<I Panschal-Skchtotneh««, «erden zur aufjerfien Einschränkung ausgefordert. Die Ortspolizeibehörden haben dies ganz besonders zu überwachen. Bei Mißbrauch wird der Strom entzogen, v) Elektrische Bügeleisen und Kmhapperate dürfe« von 3 Uhr bis 9 Uhr abeirds nicht benntzt werden. kV. Strafbestimmungen:
Wer trotz besonderer Warnung den unter III »—s oenannt"n Vorschriften und den Anordnun
gen des Bertrauenrmanns zuwiderHandeli. wird mit Gefängnis bis zu 1 Jahr und mit Geldstrafe bis zu 10 000 -R oder mit einer dieser Strafen be-' straft. Die Strafv-rf ^ ung tritt nur auf Antrag ein. Antragsberechtigt ist der Vorstand des Komuru- naloerbands.
V. Die Herr?« Ortsvorsteher
werden beauftragt. Vorstehendes, sowie die Bekanntmachung des Reichskommissars für die Kohlen-Ber-
teilung vom 8. November vor. I. (Staatsanzeiger Nr. Ml) ortsüblich veröffentlichen zu lasten und für die Durchführung der gegebenen Vorschriften Sorge zu trägem
Talw, de« 18. Januar 1818.
Vorstand des Aommunalverband Cal«:
Rea.-Nat Binder.
Eine Rede des Iran
> sl'g*.
Vor bedeutsamen Beschlüssen. — Pichon bestätigt die Fordernnqen von Lloyd George und Wilson.
In Brest?! towsk gehen die Verhandlungen sott. Di: l- ' 'N Vertreter sind ietzt formell als Unterhändler ihre? Lande? sowohl von den Vierbundmächten wie von den ru"''-s'rn Untcchändleni anerkannt worden. Sie treten also als selbständige Partei auf und man hört schon, daß sie !n ibren Forderungen nickt sonderlich bescheiden seien: sie wo^en näms>-h silr ihre ukrainische Republik d>- ein schönes Stück Südwe^'-Hfand um^chliehen soll, auch noch Teste von Gall-ien. Mit den Russen baden sich unsere Vertreter über die von den maximalistischen Agenten getriebene P-ovaganda auSeinanderaeieht. die nicht geeignet fei einen baldigen Frieden herbei,"führen, lieber die endgültige Formul'-runa unserer Forderun"?» geee^as>-r R"b- fand soll In allernächster Zelt entschiede werden. E? find'" heute Besprechungen des Kaisers und de? Kronprinzen mit den führenden Staatsmännern und den obersten Heerführern statt, in der untere Betttn- g"noen im Ollen unter Berückstchttauna der militärischen und Vol^ss^ch*n Laoe f-n^r.^r syssen. b-u srgr-
d"s Re'ch^snos Ist darüber schon verstandest wcuden. Am Mittwoch soll wenn natürlich ein- einheitliche R'chtung ne- fanden wurde der Reichskanzler dann >m Re'chSlagsbaupt- an?^ch»b wahrscheinlich die deutsch<m KrlenSzlele in g:w'ssen Iliw-'ss-n kennze'chn-n und zugleich den Herren W'Eon. Llond Georae und Pikbon die gee'anete Antwort «- i ihre KriegsEelreden aeb-n deuttch a"^oed-ückt: einen svür- lw-rn Klan« t-nf chr große? Woul. Da stch die moß"ebeuden K ärperschalien in Kurland und Litauen schon kür eine Lostren- «ung von Rußland und Anschluß an Deutschland (in einer nach zu bestimmenden Form) a"Sg?s"rochen haben so werden d'e deutschen Unterhändler asio nach den von den Rüsten selbst ausgestellten Grundlosen für die Unabhängigkeit dieser L"^der eintreten. Bezünlich der polnischen Fraoe scheint noch keine Ein-auna erzielt zu sein. Es bandelt sich da eventuell darum, ob Volen stch staatsrechtlich an Oesterreich Ungarn anschlteßt. als mi^onomes Königtum wir Un- gai-n »des ob es nanz selbstöndia w'r»- unter gem'st-^ m'si- töriichen und wirtschaftlichen Vervstichtunaen der Po*en. Soeben aber kommt die Nachricht, daß noch eine dritte Lösung gesucht werde: in weicher Richtung diele liegt, wird man vielleicht durch die Rede deS Reichskanzlers am Mittwoch erfahren.
Es ist klar, daß die Versuch» de- ^sierten. die fort sch-estend« Verständigung mit Rußland zu hlntertreiben mit aller Macht fortgesetzt werden. Die Alliierten wollen keinen Verständ'gungsfrleden, und haben angeblich mich keinen nötig. Denn wenn man die Kriegsziele der Entente- staatsmänner, die sie in der letzten Zeit ausgestellt haben betrachtet so müßte man eigentlich m->nen st» sei»" des Sieges sicher. Wenn man aber dann die tatsächliche m!l> tärische Lage entgrgenhäli, so erkennt man leicht, daß eS sich hier um eine Bluffoffensive größten Stils handelt die zum Schluß noch inszeniert werden soll. Lord North cl'ffe. der englische ZeltunoSkönIg. der zurzeit In Amerika da? Bost s"r d'e angelsächsischen Westt-eresch-fisR? -> he geistern soll hat einem amerikanischen Ber!ch'erstatt-r a„s die Frage, worum die englischen Staatsmänner eigentlich io v'el Reden halten, geantwortet. eS sek zwar keine encllstcb Eigenschaft, viel zu sprechen, aber in diesem Kriege habe eS stch gezeigt, dnß Ministerreden sehr wertvoll seien. E- schätze eine s»^e N-de auf lL Mission Mark wenn aber von deu^ch-c Seite nicht geantwortet werde, so sei sie zwe' Millionen Mark wert: die Reden seien aut zur Bern!" gung deS eigenen Volke? und zur Beeinflussung der neu tralen Welt, sowie der feindlichen Völker.
Und olle feindlichen Staatsmänner haben d'ese angst t-hstsche Methode ncubaecchmt. Als Dritter im Reigen de- E litentc^aatSmänner ist nun Vichon aufs Podium gest'e gen und hat der Welt nochmals verkündigt, daß da? „Un rech-' von 1871 wieder gutgemacht werden muffe. Er berist sich dabei auf die Erklärungen von Lloyd George und Wilson, und verurteilte die von der russischen Regierung ausgestellten Grundsätze über die Oeffentlichkeit der diplo matische» Verhandlungen. Auch die Volksabstimnuiiw scheint ihm gefährlich zu sein; denn er will nur Friede und Rechst,steil, .geheiligi" durch d'e W'-^-"st-'s-uo d-S iw ^hre 1871 .verletzte» NeHlü", öaS höher Hetze gls güe
heuchlerischen k!) Volksabstimmungen. Mil der usurpatori- schen runrechimäßigen) Regierung in Rußland will er keine Verhandlungen pflegen. Als aber Miljukow. Kerenski und Genoffen das Zarentum gestürzt hatten, da nahm Frankreich keinen Anstoß, die RcvolutionSregierung anzuerkennen. Die Rede Pichons war überhaupt ein einziger EntrüstungS- schr.I gcgenüber den jetzigen Machthabern in Rußland. Zum Schluß meinte P-'chon. die Alliierten seien einstimmig der Meinung gewesen. eS sei vorzuzieben. getrennte Erklärungen abzugeben, da es im Grunde keine Meinungsverschiedenheiten gebe. Wenn Picbon nächsten Tages die französische und italienische Presse gelesen hat. so wird er wobi über diesen Punkt anderer Anschauung geworden sein. Die öffentliche Meinung in Italien ist nämlich entrüstet darüber, daß sämtliche drei Ententestaatsmänner stch über die italienischen Forderungen, namentlich auf dem Balkan sehr zurückhaltend geäußert haben, und die französische Preffe wiederum bellt, daß sich die Italiener zwecks Vereinheitlichung der Ententeford»r>,-"»n nicht bescheiden könnten. Das heißt. Pichon. .keine Mein""-'Verschiedenheit'. 0. 8.
G
Neuestes auS Berlin.
(WTB.) Berlin. 14 Januar. Hindenburg und Ludendorff batten gestern, wie der .B. L.-A ' meldet, eine längere Konferenz mit dem Reichskanzler, die den Empfängen beim Kaller vorausging. Für heute sei eine Besprechung beim Kaiser angcsetzt, an der Hindenburg, Lndendorff, der Reichskanzler der Stellvertreter des Staatssekretärs deS Auswärtigen Amts und andere Persönlichkeiten teilnehmen werden. — Im .B. Tgbl.' beißt es, beute nachmittag werde voraussichtlich der Kanzler den Führern der Reichstagsparteien über Inhalt und Ergebnis der Beratungen Mitteilung machen. Wie das Blatt weiter erfährt, sei auch der Gesandte in Haag (Baron Roten) in Berlin eingetroffen. Desgleichen sei auch der Botschafter Graf Bernstor ff nach Berlin benifen worden. — Die B. Moraenvosi' bat mit größter Bestimmtheit versichern hören, daß der Chef deS Zivilkabinetts v Valentint endgültig zurücktreten werde. — Laut .B. L.-A.' leidet Schatzsekretär Graf Rödern noch immer an einer le'cbten Erkältung. — Verschiedene Morgenblätter wollen wissen, daß in der polnischen Frage eine neue Wendung eingetreten kei. — Nach einer Warschauer Meldung haben dle ruffischen Delegierten für Brest-Liiowsk ^offe, Kamenew und Slomon) an der Feier der Warschauer Völschewiki tetlgenommen.
Die Verhandlungen in Brest-Litowak.
Selbstäudigkeitserklärnnq der Ukraine. — Protest gegen die russische Vropaaanda.
(WTB.) Brest-Litowsk, 12. Jan. Zu Beginn der heutigen Vollsitzung, die um ßL12 Uhr vormittags eröffnet wurde, gab der Vorsitzende Graf Czernin folgende Erklärung ab: In der Vollsitzung vom 10. Januar hat der Staatssekretär der Ukrainischen Volksrepublik den Delegationen der vier verbündete» Mächte die Note des GrneralsekretariatS der Ukranischen Volksrepublik vom 11. bezw. 24. Dezember 1917 Nr. 726 übergeben. Diese Note enthält unter Punkt 7 die Erklärung, daß die durch das Generalsekretariat vertretene Ukrainisch- Volksr-"'"bl'k in völkerrechtlichen Angelegenheiten selbständig auftritt. und daß sie gleich den übrigen Mächten an allen Friedensverhandlungen, Konferenzen und Kongressen teilzunehmen wünsche. In Erwiderung hierauf beehre ich mich, im Namen der Delegationen der vier verbündeten Mächte Nachstehende? zu erklären: Wir erkennnen die ukrainische Delegation a'' s-^bfiändige Delegatton und ihre '«»ollmächtlgtr Vertretung als selbständigen ukrainischen VolkSaiiSschiiß an. Die formelle Anerkennung der Ukrainische» Volksrepublik als selbständiger Staat durch die verbündeten Mächte bleibt dem Friedensvertrag Vorbehalten.
Herr Trotzky, der stch hierauf das Wort erbat, führte 'olgendcS aus. Im Zusammenhang mit der soeben in der Erklärung der Delegationen des Vierbundes behandelten Irage erachte ich es für notwendig, zum Zwecke der Information und zur Beseitigung aller möglichen Mißverständnisse folgende Erklärung abzugeben: Diejenigen Konflikte, die stch Mischen der ruffischen Regierung und dem Genecalsekretariat ngeben haben, und deren tatsächl'che Seiten mehr oder weni- -sr allen Anwesenden bekannt sind, hatten und haben keinen Zusammenhang mit der Frage der Selbstbestimmung des ukrainischen Volkes. Sie sind durch die Widersprüche der AljtjL dH SMet-i dH VglkslommMctz und des Geuernl-
sekretariatS entstanden, Widersprüche, die ihren Ausdruck erhalten sowohl aus dem Territorium der Ukraine, wie auch außerhalb ihrer Grenzen. Was nun die tatsächlich vor sich gehende Selbstbestimmung der Ukraine in Gestalt einer Volksrepublik anlangt, so kann dieses Vorgehen keinen Grund für Konflikte zwischen den beiden Bruderrepubliken geben. In Anbetracht dessen daß es in der Ukraine keine BstatzungS- triippen gibt, daß das politische Leben dort frei verläuft, daß eS dort weder mittelalterliche StondeSorgane gibt, die das Land repräsentieren wollen, noch von oben auf Grund der Machtstellung erklärte Scheinministerien, die innerhalb der Grenzen handeln, die ihnen von oben anbcraumt werden, !n Anbetracht ferner dessen daß ln dem Territorium der Ukraine überall frei gewählte SovjetS der Arbeiter-, Soldaten- und Bauerndeputierten existieren, und daß bei der Wahl der Organe der Selbstverwaltung der Grundsatz des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts angewandt wird, wird eS und kann es keinen Zweifel geben, daß der Prozeß der Selbstbestimmung der Ukraine in den Grenzen und in den staatlichen Formen, die dem Willen des ukrainischen Staate! entsprechen, seine Vollendung finden wird. In Anbetracht des Vorstehenden und in Uebereinstlmmung mit der in der Sitzung vom 10. Januar abgegebenen Erwiderung siebt die russische Delegation keinerlei Hindernis für eine selbstöndia« Teilnahme der Delegation des Gcneralsrkretariats an dev Friedensverhandlungen.
Der ukrainische Staatssekretär Holubowvtsch erklärte hierauf, er nehme die Erklärung der Dierbundmächte zm Kenntnis, auf Grund deren die ukrainische Delegation an ' den Friedensverbandlunaen teilnelune.
General Hoffmann. der alsdann das Wort ergriff, bemerkte, er Hobe aus der Antwort des Vorsitzenden der Petersburger Delegation auf seinen Protest ersehen, daß Herr Trotzky nicht verstanden babe, warum die von ibm beansian- deten Funksprüche und Veröffentlichungen gegen den Geist des Waffenstillstandes versinken. Am Kovfe des Wafsenstill- standsvertrageS ständen die Worte .zur Herbeiführung einedauerhaften Friedens', Die russische Propaganda verstoße dagegen, weil sie nicht einen dauerhaften Frieden anstrebe, sondern Revolution und Bürgerkrieg in unser Land tragen möchte.
In seiner Antwort verwies der Vorsitzende der russischen Delegation darauf daß die gesamte deutsche Prelle in Rußland zugelassen sei. und zwar auch diejenigen Blätter, die den Ansichten der russischen revolutionären Kreise nicht entsprechen und die dem Standpunkt der Regierung der Volkskommissare zuwiderlaufen. ES herrsche eine vollkommene Parität in dieser Sache, die mit dem Waffenstillstandsvertrag nichts zu tun habe.
General Hoffmann entgegnete. daß sein Protest sich nicht gegen die russische Preffe richte, sondern gegen offizielle Re- flierungskundgeblmgen und gegen eine offizielle Propagandatätigkeit, die mit der Unterschrift deS Oberkommandierende» Krylenko verseben fei. Der Oberbefehlshaber Ost und der Staatssekretär deS Aeußern betrieben keine analoge Propaganda. — Trotzky antwortete, daß die Bedingungen de! Waffenstillstandsvertrages keine Beschränkung für die Meinungsäußerungen der Bürger der russischen Republik oder irgend anderer leitender Kreise enthalten oder enthalten könnten.
Staatssekretär v. Küblmann stellte zu den Bemerkungen deS Vorsitzenden der russischen Delegation fest, daß die Nichteinmischung in dle russischen Verhältnisse etn feststehender Grundsatz der deutschen Regierung sei, der aber natürlich volle Gegenseitigkeit erheische.
Trotzky entgegnete. die Parteien, die der russischen Regierung angehören, würden eS als einen Schritt vorwärts anerkennen, wenn die deut'che Negierung stch frei und offenherzig über ihre Ansichten bezüglich der inneren Verhältrsille Rußlands aus sprechen wollte, sofern sie dies für no^m- ^ erachte. — Hierauf wurde die Sitzung geschlossen.
Zur Haltung deS Vatikan-.
<WTB.) Bern, 14. Jan. „Off. Romano" sic--, ca einem Artikels seines Direktors unter Bezugnahme aus die Behauptung gewisser Blätter, der Heilige Stuhl beabsichtige dem Krieg gegenüber eine veränderte Stellung einzunehmen, fest, daß der Heilige Stuhl nicht beabsichtige von den Richtlinien der völligen und strenge» Unparteilichkeit abzimIcn. die seit Kriegsbeginn innegehalten worden seien, und daß er dies auch nicht angesichts der bängsten diplomatischen Schritte und Erklärungen de» englischen Premierminister- uird Wiljouö tun werLe.