zählenden Orgel im Münster, einer der größten und voll­kommensten in Europa, wird von heute ab von Organist Karl Beringer ein 9tägiger CykluS historischer Konzerte veranstaltet. Zum Vortrag gelangen in historischer Folge Werk« von Palestrina an bi- zur Neuzeit. Diesen Konzerten, zu denen ein Eintrittsgeld nicht erhoben wird, bringt man in hiesigen und auswärtigen musikliebendrn Kreisen lebhaftes Interesse entgegen.

* Ulm. 4. Sept. Da- hiesige Hauptpostamt befindet sich feit gestern mittag in großer Aufregung. Einem Post­beamten fehlt ein Geldbrief mit mehreren tausend Mark Inhalt.

* (Verschiedene-.) In Dürrwangen brachte der bei Sägmüller Strobel beschäftigte 53 Jahre alte Jakob Schüler beim Anschlägen einer Klotzes, all die Säge plötz­lich in Gang kam, seine rechte Hand derart in di« Säge, daß ihm dieselbe nach seiner sofortigen Uebrrjührung ins BezirkSkrankenhauS in Balingen durch den OberamtSarzt am gleichen Tage vollends abgenomme» werden mußte. Ein düsteres Geheimnis scheint sich nun inGieug«na. Brz. aufzuklären. Am 9. Juni 1896, früh 6 Uhr, wurde dort­selbs! die Leich« der Nachtwächters Wigglinger auS der Brenz gezogen. Der Unglückliche, rin schwächlicher, kleiner Mann, hatte nach Mitternacht in der ziemlich einsamen Gegend vor dem Spitalihor einen Holzdieb auf frischer That ertappt und scheint von diesem in- Wasser geworfen worden zu sein. Kräftige Fußspuren am Ufer ließen darauf schließe», daß sich Wigglinger verzweifelt zur Wehr gesetzt hatte. Die eingeleitete gerichtlich« Untersuchung brachte damals kein Licht in die dunkle Angelegenheit. Kürzlich übernachtete nun in Grenzen die Tochter eines herumziehrn- den Geschirrhändlers. Dieselbe hatte sich mit ihrem Vater entzweit und erklärte, daß ihr Vater nicht mehr komme, da er vor einigen Jahren «inen Nachtwächter in die Brenz geworfen habe. Untersuchung ist nun auf- Neue eingeleitet. In Betzingen wurde di« Frau de« Fuhrmanns St. Brucklacher von einem Insekt in dir Hand gestochen. Anfangs schenkte sie der Sache keine weitere Beachtung. Nun ist dir bedauernswerte Frau Freitag früh infolge Blut­vergiftung unter den größten Schmerzen gestorben. In Biderach wurde am letzten Markttag« ein 19jährige- Mädchen verhaftet, das in einem Laden zehn Zweimarkstücke gestohlen hat. Wir dir Reklame gegenwärtig betrieben wird, zeigt eine Radfahrergruppe, bestehend au» 1 Herrn und 4 jungen Damen, welche letzthin die Stadt Aalen passierte». Der Führer der Gruppe machte sich durch eine vornen am Zweirad angebrachte schwarzweißrote Flagge mit der Inschrift:Deutsche Einheitssrife" bemerkbar." Die Fahrt erfolgte in langsamem Tempo und erregte großes Aussehen. In Stuttgart ist die Lohnbewegung im Buchbindrrgkwrrbe ohne Aurstand beendet. Die vom Vor­sitzende« deS Gewerbegerichts, Dr. Siegle, zwischen beiden Parteien geführten Verhandlungen endeten im wesentlichen mit Annahme der Arbeiterforderungen. Auf einer Säg- mühle in Mittelthal geriet ein an der Kreissäge be­schäftigter Sägrrlehrling, als er dieselbe mit der vorgr- schriebenrn Schutzkappe bedecken wollte, mit der linken Hand in dir noch in Bewegung befindliche Säge. Dieselbe riß ihm da- Fleisch aus dem Handballen und zerfetzte ihm «ine Sehne: er wurde sofort in das BezirkSkrankenhauS «ach Freudenstadt überführt. Professor Regele von Tübingen weilte letzter Tage in Weiden (Sulz), uw die Römer­straß« auf dem dortigen Höhengang festzustellen. Die 6 in breite Straße ist noch gut erhalten und zeigt sich von solider Bauart.

* Karlsruhe, 31. August. Tin kleiner Baukrach ist in der Oststadt eingrtreten, nachdem die beteiligten Firmen vergeblich versucht hatten, mit ihren Gläubigern ein Arrange-

M _ -x.s.lrucht. M

Sprich nie Böses von einem Menschen, wenn du es nicht gewiß weiht: und wenn du es gewiß weißt, so frage dich, warum erzähle ich es?

Jür's Leben.

Familienroman von G. v. Schlipprnbach.

(Fortsetzung.)

Marie Heimchen sah sie erstaunt an.Das ist doch ganz selbstverständlich," meint« sie bescheiden.Wozu bin ich denn da? Ich bin froh, wenn ich Ihnen etwas Un­angenehmer ersparen kann."

Sie traten in da- Nebenzimmer.Hier werden, denk« ich, Mama und Willy schlafen. Es ist ein gute- großes Zimwer und wir könnten eS abteilen, da ist auch für Mawa's Schreibtisch Platz. Gertrud und die Zwilling« wohnen nebenbei, da- vierte Zimmer bleibt für di« Brüder."

Und Du selbst?" fragte Tante Dora mit gerührtem Vorwurf in der Stimme.Wo sollst Du hin?"

Ach, da- ist wahr!" rief da- junge Mädchen,ich hatte mich ganz vergessen, die Eouchette in Mamas Zimmer ist noch frei, die paßt sehr gut für mich, da ich nicht groß bin."

Tante Dora schüttelt« den Kopf.Nachdem Du den ganzen Tag umhergelaufen bist, um für alle zu sorgen? Du wirst müder als sie alle sein, mein guter Kind. Nein, nein, dar erlaube ich nicht," fuhr sie energisch fort.Eine der kleinen Schwestern kann dort schlafen und Du teilst da- Zimmer mit der andern und Gertrud."

Nur ungern fügte sich Heimchen in ihrer Selbstlosigkeit dieser Anordnung.Die beiden Insöxarablss sind unglück­lich, wenn man sie trennt," sagt« sie bedauernd,sie hängen sehr aneinander."

Drei Tage später war die Wohnung vollständig ein­

ment zu treffen. Infolge richterlicher Verfügung werden im Oktober 10 Häuser im Taxwert von 582 000 Mk. öffentlich versteigert. Von den Häusern gehören 9 den Bauunter­nehmern Odert und Zoller und 1 der Baufirma Curletti und Höste.

* Aus München wird gemeldet, daß alle Einzelstaatrn aufgefordrrt seien, alle zur Verrechnung mit dem Reich« bestimmten, in den Zollkassev verfügbaren Gelder sofort nach Berlin abzusühren. Bayern habe bereit- eine Million ab- grsandt. Der Reich-Überschuß sei für Chinozweck« jedenfalls aufgrbraucht. Die Regierung werde also im Oktober ge­nötigt sein, den Reichstag um nachträgliche Bewilligung be­reits verausgabter Gelder anzugrhen.

* Was nützen die schönsten Gesetze, wenn sie nicht ge- handhabt werden? Di« Weinpanscher werdrn mit schweren Strafen bedroht ober nur bedroht und so wird die Panscherei schwungvoll weiterbetrieben. Wie es unter solchen Umständen in der Pfa lz auSsieht, da- beweist folgende Notiz in der Landauer Zeitung:Ein neumodischer Genußartikel auf derKerve" ist dos Sodawasser geworden. Früher war dar Stichwort an den Kirchweihtagen: wo giebt'S einen guten Schoppen? Heute hört man nur: Hanne-, einen halben Schoppen und ein Fläschchen Wasser! Manche Wirte verbrauchen an diesen Tagen 8001000 Fläschchen Sodawasser zu je 15 Pfg. Ob sie auch so viel Wein ver­kaufen ? Welche Ironie auf di« Pfälzer Weinkultur! Statt Naturwrin verkaufen die Wirt« gegohreneS Zackerwasstr, und für diesenPlempe!" läßt man sich 40 bis 50 Pfennig Per Schoppen bezahlen. Die so hergestrllten Weine sind sehr alkoholreich. Um nun den Alkohol zu dämpfen, und vorzeitiger Trunkenheit vorzubeugen, sind die Leute genötigt, denanalysenfesten" Grbirgswein mit Wasser zu vermischen. Läßt sich irgend eine habgierige Bauersfrau beigrhen, die allzusette Milch mit Wasser zu verdünnen, so schreit die ganze Welt: Betrug, LebenSnnttelfälschung! Wo bleibt di« Polizei so lange? Diese Weinpanscher treiben den Betrug im Großen und räsonnieren über die Kellerkontrollr, als ob dadurch der Weinstock in seiner Wurzel aufgerissrn würde. Wie lange läßt sich das Volk eine solche unverschämte Aus­beutung gefallen? Darum, ihr WeingutSbesitzer, gründet Winzergenossenschaftrn namentlich im Hinblick auf den be­vorstehenden guten Herbst! Wir wollen dann den Wirten schon sagen, wo sie ihr« Weine einkaufen müssen, wenn sie Gäste in ihrem Hause sehen wollen. Also fort mit der Sodawasserkerwe"! Wir wollen kein Wasser! Wir wolle» Wein, echte Gottesgabe, aus unserer sonnigen Pfalz."

* Berlin, 3. Sept. Wie der Welt am Montag von besonderer Seite mitgrteilt wird, soll der Kaffer am Sams­tag bei einem Festmahl zu Offizieren geäußert haben, er werde auf keinen Fall Peking aufgeben und wenn zu diesem Zwecke alle Armeekorps mobilisiert werden müßten.

* Bremen, 3. Septbr. Die englische Entschädigung für die Beschlagnahme und Durchsuchung dreier deutscher Dampfer, die nach Südafrika bestimmt waren, ist auf 1 ?/» Millionen Mark festgesetzt und gelangt nächsten- zur Auszahlung.

X Berlin, 4. Sept. DieNordd. Allg. Ztg." schreibt: Von der aus deutschen und englischen Mitgliedern bestehenden Kommission zur Festsetzung der Entschädigungsansprüche für di« Beschlagnahme deutscher Schiffe werden zugesprochen 1) Der Deutsch-Ostasrika-Linie als Schadenersatz für di« Anhaltung der ReichspostdampferBundrSrat",General" undHerzog" ein Betrag von 20 000 Lstr. nebst einem Zusatzbctrag von 5000 Lstr. für die Schadloshaltung von LandungSinteressenten; 2) für di« Aufbringung der deutschen BarkeHans Wagner" ein Betrag von 4437 Lstr.; 3) für die Festhaltung der deutschen BarkeMarie" ein Betrag von 126 Lstr. Diese Forderungen wurden von beiden Re- gierungrn angenommen.

* Die englisch« Sprache ist, man mag nun sagen

was man will, doch einmal di« Weltsprache unsere« Jahr. Hunderts. Auf den preußischen Gymnasien wird in nächster Zeit Englisch als ZwangS-UnterrichtSgegenstand eingeführt.

Die Aerzte, Juristen, Theologen rc. dürften davon nicht weniger Nutzen haben als vom Alt-Griechischen.

^ Bonn, 4. Sept. Di« Katholikenversammlung faßte L heute einen Beschluß, wonach die wichtigste Aufgabe der V Gesetzgebung darin bestehe, der bedrängten Landwirtschaft weitgehenden Schutz zu gewähren, insbrsonder« durch Er- Höhung der landwirtschaftlichen Zölle in dem neuen Zolltarif, s l

* In Breslau sind vorzüglich« Fälschungen von Hundertmarkscheinen angehalten worden. Sir sind äußerst «« schwer als solche zu erkennen.

* Metz, 2 . Sept. Der Kalkfabrikant Joh. Zeitz, d« «s sich zur Lohnzahlung von Ars au- in seine Kalksteinbrrch begeben wollte, wurde auf offener Landstraße am helllichten »H Tage von zwei Italienern angefallen, durch Messerstiche «ff schwer verletzt und seiner Barschaft von 1600 Mark beraubt. Z,

* In den Zeitungen finden sich oft Inserate vor, in rz

welchen Darlehen zu den günstigsten Bedingungen in AuS- sicht gestellt werden. Personen, welche sich auf solche Offerten melden, erhalten in vielen Fällen alsbald einen A Brief mit drei bi- vier Mark Nachnahme zugesandt. Der Brief enthält nur ein Verzeichnis von Geldgebern und Geld- L" instituten aus ganz Deutschland. Für den Empfänger sind A Verzeichnisse selbstredend vollständig zwecklos, da dir vrr- «j schieden«» Geldgeber und Geldinstitute nur bei ausreichender I" Sicherheit rc. Darlehen bewilligen. Ferner gewähren die Zj meisten Geldinstitute nur den in den betreffenden Orten selbst is! wohnenden Leuten Kredit. Alles in allem sind die drei 77 7 oder vier Mark Vorschuß vollständig unnütz verausgabt. A ° Also die Tasche zu! '

Arrrlsiirdifetzss. ^

* Wien, 3. Sept. Infolge Auftretens der Pest in

Glasgow verfügte das Handelsministerium die ärztliche Z: Untersuchung aller direkten Herkünft« aus England. A«-

* Rambouillet, 4. Sept. Der russische Botschafter Urusoff überreizte gestern nachmittag dem Präsidenten Loubct den AndreaSorden mit einem Schreiben deS Zaren. A« In einer Ansprache sagte der Gesandte, der Zar wünsch« von seinen unabänderlichen Gesinnungen für die befreundete «, s große Nation Zeugnis abzulegen. Loubrt erwiderte, er sehe ! in dem heutigen Vorgehen den Beweis von dem Willen " > de« Zaren, die Bande, welche beide Regierungen und beide 5 Völker einen, noch fester zu knüpfen. Er bitte Urusoff, den ^ Zaren zu versichern, daß die französische Regierung sich g' ° täglich bemühe, die für beide Nationen nutzbringend« Einig- §>!« ung aufrecht zu erhalten.

* Antwerpen, 4. Sept. Der DampferStuttgart" ^ i

mit 120 au- China zurückkehrenden deutschen Soldaten, ° darunter 4 bei Taku verwundeten, sind heute früh 8^/2 Uhr ^ hier ringetroffen. Die Damen der hiesigen deutschen Kolonie l § hatten ein Könnt« gebildet, das an die Soldaten Tabak, -i Cigarren und Chokolcde verteilte und den Offizieren Blumen- sträuße anbot. Die Ankunft der Dampfer hatte «ine große Menge Neugieriger nach dem Hafen gelockt. A

X Haag, 4. Sept. Di« Ratifikationsurkunden der s/ aus der Friedenskonferenz Unterzeichneten Verträge und r«' Deklarationen wurden heute hier niedergelegt. Vor der g» l Niederlegung erklärte der Minister de- Aeußrrn, daß diese Z« s l Formalität den endgiltigrn Abschluß der Konferenzarbeiten 2-. : bilde. Er hege den Wunsch, daß dir Geschichtsschreiber in ^ ^ Zukunft sagen mögen, da« von der Koferenz geschaffene ff: i Werk sei von Dauer und von gewaltigem Einfluß auf die . - I Menschheit gewesen. Der Minister machte den Vorschlag, kff diesen Wunsch dem hochherzigen Herrscher auszusprrchen, -ff welcher die erste Anregung zur Konferenz gegeben habe, i.« ! Es wurde ein entsprechendes Telegramm an den russischen, - Kaiser abgesandt und die Zusammenkunft geschlossen. «ff i

gerichtet, die Oelbildrr in den schwarzen Rahmen bedeckte» s wenigstens teilweise di« häßlichen Tapeten, einige kostbare k Statuen standen auf schwarzen Marmorsockrln in den Ecken, - fein« Spitzengardinen hingen vor den Fenstern und die ele­ganten Möbel waren geschmackvoll zusammengestellt. Das ziemlich niedrige, einfache Zimmer sah aus, als Passe es nicht recht dazu.

Wenn «S der Mutter nur nach Sinn ist," sagt« Heimchen zaghaft, als sie mit ihrer alten Freundin prüfend durch die Räume ging. Sie dachte an da» große, schöne Haus in der Stadt, an dir vielen hohen, bequemen Zimmer in Holmstein und ihr wurde recht bange, wenn sie sie mit den fünf engen, vollgrkramten Dachstuben verglich.

Als sie den letzten Abend als Tante Tora- Gast zu- brachte, berechneten sie genau, was sie im besten Fall jähr­lich auSzugeben hatten. Frau v. Brenken hatte eine Summe von einigen hundert Mark aus dem Ruin gerettet, der Um­zug kostet« fast so viel. Wenn Gertrud und Axel etwas verdienten, würden sie vielleicht aller bestreiten können. Do- mutige junge Mädchen hofft« es zuversichtlich. Sie hatte ja keine Ahnung, wie vieluvvorhergesrhenr Ausgaben sich einstellten, wie teuer di« Lebensmittel sind und daß es fast unmöglich ist, eine so große Familie mit einem so kleinen Einkommen zu unterhalten.

Tante Dora wußte er besser. Sie hatte früh auf eigenen Füßen gestanden und noch für ihre alte Mutter sorgen müssen. Aber sie mochte ihrem Liebling nicht schon jetzt, ehe der Kampf um das tägliche Brot begonnen hatte, den frischen Mut rauben.

Arme- Kind," murmelte sie, als Heimchen schon fest und süß den Schlaf der Jugend schlief.Arme- Kind, Du bist so jung und zart, nicht gewohnt, zu darben und jeden Groschen zu sparen. ES ruht viel auf Deinen Schultern, mir ist bang« um Dich, um Euch alle. Werdet Ihr ver­zichten lernen auf alle-, was das Leben verschönt? Es ist

nicht leicht und die Kraft wird frühzeitig gebrochen, wenn zahllose kleine und große Sorgen das Herz bedrücken."

Sie beugte sich liebevoll über die blonde Schläferin, die sie gastlich bei sich ausgenommen hatte und küßte ihre reine Stirn.Gott segne Dich, mein Heimchen," sagte sie leis« und bewegt.Er stehe Dir und den Deinen bei in den Euch so ungewohnten veränderten Verhältnissen, in dem mühevollen Ringen und Erwerben, in den Frhlschjägen, Demütigungen und Enttäuschungen, die nicht ausbleiben können, wenn eS heißtarbeiten, um nicht zu verhungern, arbeiten, um nicht Mangel zu leiden, arbeiten um's Brot!

II.

Abschied.

Es war den BrenkenS wie so vielen Familien er­gangen, die über ihre Mittel leben. Der Reichtum schmolz mit jedem Jahr mehr, da- schöne Gut wurde mit HM' theken und Schulden belastet, aber man war trotzdem zu, schwach und eitel, um den Aufwand zu beschränken. Der äußere Schein mußte gewahrt werden, der Haushalt wurde § glänzend weitergesührt, man streute den Leuten Sand )n die Augen. Dir Winter in der Stadt mit ihrer Gesellig' ! keit kosteten viel, die zahlreiche Familie verbraucht« mehr, als Holmstein, nach Abzug aller Verpflichtungen, trage» , konnte, und da- bare Vermögen war lange nicht mehr da. Hätten sie sich bei Zeiten eingeschränkt, da- Hau- in der Stadt früher verkauft und vernünftig und still auf dem Lande gelebt, so wäre «S vielleicht möglich gewesen, die immer mehr anwachsendr Schuldenlast »ach und nach ä" bezahlen.

Herr von Brenken war keine energisch« Natur, er liebt« seine Frau über alle», sie war als reiche-, verwöhnt» Mädchen erwachsen, er brachte er nicht über sein Herz, Entbehrungen aufzuerlegen. Sie selbst war lange Z"t i» Unklaren über ihre Lage, er sprach nie mit ihr daruv«