf etwa 16 700 Mark, wovon ca. 4200 Mk. Staatsbeiträge abgehen, so daß die Stadtgemeinde, die für die Realschule bisher ca. 3000 Mk. aufwendete, noch 12 500 Mk. zu leisten hätte, also mehr gegen seither 9500 Mk. Hiezu käme aber noch der Aufwand für den Fach- und Hilfsunterricht, der zwar in der Hauptsache durch das Sckmlgeld gedeckt werden könne. Bezüglich des Staatsbeitrags habe er im Auftrag des Herrn Kultministers zu erklären, daß für die nächsten 2 Jahre aus einen solchen nicht gerechnet werden könne. In Anbetracht des bedeutenden Mehraufwands und des zu erwartenden geringen Besuchs der zu errichtenden Oberklassen müsse die Ministerialabteilung von der Erweiterung der Realschule dringend abraten, dagegen empfehle sie die Errichtung einer Hilfslehrerstelle, die bei der Ueberfüllung der beiden Klassen und bei der nicht zu leugnenden Ueberanstrengung der beiden Lehrer geboten erscheine. Die Leistungsfähigkeit der Schule würde durch Schaffung der Hilfslehrerstelle beträchtlich gehoben, die Schüler könnten dann so gefördert werden, daß zur Erreichung der Berechtigung zum einjährigen freiwill. Dienst nur noch der Besuch einer auswärtigen Schule auf 1 Jahr notwendig wäre.
Der Stadtvorstand gibt hierauf mit Zustimmung der Kollegien die Erklärung ab, daß unter den geschilderten Umständen die Stadt vorerst an eine Erweiterung der Realschule nicht denken könne, die von der Stadt zu bringenden Geldopfer wären zu beträchtliche- und ständen in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden Erfolgen. Nachdem die Stadt vor dem Neubau des Realschulgebäudes stehe und bei dem Neubau auf eine mögliche Erweiterung der Realschule Rücksicht zu nehmen wäre, sei aber der Zeitpunkt gekommen gewesen, sich mit dieser Frage eingehender zu beschäftigen. Es sei jetzt die erwünschte Klarheit geschaffen, was auch für eine künftige Behandlung der Frage von Wert sei. Das Realschulgebäude könne übrigens so ausgeführt werden, daß ein Anbau für weitere Schulklassen später immer noch möglich ist. Bezüglich der angeregten Schaffung einer Hilfslehrerstelle wollen sich die Gemeindekollegien weitere Beschlußfassung Vorbehalten. Nachdem Herr Oberstudienrat Entreß noch in Aussicht gestellt hatte, bestimmte Vorschläge über Errichtung der Hilfslehrerstelle' den Kollegien schriftlich unterbreiten zu wollen, wird die Verhandlung vom Vorsitzenden mit Dankesworten an den Herrn Oberstudienrat geschlossen.
Hlnlerhcrttendes
Das Familienkreuz
Roman von M. Gräfin v. Bünau.
(Fortsetzung) Machdruck verboten)
„Kann ich die Zimmer für die Brüder in Ordnung bringen?" fragte Käthe rasch.
„Das wird Paula gewiß schon angeordnet haben Ruhe dich lieber aus."
„Ich bin also nur überlästig hier, mache höchstens noch mehr Arbeit! Meine Mutter darf ich nicht einmal sehen! Warum hast du mich denn kommen lassen?"
Rochlitz ließ diesen Ausbruch unbeantwortet.
^ Er beugte sich über seine Schreiberei. „Ich muß viele Briefe schreiben. Die Verwandten wollen ! natürlich Nachricht haben. Wenn du irgend etwas 'wünschest, wende dich nur an Paula," sagte er j endlich.
! Käthe ging ohne Antwort hinaus. Sie stieg ' in den zweiten Stock hinauf und trat in ihr altes Zimmer. Ein erstickender Kampfergeruch wehte ihr ' entgegen. Alle möglichen Polsterwöbel standen zusammengeschoben, an der Wand, mit Leinenkappen bezogen. Jedes Stück hauchte einen so intensiven Geruch aus, daß ihr die Tränen in die Augen traten.
Sie ging schnell durch das kleine Vorzimmer ' hinaus. Da stand noch Heinerles leeres Bett. Keinerlei Wie lange hatte sie nicht-an das Kind gedacht! Gleich jetzt wollte sie ihn auffuchen. Das war doch ein Mensch, eine Seele die sich freute ^ie wieder zu sehen!
^ Ohne nack der Jungfer zu klingeln o5er auch inur zu fragen, in welches Fremdenzimmer Paula ! für gut befunden hatte, sie unterzubringen, ohne ' daß jemand es merkte, ging sie die Treppe wieder ! herunter, über den Hof. den schmalen Pfad, der i sich durch die Wiesen schlängelte, entlang nach Sem ^ Lehrerhaus.
( Mehrere Kinde spielten vor der Haustür.
, Heinerle war nicht darunter. Sie fragte nach ihm..
Die Kinder grinsten sie an. Endlich sagte der älteste Junge auf ihre wiederholten Fragen: „Heinz, der ist jetzt wohl im Stall beim Schweinefüttern."
Käthe stieg eine Zornesröte ins Gesicht. Zum Schweinehirten verwendete man also das Kind, i das sie wie ein eigenes aufziehen, jedenfalls gut 'gehalten wissen wollte! „Ruft mir ihn her!" befahl sie den Kindern.
Der Auftrag machte Spaß. Mit lautem Hallo jagten sie über den Grasplatz den Ställen zu.
Käthe ging unruhig auf und ab, bis die Kinder wieder angelaufen kamen.
„Heinerle — Heinerle, kennst du mich denn nicht mehr?" Sie erwartete, daß der Junge mit ausgebreiteten Armen auf sie zustürzen werde.
War denn das ihr Heinerle, ihr kleiner Liebling, das Kind, von dem sie unter herzzerreißendem Schluchzen Abschied nahm — dieser große, plumpe Bengel mit dem kahlgeschorenen Kopf, dem braungebrannten Gesicht, mit der aufgestülpten Nase, in dem schmutzigen, geflickten Kittel!
Ein Schluchzen stieg in ihrer Kehle auf.
„Heinerle, mein armer Heinerle — was haben sie aus dir gemacht?
Sie faßte den Jungen um die Schultern, obgleich er sehr nach dem Schweinestall roch und vor Verlegenheit dunkelrot, mit seinem Stiefelabsatz das linke Bein scheuerte.
(Fortsetzung folqt.)
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