Liebenzell. 1. Ott. AM sestrlM Sosiniag Rachmlt- tag feierten wir in u»serer Stadtkirche unser jährliches Missionsfest. Nach einer einkeikenden Ansprache von Stadtpfarrer Müller hier warf der Redner der äußere« Misfiou, Missionar Mohr Cannstatt, ein Blick auf den gegenwärtigen Stand der Basler Mission in den ver­schiedenen Gebieten Togo, Kamerun, Goldküste. Es war aus begreiflicl^cn Eriiicken nicht viel Neues zu berichten, aber das Wenige war erfreulich und ermutigend. Be­merkenswert war das Urteil, daß man die ungünstigen Wirkungen des europäischen Krieges auf die Heiden­völker nicht übertreiben dürfe. Es hat schon bisher nicht an Aergernissen seitens der Christenheit gefehlt. Man che Völker viel unmittelbarer/ aber das Vertrauen zu der Christenheit ist dadurch nicht wesentlich erschüttert worden. Sie können auch draußen unterscheiden zwischen wahren und falschen Christen. Auf das Gebiet der inneren Mission führte der zweite Dortrag von Herrn Pfarrer Stöfsler-Tuningen, früher Mitarbeiter beim evang. Preßverband für Württemberg. Er berichtete über die Arbeit dieses Verbandes. Ausgehend von der großen.Bedeutung der Presse, dieser größten Predigerin der Gegenwart, zeigte er den Segen, aber auch die Ge­fahren der Presse. Mit Hochachtung wurde davon gere« det, wie die katholische Kirche sich ihre eigene Presse ge­schaffen habe. Aus Seiten der evang. Kirche ist das nicht möglich, auch aus politischen Gründen. Um so nötiger ist, daß die evang. Kirche Eingang zu gewinnen sucht in die vorhandene Presse jeder Richtung. Der evang. Preßverband hat diese Aufgabe in die Hand genommen und suchte Fühlung mit den verschiedenen Zeitungen.

And Arb'eit ist bis jeHk Mt Erfolg gewesen. Eine ander« Aufgabe sieht de* evang. Preßverband in der Abwehr von Angriffen auf die evang. Kirche urü> das Christentum: er hat auch dabei schon schöne Erfolge ge­habt. Aber seine Arbeit, die im klebrigen auch auf Ver­sorgung der Soldaten in Heimat, Feld, Gefangenschaft, mit Lesestoff befaßt, bedarf dringend des weiteren Aus­baues. Und dazu gehören Mittel. Die SpendeRefor­mationsdank", die in diesen Wochen gesammelt wird und zu der auch in unserem Blatte schon ein Aufruf ergan­gen ist. diene jenem Zweck. Bei der Nachfeier im Gasthos zum Ochsen erzählte Missionar Mohr noch ans seiner Arbeit auf der Goldküste und sprach seine Ge­danken aus über die Zukunft dieses Arbeitsgebietes. Leider war das Fest nicht so besucht, wie man es hätte wünschen mögen.

fss. Althengstett, 1. Okt. Gestern nachmittag fand im Gasthof zurTraube" aus Anlaß des 70. Geburtstags Krudenburgs eine vaterländische Feier statt. Schultheiß Braun begrüßte die Anwesenden und wies darauf hin, daß zwischen Stadt und Land auch in Hinsicht auf solche Gedenktage und deren Feier ein merklicher Unterschied bestehe. In der Stadt sei viel mehr Anregung gegeben als auf dem Lande und da­her auch größere und allgemeinere Teilnahme, wie sie sich schon im reichen Flaggenschmuck der Straßen kundgebe. In längerem Bortrag zeichnete Dekan Wunderlich sin Lebens- und Charakterbild Hinden­burgs, schilderte im Anschluß daran die augenblick­liche Lage und ermahnte in eindringlicher Weise, allen Kleinmut und alle Verärgerung zu überwin­

den und in diesen eNstheidendeß Monaten vollends fest zu bleiben und auszuhalten. getreu dem Wort des großen Führers: Durch Sieg zum Frieden? Ober­lehrer Reiff trug ein Gedicht über die 7. Kriegsan­leihe vor und forderte in launigen Worten zu mög- knbft zablreicks: Zeichnung derselben auf. Unter seiner Leitung sang ein Jugendchor mehrere vaterländische Lieder. Auch durch den Vortrag der Feier angemesse­ner Gedichte seitens der Schüler wurde Abwechslung geboten und Freude bereitet. So nahm die Versamm­lung einen schönen Verlauf. Leider war die Beteili­gung eine ziemlich schwache, was sich allerdings zum Teil aus dem sonntäglichen Ruhebedürfnis der geoen- wcirtig hart angestrengten ländlichen Bevölkerung erklären mag.

(SCB.) Vom Oberland, t. Okt. Der Reichtum des Oberlandes an Obst und Kartoffeln ist überaus groß. Hochbeladene Wagen steht man täglich zur Stadt fahren und die Landwirte lösen ein schön Stück Geld. Leider geht auch viel Obst zu Grunds. So gün­stig das Wetter zur Ernte ist, so fehlt es doch man­cherorts an Zeit und Händen, den Segen zu bergen.

(SCB.) Owe«. OA. Kirchheim, 1. Okt. Die Tochter des bei dem Eisenbahnunfall ums Leben ge­kommenen Bauern Georg Schmid ist in Kirchheim im Wilhelmshospital, wohin sie zur Vornahme der Fußoperation gebracht wurde, in der Nacht ebeusalls gestorben.

Für die Schrift!, verantwort!. Otto Seitmann. Calw. Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckeret, Calw.

Bekanntmachung

des

sttW.SemMMMdrrXlll. lK. W.) Ameedorps.

Am 29. September 19! 7 ist eine neue Bekanntmachung Nr. Bst. 31745 K. 17. W. K. 8d betr. Bestandserhebung von Holzspänen aller Art in Kraft getreten, wodurch alle Vorräte an Sägespänen (Sägemehl), Hobelspänen und anderen Holzspänen (Drehspänen Maschinenspänen usiv.), sowie aller Ansall und Abgang an diesen Gegenständen während des dem Stichtage vorausgegangenen Monats meldepfkichtig sind. Zu melden ist der Bestand am I. Oktober 1917, 1. Januar und 1. April 1918.

Gleichzeitig ist die frühere Bekanntmachung Nr. Bst. 600/6. 17. K. R. A. betr. Bestandserhebung von Holzspänen aller Art vom 27. Juni 19l7, Staatsanzeiger 27. 6. Nr. 147, außer Kraft getreten.

Der Wortlaut der neuen Bekanntmachung ist im Etaatsanzeiger vom 29. September I9l7 veröffentlicht und dort einzusehen.

Stuttgart, den 29. September 1917.

Stadtschultheißenamt Calw.

Mit Lebensmittelmarke Nr. 88

aann bis spätestens Donnerstag bei Dreiß, Feldweg, Hegels, Jung, Kemps, Spar- und Confumverein, Kurz, Lamparler, Maier, Pfannkuch, Gg. Pfeiffer, Rühle, Seroa, Schlaich, Stickel» Dineo» und Angemach

bestellt werden. Lebensmittelmarke Nr. 87 ist als Bezugsmarke für diese Käse von den Kansleuten ans der Rückseite abzustempeln oder zu unterschreiben. Wer.innerhalb der vorgeschriebenen Zeit seine Be­stellmarken nicht bei einem der vorgenannten Geschäfte abgibl, verliert den Anspruch. Bei der Bestellung ist das ganze Lebensmittelbuch mitzubringen.

Die Kaufleute haben die Bestellmarken am Freitag, den 5. ds. in Bündeln von je 100 Stück mit einer genauen Ausstellung beim Stadtschultheißenamt abzuliefern.

Calw, den i. Oktober 1917.

Stadtschultheih A.B.: Dreiß.

Samstag, den S. Oktober, vormittag« 9 Ahr verkaufe ich wegen Umzugs:

1 Sofa, 6 Sessel (2 mit Rücklehne) mit gepreßtem dunkelrotem Plüsch aus Besuchszimmer, 1 polierten runden Tisch, 1 poliertes Eckschränkchen, 1 kleines Sofa mit 2 gepolsterten Sesseln aus Tochterzimmer, 1 Spiegel mit Goldrahmen (1.90/0.95 Meter), 1 Regulator, 1 vollständiges Kaffeeservice mit 12 Taffen, und sonstigen Hausrat.

Frau Oberförster Schmitt, Wildberg.

Hunderte m Zuschriften

zeigen uns, mit welch großem Interesse unsere Feldgrauen das Lalwer Tagblatt lesen.

Kaufe ständig

Fleisch

m zW. M

jeder Art,

zu Fischfutterzwecken

R. Gvopp Rohrdors-Ragold

Leleion 60.

Braves, fleißiges

Mädchen

als Küchenhilfe,

aus 15. Oktober oder früher gesucht.

Zeugnisse sind vorzuweisen.

Bon wem sagt die Geschäfts­stelle dieses Blattes.

Einfaches, älteres

Mädchen,

sucht ruhige Stelle in kleinem Haushalt bis 1. Oktober oder sp. 15. Oktober.

Zu erfragen, in der Geschästsst. des Blattes.

Suche ständigen

für Schlachtkälber nach Stuttgart.

Für Auskausschein wird gesorgt.

Rud. Himmclseher, Stuttgart» Schubartstraß e 2a.

ssSnerdmi

empfiehlt

Fr. Lamparter.

M AWlM,

(Butterbirnen),

verbaust

S. Knecht.

Zirka 6 Zentner schönes

Mostobst

verbaust

Jakob Rentschler,Alzenberg

Lin mittelschwrres

ArbeWlld

Wallach, gesucht.

Papierfabrik Wildbad.

3n der zweiten Flandernschlacht erlitt unser Kamerad

Hemm SlWdt.

Feldwebel-Leutnant in einem Infant.-Regt., Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse,

die Todeswunde, an der er am gleichen Tage verschied. 3m Frieden wie im Kriege stand er uns in Calw, Neuenbürg und im Felde als ein echter Soldat treu zur Sette.

Wir fühlen mit den Seinen den unersetzlichen ^ Verlust: er wird unter uns weiter leben.

Seine Kameraden.

Nachruf

fite zwei meiner liebe« Kameraden

Milhael Lliz und Michael Maiseabacher

von Würzbach.

Es traf die Trauerkunde Mich schwer von meinem Freund, Daß er den Tod gefunden 3m Kampfe vor dem Feind.

Schon zwei der Kameraden Die mit mir zogen aus Und mir wie Brüder waren Sie kehren nicht mehr nach Haus. Als wir zum letzten Male Uns reichten noch die Hand,

Und uns nochmal umarmten Im lieben Heimatland.

Da schien der Mond uus helle In später Abendslund.

Was unser Herz bewegte Da» taten Tränen kund.

Denn was ein jeder liebt«.

Trug er im Herzen still

Nur Wiedersehn die Lieben Wenn Gott es haben will.

Nun Hai es Gott beschieden Daß zwei schon nicht mehr kehrn. Sie ruhen füll im Frieden Auf ewiges Wiedersehen.

Kein Weinen und auch Flehen Bringt sie nochmal zurück,

Dahin ist all die Liebe Die Hoffnung und das Glück.

O Gott, send Trost und Hilfe Den Lieben all zu Haus,

Bis sie es wiederfinden Im ewigen Heimathaus.

O könnt ich heut ihr Lieben An ihrem Grabe weiln,

Ich würd zur letzten Ehre Diel Blümletn drüber streun.

Gewidmet ln Feindesland ans treuer Liebe von ihrem

LandlMtslh. EllOMWMMU

Die Kalksäcke

find sofort in gut.» Zustand zurückzugeheu, sonst wird per StStk 1 Mt. berechnet.