Helden. Vorwärts weist uns das Leben und Sterben dieses unerschrockenen, tapferen Streiters, der unzählige Male hoch oben zwischen Himmel und Erde sich todesmutig einsetzte für des Vaterlandes Ehre. Mit Stolz, Bewunderung und Dankbarkeit wollen wir allezeit den Namen unseres Bölcke nennen. Sein rücksichtsloser Angriffsgeist bleibe Allgemeingut unserer Armee.
Die Flucht der feindliche» Dobrudschaarmee.
Genf, 30. Okt. Schweizer Pressemeldungen zufolge berichtet „Rutzkoje Slowo" von der rumänischen Grenze: In der Nord-Dobrudscha fühlen feindliche Kavallerieabteilungen gegen das Donauknic vor. Zwischen bulgarischer Reiterei und rumänischen Nachhuten fanden in dem Hügelgelände von Ostrowo und Zlita Gefechte statt. Zwei getrennt marschierende feindliche Gruppen rücken entlang der Bahnlinie Babadag—Tulzea und gegen die Donaumllndung vor. Der Hauptteil der rumänischen Streitkräfte hat Babadag aufgegeben.
Basel, Zg. Okt. Nach den „Neuen Züricher Nachrichten" berichtet der Londoner Mitarbeiter des „Secolo", daß die Verteidigung Constanzas hauptsächlich den russischen Truppen zufiel, welche nur aus ganz jungen Rekruten bestanden. Die sich nach der nördlichen Dobrudscha zurückziehenden verbündeten Truppen befinden sich in einer äußerst kritischen Lage, da die Donau nördlich und westlich praktisch gar nicht Lberbrückbar, im Osten das Meer und im Süden der Feind sei. Dar Problem de» Augenblicks sei daher, ob eg den verbündeten Truppen möglich sei. sich aus der Dobrudscha zu- rückznziehen, indem sie auf russischen Boden übertreten oder das Westufer der Donau gewinnen. Wenn dieses Manöver nicht gelinge, so werde der gegenwärtige Erfolg des Feindes noch von weit größerer Bedeutung sein, als der Fall von Eonstanza und Eernavoda, da er zweifellos eine große Zahl Gefangener machen und viel Artilleriemunition und Proviant erbeuten würde.
Basel, 30. Okt. Schweizerische Blätter melden aus Mailand: Wie kritisch man die Lage Rumäniens in rumänischen Kreisen selbst ansieht, geht daraus hervor, daß die rumänische Regierung beschlossen hat, den größten Teil der in Rumänien internierten Kriegs- und Zivilgesanzenen der Zen- tralmächt« »ach Rußland zu verbringen.
Flucht der Bevölkrrung aus Bukarest.
(WTB.) Berlin, 31. Okt. Infolge der von österreichischen und deutschen Fliegern gegen Bukarest aus- geführten Angriffe verließ, nach Meldung des „Berliner Tageblatts", ein großer Teil der Bevölkeruug die rumänische Hauptstadt, um sich nach Jassy zu flüchten wo bereits 20—30 rumänische Abgeordnete eingetroffen sein sollen.
Die Petrvleumbeute in Konstanza.
(WTB.) Berlin. 31. Okt. Unter den durch die Ein- nähme von Eonstanza durch die Zentralinüchte in die Hände gefallenen großen Petroleumvorräten befinden sich laut ..Berliner Lokalanzeiger" solche, die die Rumäne» bereits au re.fhiedene Ententeländer verkauft hatten und wofür sie, trotzdem die Lieferung noch nicht erfolgt war, bereits 75?L der Zahlungen durch telegra- phif^e Anweisung erhalten hatten.
Der S- " ' -
(WTB.) Hmuiden, 30. Okt. Der ni-^erländische Dampfer „Hektar", der von Buenos Aires hier ankam, brachte den Kapitän und 10 Mann der Besatzung des norwegischen Seglers „Regina" uns Ckien mit, der mit einer Ladung Grubenholz auf dem Wege nach England am 23. Oktober von einem deutschen U-Boot in Brand gesteckt und «"-senkt worden war.
(WTBV.) Gefle, 30. Okt. Das Motorschiff „Elly", das am 22. Oktober von Oeregrund nach Raumo in See gegangen w"r, wurde von einem deutschen U-Boot versenkt. Die Besatzung ist gerettet.
sWTB.) Stockholm, 30.. Okt. Hiesige Blätter melden aus Christiania, daß der Schoner „Elly", der mit Grubenholz nach England unterwegs war, in der Nordsee von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Die Besatzung wurde in Norwegen gelandet.
*MTB.) Kopenhagen, 30. Oki. Der Dampfer „Jyl- land" setzte in Frederikshavn die Besatzung des norwegischen Damvfers „Stenshest" an Land, der mit Eisen und Holzmasse von Göteborg nach Hüll unterwegs war un^ in der Nordsee versenkt worden ist. Das Schiff sank innerhalb fünf Minuten. Das Unterseeboot schleppte die Boote m't der Besatzung vier Stunden lang, worauf es sie an Bord des schwedischen Dampfers „Dorothea" brachte, von dem der Dampfer „Jylland" die Besatzung bei Skagen übernahm.
(WTB.) London, 30. Okt. „Daily News" erfahren aus Athen, daß der Dampfer „Angeliki" am 28. Oktober um 9 Uhr abends, 71-L Meilen vom Piräus von einem deutschen U-Boot versenkt worden ist. Das Schiff hatte 300 Freiwillige der nationalen Armee in Saloniki an Bord. Die Zahl der Ertrunkenen wurde zuerst mit 30 angegeben. Man glaubt aber, daß sie größer ist.
sWTB.) London, 30. Okt. Lloyds melden, daß der russische Segler „Jngersoll" und der dänische Dampfer „Sif" versenkt worden sind. Außerdem ist der russische Dampfer „Kiew" von Archangelsk nach Leith, bei Pa- tray auf Strand gelaufen. Er ist gänzlich verloren., 22
Fahrgäste und 22 Matrosen wurden gerettet. 7 werden vermißt.
sWTB.) London» 30. Okt. Lloyds melden: Man glaubt, daß der Dampfer „Marina" (5204 Tonnen) versenkt worden istz
Die „Times" zur deutschen Seetätigkeit der letzten Zeit.
(WTB.) Rotterdam, 31. Okt. Der Marinemitarbeiter der Londoner „Times" schreibt: Da keine Einzelheiten über das Gefecht zwischen den Torpedojägern in der Nacht vom Donnerstag vorliegen, wird über die Umstünde, unter denen die Deutschen so viel ausrichten konnten, Unsicherheit herrschen. Das englische Publikum ist offenbar einigermaßen bestürzt darüber, daß feindliche Streitkräfte, die über Wasser fahren, durch die Straße von Dover kommen können und es ist erstaunt, daß sie ohne schwere Verluste , zu entkommen vermochten. Diese Fragen und der große Unterschied zwischen dem, was aus Berlin gemeldet wird, und den Mitteilungen der englischen Admiralität machen eine nähere Erklärung notwendig. So irreführend und übertrieben uns der deutsche Bericht zu sein scheint, so verdient er doch ein Dementi. Die Mitteilung aus Berlin, daß die Torpedojäger aus der deutschen Bucht gekommen seien, ist offenbar darauf berechnet, einen falschen Eindruck zu erwecken, außer wenn dies eine neue Bezeichnung für den einen oder anderen Teil der belgischen Küste sein sollte. Die Schiffe sind zweifellos ursprünglich aus Emden oder einem anderen deutschen Hafen gekommen, aber nicht am Tage des Vorstoßes im Kanal. Wahrscheinlicher ist, daß sie in Zeebrügge lagen und dort auf eine günstige Gelegenheit warteten. Das stürmische Wetter und die Finsternis haben das Unternehmen besonders begünstigt. Die wiederholten Besuche von Flugzeugen über der Küste von Kent haben dem Feinde vielleicht einen allgemeinen Ueber- blick über die Patrouillenmaßregeln und die Möglichkeit, sie durch einen überraschenden Angriff zu umgehen, gegeben. Die Entfernung von Zeebrügge bis zu dem Punkt, wo der Ueberfall durchgeführt wurde, ist nicht so groß, daß sie von der Dunkelheit zurückgelcgt werden könnte. Unter derartigen Umständen ist auch einigermaßen schwierig, Freund von Feind zu unterscheiden. Wahrscheinlich haben die Deutschen auf dem Rückzug auch Minen ausgestreut, um die Verfolgung gefährlich zu machen. Angesichts des ungewöhnlich großen Interesses, daß die Deutschen daran haben, den Verkehr über den Kanal zu stören, muß man erwarten, daß der Versuch wiederholt wird. — In einem Leitartikel schreibt die „Times": Die Tätigkeit D-vtschlands zur See beschränkt sich nicht auf gelegentliches verstohlenes Austauchen von Tor- 'pedojägern. Die U-Bo»t»ka«p«gnr hat neuerdings ein«» cnee,s?7,»en, über ' - die Zkdmiralität uns nur sehr wenig erzählt oder nur aus eine Weise, die das Publikum wenig klüger macht. Es wäre zwecklos die Tatsache zu verheimlichen, daß die U-Doote nnsrren Schiffen beträchtlichen Schaden zufügen und daß die Aeußerung der Admiralität. sie sei der U-Rootsgefahr größtenteils Meister geworden, nicht länger aufrecht erhalten werden kann. Die törichte Annahme, daß Deutschland nicht im Stande sein werde, eine große Zahl großer U-Boote zu bauen und daß es nicht genug geübte Mannschaften dafür aufbringen würde, ist Lügen gestraft. Die deutschen U-Boote sind jetzt größer, rascher, zahlreicher und viel stärker bewaffnet als früher. Jeder Mensch würde froh sein, wenn die Organisation der Admiralität gegen die U-Bootsgefahr in demselben Maße verbessert worden wäre.
Der ohnmächtize Zsrn über die Tätigkeit der deutschen U-Boote.
(WTB.) Rotterdam, 31. Okt. In einem Briefe des unionistischen Abgeordneten Leverton Harris "ird vorgeschlagen, daß die Regierung endlich ein für allemal erklären solle, daß sie nach dem Krieg deutschen Schiffen, auch wenn sie unter anderer Flagge fahren würden, verbieten werde, in britischen Kohlenstationen Kohlen einzunehmen. Ferner verlangt Harris, daß in keinem Teil der Welt englische Kohlen an deutsche Schiffs geliefert werden dürften. Eine solche Ankündigung würde doch Einfluß auf die deutsche U-Vootspolitik haben. Man müsse Deutschland dazu bringen, zu glauben, daß der Tag kommen werde, an dem für alle deutschen Verwüstungen, (!) die durch die U-Boote augerichtet worden seien, eine Entschädigung gegeben werden müsse und daß eine Strafe für diese Politik kommen werde.
Don den Neutralen.
Norwegen und die deutsche Note.
(WTB.) Christiania, 30. Okt. Norske Tel.-Vur.) Die Regierung beriet sich mit dem Präsidium des Stor- things, ferner mit den Führern der Gruppe der Rechten im Storthing, Hagerup und Ruel, und mit dem Führer der sozialdemokratischen Gruppe, Buen, über die an Deutschland auf seine Note zu gebende Antwort.
Deutsche Gegenmaßregeln gegen Norwegen?
(WTB.) Rotterdam, 30. Okt. Der „Nieuwe Rotter- damsche Courant" meldet, daß holländische Firmen, die norwegische Schisse mit deutschem Material reparieren, auf die deutsche Schwarze Liste kommen würden. Im Anschluß an diese Meldung teilt das Blatt mit, es habe erfahren, daß den Reparatureinrichtungen in Holland angekündigt wurde, sie würden auf die deutsche Schwarze Liste gesetzt werden, wenn sie irgend ein norwegisches Schiff reparierten, gleich
gültig, ob sie dabei deutsche» Material verwenden oder nicht. Für Schiffe dänischer oder schwedischer Nationalität müsse vor Beginn »er Reparatur die Erlaubnis der deutschen Behörden eingeholt werden.
Griechenland und die Entente.
(WTB.1 Bern. 30. Okt. Wie „Secolo" aus Athen meldet, empfing König Konstantin gestern den .-Nischen Gesandten. Es sei die Frage der italienischen Truppen im Epirus besprochen worden und man sei zu einem vollständigen Einvernehmen darüber gelang:, daß italienische Truppen zur Sicherung für die Grenzgebiete die griechischen Truppen in Epirus ersetzen sollen. Infolge der Zurücknahme der griechischen T-'"pen aus Thessalien werde die Hülste der französischen in -l.len und im Piräus befindlichen Truppen wieder ?in- geschifst werden.
(WTB.) London, 30. Okt. Dem „Daily Telegraph" wird aus Athen gemeldet, daß di- Nichtanerkennung der provisorischen Negierung in Saloniki und die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zur Athener Regierung dort als ein Triumph König Konstantins, der Eunaristen und der Palastoligarchie ausgelegt werde und als Dänrpfer für die Vmizclisten. "^as größte Blatt der Anhänger des Königs schreibt: Venizelos vergaß, datz mit den drei demokratischen Mächten ein absolute Monarchie verbündet ist, die alles Interesse daran hat, daß bas Prinzip der Heiligkeit der Krone nicht angetastet wird. (Rußland, ans dollen Einspruch zweifellos der ganze Umschwung zurückzuführsn ist!) Solange die dem-'''--tffchen Mächte nicht dazu übergehen, ihre eigenen Throne zu stürzen, werden auch ihre Könige nicht zugeben, daß man den griechischen Thron stürzt. Der Korrespondent fährt fort, das Fehlschlaaen der Penize- listenbewegung habe zur Fol»e gehabt, daß sich ihr keine Offiziere mehr anschlössen. Ein großer T--t von Alt- Griechenland wünsche nicht zu kämpfen, kümmere sich wenig darum, was aus Mazedonien werde und sei für den König, weil er gegen den Krieg sei. Wenn er seine Po- lff'* änderte, würde er sich gegen ihn wen' .
Amerika, England und die deutschen U-Boote.
(WTB.) Köln. 30. Okt. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Washington vom 27. Oktober: Hohe Regierungsbeamte erklärten heute, man werde den Klagen im englischen Parlament über die Haltung Amerikas gegen die jüngste Tätigkeit der deutschen U-Boote keine Beachtung schenken, cs sei denn, daß es sich klar ergebe, daß dieses Gerede im Aufträge der englischen Regierung erfolgte. Die Führer der deutschen U-Bsote hatten sich »öllig korrekt »erhalten. Sollte man in England die Anzapfung fortsetzen, dann könnte man sich in Washington gezwungen sehen, alle Dokumente de ganzen Welt vorzulegen. Es würde sich dann ergeben, daß sich seit dem Sussex-Fall nichts ereignete, was irgendwie dem Völkerrecht und dem Versprechen, das Deutschland Amerika gegeben hätte, zuwider sei Eine andere hohe Regierungsstelle äußerte, der Führer von U 53 habe sich wunderbar verhalten. Seine L-'-^-ng, ein Rettungsboot nach dem Leuchtturm zu ziehen, sei etwas Außerordentliches, wie man es nie zuvor in der Geschichte des Seekrieges erlebt habe.
Amer'^-rnische Kr:--" '-häkte.
(WTB.) Berlin, 31. Okt. Aus Genf wird den, „Breliner Lokalanzeiger" berichtet: Unmittelbar nach dem deutschen Streifzug im Kanal schloß die Entente, einer Meldung des „Matin" zufolge, mit Vertretern von amerikanischen Reedereien einen Vertrag auf rascheste Lieferung von 200 Hochseewachtschisfcn modernsten Typs mit Dieselmotoren von 500 ?8. zum Preise von 150 000 Dollars pro Einheit ab.
(WTB.) Berlin. 31. Okt. Aus Batavia wird, wie der „Berliner Lokalanz." aus Haag erkä^ --m-ldet. daß in der holländisch-indischen Armee starke Erreguna herrsche über den Beschluß der Armeekommission, die in Rm-rika für das indische ^ anoekauiten Flugmaschi- nrn abzulehnen, weil die Motore so schlecht seien, daß sie schon nach 2 Stunden unbrauchbar seien und selbst Flugproben unmöglich waren. (Bekanntlich nützt die amerikanische Kriegsindustrie schon lange die Konjunktur durch derart!-- Lieferungen aus.
Don unfern Feinden.
Ein neuer Ministerwechsel in Rußland?
(WTB.) Berlin, 31. Okt. Mit N-r-ehatt v-rzeich- nen verschiedene Morgenblättcr das Gerücht über dis bevorstehende Ernennung des russischen Marinemini- fters zum Nachfolger Stürmers.
Munitionsmangel in Rußlanv.
(WTB.) Bern, 30. Okt. Dem„Secolo" zufolge sind in Rom auf diplomatischem Wege Nachrichten aus Bukarest eingetroffen, wonach die Frage des Mannschaftsersatzes für Rumänien nicht so dringlich und wichtig sei als die Beschaffung von Kriegsmaterial und besonders Munition. In dieser Hinsicht tue Rußland alles, um Rumänien in den Stand zu setzen, den Kampf sortzuführen.
Bisolatti über die Frirdensbedingnngen.
Lugano, 30. Okt. Wie die „National-Zeitung" meldet, hielten die Minister Bisolatti und Sacchi in Tremona