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Erscheint Dienstag, LsrmerStag, SamStag and Sonntag der SratiS-Beilage Der SonntagS- G ast."

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Sonntag, 7. Oktober

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* Pfalzgrafenweiler, 4. Okt. (Landwirtschaft!. BezirkSfest. Schluß). Nach der PreiSverteilung und AuSsolg» künstlerisch gefertigter Diplome an Besitzer prämierter Tiere, begann da- Festessen (über 100 Gedecke) iw Gasihof zum Schwanen. Herr RegierungSrat BameS, der langjährige Obrramtmann de» Bezirks Freudenstadt und Vorstand de» landw. BezirkSverein« griff während der Tasel zuerst zum Wort, hieß die Festteilnehmer Herz- M willkommen, sprach seine Freude über die prächtig« DMation der Festgemeinde und seinen besten Dank hiesür a»S. Redner gab dann «inen kurzen Rückblick über di« VminSthätigkeit. Di« VorstandSstelle bekleidet der Hr. RegierungSrat seit 1873 und rS leistete der Verein durch bildende Borträge von Sachverständigen, durch Gründung -er Jungviehweide Lauterbad, durch Einführung von Zucht­vieh, gemeinsamen Aufkauf von Saatfrüchten und Kunst­dünger rc. der Landwirtschaft ersprießliche Dienste. Nach­dem Redner betont, in welch' hohem Maße die Kgl. StaatS- regierung der Förderung der Landwirtschaft ihr Interesse entgegevbringe, galt sein Toast Sr. Majestät unserem König. Der Toast fand lebhafte Ausnahme. Hr. Schultheiß Decker sprach in verbindlicher Form namens der Gemeinde das Willkommen und den Dank für dar zahlreich« Erscheinen ans. Wohl Hab« man dar Fest in bescheidenen Grenzen gehalten, aber die Vieh- und ObstauSstrllung habe doch vieles Sehenswerte geboten und bekunde, daß auch bet der Land­wirtschaft des östlichen Bezirks ei« wesentlicher Fortschritt zu verzeichnen sei. Redner wünschte, dir Landwirtschaft vtzgr auch ferner wachsen, blühen und gedeihen und mit Worten deS DankeS für ihr« Mühewaltung bracht« er schließ­lich auf den Vorstand und Ausschuß des Vereins rin 3sacheS Hoch aus. Eine von köstlichem Humor gewürzte Ansprache W Herr Oberförster Nördlinger über die gegenseitige Be­deutung der Land- und Forstwirtschaft und knüpfte hiebei on eine Inschrift am K. RevieramtSgebäude an:

Wer Pflug und Art in Ehren hält

Um dessen Sach' ist'S gut bestellt."

Hr. Oberförster gab seiner Freude Ausdruck über den dies­jährigen reiche» Erntesegen und über di« Anwesenheit de» Präfidente« der Zentralstelle für dir Landwirtschaft, Hr. v. Ow und toastete unter lebhaftem Beifall auf den Präsi­denten. Hr. Präsident v. Ow dankte für dir soeben er­wiesene Aufmerksamkeit, wie für die freundliche Einladung zum Fest«, welch letzterer er gerne gefolgt sei, da ihn alte Beziehungen mit der Gegend verbinde». Dir Gründung d« landw. Vereine führe in die Zeit der 40er Jahre zu- rüL, «o man große Hoffnungen auf sie gesetzt habe. Wie überall so auch bei den landw. Vereinen habe di« Thätigkeit zeitweise gestockt, aber seit dem letzten Jahrzehnt sei viel geschehen und auch im Bezirk Freudenstadt sei erfreulicher­weise ein Aufstreben wahrnehmbar, sowohl im Feld- als Obstbau. Immer seien er Einzelne, die sich der Sache an- «ehmen und da» VereinSleben fördern. Di« Hauptsache sei jedoch, daß der Bauernstand im Kampf umS Dasein sich selbst seiner Haut wehre. Die Devise auf der VeretnSfahne: Arbeit bringt Segen" habe heute noch ihre vollste Berechtigung. Der Herr Präsident trank sodann auf da» Blühen und Gedeihen der Landwirtschaft de» Schwarzwalds, ihr galt sein 3facheS Hoch. Hr. Oberförster Nördlinger er­griff nochmals da< Wort, um den Vorständen derGeflügel- pchtvereine seine Anerkennung auSzusprrchen; dieselben hätten bereits di« Kikerikisporn« verdient. Schallend« Heiterkeit folgte dieser Lobspende. Hr. Pfarrer Sandbergrr von Wittlenlwriler gedachte noch der Herren Preisrichter und der mit Preisen bedachten Aussteller. Schließlich verbreitete sich der anwesende Sachverständige Hr. Olpp über eine rationell« Hühnerzucht und hob besonder- hervor, daß di« einheimisch,« Landrassen in jeder Hinsicht die empfehlenS- ^«testen seien. DaS vom Wetter so begünstigte Fest be- lri'bigte die überaus zahlreich herbeigrströmten Besucher all­gemein, die Gemeinde hat «S eben auch an nicht» fehlen Mn, war zum Gelingen derselben beitrug. Ein gute« «»denke« wird dem Feste gesichert bleiben.

* Ein Bürger von Hornberg war so liebenrwürdig u»S ein, blau« Riesenkartoffrl zuzusendrn, welche dar rrsprk- ,Ee Gewicht von 550 Gramm aufweift. Arpfel mit 200 bis ilOO, Birnen mit 300 bis 450 Gramm sind Heuer Zeugen einer auSnahmSwrisrn guten Wachstum».

* Calmbach, 3. Okt. Der von SimmerSseld ge-

ledig« Knecht der Kunstmüllers Lutz von hier, der gestern morgen Mehl nach Calw führte, sollte abends Frucht von dort heimbringen. Aus irgend einer noch unaufgeklärten Ursache kam der schwer beladen« Wagen auf der Lalwer zu schnelle- Fahren hinein und stürzte gegen di« ^traßknböschung um. Der Knecht muß schon zuvor vrr- »glückt sein; denn als man heut« früh den Wagen fand, wobei auch di« Pferd, sich als verletzt erwiesen, da lag der

Knecht ziemlich weiter oben auf der Straße mit teilweise schweren Verletzungen; die rechte Hand ist ganz zerfleischt.

* DaS Tübinger Schwurgericht beschäftigte sich am 4. Okt. mit dem Benjamin Rentschler, 25 Jahre alten SchusterSgesellen von Altburg, O.-A. Calw. Dieser verging sich in der Nacht vom 24. zum 25. Juni d. I. an der 16jährigen AnwaltStochter Karolink P. Er wurde wegen thätlicher Beleidigung zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt.

* (Verschiedenes.) Infolge Blitzschlag- brannte in Obernhausen, Bez. Neuenbürg, dar Wohnhour de» Bauern Jakob Lutz nieder. Eine ongebaute Scheune wurde gerettet. In Reutlingen wurde der Dieb, welcher vor einiger Zeit im Gasthau» z. .Elefanten" in Göppingen 500 Mk. stahl, verhaftet. Er heißt Eugen Schaal und ist von Reutlingen. Man fand nur noch einige Mark bei ihm vor.

80L. Amberg, 5. Okt. DaS oberpfälzische Schwur­gericht verurteilte heute nach dreitägiger Verhandlung den ledigen Banquier Friedrich Mandelboum au- Sulzbach wegen Verbrechen» gegen das Depotgesrtz und anderer Betrügereien in 74 Fällen zu 11 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehr­verlust. Bon der erlittenen Untersuchungshaft werden dem Verurteilten 5 Monate an seiner Straf« in Anrechnung gebracht.

* Berlin, 5. Okt. Nach einer Meldung der Bureau Dalziel hat sich Graf Waldersee geweigert, Li-Huug-Tschang zu empfangen.

^Berlin, 5. Okt. Das Wolff'sch« Bureau meldet aus Petersburg: Die russisch« Regierung hat den in dem Zirkulartelrgramm des Grafen Bülow vom 1. Okt. formu­lierten Vorschlägen zugr stimmt und denrussischen Gesandten inChina mitWeisuugen versehen.

* Marschall WalderserS Eintreffen in China hat sich schon nach wenigen Tagen fühlbar gemacht. Es wurden in der verflossenen Woche eine Reih« Streifzüge gemacht und Gefecht« geliefert, bei denen jedeSmal blutig« Ernte bei den Chinesen gehalten wurde. Die Verbündeten haben ferner soeben einen weiteren sehr wichtigen Ort der chinesischen Küste in Besitz genommen, di« Hafenstadt Schanhaikwan am Golf von Prtschilie. Dieselbe liegt direkt östlich, etwa 150 Kilometer von Peking entfernt und ist die Endstation der von Taku nordöstlich führenden Eisenbahn. Bon Taku ist Schanhaikwan fast ebensoweit entfernt als von Peking. Von hier aus können di« Mächte fast geradeso bequem wie von Taku und Tientsin au» Peking erreichen. Ob ein Kampf stattgefunden hat ist noch unbekannt, aber wahrscheinlich, denn die Fort» von Schanhaikwan waren von 10000 Chinesen besetzt. Es heißt in den Depeschen, daß an der Aktion 3500 Russen, 100 Engländer, 1200 Franzosen, 800 Deutsch« und 500 Italiener, sowie rin Teil der internationalen Flott« unter dem Befehl de» Admirals Candiani trilnahmen.

* Er ist nicht unwahrscheinlich, daß Deutschland noch weitere Truppen nach China sendet. Ein Armrebesehl de» Kaisers ist dieser Tag« bei den Truppenteilen eingetroffen, der anordnet, daß sämtliche aktiven und inaktiven Offiziere, die zu einer eventuellen Verwendung nach China bereit sind, festgrstellt und nach Berlin gemeldet werden. Der Erlaß spricht die Erwartung aus, daß von den Offizieren, di« sich früher schon gemeldet haben, keiner von der Meldung zurück­trete. Der Schluß de« Armeebefehls besagt, daß ein weiterer Truppennachschub zunächst nicht erforderlich scheine, daß aber für den Fall weiterer Unruhen und der Notwendigkeit weiterer Truppensendunge« die entsprechenden Vorbereitungen ge­troffen werden müssen.

ArtSläir-rfetzer.

Rom, 6. Okt. Hier ist von einem Zwischenfall die Rede, welch« französisch« und russische Truppen betrifft. Di« Russen hatten hiernach die Franzosen für Boxer ge­halten und auf sie gefeuert, worauf dir Franzosen erwiderten. Auf beiden Seiten wurden etwa 12 Mann getötet, mehrere verwundet.

* Pari-, 5. Okt. Dem KriegSwiuister Andre wird die Absicht zugeschrieben, die strengrn Bedingungen für die Ojfizierlehen zu mildern oder ganz abzuschaffe». Nach dem Echo de Paris" soll die Reform darin bestehen, daß die obligatorische Mitgift der OsfizierSfrauen durch den Nach­weis rrsetzt werden kann, daß sie im Stand« sind, einen bürgerlichen Beruf auSzuüdeo, dessen Ertrag den Zinsen der Mitgift glrichkommrn würde. Man will von Seiten der Nationalisten in diesem Plan wieder «inen Versuch sehen, die Würde de< OffizierSronge« zu schmälern, während die radikalen Organe die Maßregel als demokratisch und naturgemäß billigen.

^ London, 5. Okt. (Wahl der UnterhauSmitglirder.) Bis 4 Uhr nachmittags waren gewählt: 293 Ministerielle, 78 Liberale und 55 Nationalisten. Unter den Gewählten

befindet sich da» Mitglied de» Kabinett« und Präsident der Lokalverwaltung. Chaplin, sowie dir Jrenführer Healy und William O'Brien. Die Ministeriellen gewannen zwei weiter« Sitze, die Liberalen rin*«-

* London, 5. Okt-Daily Telegraph" meldet au» Pretoria vom 3. Oktober: Die Frau de» Präsidenten Krüger ist ernstlich erkrankt.

* An der Goldküst« haben di« Engländer fortdauernd schwere Kämpfe mit den Aschanti« zu bestehen.Moruing Post" meldet auS Kumasst vom 4. Okt.: Oberst WilcokS traf am 30. Sept. auf eine groß« Abteilung Aschanti», di« eine starke Stellung an einem Hohlwege im Gebüsch inu« hatte. Nach zwei vergeblichen Angriffen gelang e» beim dritten Angriff, den Feind zu vertreiben. Di« Dörfer wurden verbrannt. WilcokS verlor 36 Manu, einschließlich fünf Offizieren, di« verwundet wurden.

*N«w-Iork, 4. Okt. Dir Antwort der amerikanischen Regierung auf die deutsche Note über die Bestrafung der chinesischen Rädelsführer lautet: Der Präsident Hab« China bedeutet, daß Tuan, Kauyvi und Tschaotschouschao exemplarisch bestraft werden müssen. Der Ge­sandte in Peking, Conger, sei instruiert, zu berichten, ob di« wahren Schuldigen auSersehen seien, ob di« Straf« dem Verbrechen entspreche und den Mächten ein« diesbezüglich« befriedigende Garantie zugeheu soll.

U Shanghai, 5. Okt. Der Arsenal-Taotai teilt« nach einer Unterredung mit dem Vize-Kömg den untergebene« Beamten mit. daß der auswärtige Druck di« jüngst« Degra­dierung der Mitglieder der Hofpartei erzwungen Hab«.

^ Wie au» Shanghai berichtet wird, werden di« deutschen und russischen Truppen den Schutz der Bergwerk« von Kaiping übernehme«.

* Nach einer Meldung der Daily New» aus Peking ist der Mörder KettelrrS ein subalterner Mandschu-Osfizier, der zu den Maudschu-Truppe» gehörte, welche unter Prinz Tuan« Oberbefehl standen. Ec ist 52 Jahr« alt, gehört zur 6. Rangklaff« und trägt eine blaue Feder aus der Mütze. Er wurde von Cord-s verhört und bekannte sich schuldlg. Er sagte, sein Hauptmcnn bab, ihm am Abend d,S 19. Juni befohlen, sechs Leute vom L rger zu nehmen, um in der Potamen-Straß« Polizeidirnst« zu rhun.Dort sollte ich," so erklärt« der Offizier,die Befehle de» Prinzen, ich glaub, de« Prinzen Tuen, autjührrn. Diese B-feh!« lauteten: e» ist Krieg, wenn ihr einen Ausländer seht, erschießt ihn. Am Morgen that ich, was wir befohlen war. Ich trat hin zur Sänfte des Gesandten, feuerte und sah, daß der darin Sitzende totgeschossrn war." CardeS erkannte den Mörder wieder und letzterer erkannte auch Corde» als den Insassen der zweiten Sänfte wieder, welcher verwundet entkam.

Harrdel ««- Verkehr.

* Ergeuzi» geu, 3. Okt. Ja dieser Woche herrscht« hier rin lebhafter Handel in Hopfen. Di« Waren wurden sehr rasch abgesrtzt. Für de« Zentner wurden 115120 Mk. bezahlt.

* Entring « « , 4. Ott. Der Hopfeuhandel geht dirse- Jahr sehr flau, trotzdem die Qualität der Ware eine vor­zügliche genannt werden kann. Di« Quantität steht gegen di« Vorjahre kaum zurück. Es wurde« bi» jetzt Käufe ab- geschlossen den Zentner zu 80100 Mk. nebst Trinkgeld. Di« Preise gehen zurück, da sich immer nur wenige Käufer zeigen, die wirklich Lust zum Kaufen hätten. Di, weisteu Produzenten haben noch nicht verkauft, so daß noch ca. 600 bi» 800 Ztr. feil sind. Käufer hiezu wären sehr erwünscht.

* (Weiupreise vom 4. Okt) Erlighestm, Früh- gewäch» 100 Mk. p. 3 Hektoliter, Qualität recht gut. Hessigheim, Frühgewäch» 130133 Mk. Hohen- stein 125130 Mk.

* In Böunigheim, Kirchhrim a. N., Neckarwestheim, Lausten a. N, Heilbronn, sowie den meisten Weinorteu de» Unterlandes beginnt die allgemeine Weinlese am Montag den 8. Ott. Die Gemeinde Bönnigheim giebt da» voraus­sichtlich« Erzeugnis auf 10000 Hektoliter, Kirchheim auf 2400 Hl., Neckarwestheim aus 2500 Hl., Lausten a. N. auf 15000 Hl. an.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

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