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Mnbnuna gelockt, geknebelt und auf das Grau­este mit Messerstichen in den Unterleib und die Gurgel getödtet wurde. Des Abends stellte W der entartete Verbrecher selbst den Behör­den und gestand seine That mit allen ihren Laarsträubenden Einzelheiten. Das Opfer, Na- uiens Schaoneun, war das Kind und die einzige Müde armer Lumpensammler. Auf die Frage, was ihn zu dieser entsetzlichen That bestimmt Wen könnte, erwiderte Lemaltre:Am 15. Februar habe ich meinem Brodherrn, dem Wenmacher Sirout, zweihundert Francs ge­stohlen und das Geld in Theatern und Ver­gnügungen durchgebracht. Gestern sah ich plötz­lich Alles roth vor den Augen und die Idee kam mir, ich weiß nicht wie, ein Kind umzu­bringen. Zufällig begegnete ich dem armen Zungen. Um ihn in mein Zimmer zu locken, versprach ich ihm eine kleine Uhrkette von Stahl, die ich trug, und er folgte mir gern. Kaum hatte ich ihn bei mir, so band ich ihm die Hände über den Rücken, entblößte ihm den Leib, damit mein Messer an seinen Kleidungs­stücken keinen Widerstand fände, und stieß ihm das Messer zweimal in den Bauch. Da er Me, schnitt ich ihm die Gurgel ab. Ich habe Me Romane gelesen und in einem solchen die Beschreibung einer ganz ähnlichen Szene gefun­den, wie diejenige, welche ich soeben ausgeführt habe/ Lemaltre ist am 2. März 1866 in Paris geboren, schlank, bartlos und von jugend­lichem Ansehen. Sein Vater ist bei einer Ka- nalräumer-Gesellschaft angestellt.

England.

London, 28. Febr. Reuter meldet aus Newcastle von gestern Mittag: Colley ging um Mitternacht mit 6 Kompagnien von Mount Prospekt vor und nahm Spitzkop (Position links Lon Laingsnek). Man hörte den ganzen Vor­mittag Gewehrfeuer und sah zwischen Colley's Truppen und Laingsnek viele Boeren. Von Nachmittag: Die Engländer wurden von Spitz­kop zurückgetrieben. Große ^Verluste auf beiden Seiten. Mehrere britische Offiziere, darunter einige hohen Ranges, sind getödtet oder ver­wundet. Von Abend: Alle in das britische Lager zurückkehrenden Verwundeten sagen, Co lieh sei todt. Kaum 100 Engländer seien entronnen. Die Boeren griffen viermal den Hügel an und standen auf dem Punkt, geschlagen zu werden, als die Engländer in Folge von Munitionsmangcl gezwungen waren, sich zurückzuziehen.,

Detailltrte Berichte über dieses Treffen melden: Als die Munition zur Neige ging, war das Gemetzel furchtbar. Schließlich machten die britischen Truppen einen verzweifelten Bajon- netangriff, allein zu spät, die Boeren feuerten mit tödtlicher Wirkung. Das 60. Regiment schlug sich wacker kämpfend nach dem Lager zu­rück. Das Hochländer und das 58er Regiment sind fast gänzlich ausgerieben, von dem letzteren find nur sieben Manu übrig. Die Artillerie

deckte den Rückzug so gut als möglich, und es gingen keine Geschütze verloren. Das Lager wird befestigt.

Sir E. Wood meldet aus Pietermaritz- burg:Essex relegraphirte mir vom Prospekt­berg, daß Sir Colley sich zweifellos unter den Getödteten befinde, und wird die Trauerbotschaft vom Oberst Bond bestätigt." Ein Spezial- Correspondent desDaily Telegraph" meldet: Unsere neue Niederlage hat ihre Ursache darin, daß der größte Theil der Munition sich auf dem höchsten Punkte des Spitzkop befand, wo­durch unsere Truppen widerstandsunfähig von dem Feinde überwältigt und abgeschlachtet wurden."

Amerika.

(Nutzen der Wetterprognosen.) Der eminent praktische Werth der Wetterprognosen dürfte aus der folgenden, von der elektro-tech- nischen Zeitschrift mitgetheilten Thatsache erhellen: Von dem Centralbureau für Wettersignale in Washington wurde am 4. Nov. nach dem Süden gemeldet, daß am 6. Frost bevorstche. Dies wurde sofort durch Telegramme und Briefe allen erreichbaren Besitzern von Zuckerplantagen mitgetheilt, welche so Zeit hatten, alle Vor­kehrungen gegen den Frost zu treffen. Als dann wirklich der Frost eintrat, war die Ernte und damit viele Millionen Dollars gerettet. Eine einzige solche Nachricht ist also im Stande, die Kosten auf Jahrzehnte zu decken, welche die Einrichtung und Erhaltung des Wettersignal­dienstes erfordert

Vermischtes.

Das Bier im Alterthum e. Das Bier aus Gerste war schon bei den Griechen bekannt, doch stand es hier wegen seiner be­rauschenden Kraft wenig in Ansehen. Ebenso bereiteten die Thrakier, Aegypter und die Mo­nier ein Getränk aus Gerste, während andere Völker gewisse Wurzelarten dazu .verwendeten. Einen ausführlichen Bericht über das Bier gibt Xenophon in seiner Anabasis. Bei seinem Auf­enthalt mit dem griechischen Heer bei den Ar­meniern tranken sie Gerstenwein aus Mischkrü­gen, auf welchem noch die Gerstenkörner schwam­men. Beim Trinken bediente man sich knoten­loser Halme, um die als Schutz dienende Decke nicht zu zerstören. Es war bei diesem Volke nicht Gebrauch, die Gerstenkörner zu zermalmen, während nach Herodot bei den Aegyvtern das Bier aus zerquetschter Gerste dargestellt wurde.

Handel und Verkehr.

Künzelsau, 26. Febr. Der gestrige Vichmarkt war mit 394 Stück Vieh befahren und zwar mit 58 Stück Ochsen, 150 Stück Kühen und 186 Stück Schmalvieh. Hievon sind verkauft worden: 12 Stück Ochsen für 4110 M. 34 Stück Kühe für 6727 M., 68 Stück Schmal­vieh für 9261 M., so daß der Gesammt-Erlös aus verkauften 114 Stücken 20098 Mrk. be­

trägt. Der Preis pro Ceutner lebend Ge­wicht berechnet sich für Mastvieh auf 33 M., für Arbeitsvieh auf 20 M^ für Jungvieh auf 18 M.

Stuttgart, 28. Febr. (Landesproduk­tenbörse.) Wir hatten in der vorigen Woche meistens trockene Witterung und es konnte nun mit Bestellung der Felder begonnen werden. Von den auswärtigen Plätzen wird über das Getreidegeschäft wenig neues berichtet, sondern dasselbe blieb überall bei fester Haltung von Seiten der Verkäufer auf den laufenden Be­darf beschränkt. Die süddeutschen Märkte da­gegen waren wieder ziemlich lebhaft und die allerdings schwachen Zufuhren haben zu etwas erhöhten Preisen rasche Abnahme gefunden. In Folge dieser Aufschläge stellten auch die Verkäufer an heutiger Börse höhere Forderun­gen, wodurch jedoch die Käufer nur noch mehr zurückhielten und die Umsätze waren daher von keinem Belang.

Wir uotireu per 100 Kilogr.:

Weizen, bayer. 23 M. 60 bis 24 M.

dto. württb. . 21 M. bis 21 M. 50

dto. rumän. . 23 M. 80 bis M.

Kernen .... 22 M. 60 bis 23 M. 70

Dinkel . . . . M. bis 15 M.

Haber . . . . 14 M. bis 14 M. 20

Mehlpreise Pr. 100 Kilogr. incl. Sack: Mehl Nro. 1 . . 34 M. 50 bis 35 M. 50

Nro. 2 . . 32 M. 50 bis 33 M. 50

Nro. 3 . . 30 M. bis 31 M.

Nro. 4 . . 27 M. bis 28 M.

Nagold, dm 26. Febmar 1881.

Neuer Dinkel . .

7 50

7 24

7

Kernen ....

11 25

Haber ....

L 80

6 53

6 15

Gerste ....

9 15

8 85

8 70

Mühlfrucht . .

9 20

Bohnen....

8

7 87

7 80

Waizen ....

11

10 18

9 8»

Roggen ....

9 80

9 57

9 50

Wicken ....

6 20

Erbsen ....

11 20

10 50

9 45

Linsen-Gerste . .

7 80

Roggen-Weizen .

10 50

Viktnalieupreise

auf dem Wocheumarkt in Altenstaig am 2. März 1881.

Vr> Wo Butter.. . 80 Pfg.

1 Et . . ..5 Pfg.

1 Pfd. Zwiebel ....... 20 Pfg.

Nachtisch.

Guter Rath. Gast: Wie viel Hekto­liter schenken Sie täglich aus? Wirth: Im günstigsten Falle sieben. Gast: Ich wüßte ein Mittel, wodurch Sie täglich mindestens acht ausschenken. Wirth: Und das wäre? Gast: Schenken's nur jedes Glas gehörig voll ein.

Auflösung des Räthsels in Nr. 25. Schuld Schulden.

vemethm Blagen und Eingeweide des Tobten, daß er unmittelbar nach dem Genüsse einer beträchtlicher Menge süßen Weines verschieden war.

.»Der Leichnam wurde darauf nach dem Kirchhofe gebracht und dort in der Kapelle ausgestellt in der Hoffnung, daß sich noch Jemand stnden würde, der über den Tobten Auskunft geben könnte.

. »Am nächsten Tage meldete sich bei dem Richter der Wirth einer ziemlich entlegenen Waldschänke, der den Tobten in der Kapelle gesehen Wie. Er bezeugte, wie er in ihm einen Gast erkenne, der in der -Wt M dem 26. Mat bei ihm geherbergt und die Schänke dann in aller Frühe verlassen habe. Nach Namen und Stand, woher und wo- ym habe er seinen Gast nicht gefragt. Derselbe schien seinem Wesen ano seinem Aeußeren nach ein Offizier der in der Umgegend cantonniren- oen Truppen gewesen zu sein.

,, »Der dem Schänkwirthe vorgewiesene Siegelring wurde sogar von L ,^mem Gaste gehörig wiedererkannt, an dessen Finger er ihn Mm haben wollte. n u »

»Soweit war die Untersuchung gefördert, als Herr Hillmann, der (O^germeisLer des Städtchens, zu mir kam, um wegen der Beerdigung ^ mit mir Rücksprache zu nehmen.

Fremde das Opfer eines Mörders, so stand seiner ehr- mrÄ^uug Nichts im Wege; anders, wenn er sich selbst entleibt L mußte ich ihm den Satzungen gemäß ein Plätzchen an

ocr mrchhofsmauer anweisen.

Hillmann sagte mir, daß er entschieden einen Selbstmord di-i- erachte ; denn während der drei Tage, die seit Auffindung

im- verflossen waren, war auch nicht das geringste Anzeichen da- tbM». f - geworden, daß ein Dritter . bei dem entsetzlichen Fall be- m sei. Der lebensmüde Fremde habe sich auf die Warte begeben,

wo es still und einsam sei, habe hier an einer Flasche süßen Weins sich Muth zu seinem Vorhaben getrunken und es dann ausgeführt. Der Stich wäre nicht sogleich tödtltch gewesen der Schwerverwundete hätte sich bergab bis zu der Kapelle geschleppt und auf deren Stufe» sein Leben ausgehaucht es spricht dafür auch der Umstand, daß Ring, Uhr und ein gefülltes Portefeuille bei dem Todten gefunden wurden, was einen Raubmord selbstverständlich ausschließt. Andere Motive können ebenfalls nicht mitgespielt haben, da der Fremde hier in Meß­burg von Niemanden gekannt ist.

Und der am Thatort Vorgefundene Damenhandschuh?" fragte ich.

Gehört einer sehr kleinen und zierlichen Hand, die keinesfalls den Todesstoß gegen den kräftigen und großen Fremden geführt haben kann," lautete Herrn Hillmanns etwas unwillige Antwort.Was ist natür­licher, als daß irgend eine Dame von unfern Sommergästen ihn dort oben verloren hat."

Aus der ganzen Darstellungswetse des Bürgermeisters mußte ich entnehmen, wie sehr demselben daran lag, den Fall als einen Selbst­mord hinzustellen. Ich bin weit davon entfernt, damit auch nur an­deuten zu wollen, daß der Genannte zu der dunklen That in irgend welcher Beziehung steht; ich meine vielmehr, daß er fürchte der Ruf unseres sonst so ruhigen und sicheren Städtchen würde unter der Kunde bedeutend leiden, daß Meßburg der Schauplatz eines Raubmordes ge­worden sei.

(Fortsetzung folgt.)

(Schüchtern.) Mutter: Gieb doch dem Herrn Doktor einen schönen Kuß, Laura! Laura: Ach Mama, ich fürchte Mich, gib Du ihm zuerst einen!