* Hamburg, 15. September. Die hanseatische Kolonialgesellschaft verbreitet durch die Hamburger und Bremer Dampfergesellschaften ein Rundschreiben, in welchem zur Auswanderung und Ansiedlung in ihrem Santa Catharina-Territorium aufgefordert wird. Im Oktober soll der DampferGuahyba" ab Ham­burg die erst Expedition nach Brasilien hinübernehmen.

! Der Ueberfahrtspreis für Zwischendeck beträgt hundert Mark für Erwachsene.

NirSlättdtschßS.

* Wien, 16. Sept. Nach Schluß der gestrigen Totiser Manöver versammelte sich um das Kaiserzelt eine glänzende Gesellschaft; beide Monarchen, 3 Erzherzoge,

^ . 3 Generalstabschefs der hervorragendsten Armeen, 3 ZL Armeekorpsführer und eine große AnzZhl von Generalen L und Stabsoffizieren waren versammelt. Kaiser Wil- A Helm äußerte in längerer Rede seine Anerkennung für Hi'H die prächtigen Leistungen der Armee, indem er hinzu- sU L fügte, er sei nur von dem Wunsche beseelt, daß dieser Armee ihr höchster Kriegsherr lange erhalten bleiben ßZ" möge. Abends fand die Abreise beider Monarchen As « zu Jagden nach Mohacks statt.

* Einer ansehnlichen Vermehrung seiner Flotte will sich auch Oesterreich-Ungarn nicht entziehen, und es scheint, als wenn über die Notwendigkeit dieser

L Verstärkung der Wehrkraft zur See allseitige Ueber- einstimmung bestände. Von den gemeinsamen Dele- ^ gationen sollen an Mehrerfordernis allein 4 Millionen Gulden als erste Rate für den Bau zweier neuen .P 8 Kriegsschiffe verlangt werden; ferner 1 200 000 fl. für .»LZ den Bau zweier neuen Donaumonitore.

^ * Aus Südtirol. Kaum je hat man dem Herbst

NDä mit so schönen Hoffnungen entgegen gesehen, wie Heuer, .o-z « Die Trauben, die den ganzen Sommer hindurch des DZ denkbar günstigsten Wetters sich zu erfreuen hatten und von allen Schädigungen durch Hagel, Krankheit und Ungeziefer verschont blieben, sind schon allenthalben vollkommen reif und demnächst wird überall mit der Weinlese begonnen werden. Kommt auch die Quantität des Weins der vorjährigen nicht gleich, so verspricht ßj-L dagegen die Qualität eine derartig ausgezeichnete zu werden, wie die jetzige Generation eine gleiche kaum erlebt haben dürfte. Auch an Obst fehlt es nicht und was sonst im Lande wächst, ist wohl geraten.

^ Paris. Die Reisenden des aus Ereil im hie­sigen Nordbahnhofe anlangenden Zuges waren nicht wenig überrascht, aus dem Packwagen eine kolossale Negerin heraussteigen zu sehen, da ihre Körpermaße nicht gestattet hatten, in einem einfachen Abteil Platz VlZ nehmen. Die unter dem Namen Prinzessin Camp­bell von Toronto bekannte schwarze Dame wiegt nicht weniger als 236 Kilogramm. Ihre Arme haben einen Umfang von 75 Zentimeter, ihre Brust einen solchen von 2 Meter 10 Zentimeter und ihre Taille von 1 Meter 80 Zentimeter. Au dem Knöchel haben die Beine 61 Zentimeter Umfang. DiePrinzessin", die eine tiefschwarze Hautfarbe hat, zählt 34 Jahre und liebt trotz der Schwierigkeiten, die das Fahren für sie

>_ mit sich bringt, leidenschaftlich das Reisen. Sie hatte

i« sich auch zur Weltausstellung nach Chicago begeben, wo sie den ersten Schönheitspreis, für farbige Damen, wohlverstanden, errang.

* Hollands Regierung beschäftigt sich gegen-

2 L

Wärtig ernstlich mit der Absicht, den Zuidersee trocken zu legen. Ein interessanter Kampf des menschlichen Genies gegen die rohe elementare Gewalt! Dreizehn Jahre Arbeit hat die Trockenlegung des Haarlemer Meeres gekostet, die 1853 vollendet war; jetzt trägt der Boden gute Frucht, und ausgedehnte Wiesen­flächen dienen der lohnenden Viehzucht. Der Zuidersee genannte Meerbusen ist viel größer, etwa 57 Quadrat­meilen umfassend, aber die Technik ist auch gewachsen. Das Werk verspricht vielen Tausenden Arbeit, und nach seiner Vollendung wird für eine großartige und dankbare Kolonisation die Bahn geöffnet werden.

D Amsterdam. In der National-Ausstellung auf dem Landgute Sonsbeek bei Arnheim brach in der Nacht ein Feuer aus, welches alle Gebäude auf dem Ausstellungsgelände, darunter das Hauptgebäude, das Physik-Museum und das Manege, binnen kurzer Zeit in Flammen setzte und so schnell zerstörte, daß fast nichts gerettet werden konnte und nur das bloße Eisen­gerippe der Gebäude stehen blieb. Viele goldene und silberne Gegenstände sind geschmolzen und Kollektionen von Pelzen und Juwelen in beträchtlichem Werte ver­nichtet. Nur einige Juwelen, welche in einem feuer­festen Schrank lagen, wurden gerettet. Auch eine Menagerie, die sich auf der Ausstellung befand, wurde in gleicher Weise in Flammen gesetzt, und eine Abteilung Infanterie erhielt den Befehl, die wilden Tiere, die zu entkommen suchten, zu überwachen und, wenn nötig, zu erschießen.

* Athen, 15. Sept. Die griechische Regierung hat eine Million Pfund Sterling deponiert für die in diesem Jahre am 1. Oktober fälligen Zinscoupons.

* Konstantinopel, 14. September. In der heutigen Versammlung der Botschafter wurde ein Einvernehmen erzielt. Tewfik Pascha wurde hiervon verständigt und eingeladen, der morgigen Sitzung in Tophane beizuwohnen. Die Unterzeichnung des Friedensprotokolls steht unmittelbar bevor.

* Pera, 16. Sept. Baurat Kapp, der Erbauer der gestern eingeweihten deutsch-schweizerischen Schule erhielt den Orden der württemb. Krone. Kapp, der mehrere türkische Bahnen erbaute, hat sich um die deutsche Kolonie in Konstantinopel sehr verdient ge­macht.

* Madrid, 16. Sept. Nach amtlichen Meld­ungen aus Cuba haben die Aufständischen bei dem letzten Gefechte 73 Tode verloren. 200 Mann haben sich unterworfen.

* Spanien schickt abermals 20,000 Mann nach Cuba. Dann befinden sich dort 140,000 spanische Soldaten. Ein Ende des Aufstandes ist trotzdem noch nicht abzusehen.

Handel und Verkehr.

_Aus Anlaß der bevorstehenden Weinlese wird Folgen­des bekannt gemacht: 1) Die Begleitung von Weinsendungen in Wagenladungen durch die Versender beziehungsweise durch deren Leute ist allgemein zulässig. Diese Begleitung ist auch zugelassen, wenn für verschiedene zusammengeladene Einzelsendungen ein ge­meinschaftlicher Begleiter gestellt werden will. Der Begleiter hat zutreffendenfalls eine Karte III. Klaffe zu lösen und Aufstellung im Innern des Wagens, also nicht auf der Plattform zu nehmen. 2) Die Güterflellen sind angewiesen, zur Vermeidung von Ver­wechslungen und Verschleppungen nur solche leere und gefüllte Weinfässer zur Beförderung anzunehmen, welche an einer der beiden Bodenseiten mit weißer Oelfarbe genau gezeichnet sind.

Es empfiehlt sich jedoch, die zum Versandt kommenden Gebinde womöglich an beiden Bodenseitm und mit dem vollständigen Na­men zu bezeichnen. 3) Im Interesse einer regelmäßigen und raschen Abfertigung wird den Versendern von neuem Wein dring­end empfohlen, jeder Auflieferung, wenn thunlich, stets den Fracht­brief beizugeben oder die Güterstellen bei der Anfuhr wenigstens mit einer Notiz zu versehen, aus welcher zu entnehmen ist, nach welcher Station die Sendung bestimmt ist und ob solche als Einzel- oder als Wagenladungsgut Beförderung finden soll.

* Calw, 14. Sept. Auf dem Bahnhof wurden heute die ersten Mostäpfel verkauft pr. Ztr. 6 Mk.

* Vaihin gen a. E., 15. Sept. Auf den heutigen Biehmarkt wurden 1210 Stück Vieh jeder Gattung zu­getrieben. Der Handel ging gut und die Preise be­haupteten ihre seitherige Höhe.

* Erzen zingen, 13. Sept. In den letzten Tagen wurden hier mehrere Partien Hopfen verkauft im Preisrahmen von 7080 Mk. per Ztr. nebst Trinkgeld.

* Rottenburg, 15. September. Die Hopfen­ernte geht ihrem Ende entgegen; 2127 fremde'Per­sonen beiderlei Geschlechts waren hiebei beteiligt. Der Handel geht flau. Preise 70 kns 80 Mk. per Zentner. Es ist anzunehmen, daß wenn die Ware mehr getrocknet ist, mehr Leben in den Handel kommen wird.

* Felldorf, 12. Septbr, Gestern wurden hier verschiedene Partien Hopfen zu 75 bis 80 Mk. nebst gutem Trinkgeld gekauft. Qualität und Quantität ist vorzüglich. Käufer erwünscht.

* Tettnang, 12. September. (Hopfen.) Die Ernte in der Stadt und deren nächster Umgebung kann jetzt als beendet betrachtet werden, auch im Bezirk wird sie bald beendet sein. Die Preise stellten sich in den letzten Tagen für sehr gute Ware per Zentner auf 95 Mk. und das übliche Trinkgeld. Ein Gutsbesitzer erhielt vorgestern noch per Ztr. 100 Mk.

Vermischtes.

*(Aus der Bienenwelt.) Hunderttausende von Bienen haben, wie derNiederschl. Anz." berichtet, kürzlich in der Zuckerraffinerie auf dem Dom bei Glogau ihren Tod gefunden. Zur Zeit der Blüte des Heide­krautes, das in diesem Jahre eine wunderbare Blüten­fülle entwickelte, unternehmen die Bienen oft einen meilenweiten Flug in die Forsten, um den süßen Blütenstand des Heidekrautes einzuheimsen. Auf diesem Wege werden die Bienen von dem süßen Geruch, welcher der Zuckerraffinerie entströmt, angelockt. In den Zuckerböden der Raffinerie saugen sie sich dann so voll, daß sie zum Fluge nicht mehr fähig sind und zum Tode ermattet herabfallen. Von den Arbeitern der Zuckerraffinerie sind Körbe voll toter Bienen ent­fernt worden. Ein Imker hat beobachtet, daß in der letzten Zeit seine Bienen nicht mehr Honig, sondern reinen Zucker produzierten, weil die Tierchen der Zuckerraffinerie Besuche abstatteten.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altenstei'g.

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Hiemit zur gefälligen Kenntnis, daß ich

eingerichtet habe. Beginn des ersten Kurses Freitag den 1. Oktober, doch kann auch während des Kurses jeden 1. und 15. eines Monats eingetreten werden.

Der Unterricht umfaßt:

WeMhen, Hand- «ud Waschmenmhca, Wcih- «nd LmtMm j, anschicdcnc» Akte«, Kleidcr- nähm. Ficken, MnfterschnjltMnkN L Zuschanden.

Anmeldungen wollen womöglich bis 28. September geschehen.

Attensteig.

Ende dieses Monats, sowie im Oktober ist fortwährend

Waes frische» Maß-Gbß

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