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Nr. 40.1- Sonntag, 14. März

Bekanntmachungm aller Art finden die erfolg­reichste Verbreitung.

Einrück- ungLpreiS f. Altensteig und nah Umgebung bei einm. Einrückung 8 bei mehrmal. je 6 ^ auswärts je 8 ^ die Ispalt.Zeile

1897.

Amtliches.

Die ZsrüAaHrs - KontroirVersarrrrncurrgen im Kontrollbezirk McrgakH finden Heuer statt: in Altensteig Stadt am 1. April, vorm. S Uhr; in SimmerSfeld am 1. April, nachm. 2 Uhr; in Haiterbach am 2. April, vorm. 8«/r Uhr; in Nagold am 2. April, nachm. iVe Uhr; in Wildberg am 3, April, vorm. 8'/? Uhr.

Deutscher Reichstag.

* Berlin, 11. März. Der Reichstag beschäftigte sich heute mit dem Antrag Auer und Gen., die landes­gesetzlichen Sonderbestimmungen über die Rechtsver­hältnisse der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter und des Gesindes zum Arbeitgeber aufzuheben und an deren Stelle die Reichsgewerbeordnung zu setzen. Hiezu liegt ein Antrag Lenzmann vor, der die reichsgesetz­liche Regelung dieser Rechtsverhältnisse durch einen Gesetzentwurf fordert. Lenzmann befürwortet seinen Antrag. Die Regelung der Angelegenheit dürfe nicht schablonenmüßig erfolgen, wie der Antrag Auer wolle. Viele Bestimmungen der Gewerbeordnung passen nicht für das Gesinde, auch nicht für das ländliche, so die Bestimmungen über die Sonntagsruhe und Kündigung. Schall (kons.): Die Frage der ländlichen Arbeiter mache heutzutage der Landwirtschaft mehr Schwierig­keiten als die niederen Getreidepreise. Die Gesinde- Ordnung könne der Landesgesetzgebung überlassen werden. Nach erregter Debatte wird der Antrag Auer abgelehnt, der Antrag Lenzmann angenommen. Schließlich wird die Beratung der Bäckerei-Ordnung von der Tagesordnung abgesetzt.

Württembergischer Landtag

Kammer der Abgeordneten.

* Stuttgart, 11. März. (100. Sitzung.) Der Präsident eröffnet die Sitzung um 9(^ Uhr. Nach Verlesung des Einlaufs tritt das Haus in die Tages­ordnung ein. Berichterstatter sind die Abgg. Frhr. v. Gemmingen und Dr. Kiene. Es wird berichtet über die stattgehabten Kommissionssitzungen und die von der Regierung übermittelten Gesetzesvor­lagen. Sodann hat sich bei der Berechnung der Diäten und Tagegelder der Abgeordneten ein Anstand ergeben, der durch Annahme eines diesbezüglichen Antrags des ständischen Ausschusses erledigt wird. Die Prüfung der im Regierungsblatt verkündigten Gesetze, Verord­nungen und Ministeriolverfttgungen hat einen Anstand nicht ergeben. Das Kassen- und Rechnungswesen der Staatsschuldenkasse ist bei den monatlichen Kassenstürzen in Ordnung gefunden worden. Weiter wird berichtet über den Stand des Konvertierungsgeschäfts. (Um­wandlung der 40/»igen Staatsanlehen aus den Jahren 1875 bis 1887 in eine Z^/olge Schuld.) Die für das Umwandlungsgefchäft zu verwilligenden Remune­rationen und Vergütungssätze werden nach den Aus­führungen der Abgg. Frhr. v. Gemmingen und Nid er für angemessen erachtet. Die Besetzung der Buchhalterstellen, für die die Herren Scholl und Schall vorgeschlagen sind, soll in gemeinschaftlicher Sitzung mit der ersten Kammer nächstdem erfolgen.

LarrdsSrrachrichte«.

(Zur Feier des 100jährigen Geburts­tags des f Kaiser Wilhelm.) Ueberall im deutschen Reich rüstet man sich, am 22. März den 100jährigen Geburtstag des großen Kaisers Wilhelm festlich zu begehen, auch unsere Nachbarstädte haben Vorbereitungen zur würdigen Begehung dieses Tages getroffen, und da wollen wir in Alten steig eben­falls nicht znrückstehen. Es hat sich deshalb aus ver­schiedenen Kreisen der Einwohnerschaft ein Festausschuß gebildet, um die Feier auch hier schön und der Be­deutung des großen Toten entsprechend zu gestalten. Zu diesem Zweck wird am Vorabend (Sonntag den 21. ds. Mts.) die obere Stadt illuminiert und gleich­zeitig von de» Schülern der hiesigen Lehranstalten ein Fackelzug auf dem Hellesberg veranstaltet werden, während die städtische Kapelle vom Rathaus einen

Choral bläst. Feuerzeichen und Böllerschüsse werden den Beginn der Feier anzeigen. Die Hauptfeier (am 22.) wird früh morgens eingeleitet durch Böllersalven, im Lauf des Vormittags finden Schulfeiern statt, abends nach 6 Uhr spielt die Stadtkapelle bei der Friedens­linde unten auf dem Markt und von Vs8 Uhr an findet ein Festbankett imStern" statt. Ueber beide Tage wird beflaggt. In dankenswertem Entgegenkommen hat die Stadt einen Teil der Kosten sowie die Illu­mination der städtischen Gebäude übernommen; es er­geht nun auch an die Privatgebäude-Besitzer der oberen Stadt die freundliche Bitte, sich vollzählig an der Illumination zu beteiligen und so ihrerseits zum vollen Gelingen des Festes beizutragen. Die hiesigen Ein­wohner bitten wir, den Festausschuß nach Kräften zu unterstützen und durch ihre Mitwirkung eine würdige Erinnerungsfeier zu schaffen; der milde alte Kaiser Wilhelm, dieser Kriegs- und Friedensfürst, hat es wahr­lich verdient um sein geeintes deutsches Volk, daß es Seiner auch noch im Grabe ehrend gedenkt und ihm dankbar bleibt über das Grab hinaus. So wird diese 100jährige Erinnerungsfeier ein schönes Bild von Altensteig zeigen: Abends im Glanze der Lichter und Tags im Schmucke der Flaggen!

* Altensteig, 12. März. Der Verkehr bei dem K. Postamt Altensteig weist nach dem Verwaltungs­bericht der K. württ. Verkehrsanstalten im Rechnungs­jahr 1895/96 (1. April 1895 bis 31. März 1896) über die beförderten Gegenstände rc. folgende Zahlen auf: Die Einnahmen von Post- und Telegraphen­gebühren betrugen beim Amt 20 861 Mk.; abgegangene Briefsendungen 170170, angekommene 205 712 Stück. Postanweisungen wurden von Altensteig abgesandt 14137 Stück mit dem eingezahlten Betrag von 641950 Mk., angekommen sind 8276 Stück mit dem ausgezahlten Betrag von 442 844 Mark, zusammen 1084 794 Mk.; (mit den dem Amt unterstellten Post­agenturen wurden im ganzen einbezahlt 790170 Mk., ausbezahlt 489 860 Mk.) Der Bargeldumsatz in ein- und ausbezahlten Postanweisungen betrug demnach beim Postamt 1280 030 Mark. Postauftragsbriefe wurden abgesandt 182, angekommen sind 636 Stück; Packete ohne Wertangabe wurden abgesandt 11830, hier angekommen sind 14 612 Stck.; Briefe u. Packete mit Wertangabe wurden abgesandt 2730, angekommen sind 1976S!ück. Postnachnahmesendungen sind abge­gangen 832, angekommen 2756 Stück; Zeitungs­nummern wurden abgesandt 86 262, angekommen sind 137 359 Stück. Die Zahl der hier abgegangenen Postwagenreisenden betrug 1209 Personen. Für das Reich (Wechselstempel u. Versicherungsmarken) wurden 4429 Mk. eingenommen, für Unfall-, Alters- und Invaliditäts-Renten wurden ausbezahlt 12 326 Mk. Was den Telegrammverkehr betrifft, so ergab derselbe beim Postamt folgende Zahlen : Abgegangene Staats­und Privat-Telegramme 1207 Stück, angekommene 1237 Stück, umtelegraphiert bezw. umtelephoniert 2240 Stück, zusammen 4684 Stück. Der Verkehr bei den Telegraphenanstalten mit Telephoubetrieb der Umgebung soweit sie mit dem Postamt Altensteig telephonisch verbunden sind, war folgender:

Altensteig Telegramm­

abgeg. Teleqr.:

angek. Telegr.:

Zus.

annahmestelle im Bahnhof

139

139

Berneck

75

119

194

Ettmannsweiler

70

77

147

Ebhausen

219

212

431

Göttelfingen

152

127

279

Grömbach

100

159

259

Rohrdorf

139

133

272

Schernbach

193

188

381

Simmersfeld

207

186

393

Der Verkehr bei der K. Postagentur Simmers- feld ergab pro 1895/96 folgende Zahlen: Die Einnahmen an Postgebühren betrugen 2033 Mk.; abge- sandte Briefsendungen 16926, angekommene 37102 St. Postanweisungen wurden abgesandt 2429 Stück mit

97 307 Mk., angekommen sind 943 St. mit 35858 Mkx demnach Bargeldumsatz im Postanweisungs-Verkeh 133165 Mk. Packete ohne Wertangabe wurden ab­gesandt 1768, angekommen sind 3042 Stück. Briefe und Packete ohne Wertangabe wurden abgesandt 234, angekommen sind 286 Stück. Nachnahmesendungen wurden abgesandt 52, angekommen sind 650 Stück. Zeitungsnummern kamen an 44 708 Stück. Mit dem Personenpostkurs AltensteigEnzklösterle wurden von Simmersfeld aus 544 Personen befördert. Der Ver­kehr bei der K. Postagentur Göttelfingen war folgender: Einnahme an Porto 983 Mark; abge- sandte Briefsendungen 5798, angekommene 10 036 St. Postanweisungen wurden abgesandt 698 Stück mit 27 375 Mk., angekommen sind 264 St. mit 11159 Mk., znsammen 38 534 Mk. Packete ohne Wert gingen ab 884, angekommen sind 1066 Stück (mit Wert­angabe 52 Stück). Postnachnahmen sind angekommen 234 Stück. Zeitungsnummern kamen in Göttelfingen an 9545 Stück. Bei der K. Postagentur inEnzthal (Enzklösterle) betrug die Zahl der abgegangenen Brief- sendungen 14 274, der angekommenen 16 406 Stück, der Postanweisungsumsatz 144412 Mk.; abgesandte Packete ohne Wert 2496, angekommene 2990 Stück. Postwagenreisende wurden 1090 befördert.

-r. Altensteig, 12. März. Es ist eine erfreu­liche Thatsache, daß zur Vermehrung der Fische in unseren Gewässern die Interessenten sich immer mehr auf künstliche Fischzucht legen. Die wichtigste und sehenswerteste Fischbrutanstalt unserer Gegend ist ohne Zweifel diejenige des Hrn. Gutsbesitzers Böcking von Schernback, welche bei der Völmlesmühle eingerichtet ist. Etwa 100000 Eier von Bachforellen und Bachsaiblingen hat Hr. Böcking diesen Winter in seinen 30 Brutkästen uutergebracht. Eine Besichtigung der Brutanstalt ist besonders in gegenwärtiger Zeit, wo die Fischlein massenweise aus den Eiern schlüpfen, sehr lohnend, und gewiß wird ein Besuch dieser Ein­richtung Interessenten und andere nicht reuen. Sind die Fischlein ausgeschlüpft, so werden sie in die grö­ßeren Teicheinlagen neben der Brutanstalt gesetzt und sorgsam gefüttert, ehe sie der Nagold übergeben wer­den. Würden noch mehr Interessenten der Fischerei in unfern Gewässern, wie Hr. Böcking, vor allem durch rationelle Fischzucht auf Vermehrung der Fische be­dacht sein, so würde sich der Fisch f a n g , über dessen geringeren Erfolg sich diese und jene unserer Fisch­wasserpächter gegenwärtig beklagen, gewiß wieder lohnender gestalten. Wir glauben darum vollständig im Einverständnis mit allen, die für Hebung der Fisch­zucht in der Nagold und ihren Seitenbächen sich in­teressieren, zu handeln, wenn wir Hrn. Böcking ein kräftigesPetri Heil" als Fischergruß an dieser Stelle zurufen.

* Alten steig, 13. Marz. (Allerlei.) An die HochwasserbeschädigtenidesO.A.-Bezirks Freuden­stadt sollen in nächster Zeit 10000 Mk. von seiten des Zentralwohlthätigkeits Vereins zur Verteilung kommen. Je nach dem Grad der Bedürftigkeit er­halten die Beschädigten in 4 Abstufungen 10180/(, ihres Schadens vergütet. In der Stadt Calw sind dieroten Flecken" unter den Kindern sehr stark verbreitet, doch tritt die Krankheit glücklicherweise bis jetzt nicht gefährlich auf. Der Bauer Hermann von Seitzenthal wurde ertrunken in der Nagold gefunden.

* Degerloch, 10. März. Seit einiger Zeit ist hier eine lebhafte Bewegung zum Zweck der An­gliederung der Gemeinde Degerloch nebst der sog. Villenkolonie oder der letzteren allein an die Stadt­gemeinde Stuttgart im Gange.

* Ulm, 11. März. Fortuna ließ auch in der Heidcnheimer Lotterie wieder Gerechtigkeit willfahren. Wie wir hören, ist der erste Gewinn mit 35 000 Mk. einem hiesigen Feldwebel mit zahlreicher Familie (acht Kindern) zugefallen und soll dieser sich nun in den Zivildienst zurückziehen.