Klagzesg Snrch unsere Abwehrgeschütze dicht hinter der belgische» Linie zum Absturz gebracht uud durch Artillerteseuer zerstört. Dberleataaut verthold schotz Nordwestlich von 'Peroune sein 5. feindliches Flugzeug, eines englische« Doppeldecker ab. Der Führer ist tot, der Beobachter schwer verwundet.
Oestlicher Kriegsschauplatz: Die Russe« zeige« a« Brückenkopf von Dünaburg lebhaftere Tätigkeit. Valkaukriegsschauplatz: Nichts Neues.
Oberste Heeresleitung.
Neue englische „Erfindungen".
Rotterdam, 17. April. Die holländischen Blätter melden, laut „Lokalanzeiger", daß der holländische Dampfer „Kelbergen", der sich mit einer Landung Getreide von Baltimore nach Leeds unterwegs befand, in einer Entfernung von zwei Tagereisen von der englischen Küste eine englische Verteidigungsmannschast «n Bord erhielt, die mit Handgranaten, Bomben und anderen Waffen ausgerüstet war, um das Schiff gegen einen eventuellen Angriff deutscher U-Boote zu verteidigen. Die holländische Bemannung des „Kelbergei," hatte gegen das' englische Tlorgehen erklärliche Bedenken. Der holländische Minister des Auswärtigen >»>rde davon verständigt.
Feindliche Flieger über Konstanlinopel.
(WTB.) London, 17. April. Die Admiralität teilt mit: 8m Abend des 1t. April unternahmen drei Marineflugzeuge einen Streifzug »ach Konstantinopel, wo sie auf eine Pulverfabrik und auf Flugzeugjchuppen Bomben abwarsen. Ein Marineflugzeug besuchte Adrianopsl und warf Bombe» auf die Eisenbahnstation ab. Alle Flugzeuge sind unbeschädigt zurückgekehrt. Der Flug nach Konstantinopel und zurück mag SW Meilen. Das Wetter war zuerst schön, schlug aber später in Wind, Regen und Gewitter um.
Don den Neutralen.
Griechenland und die Entente.
(WTB.) Berlin, 18. April. Verschiedene Morgenblätter melden aus Athen: Di« Gesandten des Bierverbandes erwarten in der Frage der Beförderung der serbischen Truppen aus griechischen Bahnen neue Anweisungen ihrer Regierungen. — Dem „Lokalanzeiger" wird aus Saloniki berichtet, die Beförderung eines Teiles der serbischen Truppen auf dem Seeweg habe begonnen. Die gesamte reorganisierte serbische Armee überschreite keineswegs övüvv Mann. Zn Korfu habe ein großer Teil der serbischen Truppen de» Ge horsam verweigert und protestiert, nach Saloniki eingeschifst zu werden. - ,
König Konstantin zuversichtlich.
(WTB.) Berlin, 18. April. Die „Voffische Zeitung" berichtet aus Athen: König Konstantin von Griechenland drückte dem Berichterstatter der „Vossischen Zeitung" gegcn- ilber di« Zuversicht aus, es werde ihm gelingen, das Staatsschiff in den sicheren Hasen zu bringe«.
Don den Venizelisten.
lWTB.) Athen, 16. April. sReuter.) Bei der zweiten politischen Konferenz der Venizelisten, die heute im Freilufttheater stattfand, kam es zu ernsten Ereignissen. Während der Vorsitzende Nearoponts den Redner Sofoulis einführte. riefen einige Leute im Publikum: „Lang lebe der König!" Es wurden Schüsse in die Luft abgegeben. Eine Panik folgte, und es kam zu einer Prügelei mit Stöcken. Die Polizei schritt ein. Das Theater wuü>e umringt und viele Venizelisten wurden verhaftet.
Russische Meldungen aus Rumänien.
Berlin, 17. April. Die „Nativnal-Zeitung" meldet von der russischen Grenze: Die ganze russische Presse beschäftigt sich mit der Haltung Rumäniens. „Rnßkoje Slovo". das Organ Ssasianows, veröffentlicht einen aufsehenerregenden Artikel über umfangreiche Vorbe- reitungsmahnahmen der rumänischen Regierung, die darauf hindeuten, daß Rumänien in nicht ferner Zeit in den Krieg eingreifen werde. So seien innerhalb des rumänischen Heeres 40 neue Infanterie-Regimenter zu je 3800 Mann gebildet worden, so daß die rumänische Armee nunmehr eine Stärke von 120 Infanterie- Regimentern aufweise. In der rumänischen Heerführung ständen wichtige Aenderungen bevor. Ferner habe die rumänische Regierung im ganzen Land Kupfer- und Messingvorräte beschlagnahmt, und sie treibe Automobile, Schiffe und Pferde, sowie Wagen bei. Rumänien habe den ganzen Winter über in aller Stille umfangreiche Kriegsvorbercitungen getroffen und sie nunmehr fast vollständig beendet. Wann die Intervention Rumäniens erfolge, könne man nicht sagen, aber man müsse stündlich mit ihr rechnen. Schon die militärische und geographsche Lage bedinge das.
Holland.
(WTB.) Berlin, 18. April. Der „Lokalanzeiger" meldet aus dem Haag: Da wegen der ««genügeudea Urlaubsbewil- lignngen Unzufriedenheit herrscht, hat der holländische Oberbefehlshaber in einem Armeebefehl ausgesprochen, daß, so
lange die Regierung die Einstellung der Beurlaubungen i« Staatsinteress- für notwendig halte, alle Privatinteressen zurücktreten müßten. Man solle der Regierung und dem Oberbefehlshaber vertrauen. Die Maßregeln würden nicht länger dauern, als es dringend notwendig sei.
Wilson an einer neuen Note an Deutschland.
lWTB.) London, 17. April. „Daily News" erfährt aus Washington: Präsident Wiho» hat gestern den größte» Teil des Tages an der neuen Rote an Deutschland gearbeitet. Man glaubt, daß sie fertig ist. Es ist aber nicht sicher, ob sie sofort abgeschickt, oder noch zurückgehalten werden wird, um sie den führenden Männern des Kongresses vorzukegen. Der Inhalt wird streng geheim gehalten. Man kann aber mit Sicherheit sagen, daß darin eine neue Aufzählung der durch Unterseeboote im letzten Jahre begangenen Rechts Verletzungen enthalten sein wird. Mao glaubt nicht, daß die Note ein Ultimatum in dem Sinne sein wird, daß darin eine Frist gestellt wird. Man hat in Washington guten Grund, anzunehmen, daß Berlin keinen Bruch wünscht und ist von demselben Geiste beseelt, will aber die Angelegenheit nicht aus die lauge Bank schieben.
Die Amerikaner in Mexiko.
lWTB.) London, 17. April. „Daily News" melden aus Washington vom l6. April: Halbamtlich verlautet, daß Wilson bereit sei, Carranzas Ersuchen, die amerikanischen Truppen soweit zuriickzuziehen, daß das Kampfgebiet nicht vergrößert werde, und dem Versprechen, daß sie in absehbarer Zeit ganz aus Mexiko zurückgezogen werden sollen, nachzukommen. Wenn General Pershing nicht besonders Glück habe, werde es ihm nicht gelingen, Villa zu fassen. Es lasse sich nicht Voraussagen, ob die Absicht Wilsons, Carranza zu befriedigen, durchführbar sein werde. Solange die amerikanischen Truppen in Mexiko bleiben, sei immer die Gefahr eines Zusammenstoßes, der einen folgenschweren Krieg unvermeidlich machen würde, vorhanden. Jetzt drohe Carranza eine neue Revolution, an deren Spitze Felix Diaz, der sich irgendwo an der Westküste aufhalte, stehe.
(WTB.) Newyork, 17. April. (Reuter.) Ein Te legramm aus San Antonio in Texas besagt, daß aus dem amtlichen Bericht des Majors Topkins hervor gehe, daß 300 Mann von Carranzas Truppen mit Unterstützung der Bevölkerung von Parral die mexikanischen Truppen angegriffen haben. Diese mußten sich unter beständigen Nackhutgefechte» von Parral nach Santa Cruz zurückziehen. Die Mexikaner hatten 11 Tote, die amerikanischcit Verluste waren: Major Topkins leicht verwundet, 2 Mann tot, 6 verwundet.
(WTB.) San Antonio (Texas), 17. April. (Reuter.) Ter Kommandant des 1V. Kavallerieregiments, das wie man glaubt, nördlich von Parral abgeschnitten ist, hat das Hauptquartier ersucht, ihm sofort ein Flugzeug zu schicken, da er eine wichtige Meldung über die Ereignisse nach der llcberrumpclung in Parral zu erstatten habe. General Per schiug teilt mit, daß am Freitag 10 Banditen bei Satero eine Automobilkolonne angegriffen haben, aber vertrieben wurden.
Die Leiche Billas gefunden?
(WTB.) London, 17. April. Nach einer Reuter- meldung auf Grund eines Telegramms aus der Stadt Mexiko an das Kriegsdepartement soll Charles Tar- ranza, der Neffe des Generals Caaranza, die Leiche Billas gefunden und nach Chihua gebracht haben. Wie verlautet, ist Billa in Lust gestorben, nachdem ihm ein Bein abgencmmen worden war. Staatssekretär Obre gon war nicht in der Lage, diese Nachricht zu'bestätigen.
Don unseren Feinden.
Stimmungsumschwung in Rußland?
Berlin, 17. April. Die „Deutsche Tageszeitung" schreibt: In Rußland hat sich in aller Stille eine Wandlung in den Stimmungen vollzogen, auf die man die Aufmerksamkeit wenden darf. In wachsendem Umfang finden sich in der russischen Presse Artikel über die inneren Zustände Deutschlands, -aus denen der Wunsch nach Erkenntnis und Wahrheit spricht. Der bekannte Schriftsteller Mentschikow veröffentlicht in der deutsch-feindlichen „Nowoje-Wremja" eine Reihe von Aussätzen, in denen in bitterer Selbstironie die wirtschaftliche Kriegführung der angeblich an die Wand gedrückten Deutschen derjenigen des russischen Kolosses gegenübergestellt wird. Wenn allerdings manches unzutreffend ist, so spiegelt sich doch, was inan als Fortschritt und Hoffnung auffasscn darf, in diesen Aufsätzen eine rückhaltlose ehrliche Bewunderung der deutschen Kriegsleitung auf wirtschaftlichem Gebiete und daneben eine unverhohlene Sorge um die nächste wirtschaftliche Zukunft des eigenen Landes wider. Was Deutschland gerettet habe, sei die staunenswerte Fähigkeit »eines Bolkcs, nicht den Kops zu verlieren. Ment- schitow quält die Angst, wie das schlcchtorganisierte russische Reich den Ausfall an landwirtschaftlicher Anbaufläche ertragen werde, den es durch die Wegnahme von Polen, Kurland usw. erlitten habe. Damit rührt der
Verfasser tatsächlich an eine» Punkt, der für den Ausgang des Krieges von entsä-eidender Bedeutung ist. Für uns bedeutet die Aussicht auf landwirtschaftliche Nutzbarmachung der besetzten Gebiete eine neue Zuversicht. Wenn heute von der russischen Presse und russischen Autoritäten anerkannt wird, daß wir schon den zweiten Kriegswinter glücklich überdauert haben und nicht vor der Aushungerung stehen, eher die feindlichen Mächte, so muß der Frühling und die neue Ernte die Aushungerungträume unserer Feinde endgültig zerstören.
Wien, 17. April. Dem „Neuen Wiener Journal" wird aus Sofia gemeldet: Bulgarische Blätter veröffentlichen den Ätzortlaüt der Eingabe von 150 Abgeordneten der Duma, die durch den Kiewer Abgeordneten Sanwenko überreicht wurde. In der Eingabe heißt es u. a.: Wir haben die Frage nach der Zweckmäßigkeit des Krieges erwogen und' können nach gewissenhafter Prüfung sagen, daß die Fortsetzung des Krieges nicht erwünscht ist. Wir sind nicht ermüdet, aber der frühere Enthusiasmus ist nicht mehr vorhanden. Wir sind weit davon entfernt, die deutschen Wünsche rundweg zu erfüllen, aber wir weisen nicht die Möglichkeit einer freundschaftlichen Verständigung von der Hand. Wir kennen die Gefahr, die infolge des wirtschaftlichen Drucks herankommt. Wenn nicht die festeste Zuversicht auf einen neuen und vollständigen Sieg vorhanden ist, dann ist cs Pflicht der Staatsmänner, die Geduld des Volkes nicht auf die Probe zu stellen.
„Unnütze Leute."
(WTB.) Stockholm, 17. April. „Rußkoje Slov«" enthält unter der Ueberschrift „Unnütze Leute" sol^nde Notiz. In Kostrona sind 1600 deutsche Kolonisten angelangt. Der Gouverneur meldet, daß er für diese Leute leinen Platz und keine Nahrung habe und sich weigere, sie in die Stadt aufzunehmen. Die Leute sind also einfach dem Verhungern preisgegeben.
Friedlichere Töne aus England.
Frankfurt, 17. April. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus dem Haag: lieber die Reichskanzlerrede und die Antwortrede des Premierministers Asquith schreibt der soeben hier eingetroffene „Manchester Guardian" vom Mittwoch „Auf beiden Seiten sind also gewisse primäre Hindernisse hinweggeräumt worden, was in jeder Beziehung de« Weg für weitere Erörterungen eröffnet. Deutschland mag nun erkennen, daß es zwar den Krieg weiterführe» kann, bis die Hälfte der Jugend vernichtet ist, daß es sich aber nicht zum Herrn des Kontinents aufschwingen kann. Deutschland kann den Vieroerband nicht erschüttern. Deutschland sieht jetzt ein. daß niemals seine politische Struktur bedroht war, und daß wenn es nur mit den anderen nachbarlich leben will, die andern auch frrundnachbarlich mit ihm leben wollen." (!) Der „Economist" sagt: Die Rede des ersten Ministers Asqutth zeigte deutlich, daß keinerlei Absichten oder Wunsch auf seiten des Bicrverbandes bestehe, Deutschland zu vernichten oder zu verstümmeln. Mancherlei Mißverständnisse seien aufgeklärt. Der „Economist" weist aus das Elend hin, das der Krieg in jeder Beziehung für die Menschheit im Gefolge gehabt habe, und kommt zu dem Schluß: Zweifellos habe die Rede Asquiths die Möglichkeit einer Lösung näher gebracht.
Die englische Rekrutierungsfrage.
(WTB.) Rotterdam, 15. April. Der „Rotterdamsche Courant" meldet aus London: Der parlamentarische Mitarbeiter der „Times" meldet, daß der Bericht der Kabinettskommij- sion kurz und bündig war. Nach einer Untersuchung der Zahlen sind die 4 Minister zu dem Schluß gelangt, daß kein Grund bestehe, die Dienstpflicht aus alle Männer militärischen Alters auszudehnen. Sie sind aber zu der Ansicht gelangt, daß die gegenwärtigen Rekrutierungskommissionen den Bedürfnissen der Nation nicht entsprechen und daß gewisse Reformen nötig sind, um für eine ausreichende Vermehrung der Mannschaften zu sorgen. In dem gestrigen Kabinettsrate war die Debatte lebhaft und man war durchaus nicht einer Meinung. Zum Schluß ergab sich, daß das Kabinett nicht beabsichtige, den Bericht in seiner gegenwärtigen Form an- zunehmen. Die Kommission wurde beauftragt, eine nähere Untersuchung anzustellen. Heute wird sich das Kabinett neuerdings versammeln. Der parlamentarische Mitarbeiter der „Daily News" schreibt: Obwohl gestern kein Beschluß gegen die allgemeine Dienstpslicht gefaßt wurde, steht es jetzt außer Zweifel, daß eine starke Mehrheit im Kabinett dagegen ist.
(WTB.) Rotterdam, 17. April. Der „Rotterdamsche Courant" meldet aus London, daß die Rekrutierungssrage noch immer den Hauptgegenstand des Interesses bilde uud von den Blättern aller Parteirichtungen ausführlich besprochen werde. Dem „Manchester Guardian" wird aus London gemeldet, daß während der letzten zwei Tage die Lage sich in bemerkenswerter Weise verändert haße. Die heutige Beratung des Kabinetts werde wichtiger sein, als die vom .Freitag. Man könne jetzt fast ebenso von einer Krisis sprechen, als vor der Einbringung des Dienstpflichtgcsetzcs. Wenn die Kabinettskommission ihren ursprünglichen Bericht neuerdings oorlegen sollte, so muffe mit dem Rücktritt von mindestens einem der Hauptmitglieder de« Kabinetts gerechnet werden.