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Nr. 230.

Amis- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

91. Jahrgang.

Anzeigenpreis: Im OberamtS- bezirk Calw Kr die einspaltige Zeile 10 Pfg., außerhalb desselben 12 Psg., Reklamen SS Pfg. Schluß für Anzeigenannahme s Uhr vormittags. Fernspr. s.

Erschecnungsweise: 6mal wdchentiich. ztrk " ' " " ' ' ' ^ ' ' " "

Montag, den 2. Oktober 1916.

Bezugspreis Irr - -- ...

PostbezugSpreis für den Orts- und Nachbacortsoerkedr Mk. 1.40. un Fernverkehr Mt. ILg. Bestellgeld in Württembero sc Ptg.

Ein Sieg gegen die Rumänen bei Hermannstadt.

Zur Kriegslage.

Die Engländer und die Franzosen lasten nicht von dem Gedanken, in diesem Jahr noch die Entscheidung an der Westfront zu suchen,'die sie in einem Vertreiben unserer Truppen aus Frankreich und Belgien und in einem Hinüber­tragen des Kampefs in deutsche Lande erblicken. Daß sich unsere westlichen Feinde mit diesem Gedanken tragen, das sieht man schon aus dem Echo, das die letzte große Rede un­seres Reichskanzlers in Frankreich und England gefunden hat. Obwohl der Reichskanzler in seiner Erklärung die Franzosen vornehm ignoriert hatte, bellt doch die ganze fran­zösische Prestemeute mit großem Gekläff wider die Rede, weil der Reichskanzler so anmaßend war, zu behaupten, wir seien noch lange nicht geschlagen, und würden auch nicht geschlagen werden, denn die paar Dörfer, die durch die englisch-fran­zösische Offensive uns entrissen worden sind, rechtfertigen auch wirklich nicht die Fanfarcntöne unserer Feinde. Der Zar hat dem König von England telegraphisch seine Glück­wünsche über die Erfolge an der Somme aussprechen lasten, und ausgcerechnet haben gerade die Engländer trotz ihres gewaltigen Einsatzes am wenigsten dabei geleistet. Wenn man aber einen richtigen Blick für das Ausmaß des bis­herigen Geländegewinnes und des Endzieles der Engländer und Franzosen erhalten will, so muß man sich vergegenwär­tigen, daß von den 50 000 Quadratkilometern, die unsere Truppen in Frankreich und Belgien besetzt halten, unsere Gegner an der Somme im Verlauf von drei Monaten etwa 180 Quadratkilometer zuriickerobert haben, also 0,3 A des in unserem Besitze befindlichen feindlichen Gebiets. Man muß aber beziiglick- -ieses verhältnismäßig kleinen Gewinns sich noch vor Augen halten, welche ungeheuren Opfer die Feinde für diese Erfolge bringen mußten, um sich über das Gesamtergebnis der englisch-französischen Offensive klar wer­den zu können. Nach vorsichtigen Schätzungen hatten die Feinde schon vor einiger Zeit einen Verlust von über einer halben Million zu verzeichnen, und gerade in den letzten Wochen sind ihre Verluste noch ganz gewaltig gestiegen. Der Durchbruch in großem Stil, wie ihn die Sommeschlacht ein­leiten sollte, ist aber trotz allen Kräfteaufwandes nicht ge­lungen, wie die feindlichen Staatsmänner und Politiker sich also dieSäuberung" des französischen und belgischen Ge­biets bei dem bisherigen Fortschrittstempo vorstellen, ist abzuwarten. Vorerst haben sie für die Aufgabe dieses fürch­terlichen Schlachtens noch keinen Sinn, und namentlich Eng­land ist es, das mit der Schürung des Hasses gegen Deutsch­land fortfährt, und das nicht aufhören will, bis der deutsche Militarismus" am Boden liegt. Das ist ja vom englischen Standpunkt aus begreiflich, denn die Herren Albions wists^ natürlich genau, daß dies der letzte Krieg ist, in dem sie eine solche Staatenkoalition gegen ihren schärfsten Konkurrenten zusammenbekommen haben, weil das englische Falschspiel jetzt mit aller Deutlichkeit aufgedeckt worden ist. Geht der Krieg auch nur unentschieden aus, so ist er für England verloren und deshalb geht der englische Wunsch auf ein gedcmütigtes Deutschland aus, das man militärisch und wirtschaftlich auf absehbare Zeit kalt stellen könnte. Deshalb hat der Reichs­kanzler aber auch mit wünschenswerter Offenheit auf Eng­land als unseren eigennützigsten, hartnäckigsten und erbittert­sten Feind hingewiesen, gegen den jedes taugliche Mittel mit aller Schärfe angewendet werden müßte. Und wir hoffen, daß dieser rücksichtslose Kampf gegen England, wenn es die militärischen und politischen Veriüiltnisse erlauben, durch­geführt wird, denn darauf können wir uns verlassen, Eng­land wird keinen Völkerrechtsparagraphen undurchbrochen lassen, sofern dessen Verletzung ihm Vorteile im Kampf gegen den verhaßten Nebenbuhler verheißt.

Um nun zur Lage an der Somme im besonderen Lber- zugehcn, so haben auch die Engländer wieder etwas Gelände gs-nnnnen. und zwar östlich von Thiepval. Sie sind in jener Gegend gegen die le SarsFlers vorwärtsgekommen, die etwa 5 Kilometer östlich von Thiepval liegt. Auch das

3 Kilometer südöstlich von Ginchy liegende Lombles wurde den Feinden überlassen, da eine Flankierung von Süden her drohte. Die Franzosen sind über Eombles hinaus bis Ran­court vorgedrungen, das 2 Kilometer nördlich von dem schon vor 8 Tagen genommenen Bouchavesnes liegt. Die Aus­buchtung der feindlichen Front nördlich der Somme ist nun also etwas voller geworden, während südlich des Flusses keine wesentlichen Verschiebungen in letzter Zeit zu verzeich­nen sind. Vielleicht aber hat die gestrige Meldung unserer obersten Heeresleitung, die von besonders lebhafter Pa­trouillentätigkeit der Engländer in Flandern und im Be­reich von Arras spricht, gewisse symptomatische Bedeutung in Bezug auf bevorstehende größere Kampfhandlungen in je­nem Frontabschnitt.

Im Osten scheint die Kriegslage wieder ein lebhafteres Gesicht bekommen zu wollen. Am Stochod haben bekanntlich die verbündeten Truppen dem Vordringen der Russen einen Damm gesetzt, westlich von Luck, also in der Richtung auf j Wladimir Wolynsk scheint der Feind wieder Angrisfsabsich- i ten zu haben und im Bereich der ostgalizischen Front (auf I der Linie BrodyBrzczani) hat er wieder mit starken Kräf­ten in tiefen Gliedern angegriffen, wurde aber gehörig ab­gewiesen. Die Russen müssen eben jetzt mit allen Mitteln

versuchen, die Lage an der rumänischen Front zu retten, indem sie versuchen, die Verbündeten an der Nordostfront zu fesseln. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen haben die Rumänen bei Hermannstadt entscheidend geschla­gen, sodaß diese gezwungen wurden, den Rückzug über die transsylvanischen Alpen fluchtartig zu bewerkstelligen, und zwar sind sie über den etwa 10 Kilometer südlich der Stadt gelegenen Roten Turmpaß, durch den die Alt nach der Donau abfließt, gezogen, und haben dabei ganz bedeutende Massen von Kriegsmaterial zurücklassen müssen. Infolge der Nieder­lage dieser im Zentrum der sicbenbllrgischen Front operie­renden rumänischen Armee sind die bei Petroseny (auf dem westlichen Flügel der Front) kämpfenden Rumänen in eine sehr heikle Lage versetzt worden, und werden wohl auch, wenn nicht große Verstärkungen eintreffen, den Rückzug über die Grenze antreten müssen, um einer etwaigen Flankierung zu entgehen. In der Dobrudscha scheinen beide Gegner neue Vorbereitungen zu treffen und an der Salonikifront ist immer noch ein Hin und Her im Stellungskampf, das zwei­fellos nur den Zweck hat, den Gegner zu beschäftigen. Grö­ßere Aktionen dürften wohl erst nach der endgültigen Lösung der griechischen Frage zu erwarten sein, die jedoch allen An­zeichen nach im letzten Stadium ist. O. 8.

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Demjcyer zeichne -Kriegsanleihe,

Hindenburg erwartet es von Dir."

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutschen amtlichen Meldungen

Starke englische Angiffe abgeschlagen. Zm Osten erfolgreiche Gegenangriffe. Umfassungsschlacht bei Hermannstadt gewonnen. (WTB.) Großes Hauptquartier, 30. September. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Front

des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: Wie am vorhergehenden Tage griffen die Engländer auch gestern mit starken Kräften zwischen der Ancre und Courcelette an, nach wechselvollcn Nah- kämpfen sind sie abgeschlagen. Sonst nur kleine Teilvor- stöhe und Artilleriekampf. Nördlich der Somme und an einzelnen Abschnitten südlich des Flusses nachmittags Verschärfung des Artilleriekampfes.