und 2 schwere Geschütze, sowie Maschinengewehre, außerdem zahlreiche andere Beute. In diesen Kämpfen wurde der tap­fere General Wladimir Dragomirow durch einen Schrappnell- splitter am Bein verwundet. In der Gegend der unteren Lipa schreitet unser Angriff erfolgreich fort. Der Feind leistet hier heftigen Widerstand. In den Kämpfen in dieser Gegend machten unsere Truppen 236 Offziere, 5872 Soldaten zu Ge­fangenen und erbeuteten 24 Geschütze, darunter 12 schwere, 14 Maschinengewehre und einige Tausend Gewehre und an­deres Material. Außerdem machten wir hier noch 51 Offi­ziere, 2165 Soldaten zu Gefangenen. Die Gesamtsumme der in den Gefechten in Wolhynien am 16. Juli gemachten Ge­fangenen ist auf etwa 317 Offiziere, 12 637 Soldaten ge­stiegen. Die Beute hat sich auf 36 Geschütze, darunter 17 schwere, 16 Zentimeter-Kaliber, sowie 6- und S-zöllige und eine große Anzahl Maschinengewehre und eine Menge an­derer Beute erhöht. In der Richtung Kirli Baba an der ttanssyloanischen Grenze besetzten unsere Truppen eine Reihe von neuen Höhen. In der Gegend von Riga finden auf beiden Seiten Gefechte statt, die für uns günstig verlaufen. Wir eroberten feindliche Gräben und machten Gefangene.

Unsere U-Boote.

(WTB.) London, 18. Juli. Lloyds melden aus Malta, daß der britische DampferVirginia" (4279 Tonnen) von einem Unterseeboot versenkt wurde. 47 Mann der Besatzung sind in Malta angekommen. 6 davon sind verwundet und wurden sofort nach einem Spital gebracht. Der erste Offizier wird vermißt. Aus Lowestoft melden Lloyds, daß 3 Fischer­fahrzeuge versenkt und die Besatzungen gelandet wurden.

Neutrale Dampfer von unseren Seestreitlriiften aufgebracht.

(WTB.) Dragör, 17. Juli. Die Deutschen brachten heute nachmittag südlich Dragör drei schwedische Dam­pfer mit Papiermasss und einen amerikanischen Vier­mastschoner, vermutlich mit Petroleum, auf. Die Schiffe wurden nach Swinemünde geführt.

Don den Neutralen.

Vor der Ausfahrt derDeutschland".

Berlin, 19. Juli. Nach demBerliner Tageblatt" kündigen die Newyorker Zeitungen für morgen die Ab­reise derDeutschland" aus Baltimore an. Die Deutschland" habe 1200 Tonnen Nickel und Kautschuk geladen. Vor der Cheseapeake-Vai wurden englische Kreuzer beobachtet. Wie derNewyork-Herald" meldet, soll Kapitän König erklärt haben, daß etwa 12 Handelsunterseeboote in einigen Wochen fertigge­stellt sein würden.

Amtliche Bekanntmachungen.^

Gewinnung von LauLheu.

Soweit die Berichte der Gemeindebehörden in obigem Betreff oberamtlicher Erlaß vom 17. Juni 1916,Ealwer Tagblatt" Nr. 144 noch nicht erstattet wurden, wird an deren Erledigung erinnert. .

Lalw, den 15. Juli 1916. ' ' ?

_ K. Oberamt: Binder.

Petroleum für die Sommermonate.

Da für die Sommermonate Leuchtpetroleum für den all­gemeinen Verbrauch für Landwirte oder Behörden nicht ab­gegeben wird, ist den Bundesregierungen eine kleine Menge zur Befriedigung der dringendsten Bedürfnisse zur Verfüg­ung gestellt worden.

Die dem Bezirk Calw zugewiesene Menge wird durch folgende Kleinhändler zur Ausgabe kommen:

1. Maier, Heinrich, Handlung in Calw,

2. Hubel, Friedrich, Handlung in Eechingen,

3. Weil, Emil, Handlung in Liebenzell,

4. Hammann, Hans, Handlung in Neubulach,

4. Wehr, Johannes, Handlung in Neuweiler,

6. Schnürte, Matthäus, Handlung in Ottenbronn.

Das Petroleum darf nur gegen Petroleummarken, welche bei den Schultheißenämtern erhältlich sind, unter Einhaltung der Höchstpreise abgegeben werden.

Das Petroleum soll neben der Verwendung für die aller­notwendigste Beleuchtung auch als Betriebsmittel für land­wirtschaftliche Motore, die lediglich mit Petroleum gespeist werden können, abgegeben werden. Es sind vorzugsweise die besonderen Verhältnisse der Landwirtschaft zu berücksichtigen.

Den Schultheißenämtern gehen mit heutiger Post eine Anzahl Petroleummarken zur Ausgabe zu.

Calw, den 17. Juli 1916.

K. Oberamt: Binder.

Zürich, 18. Juli. Man schreibt demNewyork Herald" aus Baltimore, daß dieDeutschland" wahrscheinlich am Montag den Hafen verlassen werde, um nach der Heimat zu- rückzukehren. Die Besitzer des Schiffes haben eine Bekannt­machung erlassen, daß keine amerikanischen Passagiere für die Rückreise ausgenommen würden. Ein Antrag von 50 000 Dollars für eine Deckkabine wurde abgewiesen.

Newyork, 17. Juli. Das UnterseebootDeutschland" trifft, wie derNewyork Herald" meldet, Vorbereitungen, um Baltimore zu verlassen. Es hat bereits seine Ladung an Bord genommen und wartet nur noch auf die Erlaubnis der Hafcnbehörden.

Berlin, 18. Juli. Aus Rotterdam wird d-r:«okalanz* gemeldet: «Daliy Chronicle" meldet aus Newyork: Englisch« Sportleute erklärten sich bereit, bis zu einem Maximum von 5000 Pfund Sterling 56 zu 1 wetten zu wollen, daß di« Deutschland" Bremen nicht wieder erreichen wird.

Frankreich und die deutschen Handels-U-Boote.

Basel, 18. Juli. Nach Basler Blättern hat Frank­reich Spanien zur Kenntnis gebracht, daß man die deutschen Tauchboote nicht als Handelsschiffe ansehen und ihren Aufenthalt in spanischen Häfen nicht zu­lasten könne. Eine gleiche Erklärung werde an die üb­rigen neutralen Mächte erlasten. Es wird sich fragen, ob die Neutalen, nachdem Amerika die deutschen Han- dels-U-Boote anerkannt hat, sich diese Anmaßung ge­fallen lasten.

Die andauernden Verletzungen der schwedischen Neutralität durch Rußland.

Stockholm, 18. Juli. DemLokalanzeiger" wird gemeldet: Die schwedische Regierung ist gegenüber den systematischen russischen Uebergriffen zur größten Energie entschlossen. Schweden wird auf der völker­rechtlichen Regelung der Kaperung auf Grund der Haager Konvention bestehen, die die Herausgabe der genommenen Schiffe und der gefangenen Mannschaften vorschreibt. Schweden soll gleichzeitig deutlich zu ver­stehen gegeben haben, daß es bei Fortsetzung des bis­herigen Seekriegführung Gegenmaßnahmen treffen werde. In der schwedischen Bevölkerung herrscht leb­hafte Verstimmung über die freche Mißachtung der schwedischen Rechte. Gestern kam wieder ein Neu­tralitätsbruch vor. Zwei russische Unterseeboote dran­gen bei Verfolgung eines deutschen Dampfers bis zur schwedischen Küste bei Hudihswall vor; der deutsche Dampfer entkam, wurde jedoch im schwedischen Fahr« waster weiter gejagt.

Russische Spionage in Norwegen.

Berlin, 18. Juli. Ueber die russische Spionage kn Skandinavien meldet dieVossische Zeitung" aus Stockholm, daß der Privatdozent der Petersburger Universität Popow von der russischen Regierung zum Studium der Erze und sonstiger Mineralreichtiimer nach dem nördlichen Norwegen abkommandiert worden >ei und von zwei weiteren Mineralogen begleitet wurde, die sonderbarerweise gleichzeitig Offiziere des russischen Heeres seien.

Ein Zusammenstoß griechischen und französische«'Militärs.

Berlin, 18. Juli. Aus Wien wird demLokalanzeiger" berichtet: Nach demOsmanischen Lloyd" kam es zwischen

men aber gleich wieder einen finstern Ausdruck an. »Ich sehe schon," sagte er ärgerlich,wieder 'n Hau­fen Lügen mehr, die ich an den Mann bringen soll."

Sobald du alle alarmiert hast und die Versuche, meine Leiche zu finden mißlungen sind, schließt du meine Kabinentür zu und steckst den Schlüssel ein. Das müßtest du ja auch tun, wenn ich wirklich ins Wasser gefallen wäre. Sobald wir dann in Altona sind, werd' ich mich ungesehen dünn machen und ganz gemütlich an Land gehen."

Der Steuerman setzte sich wieder hin unb been­dete stillschweigend seine Mahlzeit. Unterdessen nahm ihn der Schiffer unter ein Kreuzfeuer von ferneren Verhaltungsmaßregeln.

Und wie willst du 's mit Fräulein Möller halten?" unterbrach ihn schließlich der Steuermann. Soll sie die Wahrheit erfahren?"

Auf keinen Fall," erwiderte Vlohm heftig.Um keinen Preis darf sie etwas erfahren. Niemand außer dir, Paul. Du bringst allen nur die Nachricht von meinem Tode, und zwar so schonend wie möglich, da­mit ihre Trauer nicht noch vergrößert wird»"

Ich werde überhaupt nichts tun," sagte der Steuermann.

Doch, du wirst es tun," sagte Vlohm Zuversicht» lich.Und wenn Mathilde und ihre Mutter sich wie­der blicken lassen, dann gibst du's ihnen in der Zeitung zu lesen. Dann werden sie 's einsehen, daß es weiter keinen Zweck hat, sich um Kapitän Vlohm zu küm­mern. Wenn sie 's in der Zeitung lesen, werden sie 's auch glauben. Und ich denke doch, es wird nicht nur in den kleinen Lokalblättern, sondern wahrschein­lich auch in den Hamburger Zeitungen stehen. Es handelt sich doch immerhin um einen Kapitän."

Brodersen war nicht in der Stimmung, diese kleine Eitelkeit zu beachten; er lehnte nochmals jede Mitwirkung ab und begab sich dann an Deck. Diese Miene unbestechlicher Tugend behielt er bei, bis es Vlohm Leim Teetrinken gelang, ihn umzustimmen. Widerstrebend sah er ein, daß, wie nun einmal alles geuMden war» nichts Weiter übrig blieb, als den

Ein von Zna» von üel WarmkMe.

von Ä. lv. Jacobs

25. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Da ihm, als das Esten aufgetragen wurde, noch kein neuer Gedanke gekommen war, fügte sich der Steuermann in die Rolle des aufmerksamen Zu­hörers. Der Schiffer verschloß zunächst nicht nur die Tür, sondern auch die Luke der Kajüte und begann dann:Du wirst zugeben, Paul, daß ich mich in einer verzweifelten Lage befinde."

Der Steuermann stimmte ihm aufrichtig zu.

Da ist Käthe in Eimsbüttel, Mathilde in Wandsbeck und Elisabeth in Clücksstadt," fuhr Vlohm fort, wobei er die Lage der Orte mit dein Finger auf dem Tisch bezeichnete.Mancher Mann würde das Rennen verzagt aufgeben, aber ich habe nachgedacht und weiß jetzt, was ich tun muß. Ich bin, wie gesagt, noch nie in 'ner Klemme gewesen, aus der ich mich nicht herausgewunden hätte."

Manchmal brauchst du allerdings etwas Hilfe dabei," bemerkte Brodersen.

Das gehört alles mit zu meinen Plänen," sagte Vlohm obenhin.War' mir jetzt nicht mein Onkel dazwischen gekommen, würd' ich schon alles in Schick haben. Ein Mann sollte sich nie so in anderer Leute Sachen mischen. Wie es nun steht, muß ich etwas Entscheidendes tun."

Wenn ich du wäre," unterbrach ihn Vrödeksen, dann ging ich zu Käpp'n Bartels und erzählte ihm ganz klar und einfach, wie die Dinge liegen. Von Fräulein Rademacher brauchtest du dabei nichts zu erwähnen. Erzähl' ihm bloß von der anderen und daß du sie heiraten willst. Glaub' mir, das ist schließ­lich das beste, außerdem auch anständiger gegen Fräu­lein Möller gehandelt."

Du kennst meinen Onkel nicht so gut wie ich," entgegnete der Schiffer.Er ist der hartköpfigste alte Kerl, der je gelebt hat. Wenn ich dir folgte, würd' ich alles verlieren. Nein, ich sage dir, was ich tun will. Heut abend, wenn du die Wache hast, komm ich auf Deck und itell' mich neben dich,, um nach etwas

iin Waster zu sehen. Plötzlich werd' ich dann einen lauten Schrei hören."

Der Steuermann hatte gerade einen Kartoffel­kloß auf seiner Gabel, aber auf halbem Wege zum Munde hielt er inne, legte die Gabel nieder und blickte den Schiffer verblüfft an.

Infolge davon werde ich ausgleiten," fuhr der Schiffer unbeirrt fort und als spräche er von etwas Selbstverständlichem,und über Bord fallen."

Der Steuermann wollte sprechen, aber der Schif­fer, der wie verzückt vor sich hinstarrte, winkte ihm zu, ihn nicht zu unterbrechen.

Du alarmierst sofort die Leute und wirfst einen Rettungsring über Bord", fuhr er fort.Dann reffst du die Segel und läßt ein Boot zu Waster."

Wär's nicht besser, du nähmst den Rettungs­ring gleich selbst um?" fragte der Steuermann ängstlich.

Von einer Norwegischen Bark, die nach China bestimmt ist, werde ich aufgefischt werden," fuhr der Schiffer fort, ohne auf die Unterbrechung zu achten. Ich werde mindestens sechs Monate fort bleiben, vielleicht noch länger, je nachdem wie sich hier alles anläßt."

Der Steuermann ließ das kaum berührte Esten stehen und stand vom Tisch auf. Er war sich jetzt ganz klar darüber, daß die verschiedenen Liebeshändel dem Schiffer den Verstand getrübt hatten.

Wenn ich dann endlich wiederkomme," fuhr der Schiffer fort,wird Mathilde aufgehört haben, nach mir zu suchen, und von Elisabeth hoffe ich stark, daß sie dann-geneigt ist, Jung Diestel zu nehmen. Jeden­falls will ich ihr reichlich Gelegenheit geben, sich für ihn zu entscheiden."

Aber was, wenn du ersäufst, ehe du aufgefischt werden kannst?" warf der Steuermann ängstlich ein.

Ersaufen?" wiederholte der Schiffer erstaunt. Dachtest du etwa, ich wollte wirklich über Bord gehen? Nein, mein Lieber, du wirst mich einfach in meiner Kabine einschließen."

, Die ZiM des LteLMWM. Melltest