Hardt aus Tübingen,^stu»,.^ Die Versammlung war sehr zahlreich besucht. Der Kandidat entwickelte das gleiche politische Programm wie jüngst in Ueberöerg, worüber wir berichtet haben, und fand häufig reichen Beifall. Anfragen, welche an den Kandidaten gestellt wurden, beantwortete er in befriedigender Weise, namentlich gab er die Versicherung, daß er im Falle seiner Wahl nicht für Aufhebung des Jesuitengesetzes stimmen würde. Die Versammlung leitete Hr. Müller Faißt hier.

* Attensteig, 15. Juni. Morgen Dienstag soll nun die große Probe auf das Exempel gemacht werden, das deutsche Volk sein Urteil über die wirtschaftspolitischen Streitfragen der Gegenwart sprechen. Für oder wider den Schutzzoll, das ist die Wahlparole, über die Handelsvertragsfrage soll die Ent­scheidung gefällt werden. Da darf man doch wirklich er­warten, daß die Wahlberechtigten auch ihrer Wahlpflicht eingedenk sein und ihre Schuldigkeit als Staatsbürger er­füllen werden. Wer am morgigen Dienstag der Wahlurne fern bleibt, stellt sich selbst das Zeugnis aus, daß er der Rechte nicht wert ist, die ihm der Staat zum Beweise da­für, daß er die politische Mündigkeit des Volkes anerkennt, verliehen hat. Denke niemand, auf seine Stimme komme es nicht an; das Gegenteil ist der Fall, es kommt gerade auf die Stimmen derer an, die Neigung empfinden, der Wahl fern zu bleiben. Das hat die Erfahrung vielmals gelehrt, daß di? Säumigen fast ausschließlich den bürger­lichen Parteien angehören. Die Freunde des Umsturzes geben Mann für Mann ihre Stimmen ab.

* Hveramt Aagold. (Eingesendet.) Während von dem Kandidaten der Sozialdemokratie nicht viel zu hören ist, haben die beiden anderen Kandidaten unseres Reichstags­wahlkreises, Redakteur Schrempf von Stuttgart und Bürger­ausschußobmann Schweickhardt von Tübingen sich fast über­all im Bezirk von Ort zu Ort den Wählern vorgestellt und ihr Programm entwickelt. Es läßt sich nunmehr ein Stimmungs­bild gewinnen. Das gemäßigte, rein sachliche Auftreten Schweickhardts, welcher allem nach dem rechten Flügel der Volkspartei zuzuzählen ist, hat sicher manche Stimme ge­wonnen, die sonst nicht volksparteilich ist,- dies dürste namentlich von manchem Anhänger der Deutschen Partei gelten, welcher es freilich in unserem Bezirk an jeder Or­ganisation fehlt. Andererseits hat das scharfe Eintreten Schrempfs für die einseitigen Forderungen der Agrarier, sein

definitiver Anschluß an den extrem gerichteten Bauernbund ihm manche Stimme entfremdet, die seither konservativ wählte und einer gemäßigten Politik das Wort redet. So ergibt sich voraussichtlich ein starker Zuwachs Volkspartei- , licher Stimmen und ein Rückgang der Stimmen für Schremps, dem seitherigen Abgeordneten. Angesichts der starken Ver- s tretung der Sozialdemokratie im Neuenbürger Oberamt ist eine Stichwahl zwischen Schrempf und Schweickhardt nicht ausgeschlossen und dann dürste die Wahl Schweickhardts ziemlich sicher sein. Denn Reserve hat der Bauernbund dann keine mehr, nachdem er schon in der Hauptwahl mit allen Kräften aufgetreten war. Dies scheint auch Schrempf zu fühlen, was wir dem elegischen Ton entnehmen, mit welchem er sich da und dort schon vernehmen ließ. Geht aber Schrempfs Wahl noch einmal glatt durch, so sollte ihm und seinen Parteigenossen doch die sichere Stimmcr- einbuße sehr zu denken geben.

LarwesnachvrchLen.

* Attensteig, 15. Juni. Gestern fand hier das jähr­liche Missionsfest statt. Hiezu strömten die Misstons­freunde von nah und fern so zahlreich herbei, daß dieKirche bald vollbesetzt war. Als Redner traten auf Herr Stadt- Pfarrer Breuninger, Herr Missionar Fritz aus Stutt­gart und Herr Missionar Uber aus Indien. In ergrei­fender Schilderung legten die Redner dar, wie groß das leibliche und geistige Elend unter den Heidenvölkern uoch ist, wie groß aber auch ihr Verlangen von dem Druck heid­nischer Sitten und Gebräuche frei zu werden. Dann wurde erinnert an die Christenpflicht, an das Gebot Christi, das Werk der Mission im Sinne echter Nächstenliebe zu fördern und zu unterstützen und zu Gemüt geführt, wie schwierig die Missionsarbeit ist und wie häufig durch das unchristliche Vorgehen der Europäer in den Heidenländern das Misstonswerk gehemmt werde. Trotzdem seien die Er­folge recht erfreuliche und großer Dank gebühre den Missionsfreunden, welche in der Unterstützung der Mission nicht erlahmen. Für Zwecke der Mission gingen im Bezirk des Missionsvereins Altensteig im letzten Jahr 2127 Mk. 67 Pfg. ein und zwar: verschiedene Gaben von Altensteig 611 Mk. 80 Pfg., Halbbotzenkollekte 510 Mk. 65 Pfg., zus. 1122Mk. 45 Pfg., Altevsteig-Dorf 252 Mk. 19 Pfg., Bösingen 25 Mk. 95 Pfg., Enzthal-Enzklösterle 94 Mk., Simmersfeld

243 Mk. 82 Pfg., Spielberg 57 Mk. 63 Pfg., Egenhausen 277 Mk. 43 Pfg., Berneck 54 Mk. 20 Pfg. Diese Opferwillig- ! keil beweist und zur Ehre sei's gesagt, daß in unserer Bevölker- ! ung das Missionswerk eine vorbildliche Unterstützung findet. , * (Schwurgericht.) Tagesordnung für die Sitzungen

> des 2. Quartals 1903. Donnerstag, den 18. Juni, vor­mittags 9 Uhr: Anklage gegen die Kellnerin Anna Reb- holz von Niedernau, OA. Rottenburg, wegen eines Ver­brechens der Kindestötung. Am gleichen Tage nachmittags 3 Uhr: Anklagesache gegen den Schneidergesellen Alfred Hemming von Holzelfingen OA. Reutlingen, wegen Ver­brechens der Fälschung einer öffentlichen Urkunde, Betrugs im Rückfalle und versuchten schweren Diebstahls. Freitag, den 16- Juni, vormittags 9 Uhr: Anklagesache gegen den Säger Albert Bott von Calmbach, OA. Neuenbürg, wegen eines Verbrechens des Meineids. Am gleichen Tage, nach­mittags 3 Uhr: Anklagesache gegen den Taglöhner Christian Gottlieb Maier von Nagold, wegen Verbrechens wider die Sittlichkeit. Samstag, den 20. Juni, vormittags 9 Uhr: Anklagesache gegen den Zimmermeister Gottlieb Gaffer von Nebringen OA. Herrenberg, wegen eines Verbrechens deS Meineids. Als Ergänzungsgeschworene wurden uachge- zogen: Jakob Hanselmann, Gemeindepfleger in Spielberg OA. Nagold, Michael Kober, Gemeinderat in Stammheim.

* Werkt«, 13. Juni. Zudem Ereignis in Serbien schreibt die Voss. Ztg., wie immer man über den letzten Sprossen des Hauses Obrenowitsch denke, über die Urheber des Ge­metzels von Belgrad könne nur eine Stimme der zivilisierten Welt sein und daher werde man auch allenthalben fordern, daß die Schuldigen der gerechte» Strafe überliefert Werde». Die Sühne für die Greuel von Belgrad sei ein gemeinsames Interesse der Fürsten und Völker, eine Forde­rung der gesitteten Menschheit. Mit bitterem Spott bemerkt der Vorwärts u. a.: Die offizielle Welt Europas nimmt die Königsmörderei wie etwas längst Erwartetes, Naturnotwen­diges auf. So mußte es kommen. Das ist der Grundton. Das Bischen militärischer Königsmord in Serbien isteine innere Angelegenheit dieses energischen Volkes."

js Wie«, 13. Juni. Der Kaiser entsandte, der N. Fr. Pr. zufolge, einen Hofbeamten an die Direktion der Landes­irrenanstalt und ließ diese ersuchen, den nach seinem Angriff auf den Kaiser dort untergebrachten Jakob Reich gut zu behandeln, da er nur ein armer Irrsinniger sei.

Altensteig- Stadt.

Stangen- nnd Brenvholz-Vrlkavs

am Samstag den 2«. Juni ds. Js.

nachm. 2Uhr auf hies. Rathaus aus Stadtwald Geißelthann Abt. 1, 2, Langenberg Abt. 1, 2, 6 :

13 Stück Baustangen I. u. II. KI. 29 Rm. tann. Prügel (Papierholz) 43 Anbruch

aus Stadtwald Markhalde Abt. 1, 2: 490 Stück Baustangen I. Kl.

75 ., II. Kl.

1 Rm. tann. Scheiter 25 Prügel (Papierholz)

aus Stadtwald Hochdorferwald, Forsthalde:

49 Rm. tann. Prügel (Papierholz) 19 Anbruch

4 Weißtann. Rinde.

Den 15. Juni 1903.

Stadtschulth.-Amt:

Welker.

Schernbach.

Den Heu- und Okhmd-Grasertrag

von Morge« Wiese« ober­halb der Pfaffeustube verkauft Mittwoch, den 24. Juni

morgens 8 Uhr in der Pfaffenstube

Jakob Schaible.

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Auf dem Wege von hier nach Martinsmoos ging eine

silberue Taschenuhr verlöre«.

Der redliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen Belohnung in der Exp. ds. Bl. abzugeben.

A l t e n st e i g.

Mehrere Liter

kann täglich abgeben

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M

IMensteig-SLadL.

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Die bei Herstellung eines Holzabfuhrwegs im Stadtwald Brand- halde vorkommenden

Vlnnkevnnsr-, Etznnffievnnsr- nnd Ärnnvev-Avvekt^n

im Voranschlag von 1700 Mk. sollen im Weg der schriftlichen Sub­mission vergeben werden.

Pläne, Kostenvoranschlag und Bedingungen sind auf dem Rathaus zur Einsicht aufgelegt.

Die Offerte sind verschlossen, mit entsprechender Aufschrift versehen, bis spätestens

SamsLag, den 20. Juni ds. Js. nachmittags 2 Uhr

bei der Unterzeichneten Stelle einzureichen.

Den 15. Juni 1903.

Stadtschntth. Amt:

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«o? Zahntechniker sos

Klurnpp 8

ö DornsteLten H

ist jede« Lvsitns j K im Gasthaus z. Traube y § in Pfalzgrafenweiler § zu sprechen. §

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Durch rechtzeitiger» Gebrauch oes Kräuter-Weines werden Magenübel meist schon im Keime erstickt. Man sollte also! nicht säumen, seine Anwendung allen anderen scharfen, ätzenden die Gesundheil zerstörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symp­tome, wie: Kopfschmerze«, Aufstoße«, Sodbrennen, j Blähungen, Zleöelkeit mit Krvrecheu, die bei chronische« j (veralteten) Mageukeide« um so heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal Trinken beseitigt.

und deren unangenehme Folgen! wie Beklemmung, Kolikjchmerzen, j Kerzklopfe», Schkaflofigkeit, sowie Butanstauungen in Leber, Milz und Pfortadersystem (Kähmorrhoidakteideu) werden durch Kräuterwein rasch u. geliud beseitigt. Kräuter­wein behebt jedwede Auverdaulichkeit, verleiht dem Ver­dauungssystem einen Aufschwung u. entferntdurch einen leichten !

I Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen u. Gedärmen.

Hageres, bleiches Aussehen, Blutmangel,!

sind meist die Folge schlechter Verdauung, mangel- VNrrrasrnNA Hafter Blutbildung und eines krankhaften Zustandes derLeber. Beigänzlicher Appetitlosigkeit unternervöser Ab­spannung u. Gemütsverstimmung, sowie häufigen Kopf- ichm erzen, schlaflosen Nächten siechen oft solche Krankelangsamdahin WM" Krä uterwein giebt der geschwächten Lebenskraft einen frischen Impuls. 'ME Kräuterwein steigert den Appetit, befördert Verdauung ! und Ernährung, regt den Stoffwechsel kräftig an, beschleunigt u. ver­bessert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und schafft dem ! Kranken neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Arier-i ! kennungen und Dankschreiben beweisen dies. !

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