wahrten österreichischen Lanvwehrinfanterieregiments Nr. 24.
Italienischer Kriegsschauplatz. Auf der Kar st Hochfläche steigerte sich das feindliche Geschütz- und Minenfeuer nachmittags zu großer Kraft. Auch nachts war die Tätigkeit der Artillerie und der Minenwerfer in diesem Abschnitt bedeutend lebhafter als gewöhnlich. Heute früh griff der Feind beiderseits Oppacciasella an, drang in unsere vordersten Gräben ein, wurde aber sofort wieder hinausgeworfen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Aufreibung der über die Donau gesetzten Rumänen.
(WTB.) Sofia, 5. Okt. (Mitteilungen des Eeneral- stabs vom 4. Okt.) Rumänische Front: An der Donaufront waren die 15 oder 18 Bataillone ohne Artillerie zählenden feindlichen Truppen, welche die Donau bei Richowo überschritten hatten, vorgerückt und hatten die Dörfer Sliwopol, Kajamhle, Borissowo, Malkowranowo, Eolomowranoivo und Brcschlian beseht Um sie zurückzuwerfen, führten wir zwei Kolonnen von Rustschuk und von Tutrakan her konzentrisch gegen sie vor. Gestern, am 3. Oktober, griffen die von Rustschuk her vorrückenden Truppen den Feind an und zwangen ihn bald, seine Rettung in der Richtung auf die von der Monitorflottille zerstörte Brücke zu suchen. Die feindlichen Truppenteile gingen in Unordnung ostwärts zurück. wobei sie auf unsere von Tutrakan vorrückenden Truppen stiegen. Der umfaßte Feind zerstreute sich in verschiedenen Richtungen und heute vollenden unsere Truppen seine Vernichtung. In der Dobrudscha starke Tätigkeit von Artillerie und Infanterie auf der ganzen Front. Alle Versuche, die feindliche Infanterie vorzubringen, wurden durch unser Feuer und glückliche Gegenangriffe erstickt.
Der russische Bericht.
(WTB.) Petersburg, 4. Okt. Amtlicher Bericht von gestern. Westfront: In der Gegend östlich von Norvo Alexan- drowsk begannen gegen 8 Uhr abends deutsche Abteilungen nach einer Beschießung ihre Drahtverhaue zu verlassen; sie wurden aber durch unser Feuer in ihre Ausgangsgräben zurückgejagt. Am Ufer des Serwetsch (linker Nebenfluß des Njemen) beschoß der Feind im Abschnitt von Krinki (43 Kilometer nordöstlich von Baranowitschi) und von Ostaschina (6 Kilometer südlich von Krinki) unsere Stellungen und versuchte um 1 Uhr nachts in diesem Abschnitt einen Angriff, den unser Feuer glatt anhielt. In der Gegend von Zaturcy (38 Kilometer östlich von Wladimir Wolynsk), Wola-Sa- dowskaja und Szelwow spielten sich erbitterte Kämpfe ab. Unsere Truppen nahmen stellenweise Teile der Stellungen des o- -s, der mit äußerster Erbitterung Widerstand leistet. Am Ufer der Ceniowka und in der Gegend der Höehn am rechten Ufer der Zlota-Lipa dauern die erbitterten Kämpfe an. An der Teniowka unternahm der ^ '--ner. nachdem er bcträchtlibe Verstärkungen herangrführt hatte, einen Gegenangriff, den wir durch unser Feuer zurückschlugen, wobei wir dem Feind große Verluste beibrachten. Der hartnäckige Kamp, in dieser Gegend dauert an. Wir machten dort am 2. Oktober mehr als 1000 Gefangene. Die Gesamtsumme der in dieser Gegend am 30. September und am 1. und 2. Oktober gemachten Gefangenen stieg auf 5000, darunter 8 Offiziere und 600 Soldaten der Deutschen.
Der rumänische Bericht.
(WTB.) Bukarest, 2. Okt. Nord- und Nordwestfront: Die Kämpfe am Eurglieu-Berge im Görgeny- und Har- gtta-Ecbirge dauern an. Wir erbeuteten vele Maschinengewehre und nahmen 11 Offiziere und 500 Mann gefangen. — Südfront: Unsere Truppen haben zwischen Rustschuk und Tutrakan die Donau überschritten. In der Dobrudscha griffen wir auf der ganzen Front an und drängten das Zentrum und den rechten Flügel des Fendes zurück.
(WTB.) Bukarest, 4. Okt. Rumänischer Heeresbericht vom 3. Oktober: An der Nordwestsront nahmen wir im Laufe der Kämpfe am Berge Eiurgiu Harpitza 3 Offiziere, 300 Mann gefangen. Wir erbeuteten Wagen und Kriegsmaterial. Während ihres Rückzuges auf Caineni am 29. September nahmen unsere Truppen im Aluta-Tale 300 Mann gefangen und erbeuteten 5 Maschinengewehre. Jetzt machen sie in der gebirgigen Gegend auf dem rechten Ufer der Aluta Gegenangriffe. Im Jiu-Tale griff der Feind die Gegend am Berge Oboroca bei Petroseny heftig an. Er verwendete erstickende Gase. Seine Angriffe wurden abgeschlagen. Ebenso schlugen wir feindliche Angriffe bei Orsova zurück. Auf der Südfront und in der Dobrudscha griffen wir weiter heftig an Auf der ganzen Front leistete der Feind sehr erbitterten Widerstand.
Bukarest.
(WTB.) Bern, 4. Okt. Das Pariser „Journal" bringt eine Drahtung seines Bukarests! Berichterstatters über die Lage in der rumänischen Hauptstadt. Deutsche Luftschiffe ?!'!>> Flugzeuge hätten die Städte Constanza, Piatra, Ne- «ntzu und Bukarest bei Tag und bei Nacht mit Bomben beworfen, die viele Opfer gefordert hätten da die Bevölkerung allen Anordnungen der Behörden zum Trotz sich während der Bewerfung auf den Straßen aufhalte, um das seltsame Schauspiel zu genießen. Auch die Schrapnellsplitter der rumänischen Abwehrkanonen hätten schon jviele getötet. Erhebliche Belohnungen seien bereits für
die Herabholung von Luftschiffen und Flugzeugen ausgesetzt worden. — In einem Bukarester Brief im „Petit Parisien" heißt es, daß nach S Uhr jeder Verkehr unterbrochen sei. Nur mit besonderen Ausweiskarten des Polizeipräfekten dürfe man die Straßen betreten. Alle Theater seien geschlossen, vorläufig auch die drei größten Kaffeehäuser, darunter das berühmte Kaffee Easpa, um der Verbreitung aufregender Nachrichten durch Pessimisten vorzubeugen. Acht Tage hindurch sei kein Eisenbahnzug gegangen. Post und Telegraphen arbeiten nicht mehr.
Die englischen Verluste während der letzten 3 Monate.
(WTB.) London, 5. Okt. „Daily Telegraph" meldet folgende Zusammenstellung der englischen Verluste: im Juli 7071 Offiziere und 52 001 Mann, im August 4693 Offiziere und 123 097 Mann, im September 5103 Offiziere und 113 780 Mann, zusammen 17167 Offiziere und 288 878 Mann.
Die englischen Sommeverluste nach neutralen Blättern.
Basel, 4. Okt. Schweizerische Blätter melden aus London: Die amtlichen englischen Verlustlisten weisen für den Monat September die Namen von 1V5 049 Mannschaften und 7652 Offizieren als tot, verwundet oder vermißt auf. Der Eesamtverlust der englischen Armee beträgt nach amtlichen Angaben vom 1. Juli bis 1. Oktober, also seit Beginn der Somme-Offensive, 427 531 Mann, darunter allein 30 062 Offiziere.
Griechenland. — Schweiz.
Von den neutralen Staaten, die unter dem Weltkrieg zu leiden haben, ist Griechenland zweifellos der bedauernswerteste. Die Entente, die Beschützerin von „Recht und Freiheit", und nicht zu vergessen der kleinen Staaten, hat sich mit besonderer Liebe des griechischen Schützlings angenommen, damit ihiü in diesem fürchterlichen Krieg nichts passiert. Da man aber, um einen Staat schützen zu können, selbst in diesem Staat sein muß, so ist die Entente selbstverständlich nach Griechenland gekommen und hat sich so nach und nach in den Besitz der staatlichen Machtvollkommenheiten des Landes gesetzt. Das für die Entente Schmerzliche an der Sache ist jedoch, daß ein großer Teil des griechischen Volkes von diesem aufgedrängten Schutz rein gar nichts wissen will. Das n acht aber nichts; das griechische Volk muß eben wie ein unmündiges Kind zu seinem „Glück" gezwungen werden. Wie sich die Verhältnisse in dem gepeinigten Staat in letzter Zeit gestaltet haben, das ist schwer zu sagen. Wir sind größtenteils auf Nachrichten der feindlichen Presse angewiesen, und diese sind natürlich den augenblicklichen Zwecken dienend tendenziös gefärbt. In den Presseberichten sind zwei Richtungen beständig zu verfolgen. Die eine bespricht die venizelistischen Kundgebungen und Erfolge, die andere hebt mit besonderer Vorliebe die Gegenaktionen hervor, in denen die königstreue Bevölkerung ihrer Sympathie für die Haltung des Königs Ausdruck giebt. Letzterer Nachrichtendienst stammt ausschließlich aus italienischer Quelle. Dir Italiener können nämlich ihre Absicht nicht verbergen, Griechenland von dem Anschluß an die Entente abzuhalten, weil üe nur so ihre Ansprüche an der östlichen Adria- und der jonischen Meerküste befriedigen zu können glauben. Daher hat auch der griechische König in dem Augenblick, da Italien auf die Seite des Dreiverbands getreten war, die venizelistische Politik, die auf einen Anschluß an die Entente hinzielte, durchkreuzt, und strikte Neutralität in dem Kampfe der Zentralmächte und Bulgariens gegen Serbien erklärt. König Konstantin und seine ernsten Ratgrber wußten wohl, daß Italien größtenteils den Anschluß an die Entente mit dem Wunsch auf Ausdehnung seines Machtbereichs auf dem Balkan vollzogen hatte, und man wußte in Athen ebensowohl, daß dabei die griechischen Interessen unbedingt in den Hintergrund gedrängt werden w irden. Die letzten Ereignisse deuten denn auch schon auf die Ententepolitik gegenüber Griechenland hin. Man hätte natürlich gern die griechische Macht gegen Bulgarien und die Türkei verwendet, und hätte Griechenland dabei nach altem Rezept Teile dieser Staaten versprochen, die Hauptansprüche des griechischen Volkes aber, in Bezug auf den Epirus und Albanien, hätte man sicherlich, wenn eine dahingehende Regelung überhaupt in der Macht der Entente "-^egen wäre, nicht im Sinne Griechenlands behandelt. Da sich Griechenland nicht dazu hergab, die Kastanien für die Entente aus dem Valkanfeuer zu holen, so mußte es unschädlich gemacht werden, damit man cs nicht zu fürchten brauchte beim Raub griechischen Eigentums. Jetzt scheint der Augenblick gekommen zu sein, wo man dies ohne Gefahr wagen darf, denn aus London wird gemeldet, daß die Italiener (wahrscheinlich von Valona aus) das etwa 60 Kilometer südöstlich von Valona gelegene Argyrocastro besetzt haben, und eine andere italienische Abteilung sei von dem griechischen Hafen Santi Quaranta aus, der direkt gegenüber der Nordspitze von Korfu liegt, bis Dclvino vorgedrungen, das etwa 10 Kilometer von der letztgenannten Hafenstadt entfernt ist. Die beiden Städte gehören zum Nordepirus, auf dessen Besitz bekanntlich Griechenland anläßlich der provisorischen Regelung der albanischen Frage Anspruch erhoben hat, der ihm aber von Italien streitig gemacht wird. Dieses italienische Vorgehen könnte demnach als unfreundlicher Akt von Seiten der griechischen Regierung angesehen werden, und vielleicht hängt auch mit diesen Vorgängen der neuerliche Ministerwechsel in Griechen
land zusammen. Die letzten Nachrichten, die allerdings > rsk auf ihre Zuverlässigkeit zu prüfen wären, erwecken den Eindruck, als ob die Anhänger des Königs an Stärke gewonnen hätten, wenn deshalb überhaupt noch eine selbständige Stellungnahme Griechenlands in dissem Krieg möglich ist, so könnte die Landung der Italiener entscheidend auf einen etwaigen Entschluß des Königs wirke».
Besonderes Interesse beanspruchen zur Zeit die Verhältnisse, wie sie sich in der Schweiz herausgebildet haben. Es steht ja noch in unmittelbarer Erinnerung, m lcbe Demütigungen die Schweizer Negierung bei ihren Verhandlungen mit der Entente cinstecken mußte, obwohl sie nur auf der Einhaltung der ihr gegenüber gemachten Versprechungen bestand, und wie freundnachbarlich Deutschland dagegen der schweizerischen Volkswirtschaft entgegen kam. Die anständige Schweizer Presse, die ihre Nsutralitätspflichtsn ernsthaft auf- faßt, hat denn auch aus ihrer Freude über Deutschlands Entgegenkommen kein Hehl gemacht, und nicht ohne Spitze gegen die andere Seite betont, daß Deutschland sich als wahrer Freund der Schweiz nicht nur mit großen Worten sondern in der Tat gezeigt habe. Die heutigen neuesten Nachrichten geben nun wieder ein Bild, wie von Seiten des Vierverbands und ihrer Schweizer Helfer versucht wird, di« Selbständigkeit der Schweiz ebenso zu vernichten, wie es bei Griechenland erreicht wurde. Die Welschschweizer und die Sozialisten, (unter letzteren sind, zu ihrer Schande sei's gesagt, die deutschsprechenden die schlimmsten,) haben Anträge im Nationalrat eingebracht, wonach die Militärgewalt eingeschränkt werden soll. Es ist nicht gesagt, nach welcher Richtung, aber man kann sich denken, daß man wahrscheinlich die Befugnisse des Eeneralstabs eingeschränkt wissen wollte, sodaß dieser im gegebenen Fall nicht, wie es für die Sicherheit des Staates notwendig ist, ohne Zustimmung des Nationalrats oder gar der Bundesversammlung, Schritte zur rechten Zeit gegen einen Nachbar unternehmen könnte, der die Neutralität des Staates nicht mehr achten wollte. Die Anträge bezwecken also nichts mehr und nichts weniger als eine Wehrlosmachung des Vaterlandes in der Stunde der Gefahr, und die Mehrheit des Nationalrats hat dieses Ansinnen denn auch entsprechend zurückgewiesen. Immer mehr verstärkt sich der Eindruck namentlich in der deutschen Schweiz, daß in der französischen Schweiz Elemente an der Arbeit sind, die darauf ausgehen, die Schweiz in den Krieg mit Deutschland zu stürzen, ja, die auch nicht vor der Prvvaaanda des Anschlusses der Welschschwciz an Frankreich zurückschrecken. Es wird in der französischen Schweiz mit einer Schamlosigkeit sondergleichen gegen Deutschland agitiert, daß selbst Welschschweizer gegen diese Hetze Protest eingelegt haben. Es werden Kinovorstellungen von angeblichen deutschen Ereueltaten gegeben, wobei auch Ausführungen darüber gemacht werden, warum die Entente schließlich siegen müsse. Wir haben jedoch trotz dieser unneutralon Erscheinungen in den gesunden Sinn der Schweizer Regierung das Vertrauen, daß sie am besten weiß, wo der wahre Feind ihrer Selbständigkeit sitzt.
O. 8.
Welschschweizer und Sozialisten gegen die Wehrfähigkeit der Schweiz.
(WTV.) Bern, 4. Okt. (Schweizerische Depeschenagentur.) Der Nationalrat lehnte mit 88 gegen SS Stimmen einen Antrag der Welschschweizer ab, der darauf abzielt, die Militärgewalt einzuschriinken, ebenso mit 94 gegen 35 Stimmen einen Antrag der Sozialisten, der die gleiche Forderung in schärferer Form aufstellte, nachdem Mitglieder des Bundesrats erklärt hatten, daß das Verhältnis zwischen Militär- und Zivilgewalt durch das Gesetz genügend geklärt und genau umschrieben sei.
Wieder eine Ententenote an Griechenland.
Lugano, 4. Okt. Wie, laut „Lokal-Anzeiger", die römische „Agenzia Nazionale" aus diplomatischen - Kreisen erfahren haben will, haben die Ententemächte dem König Konstantin eine Note zugehen lassen, mit der Forderung, unverzüglich zur Befreiung des griechischen Bodens von bulgarischen Truppen zu schreiten, widrigenfalls sie in ganz Griechenland den Belagerungszustand erklären und die Entwaffnung des griechischen Heeres und der Marine vornehmen werden. Die dem König gewährte Frist sei sehr kurz, da General Sarrail die Entscheidung abwarte, um zu einer Aktion in großem Stil zu schreiten. Die Entente habe bisher das Ministerium Kalogeropulos nicht anerkannt und werde auch die provisorische Negierung Vc- nizelos' erst anerkennen, wenn dieser Nachweisen kann, daß der König mit ihm einig sei, oder daß er die Kraft habe, zu regieren und die Ordnung aufrechtzuerhalten.
Schwierige Finanzlage in Griechenland.
(WTB.) London, 4. Okt. „Daily Telegraph" meldet aus Athen, eine große Schwierigkeit für die griechische Negierung sei die Finanzlage. Es sei unmöglich, das notwendige Geld für die Kosten der Verwaltung zu beschaffen. Im September Hütten die Ausgaben 80 OVO Pfund Sterling betragen, während sich in den Staatskassen nur knapp 20 000 befunden hätten. Die jüngsten Ereignisse hätten die Einnahmen noch mehr beschränkt.