Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl: Zm Südteile der Waldlarpathen sind russischrumänische Angriffe gescheitert. Vorstöße des Feindes an der Lstgrenze von Siebenbürgen sind zurirSge- schlaxcn worden. Südlich von Predeal und in Richtung Campolung haben unsere Angriffe Fortschritte gemacht.
Balkankriegsschauplah. Front des Ge- neralfeldmarschalls von Mackensen: Die Verfolgung der geschlagenen Dobrudschaarmee wird fortgesetzt. Die Gegend von Harsova ist von den verbündeten Truppen erreicht.
Mazedonische Front: Keine besonderen Ereignisse.
Der erste Generalquartiermcister: Ludendorff.
*) Harsowa liegt etwa 40 Kilometer von Cerna- woda Donauabwärtsi man sieht also, die Verfolgung geht mit Riesenschritten. Dis Schrift!.
Ein Reuterbericht zur Einnahme oon Constanza.
(WTB.) London. 27. Okt. (Reuter.) Aus Odessa wird vom 25. Oktober berichtet, der britische, russische und französische Konsul, die aus Constanza hier angekommen sind, gehören zu den letzten Personen, die die Stadt verließen. Die Räumung vollzog sich in voller Ordnung. In der letzten Woche hatten die Einwohner schwer unter deutschen und bulgarischen Flugzeugen zu leiden, deren Zahl stetig zunahm. Am Freitag wurde das Artilleriefeuer auf die Stadt eröffnet. Die letzten Flüchtlinge verließen die Stadt am Samstag. Die Behörden blieben bis zum letzten Augenblick an der Ar beit, um die Vorräte mit der Bahn oder über See wegzutransportieren. Zum Schluß zogen sich die Truppen unter beständigem Nachhutgefecht mit dem überlegenen Feind zurück. Sie wurden von den Kriegsschiffen, die ihre Geschütze auf die Zugänge der Stadt richteten und dem Feinde Verluste zufügten, wesentlich unterstützt. Am Sonntag früh waren die vorgeschobenen Truppen des Feindes nur noch 5 Meilen von Constanza entfernt. Das Wetter war' stürmisch und regnerisch. Kein Flugzeug ließ sich sehen. Der letzte Zug fuhr nach Cernavodn ab, als der Feind schon einige Pu-"' - > Baba beschoß. Der Feind konzentrierte nun ein unaufhörliches heftiges Geschützscuer auf den Haren, aber die russischen Ma trosen arbeiteten trotz des Bombardements tapfer wer ter. Die Flottille zog sich bierauf unbeschädiat zurück. Rumänische Flüchtlinge erzählen, daß die Flugzeuge Proklamationen über der Stadt abwarfen, in denen erklärt wurde, daß die Rumänen nichts zu fürchten hätten, da die Eroberer nicht als Feinde, sondern als Freunde kämen.
(WTB.) Berlin, 27. Okt. Die fortgesetzten ^"t.rsuch- unaen über rumänische Untaten in Sieb-nbü m ergeben w itercs furchtbares Anklaaematerm*. So die
eidlichen Aussagen von 15 Zeugen den folgenden Vorgang: Am 26. September gerieten von einer vorg-«*o*enen Abteil »g 9. Kompagnie des bayerischen Leibregiments 37 Mann südlich der Ellenbahnbrückc am Roten Tu"m-Paß in rumänische Gefangenschaft. Sie wurden von den Rumänen vusgcpliindert und mihhandelt, au-----' --er
maßen aus Rache für die schweren Verluste, die den Rumänen in den vorausgegangenen Gefechten zugefügt wurden. Am nächsten Morgen wurden die Gefangenen -in nahe- g ''genes Flußbett geführt und von einer rumänischen Abteilung unter dem Kommando eines -en Offiziers unter regelrechtes Schützenfcucr genommen. 10 Mann brachen sofort tot zusammen, 12 wurden schwer verwundet. N»r das plötzlich einsetzende deutsche Maschinengewehrfeucr verb-n- derte die Niedermetzelung der sämtlichen wehrlos-n Gefangen«- —cd veranlaßte ' — »-nfloser Flucht.
Der Seekrieg.
(WTB.) Berlin, 27. Okt. Von deutschen U-Booten wurden nachstehende feindliche Dampfer versenkt: Englischer Dampfer „Lotusmere" (3111 Tonnen) mit 7000 Tonnen Kohlen nach Archangelsk am 2. Oktober, russischer Dampfer „E " (2430 Tonnen) mit 3300 Tonnen Kohle von Leith nach Archangelsk und englischer Dampfer „Brantingham" (2617 Tonnen) mit Grubenholz von Archangelsk nach Eng- la> ^ am 4. Oktober.
'MTB.) V is, 27. Okt. Der gesamte Kriegsver
lust der norwegischen Handelsflotte beträgt bisher 238134 Br-'"oregistertonnen, deren Versicherungssumme sich > uf 102 0"'""' Kronen beläuft. 149 Seeleute sind dabei umgekommen. Die norwegische Gesandtschaft in Paris telegraphiert: gesamte Besatzung, nicht nur, wie gestern ge
meldet, der Kapitän und 14 Mann, der „Venus II" ist gerettet worden. Das norwegische Vizekonsulat in Brest meldet, daß von dem vermißten Rettungsboot des „Rieöy" mit dem Kapitän und 6 Mann keine Nachricht cingegangen ist. Französische Kreuzer und Torpedoboote haben vergeblich Nachforschungen ang stellt. Die Mannschaft vom Pors- grunder Dampfer „Kathinka" ist gestern mit einem englischen Dampfer hier angckommen. „Kathinka" ist am letzten Donnerstag 125 Seemeilen von der norwegischen Küste von einem deutschen Unterseeboot in Brand "»v-'ckt Das
,f war mit Grubenholz beladen.
(WTB.) London, 27. Okt. B- 'ich wird gemeldet: -er englische Minensucher „Eanista" ist oon einem feindlichen UnterseeL-ot torpediert und versenkt worden. Ein Offizier
Amtliche Bekanntmachungen.
Kommunalverband Calw Eetreideanlieferung.
Die Landwirte werden nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die von der Reichsgetreidestelle bestimmte Druschprämie von 12 «K für die Tonne mit dem 15. November abläuft.
Da der Kommunalverband laut Verfügung der Reichsgetreidestelle vom 15. Oktober ab auf Selbstwirt- schaft angewiesen ist, so ist die beschleunigte Ablieferung von Brotgetreide jetzt sehr dringend, um den Bezirk gleichmäßig mit Mehl versorgen zu können.
Die Schultheißenämter werden angewiesen, durch ortsübliche Bekanntmachung zum Ausdrusch von Brotgetreide aufzufordern und die bereitstehenden Mengen hierher mitzuteilen.
Cal w, 27. Okt. 1916. Reg.-Rat Binder.
Kommunalverband Calw. Eetreideanlieferung.
Da die Bäcker des Bezirks über Mehlmangel klagen, werden die Landwirte ausgefordert, mit möglichster Beschleunigung Brotgetreide zu dreschen und die gedroschene Menge ihrem Schulth.-Amt anzuzeigen.
Calw. 27. Okt. 1916. Nea.-Rat B i " ^ e r.
Abgabe von Butter in Wirtschaften. "".ne abgeän- dcrte Verfügung der Landervcrsoraungssielle bestimmt, daß den Wirten bis auf weiteres auf je 80 Gramm East- marken 1 Buttermarke zusteht und daß Gastwirte für je 100 Ilebernachtgäste, die in der Wirtschaft nachweislich gefriihstückt haben, 1 Vuttermarke erhalten. Ferner wird d§n Wirten verboten, Butter zum Frischgebrauch (insbesondere als Etreichmittel) an Gäste abzugeben. Ausnahmsweise darf bei mehrtägigem Aufenthalt die Abgabe an solche württembergische Ilebernachtgäste erfolgen, die nach einem Zeugnisse der Lzndesversor- gungsstelle als Kranke zu stärkerem Butterbezuge berechtigt sind. Das gleiche' gilt bei mehrtägigem Aufenthalte für nichtwürttembergische Ilebernachtgäste, die nach einem ärztlichen Zeugnisse an Zuckerkrankheit, Tuberkulose oder schweren allgemeinen Ernährungstörungen leiden.
(Zu vergl. Verfügung der Landesversorgungsstelle vom 18. d. Mts. im Staatsanzeiger Nr. 246.)
Calw, den 26. Oktober 1916.
K. Oberamt: Binder.
und 73 Mann sind I'.mgelommen. 12 Mann wur gerettet. — Lloyds melden: D Dampfer „Alf"
> T>—neu), die e" "en Schoner „Tweed" und „ —g" (128 Tonnen!, der belgische Dampfer .de Flandre" "10 Tonnen), die norr '"iick-en Dampfer .S'lla" '""37 Tonnen) und „Dago" (963 Tonn-^ ^ -"«-nfen. — Das
Reutersibc Bureau erführt, es belle*- ianzunehmen, daß der norwegische Postdampfer von Bergen imch "" stle von den Deutschen angehalten und nach einem deutschen morden sei. Er b-be ' ' - ^ an
Bord. Es sei keineswegs das erstemal, daß di se Dampfer von feindlichen Kriegsschiffen angehalten und untersucht ward n seien, aber bisher hätten sie immer ihre Neise fort- etzen dü '
(WTB.) Hamburg, 28. Okt. Der norwegische'Dampfer „Atlejarl". mit Ladung von Norwegen nach Schweden bestimmt, wurde von einem Kriegsschiff auf der Nordsee angehalten und aufgebracht.
^mrDB.) London, 28. Okt. Ll"yds melden: Der englische Dampfer „Rowannore" und der norwegische Dampfer „Skop" wurden versenkt.
(WTB.) Kopenhagen, 28. Okt. „Oelandenes Dcm blad" zufolge wn ^e ein N'^köbi""sr Dreimallschoner am 25. Oktober in der Nordsee von einem deutschen Unterseeboot versenkt. Die Mannschaft ist gerettet.
Don den Neutralen.
Norwegische Gerüchte von einem deutschen Ultimatum.
(WTB.) Christians, 27 .Okt. Um den umlaufenden Gerüchten von einem deutschen Ultimatum entgegen zu treten, schreibt „Aftenposten" u der Ueberschrrft „Gerüchte", daß die norwegische Regierung erst «nächste Woche auf die deutsche'Note antworten werde, und daß bis dahin nichts geschehen könne, wenn die Allgemeinheit ihre Ruhe und Besonnenheit bewahre. - Norwegen und England.
(WTB.) Chrisiianka, 28. Okt. Die norwegische Presse lcJ.t den englischen „Schutz" ab. Die hiesige Presse beschäftigte sich gestern mit einem Artikel des „Daily Ehronicle", der „effektive englische Beschützung" für Norwegen in Aussicht stellt. Diese unverhüllte Ankündiguna. gegebenenfalls
N'.egcns Häfen zu besetzen, hat in der norwegischen Presse
keinen Widerhall erweckt, im Gegenteil, eine nur zu ver-
'tändliche und berechtigte Beängstigung h'rve-" —
„Tidens Tegn" schreibt: Der Artikel! verrät eine völlige Unkenntnis des ja auch gar nicht veröffentlichten Inhalts der deutschen Protestnote und fußt ausschließlich auf dem Eindruck, den der deutsche Pressefeldzug und der U-Bootkrieg gegen Norwegen offenbar in ^"«ftand gen—»t "-t. — „V:r-
densgang" schreibt unter der Ueberschrift „Ein übertriebner und tendenziöser Artikel": Jeder Norweger wird diese Auslastungen englischerscits richtig zu bewerten w—m, jedenfalls zeigen, daß es in England Kräfte gibt, die jetzt versuchen, im Trüben zu fischen.
Canada will die norwegische Handelsflotte wieder ausbauen.
(WTB.) Loirdon, 27. Okt. „Daily News" melden aus Montreal, daß Canada die norwegische Handelsflotte wieder aufbauen will. Verhandlungen darüber werden seit einiger Zeit geführt und es sind vorlöufi" " für
den Betrag von 700 000 Pfund Sterling zustande gekommen. Es wird über Schiffsbauten für einen Betrag von insge samt 4 Millionen Pfund Sterling v" ' --nd es besteht
die Absicht, die Werftanlagcn zu vergrößern. D'e .Zische
Regierung hat die Pläne gebilligt und wird ihre Durchfuhr rung auf jede mögliche Weife unterstützen.
Die Entente und Griechenland.
(WTB.) Bern, 27. Okt. „Secolo" erfahr* aus Athen: Adwiral Fournet wurde vom König in langer "llldienz x. pfangen. Er gab dem König weitgehende E"klärung."> den Maßnahmen, die "rr Sicherung der O * -mg in Al' - getroffen wurden. Nache-rwnder erschienen sodann ' sargten Elliot, Guillemin und Bordari beim Köm-'. D : russische Gesandte wird heute empfangen wc °-n. Dis C tentegesandten bezwecken mit diesen Be*- *en, jeden Grün, des Mißtrauens zwischen der Entente und der griechis.!- " Regierung zu zerstreuen. Elliot stellte den Antrag, die gri chischen als Revolutionäre verhafteten Offiziere aus de> zu entlasten.
Wilson.
(WTB.) Cincinnati, 27. Okt. Wilson sagte in einer
Rede, in der er sich für die Bildung ei. B^kcrlie
zur Erhaltung des Friedens nach diesem Kriege an- sprach, dies sei der letzte Weltkrieg, den die Vereinigte" Staaten vermeiden könnten. Die Nation solle l reit sein, sich wenn nötig ihrer physischen Kraft zu be dienen, um zukünftige Kriege verhindern zu bclm Zuweilen seien unter Verhältnissen, wie die jetzig" die Pflichten der Neutralität äußerst schwierig zu c: füllen.
Die Vereinigten Staaten und Mexiko.
(WTB.) W-fhington, 27. Okt. (Reuter.) StaN sekretär Lansing erklärte, in der Nachricht an d Kriegsdepartement sei nicht gesagt worden, daß Ai" kaner an dem mexikanischen K-'M"*-*! be^nr-ft sc« seien. Von maßgebender Stelle wird erklärt, v alaube, mexikanische Jntere" - in den Bereinig' Staaten für die vcran*"'ort"i-h seien
Washington, 27. Okt. (Reuter.) Das Kriegsde^a tement teilt mit. es babe die sichere Nachricht erbalt" daß Ce-ner der Politik der Regierung geg-nüber Mx-' ko mit Villa und anderen Banditen einen S^ein-nm auf die amerikanischen Truppen an d"r Grenze ad auf eine Grenzstadt vor Beginn der Präsident'-*"' wählen verabredet haben, um Stimmung gegen dis «" gierunq zu machen. Das Krieasd""artement setzte d' amerikanischen Kommandanten an der Grerne. dm Truppen in Bereitschaft gebalten werden, van den Ci" zelheitcn in Kenntnis.
Vermischte Nachrichten.
Est st" änkungen im preußischen Eisen" ' " hr
(WTB.)' Berlin, 28. Okt. Nach verschiedenen u
blättern hat sich die preußische E'^"babnve-waltung erschlossen, in dem Personenverkehr zu Gunsten des Güterverkehrs, der sich in den Herbstmonaten a»f den Eisenbahnen am stärksten zusammendrängt, einige Einschränkungen vor-
Englische Flreger benützen Explosivgeschosse.
(WTB.) Berlin, 25. Okt. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben: Der englische Fliegerleutnant Jack Tullis hat am 6. Oktober 1916 in einer Unterredung folgende Angaben gemacht: Zwei Dinge sind es, über die wir englischen Flieger empört sind, die Aufopferung der Flieger in der Somme-Schlacht und die uns aufgezwungene Benutzung von Explosivgeschossen. Was die Explosivgeschosse anlangt, will ich Ihnen ohne weiteres zugeben, daß wir in englischen Flugzeugen in diesem Sommer mehrere «Normt lang Explosivgeschosse verwandt haben, und zwar aus Be fehl d- l "' -en militärischen Stellen. Ich kann nicht genau angeben, wie diese E .:' ü"geschosse konstruiert warm. Je denfall-; mar aber ein kleines Loch angebracht und im In nern des Geschosses befand sich ein wenig brennbare Flüssig keit. Beim Aufschlagen entzündete sich dieselbe und das Ge » schoß mußte explodieren. Dieses Explosivgeschoß führt den Namen „Buckingham tracer". Selbstverständlich gab es, wenn ein Mensch von solchem Geschoß getroffen wurde, furchtbare Wunden. Der Gebrauch dieser Geschosse wurde uns befohlen, um unter den feindlichen mehr Scha
den anzurichten. Wenn ein solches Geschoß den Tank eines Flugzeuges dn""«öcher!e, mußte sich der Inhalt entzünden und eibe Explosion war die sichere Folge. Die englische' Flieger waren durchaus nicht einverstanden mit der Verwe düng dieser Munition und haben wiederholt Protest erhoben um so mehr als wir fürchten mußten, im Falle der Gefangen-