Durch die ganz außerordentliche Zunahme der sozialdemokratischen Stimmen sind wir vor eine Stichwahl gestellt. Dieselbe soll am Ds««e*rtirs» de« 26 . I««l darüber entscheiden, ob unser bisheriger Neichstagsabgeordneter

krieärich §chrempf

unseren Wahlkreis auch fernerhin vertreten wird, oder ob mit Hilfe der Sozialdemokraten der stets national und konservativ gesinnte Wahlbezirk an die demokratische Partei verloren gehen soll. Unser seitheriger Vertreter im Reichstag hat den Sitzungen fleißig angewohnt. Er hat durch seine wohlüber­legten und gewissenhaften Abstimmungen die Interessen seiner Wähler unabhängig nach oben und unten gewahrt. Seine Tätigkeit in den Kommissionen für das Weingesetz, für das Urheber- und Verlagsrecht, für die Bittschriften, für das Kinderschutzgesetz und für den Zolltarif hat bewiesen, daß er zur Mitarbeit an der Gesetzgebung befähigt ist. Seine Reden über Sie Vstev««e«i>eirssirs««s

über dm Schutz uad die Erhaltung der MittcWude-, insonderheit des Handwerker- und Bauernstandes, über den Schutz unseres natürlichen Butlers, Weines und Honigs gegen betrügerische und gesundheitsschädliche Bersiilschuugen, gegen das neue Fleischschangcsetz, gegen MiWudc in unseren deutschen Kolonien, gegen die Mißhandlung der Deutschen in Ungarn und gegen die bureusciudlichc Haltung der deutschen Kolonialregierung

wurden im Reichstag von Freund und Feind beachtet und von den christlich und national gesinnten Kreisen unseres Volkes mit dankbarem Beifall aus­genommen.

Was will man nun gegen Schrempf's Tätigkeit im Reichstag Vorbringen? Er soll in einseitige* weise fnr die Interessen -er Lnn-n»irtsHnft eingetreten fein! Wer die Verhältnisse unseres Wahlkreises und die Lage der bäuerlichen Bevölkerung kennt, wird ihm ans seiner Haltung keinen Vorwurf machen, zumal er auch für die berechtigten Interessen unserer einheimischen Industrie, von Handel und Gewerbe volles Verständnis zeigt. Er soll bei Bewilligungen für Heer und Fotte zu nachgiebig gewesen sein.

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Haben Schrempf und seine politischen Freunde nicht dafür gestimmt und gesorgt, daß die neuen Lasten durch

die Börsenfteuer, die Champagnerfteuer und die Steuer aus Pilsner Bier de« wohlhabenden Kreisen anserlegt wurden, während die Schultern der Schwache« verschont blieben?

Hat die demokratische Partei nicht alle die getadelten Ausgaben des Reiches, selbst die Ausgaben für die angebliche Liebesgabe der GrE brenner, die Zuckerprämien und die China-Expedition «tttbewillisL 7

Hätte unser Bezirk von einem Mann, der sich in politischer Erfahrung, in parlamentarischer Geschästsgewandtheit und in rednerischer Schlag­fertigkeit mit unserem seitherigen Vertreter Schrempf nicht messen kann, eine bessere Vertretung zu erwarten?

Wir glauben es nicht!

Ist die sogenannte nicht stets den berechtigten Forderungen unserer Kaufleute, unserer Handwerker und unserer Bauern

stttis sde<r s<** fel«d 1 i^ gegenüber gestanden? Mit welcher Nachlässigkeit sind die demokratischen Reichstagsabgeordneten dm Verhandlungen in Berlin Wochen und Monate lang ferne geblieben? Welch felir-felise Stelt««s dle seZe« <r«se*e

Viehzucht hei dsi« LleisHirstsefHirei -es letzte« I«tzver eiirserrsmrire«? Hat nicht der demokratische Abgeordnete Hofmann im Reichstag das Verlangen gestellt, man solle die Grenzen öffnen und ausländisches Schlachtvieh in Hülle und Fülle hereinlassen?

Wer das Großkapital, die Börse und den Auslandshandel begünstigen will, der möge sich von den glatten Worten und unerfüllbaren Versprechungen der Bolkspartei einfangen lassen.

Wer aber eine gesunde Mittelftandspolittk will, wer den Schutz der werktätigen Stände in Stadt und Land und eine

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