und zu verleugnen. Zweitens: Wir waren bis zum westfälischen Frieden ein Teil dieses jetzt so schwer angefochtenen deutschen Reichs: wir sind damals politisch bon demselben abgetrennt worden, wahrlich nicht durch Verdienst und Beredsamkeit des schweizerischen Delegierten. des Bürgermeisters Wettstein von Basel, sondern durch Frankreichs Mißgunst. Es wollte Deutschland so weit wie möglich schwächen und schwach erhalten. Drittens Die politische Abtrennung hat eine gemeinsame Geistesgeschichte nicht gehemmt: Wir haben das größte Erlebnis des letzten Jahrtausend miterlebt, die deutsche Reformation. Luther ist trotz Zwingli und seinem Kampf mit Zwingli auch unser Luther. Seine Bibelübersetzung ist auch unsere. Die von ihm geschaffene bezw. „durchgesetzte" Sprache ist, Gott sei Dank auch unsere Schriftsprache geworden. Die ganze Herrlichkeit, die in jenem Gefäß der neu hochdeutschen Sprache zum Ausdruck kam, ist auch un sere Welt geworden Die deutschen Dichter sind unsere Dichter Ein deutscher Dichter hat das Sturm- und Siegeslied unserer Freiheit in seinen' mächtig hinströmenden u. hinreißenden Versen gesungen, und neunundneunzig von hundert r^er Eidgenossen kennen die Gründung unserer Eidgenossenschaft nur aus seinen Versen. — Gott sei Dank haben die Schweizer auck Mitarbeiten dürfen- Gottfried Keller und C. F. Meyer haben nicht „züridütsch" geschrieben, sondern ein feines „Schristhochdeutsch" und so si>> ihre Werke, die sm klugerweise reichsdeutschen Verlegern anvertrautcn ein lebendiger Teil des deutschen Schriftwerks und der deutschen C>->i-»-—--r» -><""irdon !l-d nun ist ganz klar: Wenn das deutsche Reich durch die Fülle seiner durch viele Niederlagen i>n höchster Wut --«reizten Feinde zerschlagen würde rni'bte d-s auch unser Wederaang sein. Man sollte es doch der Verrinn^ und d->* myrtich*-" zuliebe einsehen daß die deutschen Helden an der Weichsel und am Dnfestr und an anderen Orten auch für uns kämvfen. bluten und sterben Drum ist mir die Kälte vieler Deutschschweizer und die Entente srenndlichkeit deutschschweizerischer Zeitungen weit anstößiger als der Gbauninismus unserer welscksckweizeri scheu Eidaenosten Diese haben doch Wärme und Vatbos und Nasse Wer Wärme und Vathos hat reißt die lauen Leimsieder immer mit: drum sind wir „glücklich" so weit, daß die größere deutsche Schweiz mebr und webr unter die Leitung der kleineren welschen Schweiz kommt " —Wenn man vom Stamm zur Raste crwSi' tert. so könnte inan dieselben Mahnworte auch au unsere germanischen Brüder an der Nord- und Ostsee richten. denn die meisten wissen dort nicht, daß der Kampf Deutkchands gegen seine Feinde auch »m ihre Kultur und ldmcnart geführt wird
Aus Stadt und Land.
Cat«. den 30 Oktober 1916.
Das Sold zur Soldanlaufsstelle!
- Man schreibt uns: Größer und größer wird der Kreis der Freunde der Goldankaufsstclle, derjenigen Mitbürger die ihren pflichtschuldigen Besuch bei uns abstatten. In unserer Ankaufsliste — zweifellos für spätere Zeiten em wichtiges Beweisstück des patriotischen Opfersinns der Calwer Bürgerschaft — reiht sich Eintragung an Eintragung. Name an Name Aber es fehlt noch so mancher. Sicher n'ht aus Absicht, denn es gibt wohl niemanden in Calw, der sich nicht der Erforderniste der Zeit bewußt und danach zu handeln bereit wäre Aber aus Gleichgültigkeit ist mancher noch nicht erschienen. Diese Gleichgültigen, oft auch Vielbeschäftigten, ie wirklich keine Zeit haben, all unsere Schreibereien zu lesen, muffen deshalb auf andere Weise dazu gebracht werden, ihren Besitz an Eoldsachen abzugeben. Hierzu ist persönlich« smlmterung erforderlich, und diese müssen die Frcnnde der Eoldankaufsstelle übernehmen. Jeder, der seinen Besitz abgegeben hat, gehört zu diesem großen Freundeskreis. A» alle diese e', cht hiemit die freundliche Bitte, nun auch ihrerseits in die Werbearbeit einzutreten, alle heute noch Fernstehenden auf die große Wichtigkeit der Eoldbeschafsung hinzuweisen und zu sorgen, daß auch diese ungesäumt ihre Pflicht e-s"llen Wie draußen im Felde einer den andern o '»t, und dadur^' i'im E-iolg beiträgt, so muß es auch zuhause sei» Calm darf doch auch beim S.^o 'auf hinter anderen Städten nicht zurücks'ehen, nachdem die Calwer bürger bei so vielen vaterländischen llnte- '->>ungen ihren Opfersinn und ihre Opfei-k-eudigleit aufs beste bewiesen haben Also heraus mit dem Gold zur Aukaufsstelle! Der reine Soldrvert der übergebenen Sacken wird ja dem Ablieferer beza" ^oß das Opfer nicht so g»oß ist. Ferner empfang- der Ablieferer ei-- schön ausgeführtc eiserne Deal- iuHnzc und ein Eedc'"»-latt. Denkmünzen lasten sich zu hüb scheu Schmuckgegeustäudcn wie Broschen uniarbeitcn. Außerdem werde» goldene Ahr- und Lorguo-' "ken schön: eiserne Ketten gegen Ersatz des Herstellungspreises abgegeben. Also uocknals heraus mit dem Gold. Der Apnell verhalle nicht erfolglos!
Es ist beabsichtigt, besonders schönen Eoldschmuck, welcher zur Ablieferung gekommen ist, im Schaufenster der Firma Strudle am Markt zur allgemeinen Besichtigung aus znlege».
Vczirlsobstbaum »ei».
Der Bezirksobstbauverein hielt gester- unter deni Vorsitz von Präzeptor Väuchle seine Herbsiversammkung im „Va dischen Hos" ab Nach -licken Vegrüßungsworten seitens des Vorsitzenden gab Oüeramtsbaumwart Widmann praktische Anweisungen über den Schnitt und die Ve-edln»g der i'vd - '" d»", Winke pst — die Dii-gung und
die Sorienwahl. Die Ausführungen wurden mit großem Interesse ausgenommen. Der Vorsitzende hielt hierauf einen st' eingehenden und von großem praktischem Verstand ns zeugenden Vortrag ribr „Erfahrungen im Obstbau - nd der Kriegszeit". Der Redner verbreitete ch höchst anziehender und eindrucksvo"-"- Weise über vermehrte Anpflanzung von Waknußbäumen und Haselnußsträuchern, über häuf-'--e Pflanzungen von S>-a..^ , . über Obß^'<"^--utz,
der Heranbildung von tüchtig-- Baumwärtern und vor allem über Obslooi-m-rtm" Er hob den außerordentlich großen Nutzen des Dauerobstes hervor, empfahl die Aufstel- n vo - Dö--rapparaten auch auf dem Land und gab Anweisungen über die vorteilhafteste und einfachste A '"r>-ungs- art beim Obstdörren Zugleich ermahnte er die Bersamm- ng, den -^ichen Segen des Dör auch anderen zugut
kommen — lasten und s,------- 2 das No"- " -uz und die
S-'date» im Felde mit Dörrobst zu da namer"ich
bei 8en Feldgraue» das Dörrobst eine höchst -"-mene E'be sei und vorzügliche Dienste bei der Dursistillung und der Ernöst ung leiste B --' - Beifall lohnte die praktischen Nors-i-läge, an die sich eine lebst-A- Erörterung e- "te. Den Schluß der Versammlung bildete eine Eratisverlosung von 75 tbäumen und einer Anzahl r>- ' ^kästen. Der Vorsitzende schloß die interessant verlaufene und von hier und auswärts sehr zahlreich besuchte --nstaltung mit ^em Wunsche, daß die „Kricgsobstbäume" von krakt-—" Wrcks- begleitet seien und unfern Nachkommen noch Zeugnis ablegen möcht- von der Kriegsfü-sorge der Dah-imge- KlicK-nen.
Beschlagnahmte Kartoffeln.
In den Bezirken Balingen und Gerabronn sind die Kartoffeln bei den Erzeugern durch die Oberämter beschlagnahmt worden, abgesehen von den Lieferungen 1>f Bezuassckieine,
(SCB.) Tübingen, 28. Okt. Wie die „Tübinger Chronik" hört, haben sich die Amtskörperschaften Hcrren- berg, Horb. Nottenburg »nd Tübingen zu einem Kom- munalverband zwecks gemeinsamer Bewirtschaftung der Brotgetreideernte 1916 zusammengeschlollen. Die Genehmigung der Vezirksräte' der vier Bezirke zu dem Vertrag ist erfolgt und auch die Landesoet'-eidestelle bat ihre Zustimmung erteilt. Der Vertrag tritt am 15. November d. I. in Wirksamkeit. Es ist zu hoffen, daß durch diesen Zusammenschluß der Bezirk Tübingen stets gutes Vrotmebl u. ausreichende Kleinversoraung erhält.
(SCB.f Nürtingen, 29. Okt. Bei der letzten Lotterie hatte ein Nürtinger Feldgrauer, der zur Erholung in der Heimat weilte, das Glück, 2V Oliv -A zu gewinnen, den - kgewinn der Kriegsinvalidenlotterie.
Für die Schriftl. verantwort! Otto Sekt mann, Calw. Druck n. Verlag der A. Oelschläger'kchen Buchdruckerei Calw.
LanSsturmabtattung Calw.
Mit Riicksitil aus di» zu erwartenden
Neueinberufungen zum Heeresdienst
wird bei enllprechmder Deie ligung von Herrn Oberkanzlist Inngiuger
eis neuer Ars sör Laudstnm- und' MMOichlige
ausgenommen.
D 'stnigen wc.che sich o-eimi ,oo->rii. w.rden ansgejortert
sich am Dicnstag den 31. ds. abends 8 Uhr in der Turnhalle elnzu- finden. Gleickz-itch wird daraus alftmerksam gemacht, daß die
Schießübungen
von Herrn Kart Betßer IN Dolde wieder beginnen und zur regen Beteiligung aufgefordcrt, der erste Schießlag wird noch bekannt gegeben.
Bauinspektor Scham.
Nächster
vienriaa nachm. 2—5 Udr.
Trocken-Apparat. -
Es io-dm wieder Gelbe Rüben und sonstig« Gemüse angenommen und wird nur
l>» Le« drei ttile» WoH.'siM» WM«e>.
Frau Feldweg.
1» Zimmrlciitc gesicht
auf Hotzbarackeubau nach Untertürkheim (Daimler- Werke). Stundenlohn bi-; 80 Psg.
3 . Vo etter, Zimmermftr.
Am Dienstag, de» 3 t. Oktober, findet im Georgrniinm in Calw, von 9—6 Uhr ein
Letzter vrrkaut d. o. d. Brrmidete« des h cssss. Lazaretts WesmiM Arbeite»
stctt, wozu jedermann freundlich cingeladen ist.
Calw, den 30. Oktober 1916.
Danksagung.
Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme, während der langen Krankheit und dem Hinscheiden unserer lieben Tochter
Maria Betzner,
sowie für die trostreichen Worte des HerrnDckanZel'er.dievlelenVlumen- spenden und die Leichenbegleitung zu ihrer letzten Ruhestätte sagen herzlichen Dank.
Familie Lutz.
^JckcklM
Isos
1 L» »»ckelsilLAlrsv kür iü!> > Leruse. üopp-, vmerllcsii.
t Uuckk., i^ssüiknei'scür., Ltenoxr.) l^krpl. xraüs. NoNi-rlllx:,-. »kl «.snge-LvLü, KI — Ii, LwU-i^rf. —
2-
V-
Line hochträchtige
Will
und ein
Einstellrind
hat preiswert zu verkaufen. Wer sagt die Geschäftsstelle dieser Dl.
Abbitte.
Die Aussagen, welche wir gegen den Jakob Küster er und Luise Ayasse (Westen» fabrid) gemacht haben, stad unwahr «nd nehmen wir mit Bedauern zurück.
A. Rcxer.
I. Zchwämmle. I. Koch.
Kräftiger junger
Mann,
nicht unter 15 Jahren kan» sofort einlreten bei
vanwerkmeister Alber.
Die lausende
zur höchst Zuirledenheit gelles.
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