ihrer Besatzung ist aber geborgen worden. Trotz der Pr die Luftaufklärung ungünstigen Witterungsver­hältnisse während der beiden Kampftage haben die Marineluftschiffe und -Flieger durch ihre Anfklärungs- und Meldetätigkeit zum Erfolg un­serer Hochseestreitkräfte wesentlich beigetragen.

DieNordd. Allg. Ztg.- zum Seesieg.

lWTB.) Berlin, 2. Juni. DieNordd. Allg. Zeitung" ichreibt unter dem Titel:Die erste große Seeschlacht des Weltkriegs": Die Kunde von dein großen Erfolge unserer Hochseeflotte wird überall, wo deutsche Herzen schlagen, leb­hafte Begeisterung wecken. Beim ersten von den Engländern bisher peinlich vermiedenen Zusammenstoß zwischen dem Hauptteil der englischen Kampfflotte und unseren Seestreit­kräften haben letztere die. Oberhand behalten, obwohl die Engländer mit starker Uebermacht den Kamps aufnehmen konnten. Dem Gegner wurden überaus schwere Verluste zu­gefügt. Eine Anzahl seiner gewaltigsten und neuesten Kriegs­schiffe liegen auf dem Meeresgründe, darunter Großkampf- schiffc, die erst vor wenigen Jahren in Dienst gestellt waren. Unsere Flotte hat naturgemäß ebenfalls Verluste erlitten. Sie stehen aber, so sehr jedes Opfer deutscher Menschenleben und deutscher Schiffe schmerzliches Bedauern hcroorruft, in keinem Verhältnis zu der Schwächung der britischen Flotte. Die Offiziere und Mannschaften unserer Kriegsflotte sehnten sich von Beginn des Krieges an nach der Gelegenheit, die Kräfte mit dem Hauptfeind zur See zu messen. Sie haben nun im Großen zeigen können, wie gut begründet die deut­schen Erwartungen waren, die ganz Deutschland an ihre Tüch­tigkeit, ihren Todesmut und ihre Entschlossenheit knüpften. Hatte das Auftreten unserer Kriegsschiffe während des Krie­ges immer wieder die Vorzüglichkeit der Führung der Mann­schaften aller Grade und des Kriegsmaterials erwiesen, so gab doch erst die große Seeschlacht die Möglichkeit zur vollen Bewährung aller der ausgezeichneten Eigenschaften, mit denen das deutsche Volk schon in Friedenszeiten für den Ernst­fall als sicherem nationalem Besitz in Friedenszeiten rechnete. Mit tiefer Dankbarkeit gedenkt das Volk seiner heldenhaften Söhne, die der Geschichte unserer jungen Kriegsflotte ein herrliches Ruhmesblatt eingereiht haben.

Unsere Verbündeten zum Seesieg.

(WTB.) Wien, 2. Juni. DieNeue Freie Presse" schreibt: Der vierte und grösste Zusammen­stoß zwischen der deutschen und der englischen Hoch­seeflotte endete mit einem großen durchschlagenden Erfolg für die deutsche Marine und zeigte, daß sie im Kampfe überlegene Kräfte anzuwenden vermag. DasNeue Wiener Journal" sagt, der Hauptfeind des Deutschen Reiches hat einen Schlag erlitten, der seiner Macht in der Welt die schwerste Erschütterung zufügt, die sich nur denken läßt. Der Wahn Eng­lands, mit seiner Flotte die Herrschaft auf dem Meere verteidigen zu können, ging heute in Trüm­mer, und Deutschland ist, wie zu Lande, heute auch auf dem Meere der unüberwindliche Kämpe. Eine so furchtbare Niederlage wird in England dem Wil­len zur Fortsetzung des Krieges wohl einen entschei­denden Stoß versetzen. Auch die übrigen Blätter drücken ihre Freude Uber den großen Erfolg aus.

Die neutrale Presse zum deutschen Seesieg.

(WTB.) Bern. 2. Juni. DasBerner Tage­blatt" schreibt: Bei der Seeschlacht in der Nordsee muß es sich um einen gewaltigen Zusammenstoß ge­handelt haben, wo aus einem Begegnungsgefecht sich die eigentliche Schlacht von unerhörter Wucht und Dauer entwickelte. Englands Ansehen erlitt dabei einen gewaltigen Stoß. Alles kam darauf an, den ersten Zusammenprall in Europa zu einer eindeuti­gen Entscheidung zu bringen. Der englische Admiral, der den Kampf annahm, scheint seine Kräfte über­schätzt zu haben. Das Endergebnis muß in der gan­zen Welt einen Widerhall wecken, der den Engländern und ihren Verbündeten übel in den Ohren klingen muß. Churchill bereute zwar längst offen, daß er einmal habe die Ratten ausräuchern wollen, heute wird er finden, daß der deutschen Flotte, obwohl sie lange zur aktiven Defensive verurteilt war, auch Offensivkraft innewohnt und daß sie das Ihrige da­zu beitragen wird, das Ende des Krieges beschleu nigen zu helfen.

(WTB.) Stockholm, 2. Juni.Stockholms Dag- blcrd" schreibt über die Seeschlacht an der jütländi- schen Küste: Dieser Seesieg der Deutschen ist der größte, den eine der kriegführenden Mächte bisher erfochten hat. Die bisher vorliegenden kurzen Angaben geben noch kein eigentliches Bild von dem Gang der Schlacht, aber soviel geht aus den gemeldeten Ver­lusten hervor, daß es sich um bedeutende Streitkräfte gehandelt haben muß. Die Engländer haben meh­rere ihrer wertvollsten Schiffe verloren. Ihre Vr- luste sind, in Tonnenzahl ausgerechnet, kolossal. Dagens Nyheter" sagen: Diese Seeschlacht ist die unvergleichlich größte Kraftmessung, die bisher zwi­schen der deutschen und der englischen Flotte statt­gefunden hat. Bewahrheiten sich die dntschen An­gaben, dann hat die deutsche Flotte einen wirklich glänzenden Sieg errungen.

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutsche amtliche Meldung.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 2. Juni. Amt­lich. Westlicher Kriegsschauplatz. Nach heftiger Steigerung ihres Artilleriefeuers und nach einleitenden Sprengungen griffen starke englische Kräfte gestern abend westlich und südwestlich von Kivenchy an. Sie wurden im Nahkampf zurückge- ! warfen, soweit sie nicht bereits im Sperrfeuer unter .großen Verlusten umdrehen mußten. Auf dem West­ufer der Maas brachen die Franzosen erneut zum > Angriff vor. Sie hatten keinerlei Erfolg. Oestlich des Flusses stürmten unsere Truppen den Caillette- ^ wald und die beiderseits anschließenden Gräben. Ein heute morgen südwestlich des Vaurteichs mit starken Kräften geführter feindlicher Gegenstoß scheiterte. Es sind bisher 76 Offiziere und über 2060 Mann zu Gefangenen gemacht, sowie 3 Geschütze und mindestens 23 Maschinengewehre erbeutet. Südwestlich von Lille fiel ein englisches Flugzeug mit Insassen in unsere Hand. Im Luftkamps wurde ein französischer Kampfeinsitzer über dem Marrerrücken zum Absturz gebracht, ferner in unserem Bereich je ein Doppel­decker über Vaux und westlich Mürchingen. Der gestern gemeldete westlich Cambray «geschossene eng­lische Doppeldecker ist der 4. von Leutnant Mulzer ^ außer Gefecht gesetzte Gegner.

! Oestlicher Kriegsschauplatz. Ein ge­lungener deutscher Erkundungsvorstoß auf der Front von Smorgon bracht einige Dutzend Gefangene ein.

, Südöstlich des Driswiaty-Sees wurde ein russisches Flugzeug durch Abwehrfeuer vernichtet.

Balkan kriegsschau platz. Nichts Renes.

Oberste Heeresleitung.

Der Kaiser an der Ostfront.

! Berlin, 2. Juni. (Amtlich.) Der Kaiser hat sich i aus dem Bereich der Heeresgruppe des Feldmar­schalls von Hindenburg zu den anderen deutschen Heeresgruppe» der Ostfront begeben. Am ZI. Mai I traf er im Gebiet der Heeresgruppe des FelÄmar- :>challs Prinzen Leopold von Bayern ein.

DieTimes" über die deutsche Artillerie.

Rotterdam, 2. Juni. In einem Leitartikel über die Lage bei Verdun erklären dieTimes": Die schweren deutschen Geschütze, wie sie aus der Linie von Eumiires verwendet werden, entwickeln jetzt im Feuer eine derartige erschreckliche Genauigkit im Zie­len und eine solche unglaubliche Schnelligkeit im Laden und Schießen wie nie zuvor. Falls die deut­sche Infanterie sich ebenso gut halte wie die Artil­lerie, seien die Deutschen einfach unbesiegbar.

Die englische Armee als Schutz gegen eine Invasion!

lWTB.) Rotterdam, 2. Juni. DerNieuwe Rotterdam- sche Courant" meldet aus London: Churchill hat gestern seine Angriffe auf das Kriegsamt wiederholt. Er wirft ihm vor, daß cs die verfügbaren Mannschaften nicht entsprechend aus­nütze. Bon 8 Mann, die der Nation entzogen würden, ge­lange höchstens einer als brauchbarer Infanterist in den Schützengraben. Der Preinierminister erklärte dagegen, die Erfahrung in diesem Kriege habe bewiesen, daß die Armeen einen größeren Prozentsatz von Reserven hinter der Front haben müßten als in früheren Kriegen. Was die Truppen in England selbst beireffe, so befinde sich das Land in einer besonderen Lage. Obwohl er nicht glaube, daß eine Invasion unternommen werden würde, so müsse man doch gegen eine solche Möglichkeit auf der Hut sein. Die Regierung könne nicht eigenmächtig die Effektivstärke für den Dienst im Jnlande, die von den militärischen Stellen als absolutes Minimum bezeichnet werde, herabsetzen. Asquith teilte noch mit, daß in letzter Zeit die Stäbe in England sehr vermindert wor­den seien.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.

(WTB.) Wien, 2. Juni. Amtliche Mitteilung vom 2. Juni, mittags:

Russischer Kriegsschauplatz. Die Ge­schützkämpfe an der bessarabischen Front haben stellen­weise den Charakter einer Artillerieschlacht angenommen. Auch an der Jkwa entwickelte der Feind gestern erhöhte Tätigkeit.

Italienischer Kriegsschauplatz. Öst­lich der Gehöfte Mandriele drangen unsere Truppen kämpfend bis zum Erenzeck vor. Im Raume von Arsiero eroberten sie den Monte Barco (östlich des Monte Cengio) und faßten nun auch süd­lich der Orte Fusine und Pofina auf dem Südufer des Posinabaches festen Fuß.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Auf dem linken Ufer der mittleren Vojusa Mich von Flora (Valona) haben wir eine italienische Abteilung durch Feueriibersall zersprengt. An der unteren Bojusa Patrouiüenkämpft. -

Don der griechisch-mazedonischen Front.

(WTB.) Paris. 2. Juni. DerMatin" erfährt aus Athen: Die deutsch-bulgarischen Truppen dehnten ihre Linie nach Süden in Richtung Okrina aus und scheinen den Ort besetzen zu wollen. Eine deutsche Abteilung ist in Hadkt Bei­lik angekommen. Die Türken ziehen Artillerie und Infanterie in der Nähe von Tanthi zusammen. Die deutsche Regierung hat der griechischen Negierung die Versicherung gegeben, daß sie nicht plant, Kawalla oder Südmazedonien zu besetzen.

(WTB.j Amsterdam, 2. Juni. Einem hiesigen Blatte zu folge wird denTimes" aus Athen gemeldet, daß Skuludis die Besetzung des Forts Rüpel aus defensiven Gründen für eine unvermeidliche Folge der Expedition der Alliierten nach Saloniki halte. Wenn die Besetzung nicht gestattet worden wäre, so wäre das eine unneutrale Handlung gewesen, die Griechenland der Gefahr eines Krieges ausgesetzt hätte.

Der Salonikier Korrespondent derTimes" berichtet, daß eine starke bulgarische Abteilung die Station von Demirhissar umzingelt habe. Die Station ist noch von einem britischen Bataillon besetzt. Dessen Kommandant weigert sich, sie zu übergeben. Die Bulgaren sollen auch die Uebergabe von Trea- petza verlangt haben, das zwischen Tschengel und Kruschaw» liegt.

Bon den Neutralen

Zur Haltung Griechenlands.

(WTB.) Paris, 2. Juni. Die Blätter erfahren aus Athen: Nach dem BlattCairi" soll sich die Regierung ent­schlossen haben, den Belagerungszustand zu erklären und bei der Abstimmung in der Kammer nach den Erklärungen, die sie über die Besetzung des Forts Rüpel abgebcn will, die Ver­trauensfrage stellen. Die oenizelistischen Zeitungen greisen den Ministerpräsidenten Skuludis heftig an und werfe« ihm vor, er wolle zu dem ihm geeignet erscheinenden Zeitpunkt sich gegen die Alliierten und an die Seite der Mittelmächte stellen. Sie fügen jedoch hinzu, dieser Augenblick werde nie kommen. Die militärischen Festlichkeiten, die am Geburtstage des Königs zu Gunsten der Familien der Einberufenen statt­finden sollten, sind vertagt worden.

(WTB.) Mailand, 2. Juni. Nach einer Meldung des Secolo" aus Rom hatte der griechische Gesandte eine lange Unterredung mit Tannin», der später mit Barrüre konfe­rierte. Infolge der Haltung Griechenlands fand in den letzten Tagen ein lebhafter Gedankenaustausch zwischen den Regie­rungen des Vierverbands statt. In den Wandelgängen des Monte-Citorio soll gestern versichert worden sein, daß in die­ser Hinsicht vollkommene Uebereinstimmung unter den Ver bündctcn herrsche. Der Notenwechsel mit Athen sei rege. Man könne voraussehen, daß weitere Ausflüchte Griechenlands nicht mehr möglich sein würden und daß die Lage Griechen­lands gegenüber den Verba ndsmiichten vor einer endgültigen Lösung stehe.

Spannung zwischen Rußland und Rumänien?

Budapest, 2. Juni. Aus Bukarest wird gedrah­tet:Treptatea" erfährt: Zwischen der russische« und der rumänischen Regierung bestehen derartig ernste Spannungen, daß die Abberufung des russische» Ge­sandten aus Bukarest stündlich erwartet wird. Auch sollen sonstige Veränderungen im diplomatischen Personal bevorstehen.

Englands Diktatur über den neutralen Handel.

Bern, 2. Juni. Das Schweizer amtlicheHan­delsblatt" vom 31. Mai bringt unter der Über­schriftAusfuhr schweizerischer Waren nach Kanada" folgende Mitteilung: Die kanadische Regierung hat auf Grund der englischen Bestimmungen gegen den Handel mit dem Feinde verfügt, daß schweizerische Waren nicht mehr über Deutschland nach niederlän­dischen Häfen befördert und von dort nach Kanada verschickt werden dürfen. Die Güter die auf diesem Wege in Kanada eintreffen, werden den Empfängern nur noch mit besonderer Bewilligung des Zolldepar- tements in Ottawa ausgeliefert.

Die Bereinigten Staaten und Mexiko.

Washington, 31. Mai. (Reuter.) An maßgeben­der Stelle wird erklärt, daß die amerikanischen Trup­pen nicht aus Mexiko zurückgezogen werden würden, ehe Carranza bewiesen habe, daß er im Stande sei, die amerikanische Grenze zu schützen. Die Note Car- ranzas werde wahrscheinlich in diesem Sinn beant­wortet werden.

Der ungarische Frauenmörder gefunden.

Prag, 3. Juni. DemPrager Abendblatt" wird aus Komotau, Bezirk Pridram, gemeldet, daß der in der dortigen Geschoßfabrik beschäftigte ungarische Landsturmsoldat Wenzel Lipa unter dem Verdacht, mit dem wegen vielfachen Frauenmords in Estnkota verfolgten Spengler Bela Kitz identisch zu sein, ver­haftet worden ist. Er leugnet, hat aber eine verblüf­fende Aehnlichkeit mit der Photographie des Kitz und die besonderen Merkmale des gesuchten Massen­mörders.