Vergleich zwischen englischem und deutschem Kriegsmaterial.

(WTB.) London, 19. Aug. (Unterhaus. Reu­ter.) In der Debatte über den Etat des Munitions- Ministeriums sagte Oberstleutnant Archer-Scee, daß tm Munitionswesen noch nicht alles vollkommen sei. Haubitz-Granaten, automatische Pistolen und anderes sei nicht so gut, wie bei den Deutschen. Die Munition für die Haubitzen lasse an Explosionsfähigkeit zu wün­schen übrig. Eine Anzahl dieser Geschosse, die niemals explodierten, habe man auf dem den Deutschen abge­nommenen Gelände gefunden. Die Explosionskraft der Granaten für Feldgeschütze sei zufriedenstellend, aber sie seien nicht so gut wie die deutschen Granaten. Na­türlich könnten die Engländer Lei ihrer Cystemlosigkeit nicht denselben Standard erreichen, wie die Deutschen, aber die Leistungen des Munitionsministeriums seien glänzend. Der Redner sagte noch, daß die Engländer nicht so schwere Abwehrgeschütze gegen Luftfahrzeuge besäßen, wie die Deutschen.

Ein englischer Reichsverbaud gegen schnellen Friedensschluß.

Berlin, 19. Aug. Wie derVossischen Zeitung" aus Amsterdam gemeldet wird, wird der Britische Reichsverband, um dem Einfluß der Friedensfreunde entgegenzutreten, einen systematischen Feldzug durch alle Londoner Bezirke veranstalten. Es sollen Reden gegen einen schnellen Friedensschluß gehalten und Resolutonen eingebracht werden, die der Negierung versichern, daß das Volk gewillt sei, durchzuhalten.

England und Wir.

Deutsche Antwort an England.

(WTB.) Berlin, 18. Aug. Von unterrichteter Seite wird uns geschrieben: Lord Crerve soll auf eine anscheinend bestellte Anfrage im englischen Ober­haus behauptet haben, die deutschen Unterseeboote hätten neuerdings in sieben Fällen ohne Warnung Handelsschiffe versenkt. Er ließ aber durchblicken, daß von den Unterseebooten auf die Rettungsboote mit Ueberlebenden der Schiffe geschossen worden sei. Damit behauptet er, daß die U-Boote mehrfach das Versprechen gebrochen hätten, das die deutsche Re­gierung in der letzten U-Bootnote der amerikanischen Negierung gegeben habe. Seine Absicht ist durch­sichtig. Er will erneut die Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten vergiften, um für England weitere Deckung hinter Amerika z« finden. Seine Behauptungen sind unwahr, seine gewundene Redeweise zeigt auch schon, daß es ihm unmöglich ist, den Beweis für seine Worte zu er­

bringen. Besonders hingewiesen sei «her auf die nichtswürdige Behauptung, deutsche U-Beote hätten Flüchtlinge in Schiffsbooten beschossen. Diese Be­hauptung paßt zu der Negierung, die sich schützend vor dieVarakong"- undKing Stephen"-Mörder stellt und dasHeldsnmädchen von Loos" für ge­meinen Mord mit einem Orden auszeichnet.

(WTB.) Berlin, 18. Aug. DieNorddeutsche Allg. Zeitung" schreibt: Herr Asquith hat erklärt, daß die englische Regierung beschlossen habe, die Wiederaufnahme des diplomatischen Verkehrs mit Deutschland nicht zu dulden, bis Genugtuung für die Ermordung Frnatts gegeben sei. Der englische Ministerpräsident scheint anzunehmen, daß nach Fnedensschluß deutscherseits mit Ungeduld der Wiederkehr eines englischen Vertreters entgegen­gesehen wird. Herr Asquith irrt. In Deutschland steht man der Wiederausname diplomatischer Be­ziehungen mit einem Lande sehr kühl gegenüber, dessen Staatsmänner und Presse in Beschimpfungen und Verleumdungen Deutschlands wetteifern und einen Mangel an Anstand in Form und Gesinnung erkennen lassen, wie er in der Geschichte wohl ohne Beispiel dastcht.

Auch Dsrnburg muß sich gegen die Hetzerclique verteidigen

Berlin, 19. Aug. DieNorddeutsche Allgem. Zeitung" hat folgende Zuschrift erhalten:

Verlin-Erunewald, 18. August 1916.

In alldeutschen Blättern wird eine Erzählung verbreitet, wonach ich kürzlich auf einer Reise nach der Nordostfront in Libau einen Vortrag gehalten habe, in dem ich eine Annäherung an England em­pfohlen hätte. Dieser Vortrag sei einer allgemeinen Ablehnung begegnet.

Dress Geschichte ist von Anfang bis zum Ende erfunden. Hochachtungsvoll

Dr. Dernburg, Staatssekretär a. D.

Aus Stadt und Land.

Calw, den 19. August 1916.

Dis Birrfrage.

Der Stuttgarter Wirtsvcrein hat in seiner letzten Sitzung folgenden Beschluß gefaßt:Der Ausschuß des Stuttgarter Wirtsvcrein E. V .wird beauftragt, selbst oder in Gemeinschaft mit dem Landesverband der Wirte Württembergs, wiederholt Schritte cinzuleiten, das Generalkommando zu veranlassen, daß dis Einfuhr und der Ausschank von Bieren, die mehr als 8 Stamm­würze enthalten .verboten werden. Sollte dies Ver­bot nicht durchführbar fein, so soll in Gemeinschaft mit

den Brauereien angestrebt werden, daß ein den früh­eren Verhältnissen entsprechendes Spezialbicr hergc- stellt werden darf."

Mutmaßliches Wetter am Sonntag und Montag.

Ein neuer wider Erwarten kräftiger Stoß hat abermals Trübung und Niederschläge gebracht. Es wird immerhin einige Tage dauern, bis die Störung überwunden ist. Für Sonntag und Montag ist deshalb zunächst noch vielfach trübes und strichweise regnerisches dann allmählich wieder aufheiterndes Wetter zu er­warten. _

Bad Licbenzoll, 18. Aug. Vorgestern nachmit­tag wurde von den zur Zeit hier weilenden Kur­gästen des Casthofss zumAdler" und des Pen­sionats Schlag, sowie andern Gästen den Verwundeten der beiden hiesigen Lazarette im Saal des Gast­hofes zumAdler" eine kleine Festlichkeit bereitet. Die Anregung zu derselben ist von Frau Postinsper- tor Schumach ausgegangen, die sich um das Zustande­kommen sehr verdient gemacht und in ihrem Wohn­sitz Straßburg alsSoldatenmutter" eine bekannte Persönlichkeit ist. Eingeleitet wurde die Feier mit dem LiedDeutschland, Deutschland über alles", worauf Frau Postinspektor Schumach die Verwunde­ten'mit herzlichen Worten begrüßte und ein Hurra auf den Kaiser ausbrachte, in das die Anwesenden begeistert einstimmten. Während der Bewirtung der Krieger, die entsprechend den gegenwärtigen Ver­hältnissen stattfand, brachte Frau Proviantamts­direktor Niemeser ein stürmisch aufgenommenes Hoch auf unseren König schneidig aus, dem sich das Lied Preisend mit viel schönen Reden" anschlcß. Ver­schönt wurde die Feier durch gesangliche und humo­ristische Vorträge seitens der Kurgäste; insbesondere hat Herr Schumann als Deklamator reichen Beifall geerntet. Für die Klavierbegleitung hatte sich in freundlicher Weise Frau Kriegsaerichtsrat Hirsch­berg zur Verfügung gestellt und sich der Ausgabe mit feinem Verständnis entledigt. Zum Schluß dankte ein Verwundeter namens seiner Kameraden mit warmen Worten für das Gebotene mit dem Ge­loben, Vaterland und Ehre der deutschen Frauen und Jungfrauen auch fernerhin gegen die Feinde zu schützen. Hervorzuheben ist noch, daß auch diejenigen Krieger, die der Einladung nicht Folge zu leisten vermochten, weil sie das Bett nicht verlassen konnten, nicht vergessen, sondern durch einige Damen vorer­wähnter Gäste in den Lazaretten besucht und eben­falls bewirtet worden sind.

^ür die Schrift!, verantwort!. Otto Seitmann, Calw. Truck u. Verlag der A. Oelschlö'aer'schen Buckdrucksrei. Calw.

Amtliche rmd Privat-Arrzeigen.

Stadtschultheißerramt Calw.

Am nächsten Montag, dev 21. ds,. nachmittags 36 Uhr, wild unter dem Rathaus an Minderbemittelte

Mais-Griss,

das '/, Liter zu 29 Pfg., (1 Psd. 32 Pfg.) abgegeben. Eine Familie kann h- oder 1 Liter erhalten.

Gefäße und Einkommensteuerzettel sind mitzubringen.

Calw, den 19. August 1916.

^ Stadtschultheistenamt: A. V. Dretß.

SpsnSst Obs­kur Sis Lazaretts!

Emverg, den 19. August 1916.

Todes-Anzeige.

Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß mein lieber Gatte, unser treubesorg­ter Vater, Schwieger- und Großvater

Johannes Mast,

Gemeinderat,

gestern abend '/-? Uhr von seinen schweren Leiden durch den Tod er­löst worden ist.

Die trauernden Hinterbliebenen: die tiefbetrübte Gattin: Christine Mast mit ihren Kinder« rmd Schwiegersöhnen.

Beerdigung Montag, den 21. August, nachmiiiägs 2-,- üyr.

DclekSM-Bereiü

Mitglied

Unser langjährigk--

ZghmiNks Schüuselbkrgkr.

Schuhmacher,

ist nach langer Krankheit gestorben. Beerdigung Somitag nachmiliags 3 Uhr. Sammlung um 2'/- Uhr. Um zahlreiche Beteiligung ersucht

der Vorstand.

RiMksetti« CM.

KaüMkd CchanWerLsr

vom Beteranen- verein Calw ist ge­storben, u. beteiligt sich der Verein bei der Beerdigung Sonntag nachm. 3 Uhr. Sammlung um '/-3 Uhr beim Vorstand. Der Assschutz.

Tachtel.

vsrlauksn

Rottweilerhund

mit Beißkorb, geht auf den Ruf Stümper. Avzugeven gegen Be­lohnung bei

Müller Nonnenmacher.

Calw, den 18. August 1916. Statt besonderer Anzeige.

Trauer-Anzeige.

Teilnehmenden Verwandten und Bekannten geben wir die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Vater, Schwieger- und Großvater, Bruder und Schwager

Zshmes StWtlkM,

Schuhmachcrmeister,

Veteran von 1870/71, nach langem schweren Leiden im Alter von 74 Jahren heute Vormittag 11 Uhr sanft verschieden ist.

Um stille Teilnahme bitten

die traAecnsen Hinterbliebenen.

Beerdigung Sonntag nachmittag 3 Uhr.

Unterhaugstett, den 18. August 1916.

Todes-Anzeige.

Es ist uns zur Gewißheit geworden, daß unser lieber Sohn

Friedrich Kübler,

im Reserve-Jnfanterie-Regiment 122, 8. Komp.,

am 2H. September 1915 in der Champagne im Felde der Ehre gefallen ist.

Die trauernden Hinterbliebenen:

Familie Kübler.

LH