Materie einzuarbeiten. Redner behandelte zum Schluß noch die Berechnung des Einkommens bei verschiedenen Betriebsarten und schlug eine Resolution vor, durch welche an die Regierung die Bitte gerichtet werden soll, die Steuergesetze nicht vor dem 1 . April 1905 in Kraft treten zu lassen. Diese Resolution wurde einstimmig angenommen. Das letzte Referat erstattete Ratsschreiber Oechsner-Rottweil, der die „dienstliche Stellung der Geschäftsmänner für das Grundbuchwesen" behandelte. Die Geschäftsmänner empfinden es als einen großen Mangel, daß in Fällen der Erkrankung oder Dienstunfähigkeit, sowie auch bei sonstigen notwendig werdenden Stellvertretungen für sie nicht in dem Maße gesorgt sei, wie für andere Funktionäre des Staates. Ein Antrag des Redners, die Landesversammlung möge die Bestrebungen der Geschäftsmänner nach der Richtung hin unterstützen und eine achtgliedrige Kommission einsetzen, welche diese Angelegenheit den zuständigen Stellen gegenüber vertreten soll, wurde einstimmig angenommen. Ferner wurde auf Antrag des Stadtschultheißen Glükher-Rottweil noch folgende Resolution angenommen: „Wir stehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die Aufhebung der Lebenslänglichkeit der Ortsvorsteher nicht im Interesse unserer Gemeinden liegt und wir billigen die von unserem Vereinsorgan in dieser Richtung eingenommene Haltung." Die nächstjährige Landesversammlung wird in Aalen abgehalten. Der Ort für die außerordentliche Generalversammlung ist noch nicht bestimmt.
* Möingen, 28. Juli. (Raubmord.) Der ca. 70 Jahre alte, im Viehweidle wohnhafte Privatier Friedr. Krauß wurde heute früh stranguliert am Boden liegend in seiner Behausung aurgefundcn. Allem Anschein nach dürste der kränkliche alte Mann von dritter Hand ermordet und beraubt worden sein, da Uhr, Geld und sonstige Gegenstände fehlen. Der Hausschlüssel fehlt und da die Haustüre von außen geschloffen war, so fällt der Verdacht der Täterschaft auf den Haushälter, den der alte Herr während seiner Krankheit zu seiner Pflege angestellt hatte. Näheres dürfte die sofort eingeleitete gerichtliche Untersuchung ergeben.
-n-, Stuttgart, 27. Juli. Am Jakobifeiertag versammelten sich 25 Lehrer im „Herzog Christoph", die vor 25 Jahren in die von Stadtpfarrer Mezger in Alten steig gegründete Präparandenanst al t eintraten. Eröffnet wurde die Anstalt am 27. Mai unter Teilnahme von 42 Zöglingen. Als Lehrsaal diente der Zeichensaal im unteren Schulhctus. Kost wurde den jungen Leuten im Gasthaus zum Rößle gereicht; Schlafräume wurden ebenfalls im Rößle und in einem Nachbarhause eingerichtet. Lehrer der Zöglinge waren: Stadtpfarrer Mezger, jetzt in Plieningen, Fr. Funk, jetzt Mittelschullehrer in Backnang, Schullehrer Knies er, jetzt Oberlehrer in Cannstatt, Schullehrer Müller ( 7 ), Schullehrer Laufs er ( 7 ), Schullehrer Renz in Berneck, später in Gingen a. d. Br. (7 1903) und Schullehrer Steinle in Ueberberg, jetzt in Ebhausen. Von den 42 Zöglingen kamen nach zweijährigem Kursus alle ins Seminar, zum Teil nach Nagold, zum Teil nach Metzingen, wo damals noch ein Privatsemtnar war. Sieben haben aber andere Berufsarten erwählt. (Einer ist Kuastmühlenbesitzer, der in einem herzlichen Schreiben an die Kursgenosfen sein Bedauern aussprach, daß es ihm geschäftshalber unmöglich sei, an dem Jubiläum teilzunehmen.) 33 der damaligen Zöglinge sind Lehrer geworden, 2 sind leider schon gestorben. Die Begrüßungsrede hielt Schullehrer Letsch, der seiner Freude darüber Ausdruck gab, daß so viele Kursgenosfen, sowie die 4 noch lebenden ehemaligen Lehrer Pfarrer Mezger, Mittelschullehrer Funk, Oberlehrer Knieser und Schullehrer Steinle der Einladung gefolgt seien und sich bei der Feier eingefunden haben, dankte den Lehrern für die Lehren und Unterweisungen, welche sie den Schülern mit auf den Weg des Lebens gegeben haben und forderte seine Kollegen auf, sich zu Ehren der anwesenden Lehrer,
sowie der verstorbenen von den Sitzen zu erheben, was bereitwilligst geschah. Die eigentliche Festansprache hielt Schullehrer Strähler in Eßlingen, ein geborener Nagolder, der in gewandter Weise einen interessanten Rückblick auf die beiden eisten Bildungsjahre in Altensteig warf. Pfarrer Mezger, obgleich nun ein 77jähriger Greis in Silberlocken, der aber noch merkwürdig körperlich und geistig frisch ist, erwiderte die Ansprache und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß es ihm auch vergönnt sei, mit einer so stattlichen Anzahl seiner ehemaligen Zöglinge, von Denen der weitaus größte Teil den in der Jugend gewählten schönen Beruf, dem er schon seit 47 Jahren als Orts- und Bezirksschulinspektor nahe stehe, treu geblieben sei. Noch verschiedene Ansprachen wurden gehalten, auch in gebundener Rede; Heiterkeit erregte besonders ein humoristisches Gedicht von Präzeptor Walz in Stuttgart, einem geborenen Wildberger. Klavier- und Gesangsvorträge verschönten die alle Teilnehmer vollauf befriedigende Versammlung, die sich abends mit dem Wunsche verabschiedeten: „Auf frohes Wiedersehen in drei Jahren in der lieben Schwarzwaldstadt Altenfteig!"
* Stuttgart, 27. Juli. (Verhandlungen des süddeutschen Malerbundes.) Nach der Präsenzliste sind 80 Delegierte im Bürgermuseum anwesend. Malermeister Irl-Erding referierte über die neuen Vorschriften bei Submissionen. Die Vorschriften lasfen noch manches zu wünschen übrig, sie sind jedoch ein Fortschritt zum Besseren. Alle Fälle, ln welchen nicht nach den neuen Vorschriften gehandelt wird, sollen der Handwerkskammer milgeteilt werden, welche dann bei den Behörden vorstellig werden soll. Dev Rcferent schlug folgende Resolution vor: „Der Verbandstag erkennt an, daß die neuen Vorschriften für das Handwerk eine Besserung der Verhältnisse bringen. Er empfiehlt den gewerblichen Genossenschaften und Innungen, die Vorteile, die dadurch ermöglicht werden, sich nutzbar zu machen." Die Resolution fand einstimmige Annahme. Betreffend Entlaßscheine wurde folgende Resolution angenommen: Der 3. Verbandstag empfiehlt den Unter- verdänden bezw. Ortsgruppen, dahin zu wirken, daß bei ! Einstellung von Gehilfen möglichst auf Zeugnisse resp. Entlaßscheine gesehen wird, um allmählich die allgemeine Einführung derselben zu erreichen." Als Ort für den nächsten Verbandstag wurde Nürnberg bestimmt.
* Stuttgart, 27. Juli. Das Kriegsgericht in Ludwigsburg verurteilte den Oberleutnant Meyer vom Feldartillerie- Regiment Nr. 65 wegen Mißhandlung und Beleidigung von Untergebenen zu 6 Wochen Stubenarrest. Der Angeklagte hat, wie die Beweisaufnahme ergab, ohne erheblichen Grund Soldaten mit der Faust auf die Brust und Rücken gestoßen, am Ohr gezogen u. dergl. Der Vertreter der Anklage hatte 4 Monate Festungshaft beantragt und dem Gerichtshof die Entlassung aus dem Heer auheimgestellt.
* (Verschiedenes.) In Bietigheim wurden dem 19jährigen Ankuppler Mayer von Kleinsachsenheim beide Füße abgefahren. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. — Der 28 Jahre alte, verheiratete Eisschrankfabrikant Viktor Renz von Reichenbach a. d. F. wird vermißt. Wie verlautet, soll Renz, in Zahlungsschwierigkeiten sich befindend, mit einer größeren Summe Geldes geflüchtet sein. — In Hausen a. Fils wurde hinter der Friedhofmauer die Leiche eines Mannes gefunden, der augenscheinlich Selbstmord begangen hatte, denn die Leiche hatte einen Revolver in der Hand, in dem noch 3 Kugeln steckten.
* In WröHiugru bei Pforzheim machten dieser Tage einige junge Burschen am Bohrrun einen überraschenden Fund. Durch ein aus dem Boden ragendes rotes Bändchen darauf geleitet, gruben sie ein jedenfalls schon lange daselbst verstecktes Säckchen aus, das Gold, Silber und Double, teils zngerichtet, teils verarbeitet, im Gesamtgewicht von 6 Pfund. Der Fund wurde auf das Rathaus ge-
M Les-fruchl. W.
Wer weiß zu leben? wer zu leiden weiß:
Wer zu genießen? der zu meiden weiß.
Wer ist der Reiche? der sich beim Ertrag
Des eignen Fleißes zu bescheiden weiß.
WriesLrölgers Kännchen.
Von Georg Paulsen.
(Fortsetzung.)
„Ich danke Ihnen, daß Sie uns diese Nachricht gebracht haben, aber ich glaube, es wird gerade im Wunsche des Herrn von Falkenthal liegen, wenn dieser bei dem Unglück — denn um etwas Anderes kann es sich nach meiner Ueberzeugung nicht handeln — zugegen gewesen, daß sich alle Personen melden, welche Zeugen-Aussagen machen können. Bitte, fragen Sie zu Mittag noch einmal vor, ich denke, .ich werde Ihnen dann Bestimmtes sagen können." Sie reichte dem Mann einen Gulden und kehrte in ihr Schlafzimmer zurück, mühsam sich beherrschend.
Aluscha geleitete ihren Stammesgenossen hinaus. Neko flüsterte ihr unter der Tür zu: „Armes Fräulein dauert mich. Fremder blonder Herr war auf der Polizei, vielleicht kommt er, vielleicht nicht!"
Aluscha erschrak von Neuem, bewahrte aber die Worte für sich. Als sie zu ihrer Herrin zurückkehrte, lehnte diese mit Tränen überströmtem Antlitz in einem Sessel.
„Gewußt Hab ich's gestern beim Singen, daß Unglück kommen würde. Niemanden, der mich lieb hat, bringe ich Glück," seufzte sie. Der Major sagte mir gestern abend, ich sollte tapfer sein; ach, das ist doch recht schwer."
„Herrin, nur getrost sein," sagte Aluscha. „Hab'jüngst das malte Geheimnis unseres Volkes für Euch erprobt, aus der züngelnden Flamme d-e Zukunft für Euch zu lesen gesucht. Und das ewige Feuer war Euch günstig."
„Aluscha !" rief Johanna so heftig in zürnendem Ton, daß die Zigeunerin erschrak. Sie warf sich auf die Knie und neigte nach der Art ihres Volkes den dunklen Kopf bis zum Erdboden.
„Steh auf," befahl Johanna, schon besänftigt. „Aber willst Du mich nicht ernstlich böse machen, dann sprich von solchen Dingen nie wieder."
„Nein Herrin," war die ergebene Antwort, „außer wenn Ihr mich fragt." Und dann begann sie in gewohnter Weise die Mo: geruoillette Johanna's.
Major von Falkenthal batte, nur mit Gedanken an Johanna beschäftigt, in einem Cafe in der Nähe des prächtigen städtischen Casino noch ein Glas Pilsener getrunken, von der früheren Aufregung war ihm der Mund wie vertrocknet, und begab sich nun auf einer dunklen Seitenstraße nach der Landungsstelle der Dampfer. Der zu erwartende Zweikampf mit Egon Zura machte ihm wenig Sorge, jedenfalls mußte er nach dem Vorgefallenen stattfinden. Aber Johannas Angst um ihn hatte seine ganze Seele bewegt, es war ihm nicht leicht geworden, beim Abschied die volle Fassung zu bewahren, ihr den ungeschwächten Mut aufrecht zu halten.
Ein Hilferuf in der einsamen Gasse hatte ihn dann schneller ausschreiten lassen; ein hübsches junges Mädchen in der Landestracht rang mit einem Mann, der sich lachend bemühte, die Schreiende zu umarmen.
„Lassen Sie das Mädchen los" donnerte Falkenthal. Das geschah sofort, aber der Major hatte doch seine ganze Ruhe nötig, als er jetzt die wilden Augen des Grafen Zura aus einem wutverzerrten Gesicht auf sich gerichtet sah. Der Graf hatte sich von seinen Freunden loszumachen gewußt und allein das Hafenlokal verlassen. In seinem von Champagner-Dunst umwirbelten Hirn gingen allerlei Gedanken durcheinander, er wußte Wohl selbst nicht recht, was
bracht. Man geht wohl kaum fehl, wenn man ihn auf einen Diebstahl zurückführt.
ff Aerliv, 28. Juli. Die Abendblätter melden: Der Kaiser überwies den königlichen Museen als Geschenk ein äußerst wertvolles Gemälde von Rubens, darstellend Diana und Nymphen, von Satyren verfolgt.
* Nerlir», 28. Juli. Aus London wird dem Lok.-Anz. gemeldet: In Halifax (Neuschottland) fanden zwischen Matrosen deutscher und englischer Kriegsschiffe Ruderwettkämpfe statt, bei denen jedoch die Deutschen schlecht ub- schnitten. Den besten Erfolg erzielte noch ein Boot von der Vineta.
* Der Kaiser hat, wie die „Schlesische Zeitung" meldet, für die Ueberschwemmten in Schlesien 10 000 Mark gespendet.
fj 10 Millionen Mark beträgt der von der preußische« Regierung unter Vorbehalt der Genehmigung des Landtags für die Ueberschwemmten in Schlesien zur Verfügung gestellte Kredit. Die Festsetzung dieses Betrags und die sofortige Flüssigmachung eines Teils der Summe ist nach der „Nordd. Allg. Ztg." auf direkte Veranlassung des Ministerpräsidenten Grafen Bülow erfolgt.
* Die Bevölkerung Deutschlands nähert sich der sechzigsten Million. Nach dem neuesten „Statistischen Jahrbuch" schätzte man sie im Juni d. I. auf 58 549 000 Personen, während sie für Mitte 1902 aus 57 708 000 und für Mitte 1901 auf 56 862 000 Personen angenommen war. Bei der letzten Volkszählung am 1 . Dezember 1900 ist eine Einwohnerzahl von 57 317 178 Köpfen festgestellt worden. In zehn Jahren hat sich die Bevölkerung des Reichs um 7,8 Millionen, in zwanzig Jahren um 12,5 Millionen vermehrt, und seit der Errichtung des deutschen Reiches hat eine Bevölkerungszunahme um 17,5 Millionen Köpfe stattgefunden.
ff Kök«, 25 Juli. In einem Telegramm der „Köln. Ztg." aus Berlin von gestern heißt es: „Die aus Belgrad verbreiteten Nachrichten über die angeblich bedrohte Stellung des Fürsten Ferdinand von Bulgarien stellten sich von Anfang an als phantasievolle Unfreundlichkeit dar und sind schon von den verschiedensten Seiten nachdrücklich widerlegt worden. Diese einmal begonnene Kampagne scheint jetzt von Serbien aus von neuem fortgesetzt zu werden, indem man neuerdings Gerüchte über Militärverschwörungen verbreitet und die Lage in Bulgarien als durchaus unsicher hinstellt. Das Telegramm weist darauf hin, daß Serbien seit geraumer Zeit auf den Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen Bulgarien und der Türkei spekuliert, weil die Beteiligung Serbiens an dem Kampfe gegen Bulgarien dem serbischen Staate große Vorteile bringen könnte. Die von dem ermordeten König Alexander verschiedene«!«! ausge- gesprochene Parole: „Rache für Slivnitza!" scheint die Militärrevolution überleot zu haben. Das Blatt erinnert daran, daß die Beziehungen zwischen Serbien und Bulgarien niemals gute gewesen seien und fährt dann fort: „Neu sind aber die außerordentlich hartnäckigen und persönlich feindseligen Treibereien gegen den Fürsten von Bulgarien, den man schon als vogelfreien Landesfluchtling hinstellte. Man hätte erwarten dürfen, daß die Serben nach der furchtbaren Königstragödie, die sie sicher in der Achtung Europas nicht erhöhte, zunächst einmal versuchen würden, durch ruhiges Verhalten die Erinnerung an das Geschehene einigermaßen verblaßt zu machen. Am allerwenigsten hat dieser in revolutionären Zuckungen befindliche Staat, der den politische» Befähigungsnachweis erst zu erbringen hat, das Recht, mit politischen Treibereien hervorzutreten, die dem Ziel der Mächte und der Erhaltung des Friedens entgegenarbeiten und nur deshalb unschädlich sind, weil die Mächte wohl verstehen werden, einer derartigen serbischen Taktikt angemessene Schranken zu setzen.
* Frier, 27. Juli. Zwei Kinder einer Beamtenfamilie, die sich in der Sommerfrische in Cond a. d. Mosel auf-
, er wollte. Nur einmal hatte er gedacht, es wäre möglich, daß er seinem Gegner in der Nähe des Absteigequartiers Johanna's noch begegnen könnte, aber er vermochte sich nicyt mehr klar zu machen, warum und wozu.
Jetzt brach der lodernde, vom Wein genährte Zorn in hellste Flammen aus: „O, mein Herr!" Sie kontrollieren meine Wege? Das scheint mir vortrefflich, eines Edelmanns würdig. Spion Sie?"
Damit war auch die Selbstbeherrschung des Majors geschwunden. „Unverschämter, wir sehen uns morgen wieder !"
Er wollte davon gehen, fühlte sich aber am Arme von seinem Gegner ergriffen. Noch hielt er an sich: Ich bitte, Ihre Hand von meinem Rock zu entfernen!"
Der Graf lachte unheimlich. „Warum morgen abmachen, was sofort geschehen kann? Nicht wahr, morgen beschwatzt Sie das blonde Täubchen so lange, daß Sie sich auf die Eisenbahn setzen und sich der verdienten Lection entziehen ?"
Das war zuviel. Von der nervigen Faust des Majors vor die Brust gestoßen, flog der Zudringliche bei Seite. Fast wäre er niedergestürzt, aber er hielt sich. Und dann stand er auch schon wieder. Und bevor Falkenthal es sich versah, hatte Egon Zura aus seinem Spazierstock einen schmalen Degeu gelöst und drang auf den Ueberraschten ein.
Es wäre Wohl ohne eine schwere Verwundung des Majors nicht abgegangen, wenn der Angreifer bei voller Herrschaft über seine Kraft gewesen wäre. Aber so strauchelte er nochmals, und die wenigen Sekunden genügten für Falkenthal, bei Seite zu springen und seinen eigenen kräftigen Olivenstock zu schwingen, der ihn selten verließ. Und mit einer solchen rasenden Gewalt schlug er auf des Grafen Stockdegen los, daß ein Stück der Spitze absprang, zurückflog und hart am Halse Zura's das Chemisett durchschlug. Mit einem Wcheschrei sank der von seiner eigenen Waffe Verletzte zu Boden.