— Am 6. Aug. wird der an der Bahnlinie Wildbad-Pforzheim zwischen den Stationen Rotenbach und Neuenbürg errichtete Haltepunkt Neuenbürg Stadt für den Personenverkehr eröffnet werden.
UnterHaltenöes.
Er soll dein Herr sein.
Erzählung von C. Aulepp-Stübs.
(Forts.) (Nachdruck verboten.)
„Gut? Ja, das ist er! Aber das war sein Vater erst auch und dennoch — —." Die Tür wird geöffnet und dem Geheimrat durch Hildegards Eintritt das Wort abgefchnitten. Mit lieblichem Lächeln reicht sie erst dem Onkel, dann der Tante die Hand, und so steht sie zwischen ihnen — wohl blaß und schmal, doch stolz und schön.
„Nochmals herzlich willkommen," sagt sie innig.
Man plaudert, man will sich zu Trsch setzen, es soll heute zu Ehren der vollständig genesen heimgekehrten Tante ein Gläschen Champagner geben. Als echte Hausfrau will sie aber jetzt, bevor man sich setzt, erst einmal in die Küche gehen, während Onkel und Nichte noch manches durchsprechen. Sie kehrt befriedigt und glücklich zurück. Ueberall fand sie die alte Sauberkeit, kein Tipfelchen war verändert, alles genau so, wie sie es gern hat.
Onkel und Nichte trifft sie mit ernsten Gesichtern an. Sie fragi/erschrocken nach dem Grund.
Hildes klare weiche Stimme bebt leise, man merkt es ihr an, daß die Erzählung ihr schwer wird und fast zögernd kommen die Worte aus dem kleinen Munde. Aber es muß gesagt werden. Onkel und Tante müssen wissen, warum Richard gerade jetzt auf einer größeren Geschäftsreise weilt.
Nur was in jener schwülen Sommernacht oben in des Geheimrats Arbeitszimmer vorgefallen ist — das behält sie für sich, das ruht verschlossen, tief in ihres Herzens dunkelstem Schrein.
Der herbe Zug um den Mund vertieft sich, wenn sie an die Stunden denkt, in welcher ihr einziger Bruder fast zum Dieb geworden wäre. Bald ja — aber, Gott sei dank, er war es noch nicht, es konnte noch niemand mit Fingern auf ihn zeigen. Das Geheimnis gehört ihr allein. Wie viel Sorge er ihr auch bereitet, er ist doch ihr Bruder.
So erzählt sie nur das, was der Onkel unbedingt wissen muß, aber die Mitteilung von Richards verändeter Lebensweise bekümmert ihn schon sehr. Er schaut ernst in das blasse Ge- sichtchen, auf den bebenden Mund, und ein unendliches Erbarmen kommt über ihn: Es ist ihm plötzlich, als müßte er Hilde vor etwas Schrecklichem bewahren, was ihr droht. Ihre Züge erscheinen ihm auch so verändert, er bemerkt erst jetzt den herzergreifenden Zug müder Resignation, welchen er früher an seiner Willensstärken Nichte nie gesehen hat. Sein Auge wird schärfer, es ist jetzt das des Arztes, aber auch wiederum das des Angehörigen, welcher Herz und Seele des ihm teuren Menschen studieren möchte. Hildegard kennt diesen Blick. Sie hat ihm bisher immer begegnen können. Hell und klar hatte sich sonst Auge in Auge versenkt, hatte der ältere Mann in dem lieben, stolzen Geschöpf ein Kind seiner hohen Gesinnung, seines edlen Strebens erkannt und wie ein ihm anvertrautes kostbares Kleinod es gehegt und gepflegt. Bisher hatte seine Mühe und Sorgfalt herrliche Früchte getragen, denn vor ihm sitzt ein Mädchen, die hoch über dem Durchschnittsmaß der Frauen steht. Ausgezeichnete Kenntnisse, kühle Sicherheit, gepaart mit starkem Willen und einem edlen, weichen Herzen — das alles) in einem liebreizenden, anmutigen Körper — wo, in aller Welt, gab es zum zweitenmal ein solch vollkommenes Geschöpf? — Aber — ist dieses junge Weib glücklich? Nein! Es trägt einen großen, nagenden Lebensschmerz still im Herzeu. Ihr Lebensweg wird sicherlich kein rosenbestreuter Liebes- pfad sein, sondern ein dornenvoller Pfad der Pflicht.
Wer weiß — des Geheimrats Augen hängen ordentlich angstvoll an dem feinen Antlitz — sollte seine Hilde vielleicht, tief im Innersten verborgen, einen neuen, ihm unbekannten Kummer zu tragen haben?
Sie sitzt, das Köpfchen wie müde in die kleine Hand gestützt, mit zuckenden Lippen da. Seine Frau streichelt liebkosend ihre Wange, da sieht sie auf und wirst ihr einen innigen Dankesblick zu, dann drückt sie ihre Lippen auf die sie liebkosende Hand und sagt leise und stockend:
„Ihr seid so gut zu mir — zu Richard nehmt die Kinder des Verbrechers in Eu-r Haus auf. O, wir bringen Euch Unglück — Schande! Paßt auf," die Stimme versagt ihr bei den letzten Worten.
„Aber Hilde! Um Gotteswillen, Kind, sag so etwas nicht," erwiderte die Frau Geheimrat, erschrocken ihren Arm um sie schlingend.
Ihr Manu ist aufgestanden und geht im Zimmer erregt auf und ab. Da steckt mehr dahinter — ist sein Gedanke. Er kennt doch seine Hilde. Sie hatte bisher nie das dunkle Verhältnis ihres Lebens erwähnt. Wie im stillschweigenden Einverständnis war zwischen ihnen bisher nie die Rede von demselben gewesen. Die spärlichen Nachrichten, welche ihm auf amtlichem Wege über seinen Schwager zugingen, hatte er so schonend und diskret wie möglich den Kindern desselben unterbreitet. Seitdem Hilde erwachsener war, las sie dieselben selbst, sprach sich aber nie darüber aus. Nun auf einmal diese Erschütterung, dieser trostlose verzweifelte Hinweis auf die Schande! Da mußte etwas geschehen sein! Sollte Charlotta in ihrem grenzenlosen, dünkelhaften Hochmut sie verletzt und gekränkt haben!
Richards jetziges lockeres Leben konnte wohl dieses edle Schwesterchen betrübt und es mit banger Sorge erfüllt, aber doch nicht eine so grenzenlose Bitterkeit, wie sie sich in ihren Worten, ihrer schmerzdurchbebten Stimme offenbarte, erzeugt haben.
Was für Stürme waren über seines Lieblings Haupt dahingezogen, von denen er nichts wußte? Welcher gewaltigen Macht war es gelungen, das harmonische Gleichmaß ihres Wesens so zu erschüttern? — O, er mußte es erfahren, damit er abwehren, sie schützen konnte, dachte der besorgte Geheimrat. Jetzt will er erst versuchen, seinen Liebling aufzuheitern. Lina hat schon ein paarmal durch ihren Eintritt angedeutet, daß sie die Suppe auftragen möchte, sich aber auf seinen abwehrenden Wink stets eilig zurückgezogen. Jetzt aber will er die trüben Gedanken verscheuchen; sich freuen, daß seine Agnes gesund und sie wieder daheim sind
Er klingelt, läßt auftragen und schenkt den Wein ein, welchem später der perlende Champagner folgt. Dann erzählt er allerhand lustige Geschichten von der Reise und ist gegen seine Damen die Aufmerksamkeit und Liebenswürdigkeit selbst.
Hildegard merkt seine Absicht. Den Pslege- eltern zu Liebe verschließt sie ihr Leid tief im Herzen und gibt sich liebevoll und heiter.
(Fortsetzung folgt.)
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