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die bisherigen 3 Bände je 2 Schuljahre lang in Benützung waren. Der neu erschienene erste Band ist daher vorerst nur für die unterste Klasse (3. Schuljahrgang) bestimmt, die Eü führvng der übrigen neuen Bände verteilt sich auf die nächsten 5 Jahre, so daß deren Beschaffung für die älteren Schüler nicht mehr in Betracht kommt.
* Stuttgart, 29. Juli. Der Mörder des Landjägers Schmid in Heidenheim wurde lt. „Schw. Bote" heute nachmittag in einem Jägerhäusle bei Eßlingen ergriffen und ins Gefängnis eingeliefert. (Für seine Ergreifung hatte die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 300 Mark ausgesetzt.)
* Stuttgart, 30. Juli. Beim 2. Bataillon des 119. Regiments, wo ärztlicherseits 14 Typhuserkrankungen mit mildem Verlauf festgestellt wurden, ist seit dem 17. Juli kein weiterer Typhusfall hinzugekommen.
* Waivliuge«, 27. Juli. Unter großer Beteiligung wurde heute nachmittag Fabrikant Heß beerdigt, Inhaber der ersten Falzziegelfabrik in Württemberg. Er war ein weitschauender Geschäftsmann, der für die Industrie der Falzziegelei in ganz Deutschland bahnbrechend gewesen ist. Lange Jahre gehörte er auch dem Gemeinderat an.
* Mm, 24. Juli. Das Generalkommando des 13. Armeekorps hat kürzlich verfügt, daß jeder Offizier, Truppenteil rc., gegen den durch die Presse eine Beschuldigung erhoben wird, sofort zur Einleitung der Untersuchung Bericht zu erstatten hat. Man bringt diesen Erlaß in Zusammenhang mit verschiedenen Soldatenmißhandlungen, die bei dem hier garmsonierenden Grenadierregiment Nr. 123 vorgckommen und entweder durch die Presse oder anonym zur Kenntnis des Generalkommandos gelang: sind. In dem einen Falle wurde einem Gefreiten der 10. Komp, des genannten Regiments bei einem nächtlichen Wortwechsel von einem Untereffizier ein Kochgeschirr an den Kopf geworfen. Die dadurch verursachte Wunde wurde in der Revierkrankenstube behandelt. Es trat aber dann eine Eiterung nach innen ein, die in Verbindung mit Kopfrose den Tod des Gefreiten herbeiführte. Den Mannschaften wurde unter Androhung von Strafen Stillschweigen anbefohlcn. Bei der 9. Komp, wird ein Sergeant beschuldigt, einen Rekruten dermaßen gegen die Wand geworfen zu haben, daß er ein Schlüsselbein brach. Bei der 3. Komp, ertränkte sich kürzlich ein Soldat. Hinterlassene Briefe erhoben schwere Beschuldigungen gegen einen Leutnant und einen Unteroffizier. Untersuchung rst in allen Fällen ein geleitet. (Frkf. Ztg.)
* (Verschiedenes.) In Balgheim wurde eine Frau von einer Kreuzotter gebissen, als sie im Walde einen Haufen Reis, in welchem das Reptil Unterschlupf gesucht hotte, auf- heben wollte. Todesgefahr scheint jedoch nicht zu bestehen. — Soldat Konrad Mühleck aus Mul fingen wollte den Zug 2 Uhr 20 nachmittags in Blaufelden noch erreichen und kam springend in größter Eile an den Billetsch alter. Hier brach er, von einem Hitzschlag getroffen zusammen und starb dort trotz sofort angewandter ärztlicher Hilfe nach kurzer Zeit. — In Grözingen (Nürtingen) gab es Streitigkeiten zwischen einigen jungen Burschen. Dabei wurde ein 18 Jahre alter Mensch von Altenrieth von zwei Brüdern aus Bovlanden so schwer gestochen, daß er alsbald eine Leiche war. — Dieser Tage stellte ein Bäckermeister in Jsny um 12 Uhr mittags einen neuen Gehilfen ein. Um halb 11 Uhr war derselbe schon mit Uhr und zwei Ketten, welche er seinem Kollegen gestohlen hatte, verschwunden. Aber in Friesenhofen konnte der Bursche, welcher bereits mit der gestohlenen Kette geschmückt war, dingfest gemacht und an das Amtsgericht Wangen eingeliefert werden.
* AvS Wade«, 27. Juli. Eine gemeinsame Kriegserklärung gegen die Krähen wird von den Bezirksämtern Mannheim, Frankenthal und Ludwigshafen, sowie dem
W Les-frucSt. A
Was mit unseren Wünschen und Leidenschaften übcrcinftimmt, dem messen wir, wir mögen noch so klug sein, immer mehr Wahrscheinlichkeit bei, als es hat.
WrrefLrägers Kännchen.
Von Georg Paulsen.
(Fortsetzung.)
„Ja, Hannchen, siehst, je mehr mein Name genannt ward, desto eher meint die Mutter, nun müßt' ich wiik.ich heiraten. Und die ganze lange Reihe der lieben Verwandten hat sie hergezählt, aber 's hat ihr nichts genützt. Kann Wohl sein, daß ich mal gesagt Hab, ja, wenn ein einziges Briefträger Hölder's Hannchen dabei wär', dann mocht's schon sein, aber so nimmer!"
„Du böser Bursch'!" lachte sie errötend und gab ihm einen Backenstreich. „Aber weißt Du, Hermann, Dein Traum von unser'm Wiedersehen, den Du mir in Sonnenfeld auf dem alten Turm erzähltest, der ist doch net ganz genau eingetroffen. Siehst, was ich damals sagt'!"
„Du kleine Hex'," lachte er wehmütig, triumphier' nicht zu früh; nach dem was ich heute früh schon gehört Hab', wird doch Alles stimmen. Aber nun im Ernst, Hannchen. Sieh, ich war auf dem Chirurgentag in der Kaiserstadt an der Donau, in Wien, und ich Hab' an einem Ausflug von daher nach Budapest teilgenommen. Allerdings, das muß ich sagen, ob cs wegen der ärztlichen Wissenschaft, oder ob es Deines Namens wegen war, der groß auf allen Theaterzetteln stand, das will ich dahin gestellt sein lassen. Ich Hab' Dich jedenfalls gestern abend singen hören."
„Und was sagst Du nun?" Sie zitterte unwillkürlich unter seinem Blick.
Er sagte ganz leise: „Ich danke dem lieben Gott, daß Alles so gekommen. Wärst Du in jungen Jahren
Kreisamte Bensheim erlassen. Lebhafte Klagen, die über die Besch ädigurg der Saaten und die Verminderung der Singvögel geführt und mit der starken Vermehrung der Krähen in den am Rheine gelegenen Gemarkungen in Verbindung gebracht wurden, haben den Anlaß geboten, daß man sich zu einem gemeinsamen Vorgehen einigte, das gedacht ist wie folgt: 1. Im Frühjahre sind die Krähennester unter Aufsicht von Feldhütern auszuheben. 2. Den Jagdpächtern ist das Abschüßen der Krähen zur Pflicht zu machen. Die Ortspolizeibehörden find angewiesen worden, in diesem Sinne nachdrücklich vorzugehen und namentlich das Ausheben der Krähennester im Frühjahr rechtzeitig urd mit Umsicht zu betreiben. Zur Aneiferung der mit dieser Maßnahme betrauten Organe wird empfohlen, für jede abgelieferte Krähe eine mäßige Vergütung aus der Gemeindekasse zu bezahlen.
* Vom Schwurgericht Kopsta«; wurde der 65 Jahre alte Witwer Gottfried Brenner von Rippolingen (A. Säckingen) wegen Ermordung der eigenen Tochter zum Tode, und der Bruder der Ermordeten, Fridolin Brenner, wegen Beihilfe an dem schauerhasten Verbrechen zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt.
* München, 28. Juli. Wie aus Tegernsee berichtet wird, ist ein Kaufmann aus Köln, namens Völker, von einem zufälligen Begleiter auf dem Waldwege von der Neureuth nach Tegernsee niedergeschlagen und beraubt worden. Der Kaufmann liegt schwer verletzt im Krankenhaus zu Tegernsee. Der Täter ist der Buchhalter Baureis aus München und bereits verhaftet.
* HunzenHaoseit (Mittclfrarken), 30. Juli. Von den Teilnehmern an einem Hockzeitsmahle in Damentzeim sind 13 Personen schwer erkrankt; ein Teilnehmer ist bereits gestorben. Untersuchung ist eingeleitet.
* Berlin, 30. Juli. Aus Nahrungssorgen stürzten sich nach 10 Uhr abends zwei in den 40er Jahren stehende Schwestern namens Gulknecht, die eine Lehrerin, die andere Malerin, aus dem 3. Steck auf die Straße. Beide sind tot. Die Vorbereitungen zur Tat hatten Menschenmasscn, die Polizei und die Feuerwehr mit dem Sprungtuch herbei- gczogen. Doch kcmen die Schwestern den Rettungs- bewühungen zuvor.
* Es geht doch nichts über juristische Feinheiten, schreibt die „Frkf. Ztg.". Trifft da in Spanda« ein Stallmeister den häufig vorbestraften Arbeiter Kunze bei dem Versuch eines unsittlichen Angriffs gegen seine, des Stallmeisters, elfjährige Tochter. Der Vater, in einer Erregung, die jedenfalls begreiflicher ist als irgend ein Paragraph des Strafgesetzbuchs, züchtigt den Kerl, bevor er ihn der Behörde übergibt. Aus dem Gefängnis heraus, in dem Herr Kunze seine Tat verbüßt, stellt er aber Strafantrag gegen den Stallmeister wegen körperlicher Mißhandlung, und das Ende Vom Liede ist, daß der Herr Verbrecher eine glänzende Genugtuung erkält, da der Stallmeister zu Geldstrafe und Schmerzensgeld verurteilt wird. Von Rechtswegen. Von Rechtswegen sicherlich insofern, als rein juristisch gegen das Urteil vielleicht nichts ein zurrenden ist. Aber es gibt noch etwas Höheres, als juristische Feinheiten, und das ist das rein Menschliche, und wenn man sich von diesem Standpunkt aus überlegt, daß ein Mann deshalb bestraft wird, weil er die Hand gegen ein Subjekt erhoben hat, das sein Kind vergewaltigen wollte, dann sitzt man wirklich da, wie Einer, dem ein Brett auf den Kopf fiel, sodaß er im Augenblick nicht weiß, ob cr noch in der Welt der Realitäten lebt oder nicht. Ein Mann, der seine Frau Ehebruchs wegen rotschlug, ist schon freigcsprochen worden, aber ein Mann, der ein elendes Gewürm züchtigt, muß offenbar verurteilt werden. Denn er hätte eben korrekter gebandelt, wenn er ruhig und höflich den Herrn Verbrecher darauf aufmerksam gemacht hätte, daß sein Beginnen den Gesetzen der Moral, des Staates und der Medizin nicht ganz entspreche.
meine Frau geworden, Hannchen, viel, viel Tausenden wäre eine große Freude geraubt. Gestern abend Hab ich's gemerkt, wir haben uns als Kinder lieb gehabt, ich Hab' Dich lieb, behalten, aber Mann und Frau — nimmer."
Sie senkte das Haupt. „Du hast den gefunden, den Du liebst, Hannchen!" sprach er leise weiter. Sie fuhr erregt empor. Aber ruhig und entschieden, als ob er zu einer Kranken spräche, fuhr er weiter fort: „Ich sagt's Dir schon, Hannchen, Alles weiß ich. Sieh, daß ich gestern nach der Oper, nicht schlafen konnte, das war natürlich. Mit einem Kollegen trank ich eine Tasse Kaffee, dann, da es Nacht geworden war, meinte der, wir sollten einmal die sanitätspolizeilichen Anstalten besuchen, für die er zudem verpflichtet sei. In einer so bewegten Stadt, wie Budapest, wäre schon immer etwas zu sehn. Und so tras's sich, daß gerade nach einer Tragbahre und einem Arzt für einen verwundeten Herrn verlangt wurde; man nannte ihn Graf Egon Zura."
„Bitte, erzähle schnell!" bat Johanna, als er eine Pause machte, um Atem zu schöpfen.
„Sofort. Der Herr Graf sollte draußen auf der Straße schwer verwundet liegen. „Größte Sorgfalt, Herr Doktor," sagte der Polizeibeamte, „der Graf ist der Erbe eines unserer ersten Namen, was auch geschehen sein mag, unsere Aufgabe ist es, eine Kathastrophe zu verhüten." Ich versprach mein möglichstes, und ich kann sagen: Der Patient ist als gerettet zu betrachten."
Johanna atmete tief aus und reichte dem Jugendfreunde innig die Hand. „Graf Zura hat mich schwer gekränkt, aber das mag vergessen sein. Ich freue mich, daß keine Gefahr für ihn vorhanden; aber meine größte Freude ist doch, daß ich bei dem leidigen Anlaß Dich wiedersehe. Bist Du ein Mann geworden!" Die Helle Wiedersehensfreude leuchtete aus den Augen und verschönte das von der e, duldeten Aufregung noch immer bleiche Gesicht, Dr. Her
* Köln, 30. Juli. Aus Belgrad wird berichtet: Die serbischen Blätter fahren fort zu versichern, daß die Abreise des Fürsten Ferdinand von Bulgarien noch Deutschland mit den angeblich gegen das Leben des Fürsten geplanten Anschlägen Zusammenhänge. Demgegenüber kann auf das bestimmteste versichert werden, daß man in Sofia keinerlei Spuren entdeckt hat, die auf ein Attentat schließen lassen. Der hiesige bulgarische Vertreter wurde angewiesen, energische Schritte gegen die Verbreiter dieser Meldungen zu ergreifen.
* Aus Frier wird gemeldet: Bischof Korum, der den bekannten Konflikt mit Preußen hatte, hielt im katholischen Männerverein in Neuenkirchen eine Ansprache, worin er mit Hinblick auf den Schulstreit sagte: „Ich bedaure, daß wir Bürger desselben Landes uns nicht verstehen, daß wir Katholiken der Freiheit beraubt wurden und daß man verlangt, daß wir unsere Ketten küssen. Wir sollten nicht mehr da? Recht haben, unsere Kinder in voller Freiheit in unserer Religion zu erziehen? Wir sollen schweigen, wenn wir mit blutendem Herzen Zusehen müssen, wie schon in die Seelen unserer Kinder Grfl gestreut wird?" Ein Kommentar ist nicht nötig.
KULLantzifches.
* Budapest, 28. Juli. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses brachte die Opposition die Manöoer- katastrophc in Bosnien zur Sprache. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Visvntai betonte der Honvedminister Ko- lozsvari, daß beim Bileker Marsche alle Sicherheilsvorkehrungen getroffen waren. Das Kriegsministerium habe die strengste Untersuchung eingeleitet. Die Opposition unterbricht die Darstellung des Ministers mit dem Rufen: Unerhört; das ist Mord ! Die Opposition ist von der Antwort absolut nicht befriedigt, da seither eirgelangte Privatberichte erschütternde Details melden. Es soll Wassermangel geherrscht haben, da das Wasser in Feldflaschen durch die Hitze ungenießbar geworden war. Die Offiziere sollen die zu Boden gestürzten Soldaten mit dem blanken Säbel mißhandelt baben. Die Zahl der Toten und Erkrankten soll weit größer sein, als amtlich zugegeben wird.
* Budapest, 29. Juli. Die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses begann mit stürmischen Scenen. Der Abgeordnete Zoltan Papp meldet unter unbeschreiblichem Lärm, daß ihm gestern 10,000 Kronen übergeben worden seien, damit er die Obstruktion einstelle und von Budapest abreise. Er leate das Geld auf den Tisch des Hauses nieder. Unter dem Eindruck dieser Erklärung stürmen die Abgeordneten in die Mitte des Saales; es herrscht ein wirres Durcheinander. Auf Drängen des ganzen Hauses erklärt Papp sodann, das Geld sei ihm von dem früheren oppositionellen Abgeordneten Martin Dienes im Namen eines anonymen Exzel- levzherrn übergeben worden. Hierauf erhob sich der Abgeordnete Ladaszy und erklärte, der oppositionelle Journalist Arthur Singer habe bei der Administration des „Magyer Orszag" den Versuch gemacht, das Blatt zu einer gemäßigteren Haltung zu veranlassen. Auch dieser Erklärung folgten große Lärmsceuen. Der Abgeordnete Olay verlangt die sofortige Entsendung einer parlamentarischen Kommission, welchem Antrag der Ministerpräsident zustimmt. Der Ausschuß wird morgen gewählt werden.
* Budapest, 29. Juli. Kaum hatte sich die Aufregung wegen der Bcstechungsaffäre ein wenig gelegt, als der Ministerpräsident aufstaud, um den längst angekündigten Antrag auf Unterbrechung der jetzigen Debatte zu stellen. Da die Opposition hierin e>ne Vergewaltigung sieht, so entstand solcher Lärm, daß der Präsident die Sitzung suspendieren mußte. Bei der Wiedereröffnung der Sitzung ließ aber die Opposition wieder den Ministerpräsidenten nickt zu Worte kommen. Er überreichte nun schriftlich seinen Antrag dem Präsidium. Als die Opposition dies sah, stürmte sie auf das Präsidium, riß dem Schriftführer den Antrag aus den
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mann Grau mußte an sich halten, seine Gefühle drohten ihm einen Streich zu spielen.
„Und nun wirst Du auch meinen Bräutigam kennen lernen," plauderte sie weiter. „Ich bin überzeugt, Ihr Beide werdet Freunde werden."
Dr. Grau nickte, aber seine ernsten Züge gewannen keinen freundlicheren Ausdruck. Der Hinweis genügte, ihn erkennen zu lassen, daß der Verlust Johanna's, für ihn ein unabänderlicher, ein für alle Male vollzogener sei.
Und nun erzählte er, wie cr auf der Polizei bereits mit dem Major von Falkenthal zusammengetroffcn sei, und was ihm dieser kurz über deu Hergang des ganzen Vorfalles mitgeteilt. Dabei war denn auch Johanna's Name genannt, und der Doktor hatte sich als ihr Jugendfreund dem künftigen Gemahl vorgestellt. Er vermied, den beiderseitigen Eindruck in Worte zu kleiden, und Johanna war viel zu bewegt, als daß sie danach gefragt. Stand es für sie doch auch fest, diese beiden Männer, die sie liebte und schätzte, müßten Freunde miteinander werden.
„Es giebt doch ein Strafgericht," sagte sie erschüttert. Der Graf wollte ein Unrecht zum andern fügen, und da hat ihn das Gericht ereilt. Wie bin ich froh, daß nun der Zweikampf unmöglich geworden. Denn was meinem Liebsten dabei gedroht, das vermag ich nun erst recht zu erkennen. Dank sei Gott, das dies vorüber. Und ich halte, was ich Richard gelobt. Keinen Tag bleibe ich länger in dieser schönen, aber gefahrvollen Stadt, wenn mein Gastspiel vorüber ist. Doch sag', wann kommt der Major?"
„Da ist er schon!" unterbrach sie eine Helle frohe Stimme vom Eingang her. Falkenthal hatte die einfache dunkle, nach russischem Muster eingerichtete bulgarische Offiziers^ Uniform angelegt, sie stand ihm vortrefflich. Die Mütze in der Hand grüßte er militärisch mit lächelndem Munde, und mit einem Jubelruf siel ihm Johanna um den
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