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fanteric- und Maschinengewehrfener wiener zurückge- slntct. Zn schweren Nahkämpfen mit dem an Zahl weit überlegenen Feind blieben unsere Truppen bei Kuchary und Porskaja Wolka (nordöstlich der Bahn Kowel— Luck) Sieger. Die Kämpfe westlich von Luck sind zu unfern Gunsten entschieden. Durch entschlossenen Gegenangriff österreich-ungarischer Truppen find verlorene Teile der Stellung östlich von Szclwow restlos wieder gewonnen. 350 Gefangene sind eingebracht und mehrere Maschinengewehre erbeutet.
Front des Feldmarschalleutnants Erzherzog Karl: Die Zahl der südlich von Zalocze gemachten Gefangenen ist auf 12 Offiziere 966 Mann gestiegen. Südlich des Dnjestr sind die verbündeten Truppen über die Linie Ninzniow—Tysmienica—Ottynia zurückgenommen.
Valkankriegsschauplatz: Keine wesentlichen Ereignisse.
Oberste Heeresleitung.
Der österreich-ungarische Tagesbericht. Fortschritte in der Bukowina. — Heftige Kämpfe in Wolhynien und bei Eörz.
(WTB.) Wien, 9. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 9. Aug.: Ruffischer Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Feldmarschalleutnants Erzherzog Carl: Im Gebiet des Capul in der Bukowina wurde der Gegner gegen Norden zurüÄgeworfen. Am oberen Pruth gewannen unsere Truppen die Höhen östlich von Worochta. Infolge der vorgestrigen Kämpfe wurden auch die bei Ottynia fechtenden Kräfte in eine westlich vorbereitete Stellung zurückgeführt. Die Gefechtstätigkeit in diesem Raume dauerte auch gestern den ganzen Tag über in unverminderter Heftigkeit an. Am Südflügel der Armee des Generals Grafen Vothmer schlugen k. und k. Regimenter mehrer starke Angriffe ab. Die Zahl der südlich von Zalocze eingebrachten Gefangenen ist auf 12 Offiziere, 966 Mann gestiegen. — Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: In Wolhynien wuchsen die Kämpfe erneut zu größter Stärke an. Sowohl bei der Armee des Generalobersten von Tersztyanszky, wo die Russen stellenweise durch Gegenangriffe geworfen wurden, als auch bei Kisielin und am Stochodknie bei Kasz- owka führte der Feind seine dicht gegliederten Massen, darunter sibirische und Eardetruppen, zum Angriff vor. Er wure überall, vielfach im Kampf Mann gegen Mann zurückgeworsrn. Wie es bei der selbstmörderischen Gefechtsführung des Gegners nicht anders möglich ist, bildet das Vorgelände unserer Stellungen ein großes Leichenfeld. Südlich von Stobychwa scheiterten wieder russische Uebergangsversuche.
Italienischer Kriegsschauplatz. Die heftigen Kämpfe im Raum von Eörz dauern fort. Gestern nachmittag erreichten einzelne feindliche Abteilungen die Stadt. Am Monte San Michele und bei San Martins wiesen unsere Truppen wiederholt Angriffe unter schweren Verlusten der Italiener ab. Das kgl. ungarische Szekos- fehervarer Honvedinfanterieregiment Nr. 17 tat sich hierbei besonders hervor.
Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Eeneralstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant.
Der ruffische Bericht über die Kämpfe südlich des Dnjestr.
(WTB.) Petersburg 9. Aug. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag. Westfront: Südlich des Dnjestrs griffen unsere Truppen auf einer Front von 25 Werst in Richtung auf Tysmienica an und eroberten dis feindlichen Gräben. Sie verfolgten den Gegner überall kämpfend. Durch den unwiderstehlichen Druck unserer tapferen Truppen wurde der Gegner auf der ganzen Front geworfen. Sie besetzten die Stadt Tlumacz und die ganze Gegend östlich der Stadt bis zum Dnjestr und eine Reihe von Höhen südöstl. der Stadt bis zur Eisenbahn Kolo- mea-Stanislau. Unser Angriff wurde durch Artillerie vorbereitet, die. die feindlichen Batterien mit Easge- schossen beschoß. Sie wurden durch unser Gas vernichtet, hörten auf zu feuern und verließen ihre Geschütze. Unsere Kavallerie verfolgte den Feind, der sich in Unordnung zurückzog. In diesem Kampfe machte eine unserer tap- eren Divisionen etwa 2000 Deutschs zu Gefangenen und nahm mehrere schwere Geschütze, sowie eine große Zahl von Maschinengewehren. Die Zahl der Gefangenen wächst. Die Gesamtsumme steht noch nicht fest. Ebenso hatten die heldenhaften Truppen des Generals Leschitzky noch einen recht beträchtlichen Erfolg.
.(WTB.) Petersburg, 9. Aug. Amtlicher Bericht vom 7. Aug. (wahrscheinlich 8. Aug.) abends: Westfront: Südlich des Dnjestrs wird der bisher erzielte Erfolg von unseren Truppen weiter ausgebaut. Bei der Verfolgung des Feindes nahmen unsre tapferen Truppen dis Stadt Nizniow rm Sturm, ferner die Dörfer Bra- tyscow Pcrtahicze, Nadorozna, Czarnolozce. Krzywoluty und den Flecken Ottynia, indem sie einen Teil des linken Flügls des besetzten Raumes an den Fluß Worona, an dein das Dorf Tysmienica liegt, heranschoben. Vor" dein Rückzug des Gegners wurden an verschiedenen Stellen Erplvsionen gehört. Es scheint, daß der Feind Brük- ken und Depots sprengte. Das von uns eoberte Gebiet hat eine Fläche von ungefähr 160 Quadratwerst.
Russische Bluffpolitsk.
(WTB.) Berlin. 10. Aug. Nach einer Baseler Meldung des „Berliner Lokalnzeigers" berichtet die „No- woje Wremja", daß ungezählte Regimenter Territorialmiliz nach einer Ausbildung von 200 Tagen Mitte August die Kasernen Rußlands verlassen werden.
Zu den schweren Kämpfen um den Görzer Brückenkopf.
(WTB.) Wien, 9. Aug. Die Kriegsberichterstatter der Blätter melden, daß die Italiener mit riesigen Verlusten an Toten und ungefähr 3000 unverwundetcn Gefangenen die Zurücknahme der am westlichen Jsonzoufer kämpfenden Truppen von den durch die feindliche Artillerie vollkommen zerstörten Stellungen bezahlt haben. Dieses kurze Stück unserer Stellung war seit ungefähr 15 Monaten unter den schwierigsten Verhältnissen in den vier großen italienischen Jsonzoosfensiven und gegen verschiedene dazwischenliegende kleinere Vorstöße heldenmütig verteidigt worden und wurde nunmehr freiwillig geräumt, um unnützes Blutvergießen zu vermeiden, umsomehr, als dieses Stück der Front Italien von seinem Zerstörungswerk an der Stadt Görz nicht abhalten konnte. Die Militärkritiker der Wiener Blätter stellen übereinstimmend fest, daß dem Aufgeben dieser Stellung keine weitreichende Bedeutung zukomme. Unsere Verteidigungslinie verläuft nunmehr am Ostufer des Zsonzo unmittelbar vor der Stadt Eörz, die ohnehin stark zerschossen ist. Das gegenwärtige Verteidigungs- systsm wird daher weder in seiner Stärke, noch in seiner taktischen und strategischen Tätigkeit wesentlich beeinflußt.
Die Alliierten bei Saloniki.
(WTB.) London, 9. Aug. Dem „Daily Telegraph" wird aus Saloniki gemeldet, daß sich die Linien der Alliierten jetzt vom Prespa-See bis an die Struma erstrecken. Damit soll nicht gesagt sein, daß die Alliierten eine ununterbrochene Linie zwischen diesen beiden Punkten besetzt halten, sondern daß ihre strategischen Stellungen jetzt das Grenzgebiet, dessen Mittelpunkt Saloniki bildet, schützt. Die serbische Armee hält einen Teil des Westflügels der Linie der Alliierten besetzt
Türkische Erfolgs im Kaukasus.
(WTB.) Konstantinopel, 9. Aug. Hauptquartiersbericht. Kaukasusfront: Die russische Streitmacht, die sich infolge der Ungunst der Wege und der Verbindungen, sowie der durch die Witterung geschaffenen Schwierigkeiten seit einiger Zeit in der Gegend von Bitlis und Musch einrichten konnte, ist nach und nach zum Rückzug gezwungen worden und hat Kanonen, Gewehre und Gefangene in uiffercn Händen zuriickgelassen. Der Rückzug ist eine Folge der heftigen Angriffe und des Druckes, den die auf unserem rechten Flügel kämpfenden Truppen seit einer Woche mit Erfolg auf die außerordentlich steile Hügelkette ausgedehnt haben. Die Bergkette südlich von Bitlis und Musch, die der Feind bereits vollkommen befestigt hatte und die er hartnäckig verteidigte, wurde gleichfalls vorgestern vollständig eingenommen. In der Nacht vom 7. auf den 8. August ergriffen unsere Truppen von der Ortschaft Bitlis und am Morgen des 8. August von Musch Besitz. Im Nahkampf ergaben sich am 7. August morgens südlich Musch zwei Kompagnien feindlicher Infanterie mit ihren Waffen. Unsere Truppen verfolgen den Feind, der in der Richtung auf den Fluß Murad flieht. Im Zentrum und auf dem linken Flügel keine wichtige Kampfhandlung. — Die beiden Ortschaften Musch und Bitlis liegen in der Nähe des Wansees, etwa 50 bezw. 60 Kilometer südöstlich von Erzerum. Die Türken haben also im Kaukasus wieder ein schönes Stück Gelände zurückgewonnen, was umso bemerkenswerter ist, als sie auch in Mittelpersien gegen die Russen und am Suezkanal gegen die Engländer erfolgreich sind.
Unsere U-Vsote.
(WTB.) Berlin, 9. Aug. (Amtlich.) In der Zeit vom 31. Juli bis 5. August hat eines unserer Unterseeboote in der Nordsee 13 englische Fischdampfer und einen englischen Negierungskohlendampfer versenkt.
(WTB.) Kopenhagen» 9. Aug. Wie die Vereinigte DampfschiffaHrtsgesellschaft mitteilt, wird der Dampfer „Vidar", der vor einigen Tagen auf der Reise von Kopenhagen nach England von deutschen Kriegsschiffen aufgebracht worden ist, zur Untersuchung nach Swinemünde geführt und vor ein- deutsches Prisengericht gestellt werden. Die Reisende^ und die Post des Dampfers sind wieder in Kopenhagen eingetroffen.
(WTB.) London, 9. Aug. Lloyds berichten, man glaube, daß der britische Dampfer „Trident" versenkt worden sei.
Lloyds melden aus Lette: Der griechische Dampfer „Achilleus" ist am 5. August um 1 Uhr nachmittags auf der Höhe vom Cap Pagur von einem Unterseeboot versenkt worben.
(WTB.) Kopenhagen, 19. Aug. Die hiesige Reederei Heimdal teilt mit, sie habe von dem Kapitän des Dampfers „Daisy", aus Aguil in Spanien Telegramme erhalten, wonach der Dampfer dort die Besatzungen der beiden torpedierten englischen Dampfer z-Newburne" und „Trident" gelandet hat. ' ' " " ' . .
Deutsche Kontrolle zur Tee.'
(WTB.) Kopenhagen, 9. Aug. „National Tidende" erklärt: Es scheint, daß die deutsche Kontrolle über die dänische Schiffahrt jetzt auch aus Schisse in inländischer Fahrt ausgedehnt werden soll. Jedenfalls ist iu der letzten Nacht der Dampfer „ddun" auf der Fahrt von Freoerikshaveu nach Kopenhagen im Kattegat von zwei deutschen Torpedobooten ausgebracht und nach Swinemünde geführt worden. Die „Pdun" verkehrt in fester Routeufahrt zwischen Kopenhagen und Lhristiania mit Frederilshavn als Zwischenstation. Das Schiff führt 150 Tonnen Stückgut und eine bedeutende Fischladung im Werte von 29 090 Kronen mit. An Bord befinden sich 150 Reisende, darunter 80 Ferienkinder. Auch der zwischen Kopenhagen und Aalborg verkehrende Dampfer „Cimbria" ist in der letzten Nacht von einem deutschen Torpedoboot angehalten worden. Ein Offizier kam an Bord und untersuchte die Schiffspapiere, worauf der Dampfer seine Fahrt fortsetzen durfte. Ferner ist der Boruholmer Dampfer „Heimdal" auf der Reise von Rönne nach Kopenhagen gestern früh südlich vom Sund angehalten und untersucht worden. Nach einer Viertelstunde durfte dei' Dampfer seine Reise fortsetzen.
Don den Neutralen.
Ein neues Wirtschaftsabkommen mit Rumänien.
(WB.) Bukarest, 9. Aug. Meldung des K. K. Telegraphen- und Correspondenz-Bureaus. Zwischen dem rumänischen Hauptairsfuhr-Ausschuß unter dem Vorsitz des Ackerbauministers Constantinsscu und den Vertretern der Mittelmächte ist über den Ankauf von Braugerste und Erbsen der diesjährigen Ernte eine Einigung zustandegekommen. Zur Verfügung stehen annähernd 20ÜÜ Eisenbahnwagen Erbsen und KOVV Eisenbahnwagen Braugerste. Der Preis für die Erbsen wird auf 5600 Lei für die Eisenbahn- wagenladung, der für Braugerste auf 4500 Lei festgesetzt.
Die Ententedrohungen gegen Griechenland.
(WTB.) Konstantinopel, 9. Aug. In unterrichteten Kreisen wird die Meldung aus Saloniki verbreitet, nach der Ankunft des serbischen Kronprinzen habe der Vierverbaud Griechenland die Wahl gestellt, es möge entweder eingreisen oder das griechische Mazedonien werde bis zur Befreiung Alt-Serbiens dem König Peter als Herrschaftsgebiet zuerkannt werden. Zaimis habe die Antwort bis nach den Wahlen verschoben.
Wie die griechischen Wahlen von der Entente vorbereitet werden.
Berlin, 10. Aug. Aus Athen wird dem „Berliner Lokalanzeiger" berichtet: Die Entente hat Benizelos bisher 5 Millionen Mark zu Wvhlzwecken zur Verfügung gestellt und'duldet in den von ihr besetzten EebiiteN keinerlei Mahk- propagirnda, die sich gegen seine Politik richtet. Die Armee, das Volk und die Kaufmannschaft sind entschieden antive- nizelistisch gesinnt. Ihr Kampfgeschrei ist: „Fortsetzung der Neutralität!"
England und die norwegischen Fischer.
(WTB.) Kopenhagen, 10. Aug. „National Tidende" meldet aus Lhristiania: Die Engländer verlangen, wie aus Bergen gemeldet wird, für die Lieferung von Kohlen und Fischereigeräten für die norwegischen Fischerfahrzeuge frhr strenge Garantien. Die norwegischen Fischer, die bei Island Heringsfischerei treiben, mußten sich verpflichten, den gesamten Fang in England zu 45 Kronen für die Tonne zu verkaufen. Jetzt weigern sich aber die Vertreter der englischen Regierung, die Heringe zu dem Preis zu kaufen, den sie selbst festgesetzt hatten. Die Fischer ersuchten, die norwegische Regierung um Unterstützung.
Das Amsterdamer Hetzblatt.
(WTB.) Amsterdam, 10. Aug. Das hiesige Propagandablatt der Entente, der „Telegraf", zieht in einem Leitartikel gegxn die ihre Ferien in Holland verbringenden deutschen Kinder zu Felde, die Tausenden von unterernährten holländischen Kindern das Brot wegnähmen. England könne am Ende die den deutschen Kindern gewährte Gastfreundschaft verübeln, weil damit der englischen Aushungerungs- politik entgegengewirkt werde.
Der Eindruck der Hinrichtung Casements ^ in Amerika.
(WTB.) Newyork, 3. Aug. (Durch Funkspruch vom Vertreter des WTB.) Die Hinrichtung Sir Roger Casements durch den Strang hat den größten Abscheu hervorgerufen. Senator Martin von Newjersey erklärte, daß sich sowohl die öffentliche Meinung in England wie in der Welt dieser unnötigen und mörderischen Tötung widersetzt habe. England werde mit Recht ausgiebig für diesen grausamen und blutigen Mord zu zahlen haben. — Senator Phelan von Kalifornien sagte, Caseincut habe nichts getan, was ihn in den Augen der Welt hätte verurteilen können. — „Evening Post" erklärt in einem Leitartikel, daß' Casements Hinrichtung gesetzlich vollkommen, gerechtfertigt gewesen sei, aber einen Fall von Regkörungsaberwitz darstelle. Wieder habe sich die verhängnisvolle Tendenz gezeigt, einen Irrtum zu begehen, der England für mehr als ein Jahrhundert in den Llugen Irlands als einen grausamen Unterdrücker erscheinen lassen werde, — „Evening Sun" sagt, die Hinrichtung Casements durch den Strang sei einer der erstaunlichsten Mißgriffe der Geschichte.