Dir Schreckensherrschaft vrr Maximallfie« in Finnland.

(WTB.) Stockholm, 5. Febr. Rach Meldungen oer Stockholmer Blätter nimmt die Schreckensherrschaft der Roten Garde in HelsingforS immer entsetzlichere Formen an. Die ganze Nacht hindurch hört manGewehr- fcuer und auch in der vorigen Nacht wurden wieder meh­rere Bürger erschossen. Rach Angabe der Eiicnbahn- h«arw«m erhielt die Rote Garde auch in HelsingforS Unter- ftummg durch russische Truppe», die unter dem Befehl eines Kommissars eiM-asen. Unter den gestern Nacht Ermordeten befindet sich auch ein junger Arzt, der im Rote Kreuz- Krankenhaus angestellt war. Nach Berichten von Augen­zeugen wurde der frühere General der finnischen Garde Silfverhjelm, der sich, obwohl schon 70 Jahre alt,' gegen die ihn überfallenden Soldaten der Roten Garde tapfer ver­teidigte, von der Uebermacht überwältigt, getötet, dann mit Bajonetten durchbohrt und in einen Sack gepackt. Die mili­tärische Abteilung der russischen Volkskommissare hat die russischen Soldaten durch Befehl aufgefordert, die Rote Garde in Finnland zu unterstützen.

Die Akraiuer gegen die Lügen der Maximalsten.

(WTB.) Berlin. 4. Febr. Folgender Funkspruch ist am 1. Februar von dem ukrainischen kriegsrevolu­tionären Nat des Nikolasewsker Bezirkes ergangen: Die in den Zeitungen erschienene Nachricht über die Oberste Staatsgewalt des Rates in der Stadt Niko- lajewsk, die von den Anhängern Lenins, Bronsteins (Trotzkys) und Co. verbreitet wird, ist eine offensicht­liche. Insinuation. da alle staatlichen Organe der un­abhängigen ukrainischen Republik, die Eisenbahn, Post, Telegraph. Telephon. Kriegstrain. Depots, so­wie die ganze Bahnlinie von Cherson bis Snamenka vor jedem Anschlag sorgsam durch die der unabhängi­gen ukrainischen Republik und Negierung ergebenen ukrainischen Truppen bewacht werden. Genau so ist Die Lage in Cherson.

Kurlands Volksvertretung für den Anschluss an Deutschland.

Berlin, 5. Febr. In derNordd. Allg. Zeitg." wird über die kurländiscbe Landesversammlung und ihre Entschließung eine Mitteilung von gut unter­richteter Seite veröffentlicht. Diese Landesversamm­lung faßte eine Entschließung, die besagt, daß sie den Schutz und Schirm des deutschen Kaisers erbitte und ve" rauensvoll als die von der Bevölkerung Kur­lands entsandten Vertreter ihr Geschick in die Hand des deutschen Kaisers und der von ihm eingesetzten Verwaltung lege. Außerdem bat sie darum, euren aus ihrer Mitte gewählten Landesrat zum Ausbau ihrer geschichtlichen Verfassung und Verwaltung wäh­len zu dürfen und gemeinsam mit der deutschen Ver­waltung an diese Aufgabe heranzutreten. Es ist unverständlich, heißt es in derNordd. Allg. Zeitg.", wie behauptet werden kann, daß dieser Landesrat nicht den Willen der Eesamtbevölkerunq zum Aus­druck bringt, da er vollkommen verfassungsmäßig zu­stande gekommen ist. Alle Schichten der "'-'k»rung sind herangezogen worden. Die Gesetzlichkeit der zu­stande gekommenen Beschlüsse ist nicht zu bezweifeln.

Die Loge auf den Kriegsschauplätzen

Die deutsche amtliche Meldung

(WTV.) Grosses Hauptquartier. 4. Februar. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: An vielen Stellen der Front Artillerietätigleit, die sich namentlich in Flandern zwischen dem Houthoul- sterwalde und der Lys sowie beiderseits der Scarpe steigerte. Westlich von Bellicourt scheiterte ein star­ker Erkundungsvorstoss der Engländer. An der Aillette. nördlich von Braye drangen die Franzosen vorübergehend in unsere Postenstellung ein. Eigene Infanterie und Pioniere holten nordwestlich von Bezonvaur 13 Gefangene aus den französischen Grä­ben. Zn Lustkämpfen und von der Erde aus wurden an den beiden letzten Tagen 18 feindliche Flugzeuge und 2 Fesselballons zum Absturz gebracht.

ZtalienischeFront: Zwischen Etsch und Piave vielfach Nrtilleriekämpfe.

Von den andere« KrisgLschauplsttzen nichts Neues. Der erste Gcnrralquartiermeister: Luden darf f.

Nerir U-B>wt>serf»lge.

(WTB.) Berlin, t. Febr. (Amtlich.) Der feindliche Traiisporivcrkehr nach dem Orient i« Italien wnrdr durch unsere U Boote im mittlere» »ud besonders im östliche» Teile des Mitlelmcers durch dir Vernichtung von vier Dampfern und vier Seglern wieder erheb­lich beschädigt. Einer der versenkten Dampfer scheint der bewaffnete englische DampferHampstead" (3447 To.) ge­wesen zu sein. Ter vernichtete italienische SeglerGuiseppe" hatte Phasphat geladen.

Der Cbef des Armiralstabs der Marine.

(WTB.) Berlin, 4. Febr. lieber die Versenkung von Phosphat wurde schon häufiger berichtet. Es zählt zu den Düngemitteln, die über See in die feindlichen Mitle'meer ländrr geführt werden müssen, um dort dir sinkenden Ertrag

Nisse der Landwirtschaft zu steigern. U-Bootkrieg und Schiffsraummangel verursachten im vergangenen Jahre einen gewaltigen Rückgang der Einfuhr phosphathaltiger Dünge­mittel nach Italien. Sie fiel lautEconom. d'Jtalia" vom 5». Januar in Genua (dem Haupleinfuhrhafen Italiens) von S8 638 To. tm Jahre 1915 auf 38 578 To. im Jahre 1917. Daraus folgt klar der Schaden, den die Ernährung unserer Feinde auf diesem mittelbaren Wege erleidet.

Die zweite Scndupg Amerikaner nach Frankreich.

Basel, 4. Febr. DasBerner Tagblatt" berich­tet, daß die zweite grHere Truppensendung Ameri­kas, die, wie berichtet, in Frankreich eintraf, etwa 32V06 Mann gleich zwei Divisionen betragen habe. Jeder der IN verwendeten ehemaligen deutschen Pas­sagierdampfer soll 2000 Mann an Bord gehabt haben. (G.K.E.)

Aus dem fe^dllch n Lager.

Frankreich nach dem Kriege.

In einer seiner letzten Nummern schrieb, wie derTag* meldet, derMercure de France*, man müsse die Fremd­linge, die sich jetzt auf französischem B'den befinden, festzuhalten suchen, um so die durch den Tod so vieler Franzosen verursachte Lücke auszu füllen:Wir sollten einige Hunderttausend robuste Schotten und energische Uankees hier behalten, und unsere französischen Mädchen, von denen so viele in diesein alles verschlingenden Kriege ihre Bräuti­game verloren haben, würden glücklich sein, ihr Geschick mit dem dieser loyalen Bundesgenossen zu vereinigen. Wir sollten Vorbereitungen zur Einwanderung von mindestens einer halben Million von Fremdlingen treffen, die Fran­zösinnen heiraten und ihre Namen etwas französieren könnten Dieses ist sehr schön, aber es gefällt mir doch nur halb. Der Gedanke ist mir unbehaglich, daß in dreißig Jahren eines aus amerikanischen, schottischen, afrikanischen, japani­schen, chinesischen, portugiesischen und sonstigen Bestandteilen der 25 gegen Deutschland verbündeten Staaten zusammen- gemischte Bevölkerung das schöne Land an Seine. Loire, Garonne und Rhone bewohnen soll. Ich für mein. Teil werde zwar darunter nicht zu leiden haben, aber ich be­dauere meine Enkel und Neffen, die dereinst nach Paris kommen und anstatt des liebenswürdigen und leichtlebigen Völkleins unserer Tage daselbst den greulichen Mischmasch vorfinden werden, dem derMercure* das Wort redet. Ich hoffe also, daß aus dieser Sache nichts wird. Lieber nur 35 oder gar 30 Millionen wirkliche Franzosen, als 50 Millionen einer solchen Blend- und Mischlingsrassel Und ich denke, ein solcher Vorschlag von seiten einer fran­zösischen Zeitschrift läßt uns ermessen, welch ungeheure Wunde der Krieg dem französischen Volk geschlagen hat. Die Franzosen verbluten sich ganz einfach; sie begehen Selbstmord. Nicht nur werden ihre Söbne hingeschlachtet, sondem auch ihre Töchter werden geopfert. In derNew Aork Evening Post* stand kürzlich ein Bericht aus Frank­reich, worin dringend gemahnt wurde, die nach Frankreich geschickten jungen Amerikaner vor den seelischen und körper­lichen Gefahren z : schütze' d- sic überall in Frankreich und besonders in Paris erwarten. Der Artikel war mit der Vorsicht abgefaßt, wie er bei dem prüden amerikanischen Leserkreise angezeigt ist. Aber es ging aus ihm hervor, daß die Lustseuche in Paris und in allen Orten, wo fremde Soldaten liegen, ganz entsetzlich wütet. DieEvening Post* kümmert sich nur un die amerikanischen Soldaten aber für Frankreich kommt die weibliche Bevölkerung der betreffenden Landesteile mehr in Betracht. Von der erträumten Wiedrr- bevölkerung wird nach dem Kriege kaum noch die Rede sein, und nur die vomMercure" vorgeschlagene Bastardisierung des französischen Volkes kann da »achhelsen. Mer ist ein solcher Mischmasch noch das französische Volk? Eine wohl

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Da ist das machtgierige

England,

I uns (Hwach sehen I.!Ü Trag« da« Deine zur

Stärkung Deutschlands

bei, bring« -ein Gold zur

Goldankaufstelle!

Nicht morgen henke In deine psiicht !

aufzuwerseude Frage! WieLibre Parole* berichtet, kommen so viele Heiraten zwischen französischen jungen Mädchen und den schwarzen oder gelben Eingeborenen vor, die infolge deS Urbeitermangels ln Frankreich tätig sind, daß die Regierung sich darüber erregt und in einem Rund- schreiben davor warnt.

Die ZwangSratconiernng in Engbmd.

(WTB.) Bern, 4. Febr. Nach langem Zögern hat das britische Kriegskabineti beschlossen, mit tunlichster Beschleu­nigung die nationale Zwangsrationierung einznführen. Rhondda erklärte im Oberhaus am 31. Januar: er hoffe, daß die von ihm für London und einige andere Distrikte angeordnete Lokalrationierung anfangs März durch­geführt sein werde, worauf sofort Maßnahmen ergriffen würden, daraus eine einheitliche Rationierung für das ganze Königreich zu entwickeln. Anscheinend sollen die öerschie denen Rationierungsbezirke, in welche das Land eingeteilr wird, so abgegrenzt werden, daß in jedem derselben die Jndustriedistrikte im wesentlichen durch dazu bestimmte Land wirtschaftsdistrikte verpflegt werden. Die Schaffung eines nationalen LebenSmitzcl-Clearinghouse in London soll, ledig- ch dazu dienen, daß ergänzend etngegriffen werden kann, wo die Bestände unzureichend sind. Dapp, der Direktor für sparsamen Lebensmittelverbrauch, ist zurückgetreten.-

England - - Persien.

(WTB.) Stockholm, 5. Feb^ ..Npa Dcmliai Allehanda" hat am 2. Februar ein Interview ibres Berliner Korrespondenten mit dem Unterstaotssekre- tär im Auswärtigen Amt. Freiherrn v. d. Bussssw. über die englische Politik in Persien gebracht. Der Unterstaatssekretär geht darin von der von persischen Blättern gebrachten Nachr'cht aus. daß die Nüssen ihre Truppen aus Nordpersien nach jahrelanger will­kürlicher Brandschatzung zurückzuziehen begonnen haben. Im Gegensatz hierzu ziehe England, die Be­schützerin der kleinen Nationen, nicht nur seine anglo- indischen Trnypenkontinaente ni-stt aus Persien zu­rück. sondern lasse auch die englischen Gendarm erie- j truppen, die South-Persian Riftes, bestehen Eng­land. handele damit geoen den anseei'rochenen Wunsch der persischen Negieruna. die eine rein per­sische Gendarmerietruppe unter Führuna der bewähr­ten schwed'schen Offiziere besitzen wolle, und ver­weigere so auch dieses bescheidene Sslbstbestimmunos- recht der Perser. Der Ilnterstaotslekretär kam weiter ouf die angebliche Kündwnng des englssch-russsschen Vertrags von 1907 zu sprechen, auf den sich Lord Eur- zon als einen Akt von Selbstlosiaksit sov-el ziwnte tat und der die Teilung des souveränen Staates Ber­sten in eine russisch-englisch» und eine neutrale Zone festsetzte. Nach der Veröffentlichung der russischen Geheimdokumente habe England Lbr'gens im Jahre 1913 auch noch den orößten Teil der b'sher neutralen Zone für sich in Anspruch genommen. Werde der Ver­trag von 1907 jetzt gekündigt, so bedeute das. Eng­land wünsche freie Hand auch in Nordversien. Dieses Land gehe damit dem Schicksal Irlands, Aeanntsns und Indiens entgegen. Hierbei wies Freiherr v. d. Busschs auf die Bemerkung des Russen Suchanow hin. wonach die englische Regierung Persien erklärt habe, England könne seine Truppen aus Südpersien nicht zurückziehen, weil sonst die in Mesopotamien stehenden britischen Kräfte gefährdet würden. Die Neutralität Persiens sei also nur eine Flankendek- kung für das englische Heer bei Bagdad auf persischem Boden und mit persischem Gelds.

Amerikas Ansinnen an die Neutralen.

WTB.) Christians«, 3. Febr. Die Blätter be­schäftigen sich eingehend mit dem amerikanischen An­gebot. dessen Veröffentlichung vor Eintreffen der norwegischen Antwort allgemein als Zeichen gerin­ger Verhandlungsfreundlichkeit Amerikas gedeutet wird. Gleichfalls übereinstimmend wird hervorge­hoben. daß Norwegens Ausfuhr an die Alliierten die von Amerika zn liefernde Warenmenge mehrfach übersteige. Der Inhalt des Angebots sei nicht geeig­net, Befriedigung zu erwecken. Bemerkenswert sei. daß Amerika den jährlichen Bedarf an Getreide in Norwegen viel geringer berechne, als den bisherigen Verbrauch. So verlange Amerika, daß Norwegen durch Natisrnerung seinen Verbrauch auf ein Min­destlast hrrabsctze, sodass man gerade noch leben könne. Ader noch mehr gewarnt müsse werden vor dem Glauben. Laß ein Eingehen auf Amerikas An­gebot gleichbedeutend würde mit der sofortigen Zu­fuhr der angebotsnen 200 000 Tonnen Getreide. So sei das Angebot nicht gemeint.

Vermischte Nachrichten.

Bulgarien »nd wir.

(WTB.) Berlin, 4. Febr. DieNordd. Mg. Zig.* schreibt unter der UeberschriftBulgarien und wir": Die ätzten Verhandlungen der bulgarischen Sobranje stellen ein kräftiges Bekenntnis zu der Bündnispolitik dar, der Bul­garien die großen Erfolge des Krieges verdankt. Von einigen Rednern wurden jedoch daraus, daß der Reichs-