0 Der in Karra« am Main verstorbene Zigarrenfabri­kant Jung hat nach dem FrankfurterGeneral-Anzeiger" seine Verwandten und ein Bankhaus um größere Summen, Arbeiter und Arbeiterinnen um ihre Notgroschen gebracht. Auch Mündelgelder soll er unterschlagen haben. Angeblich handelt eS sich um etwa 300 000 Mk.

* Werl:«, 17. Sept. Die Wiederaufnahme der Fahrten der Studiengesellschaft für elektrische Schnellfahrten hat gestern stattgrfunden und sehr befriedigende Ergebnisse ge­habt. Die erzielte Fahrgeschwindigkeit betrug bis zu 172 Kilometer in der Stunde.

* Wenn es sich bei dem Kaisermanöver am 9. Sept. nicht um eine bloße Hebung, sondern um eine Schlacht ge­handelt hätte, so wäre das 11. preußische Armeekorps von den Sachsen völlig vernichtet worden. In geschickter Be­wegung, unter voller Ausnutzung der Marschfähigkeit seiner Truppen vollzog Blau (Sachsen) zunächst einen Parallel­marsch mit dem Gegner, um dann über den Abschnitt der Methan hinüber, den eS frühzeitig mit Vortruppen besetzt und gesichert hatte, rechts einzuschweuken und dem Gegner den Weg zu verlegen. Das ll.preuß. Armeekorps erkannte die Größe der Gefahr nicht. Erst als sich seine Spitzen der großen Straße Naumburg-Dornberg näherten, nahm es eine Bereitschaftsstellung und trat mit Len Spitzen des an­rückenden 19. Armeekorps in ein leichtes Gefecht. Aber unbewußt befand es sich schon in diesem Augenblicke in einer derart gefährlichen Lage, daß selbst ein schleuniger Rückzug ohae große Verluste kaum mehr ausführbar war. Ob es sich östlich der Unstrut, Weißenfels gegenüber, zu lange aufgehalten hatte, ob es zu spät von dem Umgehnngs- marsche der Blauen unterrichtet war: jedenfalls versagte die Gefechtsaufklärung wieder einmal vollständig. Die 22. rote Division wurde zu einem Rückzüge genötigl, bei dem sie wie ein aufgestöberter Ameisenhaufen in großen Klumpen an den Blauen vorbeizog: ein Augenblick, mörderischer als jener Augenblick bei Königgrätz, in dem die Garde Chlum und RoSberitz besetzte nnd in die dichten Massen zweier östreichischer Armeekorps ihr verderbensprühendes Schnell­feuer entsandte. Kein Zweifel: das 11. Armeekorps war nicht nur gänzlich von seiner RückzugSlinie abgedrängt und auf Naumburg nördlich zurückgeworfen, sondern zu bedeutenden Teilen geradezu vernichtet. Und das geschah in einem kurzen Jnsanteriegefecht von etwa 30 Minuten Dauer, in das auf beiden Seiten die Artillerie keine Ge­legenheit hatte einzugreifen. Das SignalDas Ganze halt" machte der unnatürlichen Lage ein Ende, und nun marschierte das 11. Armeekorps, eine volle Stunde hin­durch, ein langerZag des Todes," bei den Linien der siegreichen blauen Partei in der Richtig auf Kösen vorbei.

* Obwohl Deutschland keineswegs den größten Ver­brauch geistiger Getränke unter den Kulturländern aufweist, so ist der Genuß von Bier, Wein und Branntwein doch ein so großer, daß auf jeden Einwohner, Säuglinge mit ein­gerechnet, ein Aufwand von jährlich 44 Mark für diese drei Genußmittel, entfällt. Berücksichtigt man, daß der Ge­samtaufwand von 2500 Millionen Mark für geistige Ge­tränke in der Hauptsache von den männlichen Bewohnern Deutschlands im Alter vcn mehr als 15 Jahren aufgebracht wird, so gibt jeder Mann jährlich etwa 140 Mark für Bier, Wein und Branntwein aus. Das sind enorm große Sum­men. Es würde sicherlich viel Not und Elend aus der Welt verschwinden, es würden viele Klagen verstummen, wenn diese Summen eine andere Anwendung fänden.

* Die neueste Völkerwanderung bewegt sich innerhalb Deutschlands vom Lande nach der Stadt der Bauer wird Fabrikarbeiter und vom Osten des Reiches nach dem Westen. Innerhalb 5 Jahren hat z. B. Schlesien 221000, Ostpreußen 210 000 und Posen 144000 Personen an den Westen Rheinprovinz und Westfalen abge­geben. Die mächtige Industrie dort hat diesen Strom axf-

WerraL.

(Fortsetzung.)

In einem eleganten Restaurant der Pariser Boulevards nahe der Großen Oper saß Georg von Scholting beim Diner. Die vorzüglich zubereiteten Speisen hatten ihm ausgezeich­net geschmeckt und jene behagliche Stimmung hervorgerufen, in welcher man bereit ist, auch einem weniger sympathischen Menschen freundlicher entgegenzublicken. Die Ausstattung der Räume war prunkvoll, aber von jener zierlichen Pracht, die neben dem Auge auch den Geist erfreut. Silbergraur schlanke Marmorsäulen trugen die kostbar ausgelegte Decke, und aus der Vergoldung der Wände funkelten, geschickt an­gebracht, zahlreiche Glühlämpchen. Geräuschlos huschte die Dienerschaft hin und her, und nur von einigen Tischen, deren Gesellschaft in animiertere Stimmung geraten war, klang laute Unterhaltung. Das Publikum war international; neben den Franzosen schlanke und überschlanke Sprößlinge Englands mit dem gelangweilten oder hochmütigen Blick der so oft viele Söhne nnd Töchter Albions für Angehörige anderer Nationen unausstehlich macht, und dann namentlich reiche Russen mit den kräftigen Backenknochen in dem breiten Gesicht und dem robusten Körper. Pariserinnen der ganzen und der feinen halben Welt waren an den Tischen zerstreut, hier, wo ein feinerer Ton Gesetz war, für ein minder geübtes Auge kaum von einander zu unterscheiden.

Georg von Scholting war auf einer Dienstreise be­griffen, die ihn über Paris führte, und er hatte einige Tage Aufenthalt genommen, um einen bekannten Herrn zu begrü­ßen, mit dem er am Abend auch die Oper besuchen wollte Dem Reiz, welchen die französische Hauptstadt für Welt­männer bietet, hatte auch er nicht zu widerstehen vermocht, und angeregt dachte er darüber nach, wie wohl sein Bruder, der ernste Walter, aufschauen würde, wenn der ihm hier gegenüber säße. Der Artillerie-Leutnant war noch nie in

Sr. M. dem deutschen Kaiser' ihren ehrfurchtsvollen Will­kommgruß.

sj (Deutschenhaß auch im Unglück.) Kürzlich ist ein großer Teil des Ortes Grsvnlk in Bosnien durch Feuer zerstört worden. Der Landesoberste General Baron Appel sandte den Notleidenden einen Eisenbahnwagen voll Brot.

Der Wagen wurde jedoch mit der Bemerkung zurückge­schickt, daß man von einemSchwaben" nichts annehmr.

* Hraz, 17. Sept. Der durch Hochwasser in Kärnteu angerichtete Schaden wird auf sechs Millionen Kronen ge­schätzt.

jj (Eine englische Bosheit.) Den Augenblick, den Kaiser Wilhelm II. zur Teilnahme an Jagden in Augarn verweilte, hielten Londoner Blätter von der bekannten Charaktereigenschaft für den geeigneten Zeitpunkt, die Ungarn gegen Deutschland aufzuhetzen, indem sie mit dem Scheine vollster Ernsthaftigkeit folgendes meldeten: Kaiser Franz Joseph ist entschlossen, seinen ungarischen Schwierigkeiten durch einen Verzicht auf die Krone ein Ende zu machen.

Den Kronprinzen Franz Ferdinand wird die ungarische Na­tion als Thronfolger nicht anerkennen, sondern von ihrem konstitutionellen Rechte Gebrauch machen und den zweiten Sohn des deutschen Kaisers, den Prinzen Eitel Friedrich zum König erwählen. Selbstverständlich drucken die Pariser Blätter diese faustdicke Lüge mit vielem Behagen und der Versicherung nach, daß es sich tatsächlich so verhalte, es müßte auch zugegeben werden, daß sich Kaiser Wilhelm großer Beliebtheit in Ungarn erfreue, die sich auf seinen Sohn vererben werde.

* Trotzdem unter den 500000 Bewohnern von Best sich 125000 Deutsche befinden, beschloß im vorigen Jahre der fanatische magyarische Stadtrat, daß in den Volksschulen die deutsche Sprache nicht mehr gelehrt werden dürfe. Jetzt häuien sich Klagen über Klagen darüber an. Deutsch ist die Hauptsprache Oesterreich-Ungarns. Es ist die Sprache der Wissenschaft und des geschäftlichen Verkehrs. Junge Leute ohne Kenntnis der deutschen Sprache haben wenig « « Aussicht, sich eine gute Lebensstellung zu sichern. Nun wird 8 der Pester Stadtrat bestürmt, die deutsche Sprache wieder

in den Volksschulen zuzulassen, wenn auch nur für frei- willige Teilnehmer am Unterricht. «

sj (Vom Gletscher ausgeworfen.) Vor 13 Jahren machte, so wird derMünchener Zeitung" aus Giro! berichtet, der -xA « Bergführer Untersteiner eine Tour im südlichen Groß- L venedigergebiet und verschwand in einer Gletscherspalte. Die "

Leiche zu bergen, war unmöglich. Schon hatte man längst die Hoffnung aufgegeben, von Untersteiner je eine Spur zu entdecken, da überschritt der Pinzgauer Führer kürzlich den Dorfer-Ferner und bemerkte unweit der Zunge etwas Dunk- les: es war die vom Gletscher ausgeworfene Leiche Unter- steiners. Dieser selbst wie die Ausrüstung zeigte sich ganz -- »§

unversehrt. S-ZR?

* San- (Tirol), 17. Sept. Auch hier ist eine Hoch- , Wasser-Katastrophe eingetreten. Biele Häuser stehen unter ^ Wasser. Die Einwohner mußten teilweis durch die Wasser- ^ wehr den Fluten entrissen werden.

* Graf del Balzo in Hlom verführte die junge und hübsche Tochter seines Freundes Ernesto delli Francs. Da der Graf sich weigerte, das Mädchen zu heiraten, schoß der Vater ihn auf offener Straße über den Haufen. Als der Richter die Freisprechung aussprach, klatschte das an­wesende Volk laut Beifall und rief:Lang lebe die volks­tümliche Justiz!" Robert del Balzo war der Sprößling einer vornehmen aber entarteten Familie.

* Baris, 16. Septbr. Der sozialistische Abg. Jaures, Vizepräsident der Deputiertenkammer, schreibt in der heutigen Petite Republiqne, er wisse aus sehr guter Quelle, daß in Kreisen der Armeeleitung eine Expedition nach Marokko be­schlossene Sache sei. Man studiere bereits den Plan eines französischen Protektorats in allen Einzelheiten und be-

L»«

gesogen. Der Zug nach dem Westen wäre noch größer, wenn er nicht durch Berlin und Hamburg etwas oufgehalten würde. Hierhin wenden sich in der Mehrzahl Frauen und Mädchen, weil diese dort leichter gut bezahlte Stellung finden. Berlin hat 800 000 und Hamburg 267000 Ein­wohner, die nicht in diesen Städten geboren sind. Bonden 9100 000 Einwohnern, die am 1. Dezember 1900 in den 33 deutschen Großstädten gezählt wurden, waren nur 3 900000 oder 43,3 °/o in diesen Städten geboren, die übri­gen 5 200000 Einwohner, 56,7 °/o waren Zugezogene. 2 Millionen davon waren aus entfernten Gegenden zugezogen, 2 800000 aber aus der näheren Umgebung.

sj Eine interessante Nachricht kommt aus Kiek. Da­nach gestattete der Kaiser dem Vizepräsidenten der franzö­sischen Abgeordnetenkammer, Etienne, die Besichtigung der dortigen Reichswerft und der Anlagen des Kriegsbafens. Wie erinnerlich sein wird, hat bereits der französiscke Marine­minister Lockroy mit kaiserlicher Erlaubnis in Kiel Umschau gehalten. Er veröffentlichte dann im Pariser F»garo längere Berichte über das Gesehene, worin er darlegte, wie viel Frankreich von Deutschland noch lernen könne. Vor kurzem ist auch eine französische Kommission nach Deutschland ab­gegangen, die untersuchen soll, wie es kommt, daß die Gesundheitsverhältnisse im deutschen Heere besser sind als im französischen.

sj Das LinienschiffKaiser Wilhelm der Große" erlitt bei den Manövern eine Verbiegung der Steuerbord­schraubenwelle. Es ist ins Kieler Dock gegangen.

* Swinemüude, 15. Sept. Seit gestern abend wütet hier ein heftiger Nordostwind mit schwerem Unwetter. Der Sturm hat die Holzstege der Badanstalten fortgerissen, Bäume entwurzelt und auch sonst großen Schaden ange­richtet. Wegen Hochwassers konnten die Gäste des Restau­rants Seebrücke dasselbe am Abend nicht verlassen. An der Oftmole ist die SchaluppeWilhelmine" aus Wolgast ge­strandet und zerschellt. Der Kapitän Schröder wurde ge­rettet. Der Bootsmann Krüger ist ertrunken.

Ausländisch §s.

* Me», 17. Sept. Gestern erfolgte ein gemeinsamer Schritt der Mächte in Sofia. Es wird darin betont, daß die Mächte znm letzten male der bulgarischen Regierung nahelegen, nicht zum Kriege gegen die Türkei zu treiben, denn unbeschadet des Ausganges des Krieges würden weder Bulgarien noch Mazedonien Vorteile daraus ziehen.

js Wien, 17. S-Pt. Die Wiener Abendpost schreibt zu der bevorstehenden Ankunft des deutschen Kaisers : Se. Ma­jestät der deutsche Kaiser beendet heute abend den Aufent­halt im südungarischen Jagdrevier. Er trifft morgen zum Besuch Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph hier ein. Die Stadt Wien hatte schon wiederholt die Freude und die Ehre, Kaiser Wilhelm II. in ihren Mauern zu beherbergen und dem treuen Freund unseres kaiserlichen Herrn, dem Oberhaupt des verbündeten, Reiches, ihre ehrerbietigsten Sympathien zu bezeugen. Unter glänzender und feierlicher Begleitung wird der hohe Gast in Wien einziehen. Se. Majestät Kaiser Franz Foseph, umgeben von den hier an­wesenden Erzherzogen, gefolgt von den Spitzen der Militär- und Zivilbehörden Wiens, wird den deutsch-n Kaiser am Bahnhof empfangen. Der Weg in die Hofburg wird den erlauchten Gast durch die festlich geschmückten Straßen, durch ein glanzvolles militärisches Spalier führen und die Kund­gebungen der Bevölkerung werden Kaiser Wilhelm einen ebenso ehrfurchtsvollen wie herzlichen und von echten Em­pfindungen beseelten Empfang bereiten. Dieser Empfang wird nicht nur dem erhabenen Freunde unseres allergnädig­sten Kaisers und Herrn, dem Haupte des verbündeten deut­schen Reichs, sondern auf der mächtigen und eindrucksvollen Persönlichkeit des Gastes gelten. Die Bevölkerung der Reichshauptstadt und der Residenzstadt Wien entbietet

Paris gewesen, bei seiner geringen Neigung für Amüsement und Zerstreuung hatte er auch nie besondere Sehnsucht für eine Fahrt nach dem Seine-Babel empfunden.

Wer weiß auch, ob Walter die Konversation mit der kleinen Madeleine Rüffler nicht besser behagt, als alles Pariser Leben!" sagte Georg vor sich hin. Und vor seiner Erinnerung stieg das fein gezeichnete, anmutige Köpfchen auf, das sogar sein Herz in Banden zu schlagen gedroht hatte.

Und vor Madeleine Rüffler wandelten die Gedanken des jungen Diplomaten zu Anne von Marigny. Er hatte in Paris behutsam sich nach der verführerischen Frau er­kundigt, überall war man ihres Lobes voll. Sie sei eine große und vornehme Dame von untadelhaftem Ruf, als eine feurige Patriotin bekannt, aber als nichts weiter. Nie­mand, auch des Colonel von Marigny früherer Adjutant, Gaston von Larotte nicht, konnte sich rühmen, von ihr die kleinste Auszeichnung erhalten zu haben.

Gaston von Larotte! Ihn meinte Georg von Scholting am Abend zuvor auf den Boulevards in einer eleganten Equipage gesehen zu haben. Er saß einer kostbar ge­schmückten Dame und einem älteren Herrn gegenüber, wäh­rend neben ihm ein junger Mann mit müden, verlebten Zügen Platz genommen hatte.

Scholting mußte von allen Personen, die er in Metz kennen gelernt am meisten an diesen französsischen Offi­zier denken, wegen dessen damaliger Miston er ein immer von neuem auflauchendes Mißtrauen nicht zu überwinden vermochte. Es war ja Alles richtig,was Herr Rüffler ihm damals gesagt, aber wer kann nun einmal gegen seine eigene Natur ... ?

Eine kleine Gesellschaft betrat den Speisesaal; ein Offizier in voller Uniform, einen blitzenden Orden Schol­ting kannte ihn, es war ein russischer, führte eine untersetzte junge Dame, deren kühnes, tiefdunkles Gesicht zwei zugleich neugierige und kecke Augen zeigte. Lebhaft musterte sie die Anwesenden, ein übermütiges, spöttisches Lächeln umflog die

vollen Lippen, und einige flüchtige Worte, dre sie ihrem Begleiter zuwarf, ließen diesen in die Heiterkeit einstimmen.

Das Paar nahm mit den ihm folgenden Herren au einem der in der Nähe Scholtings befindlichen Tische Platz und aus den Worten, welche die langsam der Dame und dem Offizier folgenden Herren mit einander wechselten, erkannte Georg sofort, das es Russen waren.

Ein einziger Blick hatte für den deutschen Herrn genügt, Gaston von Larotte zu erkennen. Nicht weil er eine neue äußere Tracht angelegt, das unruhige, suchende Auge hatte sofort die Erinnerung an jenen bedeut­samen Tag in Metz geweckt. Larotte bot in seiner Uni­form ein Bild selbstbewußter Kraft, stolzer Sicherheit, und die Freude über den wohl erst in jüngster Zeit erhaltenen Orden leuchtete deutlich aus seinen Zügen. Georg von Scholting hatte keinen Anlaß, ein Wiedererkennen von Sei­ten des französischen Offiziers zu fürchten, er wollte es aber nicht gerade herbeiführen, und so verhielt er sich ruhig an seinem Tische, ziemlich vor den soeben Angekommeneu verdeckt durch eine der schimmernden Marmorsäulen.

Das Gespräch zwischen den Fremden gestaltete sich sofort sehr lebhaft, und es ward immer animierter durch den reichlich aufgetragenen Champagner, der ein ausge­wähltes Diner begleitete. Gaston von Larotte war der ruhigste unter ihnen, die Dame lachte ungeniert, sie sprach am häufigsten mit Larotte, der nur halb­laute Antworte» gab, oder mit den älteren der beiden Rus­sen, den siePapa" nannte. Selten richtete sie das Wort an den dritten Herrn, der gelangweilt sich in den präch­tigen Räumen umschaute. Scholting beobachtete einmal, wie dieser den Kapitän von Larotte mit einem tückischen Blick streifte, als derselbe in halber Vertraulichkeit der Dame ins Ohr flüsterte. Etwas wie tartarische Grausamkeit funkelte in diesen kleinen, von den Lidern halb verborgenen Augen. (Fortsetzung folgt.)