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U«rrikä«ifchr T,n»»<, «» d« lschri»-ifche» Front.
Frantfnrt, 7. Febr. Die .frankfurter Zeitg." meldet aus dem Haaq: Holländische Blätter melden aus Ne,v-Pork: Nach der „Evernnq Sun" haben die rmerikanisch-'n Truppen einen Frontteil in Loth- rinaen eingenommen. Auf diese Weise soll Wilsons Erklärung, daß Elsaß-Lothrinaen an Frankreich zurückgegeben werden müsse, gestützt werden.
Aus dem felr,blichen Lager.
Der Prozeß gegen Bolo Pascha.
(WTBZ Paris. 6 Febr. Die Agence Havas meldet: Nach der Wiederaufnahme der Sitzung im Bolo-Prozeß erklärte der Ankläger, er glaube aus den Aussagen Pavenstedts schließen zu können, daß es sich bei der hervorragenden politischen Persönlichkeit der Rsrnstorff-Telegramme um Charles Hum-ert handle. Das Gericht ging sodann zur Vernehmung der Zeugen über. Der Sachverständige gab Aufschluß über das Vermögen Bolos. Bolo behauptet, seine Gelder seien bei Antwerpener und Hamburger Banken hinterlegt gewesen. Der Sachverständige erwiderte, diese Erklärungen seien wertlos. Bei der Krieas- erklärung wäre das Vermögen der Eheleute Bolo infolge unglücklicher Operationen beinahe völlig verschwunden gewesen. Der Sackwerftändiae machte unter anderem ein Darlehen von 150 000 Franken an die Prinzessin Luise von Belgien namhaft, das niemals zurückqezahlt worden sei. Nach se'ner Ileber- zeuaung ist die vom Kbsdive gestiftete Million vom Feinde für einen Presiefeldzug geliefert worden. Beim Studium der Angelegenheiten des „Journal" habe er die Ueberzeuguna oewonnen. daß 18 Millionen von Deutschland geliefert worden seien. Der Sackwerllgndwe erwähnte darauf einen Brief Bolos an die Bank Amfink. Als Bolo diesen Vxjef unterschrieb, habe er das Geständnis seines Verrates gefaßt. Bolo erklärte, er babe darauf nichts zu erwidern. Dann wurde die Satzung aufaehoben.
England und der U-Bootkrieg.
Berlin. 8. Febr. In der „Nordd. Allg. Zeitg." wird die Lebensmittelfraae in England besprochen. Alle Meinunasverlchiedenbeiten. Mißstimmung und Unzufriedenheit, die in der englischen Presse zum Ausdruck kämen, gingen um den Kern der Wahrheit herum, weil niemand einaestsben wolle, was er mit eigenen Augen sehen könne. Der Unterseeebootkrieq mache sich in England setzt so stark fühlbar, daß eine entschiedene Mitwirkung an der Beendigung des Krieges selbst in England nicht mehr geleugnet werden könne. Die setzt beschlossene Zwangsrationierung liefere den besten Beweis dafür.
Genen die Mobilmachung in Griechenland.
(WTV.) Bern. 6. Febr. Der „Temps" meldet aus Athen: Benizelos erkläre, die Meutereien in Lanka bewiesen, daß man einer Reaktion gegen die Mobilmachung gegenüberstehe, gegen die die Regierung Maßnahmen ergreifen müsse. Die Ereignisse von Lanka hätten die Regierung überzeugt, daß eine radikale Aenderung in der Haltung der Negierung geaen ibre Gegner unbedingt notwendig sei. Laut
Sie EiHMlm im- PMS Englands.
Historische Streiflichter.
von A. Weiß, Pfarrer a. D. in Hirscm.
(Fortsetzung.)
Heinrich ist auch spnst für die Geschichte Englands von Bedeutung, indem er sein Auge aufs Meer warf und damit «nfing, die Entwicklung des Inselstaates ln neue Bahnen zu weisen. Einer englischen Seehandelsgesellschaft, die sich damals gebildet hatte, gedachte er durch den Bau einer kleinen Kriegsflotte unter die Arme zu greifen. Allerdings ziemlich vergeblich; denn weder Schiffe noch Matroftn noch Seesoldaten waren in genügender Menge avfzubringen. So starb Heinrich VIII. ohne sein Werk von Erfolg viel gekrönt zu sehen und ward begraben. Aber nicht begraben wurde der von ihm angeregte Gedanke, daß die Zukunft Englands auf dem Wasser liege.
Der Plan, England mit dem Meere vertraut zu machen, tauchte unter König Eduard VI. (1847 bis 1853), dem Nachfolger Heinrichs, in neuer Gestalt wieder auf. Indem man dem Ziele auf einem Umwege zustrebte, ging ein Gebot aus, das etwa folgendermaßen gelautet haben mag: .Meine lieben und getreuen Untertanen, ich tue euch hiermit kund und zu wissen, daß ihr von nun an Fische essen sollet, Fische an den Freitagen und Samstagen, Fische an den Buß- und Bettagen, Fische in der großen Fastenzeit, vom Aschermittwoch bis Karfreitag, Fische, immer wieder Fische!" Da nun aber auch in England die Fische nicht aus den Bäumen wachsen, mußten sie, um dieser Anordnung Folge zu leisten, aufs Meer hin- «us. Schisse bauen, dieselben bemannen. Netze au-spannen
Arn4lich< VetkattMMootMU-r««.
Die Schukkheiße»ii««ter «erden ersucht, »«für Sorte zu tr«ze«, daß die monastich einzusendende „Mittrik«»« ikder di« st-»Ä,eh«-te* Zchkchtungen" jeweils bis spätestens zu« K. eine» reden N»»«tS bei« Oberamt einkommt.
G»l«, de« 6. Februar 1918.
Kzl. Ober««t: Binder.
„Prtit Perrisien" ist vir griechische Kammer, die heute zusammentreten sollte, vertagt worden. Von weiteren Verhaftungen- ehemaliger Minister und Abgeordneter meldet die Prelle, daß der Plasikonnnandani von Athen auch eine Anzahl höherer Offiziere und Subalternoffiziere verhaftet habe.
Wilson will antworten.
Berlin, 8. Febr. Nach einer Meldung des „Berliner Tageblatts" aus Genf berichtet die französische Presse auf Grund einer New-Borker Depesche: Wilson sei ungeachtet der Versailler Erklärungen entschlossen. seine Aktion fortzusetzen. Man erwarte, daß der Präsident in gegebener, von ihm selbst gewählten Stunde Hertling und Czernin persönlich antworten werde.
Vermischte Nachrichten.
Der ausländische Einfluß in Bezug auf den Streik.
sWTB.) München. 8. Febr. Das zuständige Zivilgericht erließ gegen den Mechaniker Lorenz Winkler, geboren zu Prien am Chiemsee, als weiteren am Streik Beteiligten einen Haftbefehl. Winkler hielt sich vor dem Krieae im Ausland aus und unterhielt auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland noch Beziehungen zum Ausland. Daß übrigens bei der Streikbewegung ausländische Einflüsse mitspielten, dürfte daraus hervoraehsn. daß bei jedem Verhafteten ein Schriftstück aefunden wurde, dessen Verfasser zweifellos ein Ausländer ist. In diesem Schriftstück wird versucht, geaen dis 8. K-ieasanleibe Stimmung zu mache« und das deutsche Volk anszu Hetzen.
Eine interessante Entscheidung
hat kürzlich das Amtsgericht Karlsruhe getroffen. Bei einer dortigen Frau war ein Käufer erschienen, um eine Gans zu kaufen, ft'ir welche die Frau 160 -fl verlanate. Der Mann packte d'e Gans in einen Sack und zahlte der Händlerin 21 -fl mit dem Hinweis, daß dies der anaesebte Höchstpreis sei. Die Frau nahm das Geld, stellt» »her bei- der-Staatsanwaltschaft Strafantrag aeg-en den Käufer wegen Betrugs. Durch Urteil des Er. Amtsgerichts wurde-der Antrag der Staatsanwaltschaft iedoch zursickaewiesen mit der Begründuna. daß ein Betrua im Sinne des Paragraphen 20.8 RStr.GB. n'cht vorliege Mit dem Ausbieten sei die Gans Handelsobsekt. Dis Händlerin habe sich entschlossen, die Gans zu verkaufen und nach den aeqenwärtig geltenden Besiimmunaen durfte sie nicht mehr als den Höchstpreis von 21 Mark verlangen.
Aus Stadl und Land.
Calw, den 8. Februar 1918. vom Rathaus.
* Der Gsmeinderat hielt gestern nachmittag unter dem Vorsitz von Stadtschultheißenamtsverweser
8 N. Uvei- nutz in AttMesenheft »«n Del»« Zeller in seiner Eigenschaft als Orts»k«e»beh«rde eine Sitzung ab. in der verschiedene Unterstüstungs- und Pflegßchaftsan'gelegenheiten behandelt wurden. Die Erziehungsanstalt Hall teilt mit. daß sie infolge der andauerden Steigerung der Lebensmittelpreise wiederholt gezwungen sei, d'e Berpflegunasaelder für die Anstaltsinsallen zu erhöben und zwar für Erwachsene von 450 -fl auf 520 .fl, für Kinder von 400 -fl auf 4M -fl. Für die Stadt erwächst dadurch ein Mehraufwand von 260 -fl. — Die Einnahmen für Neufahrswunschenthebunaskarten betragen dieses Jahr 257 -fl gegenüber 185 -fl im Borfabr. — In der nachfolgenden Sikuna des Gemeinderats trua der Borsikende einen Bericht der Stadtvfteae vor über die stattaeftmdene Nenr<"*''1'»na des Ho^Gauee^bn- akko^ds der städtischen Waldarbeiter. Die Löhne wurden entsprechend den Nsureaelurmen beim Staat und durch die Landoemeinden hemeüen. Es wurde mit den Bevollmächtigten der Hoftbaveraeftll><haft von Alzenbera. Alibi,«rg und Lübenbardt ein Vertrag abgeschlossen, wonach die Stadip'aid,innen in 8 Klagen einaete'kt werden un*d zwar in Ebene, dichter Hang und steiler Hana. entsprechend die Löhne auch berechnet werden. Rechts der Naaoft, werden um 10 A> höhere Löbne bezahlt weasn des weiteren Weges. Die Aufbelleruna beträat bei V'-ennb'-lz gegen bisher 51 he? Wellen etwa 25 8k>, De" Taa- lohn richtet sich nach A"er und Leistnna: als b'-cb^er Stundenlohn werden M ^ festoeseßt. D»n Wsld- arbeiterinnen wird als höchster Stnndenlobn 82 bezahlt. Der Gerne'nd-rat genehmigte die Lobn-
Oberbolzhauer Beniamin Dkttus von le^t
50 Jahre in den Stad^waldnnaen beichältiot. I"koh Kugele von Altburg 88 und Fmedricb Reb
acker vom Windbaf 80 Iab-e. D'itus bat nach einer 40iährigen Dienstzeit ein G^Omeichenk von äo ,fl erhalten. Entsprechend den Belobmmasneybnsi^iNen für lanafäbrige Dienstzeit beim Staat beichiast das Kolleaium. den Waldarbeitern, die 80 Jab''» Dienstzeit haben, ein Diplom mit einem Geldeeschenk non 80 -fl zu gewähren, und beim Abaana eines Arbeiters. der mindestens 50 Iabre belchäft'at war. d'eiem nach ein Geschenk von 50 -fl zu mach»n. — Die städtische Waremrinsasistmier (bei einem Ilmsab von 1000 Mark beträat die Steuer bekanntlich 1 .fll wird ans 12H--fl 90 berechnet. — Zur Re-^Oin" der städtischen Vrennbolwersornnna wurde ein» Ko^n-i^on gewählt, bestehend aus den Hemm G R. Sch-'^l-n nnd B.A M. Danse, sppüe als Stellnertrotsr GR. Marguardt. Nach dem Plan der Lapdesversorann->s- stelle beträgt der Vodarf für die Stadt etwa 1-1^5 Rm., wovon 600 Rm. von den staatlichen und 800 Rm. von den städtischen Waldungen zu liefern sind. Da bei der kürzlich voraenon»m?nep B-darf-anf- nabme zu v»»l anaemeldet wurd". so kmt die Kommission tue Ausgabe, d'e Ansprüche in R'"^sistft auf die Verhältnisse zu prüfen, und enO.chende Ab
striche zu machen. Es wftd iedoch versucht werden, die Mehransprüche durch Lieferung von Reisig, wo es notwendig ist zu befriedigen. — Auf das Aucochnei- ben betreffs Meldung einer Rersänl'chGst. die sich in Stuttgart als Kursleiterin für einen Kurs zur Herstellung von Straßenschuben ausbftden lallen kann,
srhöbunaen. sowie den Antrag der Waldarbeiter um Zuteilung eines Roiakoses a„<h in diesem I»Ge. Wie von der Stadtnfleae noch witoetei" wird, G der
und die Fische fangen. Und nun konnten sie dem Befehl I ihres Königs gehorchen, Fische in Masse verspeisen: des Morgens zum Frühstück «inen Hering, mittags Flundern und abends vor dem Schlafengehen Steinbutten, an den Freitagen und Samstagen, an den Buß- und Vettagen und in der großen Fastenzeit. Die Regierung aber hatte ihren Zweck erreicht. Man hatte eine Flotte, wenn zunächst auch, nur eine Heringsflotte, und das war schon etwas.
Doch so ganz glatt verlief die Sache noch nicht;, denn dann und wann blieben dem Engländer noch Gräten im Halse stecken. So mußte denn noch einmal nachgeholfen Iverden. Dies geschah in großzügiger Weise unter der Königin Elisabeth, die 1558 bis 1603 regierte. Elisabeth ist eine der markantesten Figuren in der englische» ^ Geschichte. Sie war die Tochter des uns schon vorgeslellten Heinrichs VIII. und der Anna Bolehn, einer jener Unglück-, lichen Gemahlinnen, die der zärtliche Gatte hatte htnrichten lassen. Die Hinrichtungen scheinen in diEer Familie ^ endemisch gewesen zu sein. Denn wie die Mutter der Elisabeth unter dem Beil des Henker? verblutete, so lieferte! Elisabeth ihre königliche Nase, Maria Stuart, nach lang-, jähriger Gefängnishaft auf das Schaffst, eine Bluttat, ^ welche in dem Schillerschen Drama Maria Stuart" den katastrophalen Höhepunkt abgibt, lieber ein derartiges Ge-! bahren dürfen wir uns nicht allzusehr verwundern; denn, die Köpfe saßen damals lockerer als heutzutage und auch in den höchste» Kreisen ging man trotz hochgeschraubter j höfischer Sitte und abgemessenster Etikette doch ziemlich ^ rücksichtslos miteinander um. So war es nicht selten dar
Lo» der englischen Großen, um einen Kopf kürzer als andere Leute ins Jenseits binüber zu wandern.
Im übrigen war die Königin Elisabeth zwar eine eitle, ehrgeizige, aber auch umsichtige, weitsichtige und scharfsichtige Regentin, deren Regierung England vieles, namentlich den wetteren Aufschwung seines Seewesens zu verdanken hat Letzteres entwickelte sich jetzt in raschem Tempo. freilich in einer Weise, die für England charakteristisch, aber sonst nicht gar erfreulich ist.
Kaum hatte nämlich England das Salzwasser ver- schmeckt, so brachte es jene Seeungeheuer hervor, die wir unter dein Namen Howard, Raleigh, Drake kennen. Es waren dies kecke Abenteurer. Flibustier. Freibeuter, welche ihre Tatenlust und Raubgier binaustrieb auf den weiten Ozean, wo sie dann mit ihren flinken Schiffen dem wilden und blutigen Handwerk der Piraterie oblagen. Einer dieser Freibeuter, Franz Drake, ist uns schon von der Schule her bekannt. Manche rechnen ihn zu den Wohltätern der Menschheit, weil er die Kartoffel in Europa eingeführt habe. Allein der deutsche Gelehrte und Amerikaforscher Alexander v. Humboldt hat seinerzeit nachgewiesen, daß nicht die Kartoffel selbst, sondern nur weitere Kunde von ihr durch Drake nach Europa gekommen sei. Jedenfalls, wen» Drake vorausgeahnt hätte, daß dieses Knollengewächs einmal Deutschlands treuester Bundesgenosse zur Abwehr des englischen Aushungerungsplanes sein werde, dann hätte er sicherlich nicht die Kartofsel, sondern eher ihren grimmigsten Feind, den Koloradokäfer bei uns eingeschmuggelt. In Offrnburg hat man dem Verdienste Drakes 1853 ein Denkmal errichtet. Ist dasselbe von Erz, so könnte es füglich eingeschmolzen werde« zugunsten der deutschen MunitionSindustrie.
Fortsetzung folgt.