grifsc zum Scheitern gebracht. Die feindliche Artillerie war beiderseits des Naroezsees lebhaft täig.
Balkanlriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert.
Oberste Heeresleitung.
Aus dem französischen Tagesbericht.
Paris, 7. April. (Drahtb. W.-B.) Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Während eines in einem Nebenabschnitt unternommenen Angriffs beschoß unsere Artillerie heftig den von den Deutschen besetzten Teil des Waldes von Avocourt In der Gegend von Verdun entfaltete der Feind, nachdem der Nachmittag verhältnismäßig ruhig verlaufen war, gegen Abend und während der Nacht eine sehr lebhafte Tätigkeit. Westlich der Maas brach eine Beschießung von außerordentlicher Heftigkeit gegen die Siegend von Avocourt und Bethincourt los, der eine Reihe von Angriffen mit sehr starken Truppenbestän- den gegen die beiden hauptsächlich vorspringcnden Teile unserer dortigen Front folgten. Auf unserem rechten Flügel brachen sämtliche Versuche des Feindes gegen das Dorf Bethincourt in unserem. Feuer zusammen. Zu gleicher Zeit richtete der Feind hartnäckige Angriffe im Zentrum gegen das Dorf Haucourt. Nach wiederholten Mißerfolgen und blutigen Opfern konnte «r im Laufe der Nacht in diesem Dorf Fuß fassen. Wir halten das Dorf unter dem Feuer unserer beherrschenden Stellungen.
Der Seekrieg.
lWTB.) London, 7. April. Lloyds melden: Der Dampfer „Vesuvio" <1001 Bruttoregistertonnen) ist versenkt worden. 1.5 Ueberlebende wurden gelandet, I> Leute sind ertrunken
lWTB.) London, 7. April. Das Rentersche Bureau meldet: Der Dampfer „Zent" wurde vorgestern abend von einem deutschen Unterseeboot torpediert. 50 Mann von der Besatzung sind umgekommen. 0 wurden gelandet.
(WTB.j London, 7. April. Die holländische Regierung hat der englischen Regierung mitgeteilt, die Uebersahrt über die Nordsee sei so gefährlich, daß sic nicht imstande sei, den Transport der kriegsuntauglichcn deutschen und englischen Gefangenen zu übernehmen, deren Auswechslung morgen hätte stattfinden sollen.
lWTB.s London, 7. April. Reuter meldet: Das französische Segelschiff „St. Hubert" wrde torpediert. Die Besatzung wurde von dem dänischen Dampfer „Livonin" gerettet.
lWTB.s London, 7. April. Lloyds melden, daß der britische Dampfer „Simla" versenkt worden ist. II Mann oer astatischen Besatzung find ertrunken, die übrigen gerettet.
Don den Neutralen.
Ein Protest aller Neutralen gegen die neuesten Blockadeabfichten der Entente.
(WTB.) Zürich. 7. Aprk. Die „Neue Züricher Zeitung" schreibt aus Amsterdam, aus guter Quelle verlaute, daß alle neutralen Staaten i» London wegen der vertragswidrigen Auslegung der Londoner Deklaration über die Verschärfung der Blockade protestieren werden.
Ium Untergang der „Palembang".
<WTB.) Haag, 8. April. sAmtlich.) Das Ministerium des Aeußeru teilt mit, daß die deutsche Regierung der niederländischen folgendes über das Ergebnis der von den deutschen Behörden cingeleiteten Untersuchung wegen des Unterganges der „Paleinbang" zur Kenntnis gebracht hat. Es sind jetzt die Berichte von allen auch nur einigermaßen in Betracht kommenden deutschen Kriegsfahrzcugcn cingetrofsen. In dem Augenblick. wo sich der Unfall mit der „Palembang" ereignete, ist kein einziges zur deutschen Kriegsflotte gehöriges Fahrzeug auch nur in der Nähe der Unsallstelle gewesen. Die Möglichkeit, daß der niederländische Dampfer unabsichtlich non einem aus ein feindliches Kriegsschiff gezielte» Torpedoschuß getroffen wurde, mutz deshalb ebenfalls als. ganz ausgeschlossen betrachtet werden.
lWTB.) Amsterdam, 7. April. Gestern verhandelte der Schiffahrtsrat über den Antergong des Dampfers „Palembang" des Rotterdamschen Lloyd. Als Sachverständiger war wieder Kapitänleutnant Lauters anwesend. Nach der Vernehmung der Zeugen faßte Kapitänleutnant Lauters das Er gednis der Verhandlungen dahin zusammen, daß die erste Explosion durch eine Mine, die zweite und dritte durch Tor pedos verursacht wurden, und daß die Torpedos nicht von dem in der Nachbarschaft befindlichen englischen Zerstörer abgejchossen worden seien. Der erste Torpedo sei vielleicht für den Zerstörer bestimmt gewesen, der zweite aber sicher nicht, da der Zerstörer wegdampste, während die „Palem dang" still lag. Der Ausspruch des Schiffsrates wird später erfolgen
Wiederholte Forderungen des Dierverbands an Griechenland.
Budapest, 7. April. „A Vilag" berichtet aus Konstan tinopel: Die Vjerverbandsgesandten haben einen neuen gemeinsamen Schritt bei der griechischen Regierung unternam-
me«, um Griechenland zum Aufgeben seiner Neutralität zu veranlasse». In der gemeinsamen Note, die dem Ministerpräsidenten Skuludis übergeben wurde, fordern sie in erster Linie die griechische Regierung aus, mitzutcilen, unter welchen Bedingungen sie geneigt wäre, an der Seite des Bier- vcrbaudes in den Krieg einzutreten. Die Bierverbands- müchle seien bereit, alle annehmbaren Bedingungen Griechenlands zu gewährleisten. Wenn aber Griechenland sich für die Ausrechterhaltung der Neutralität entscheiden würde, würde der Bierverband verlangen: 1 . daß Griechenland die vollständige Räumung Kavallas anordne, 2. daß die Heeres leitung des Nierverbnndes in Saloniki ermächtigt werde, daß ihre Truppen alle Eisenbahnen Thessaliens und jene Eisenbahnen besetze» dürfen, die nach dem Peloponnes führen und daß Griechenland auch den ganzen Betrieb dieser Bahnstrecke» dam Vierverband übergebe und',"., daß die grie chische Regierung die vollständige Räumung der Linie Ie- nidze-Alorina anordne und der Vierverbands-Hceresleitung freie Hand auf diesem griechischen Gebiet lasse. Wenn die griechische Negierung diese Bedingungen erfülle, könnten die Vicrverbandsmächte veranlaßt werden, Griechenland dazu behilflich zu sein, zur Aufrechterhaltung seiner bewaffneten Neutralität und zur Deckung des Fehlbetrags im Staatshaushalte eine entsprechende Anleihe auf dem englisch fran- gischen Markte zu erhalten.
(WTB.) Bern. 7. April, lieber den Zweck des Schrittes der Entente bei Stuluhis will der Athener Vertreter des ..Temps" ans ermächtigter Quelle wissen, daß er laufende Geschäfte betraf, besonders Verhandlungen über die Herausgabe der jüngst von den Alliierten auf griechischen Schissen beschlagnahmten Postsäcke und daran anschließend eine endgültige Regelung in Sache» der Postbcsörderung, die die Interessen der Alliierten mit denen der griechischen Verwaltung ausgleiche» solle. jDas sieht wesentlich harmloser aus.)
Gin vielsagender Diebstahl.
Berlin, 7. April. Aus Sofia meldet die „Possische Zeitung". Bor einem Monat wurde die Nachricht verbreitet, daß vom Schreibtisch des griechischen Ge- ncralstabschefs wichtige Schriftstücke verschwunden sind. Bisher hatte die eingeleitete Untersuchung keinen Erfolg. Heute stellte sich heraus, daß 5 griechische Offiziere die Schriftstücke gestohlen haben. Es verlautet, daß sogar beim Diebstahl auch ein hoher Gcneralstabsoffi- zicr und ein hoher Beamter beteiligt wann.
Rumänien und Bulgarien.
Sofia, 7. April. Gestern hat die letzte Konferenz, die zwischen dem rumänischen Gesandten und dem bulgarischen Finanzminister in Angelegenheit der gegenseitigen Warendurchfuhr stattgefunden und. laut „Voss. Zeitg." i» den Hauptfrage» ein völliges Einvernehmen ergeben. Die Durch fuhr wird bereits in den nächsten Tagen beginnen.
Bon unseren Feinden.
Das erwartete Echo der feindlichen Presse zur Kanzlerrede.
lWTB.) Paris, 7. April. Die Ageuce Havas meldet: Die Zeitungen besprechen die Rede Bethmann Hollwegs im Deutschen Reichstag „Petit Parisien" sagt, die Mächte wür den darin neue Gründe finden, >» der Verteidigung der 1l» nbhängigkeit der Böller aaszuharren. Sie würden daun auch den Beweis finde», daß sich Deutschland stark erschüttert fühle. „Le Journal" schreibt, nach der hundertjährigen Marterung der Polen, »ach der Vergewaltigung Belgiens und nach den Untaten des Untecstebewtkrlcges möchte Deutschland das Gespenst der Rache aiitlagen, von dem <s sich umsaßt jülftc. Das „Echo de Paris" meint: Als der Kanzler in sein Programm die Rechte der Polen und Bläuten cinfügte, wollte er die Jrrgängc der Vorfriedensbespre- chungen geschickt für Deutschland Herrichten. Aber die Alliierten werden ihm in der Richtung nicht folge». Pichon schreibt im „Petii Journal", man erinnere sich an die früheren stolzen Ausrufe und die aufgeblasene und hohle Rhe- thoril seiner jetzigen Ausführungen l!>. Aus dein Gegensatz ergebe sich die Lehre. Die Zeitungen meinen, das Inter essanteste an der Rede sei gewesen, was er nicket gejagt habe.
Die einzige Rede, die er habe hatten wollen, sei in drei Worte» zusammvnzusassen: Verdun ist erobert!
lWTB.s Bern, 7. April. In Besprechung der Reichs- kanzlerrede sagt der „Eorriere delta Sera" u. a., im Februar habe der deutsche Generulstab alles für die Eroberung Ver duns vorbereitet, damit bei der Reichstagserösfnung der Kanzler den Ruhm der deutschen Heere Hütte feiern können. Aber Verdun wurde nicht geuvmmcn. Deshalb habe der Kanzler von Serbien gesprochen <!). Die Maske beginne vom Gesicht des amtlichen Deutschland zu fallen. - „Secolo" schreibt. Früher sprach der Reichskanzler für die Neutralen und Feinde, diesmal ausschließlich für die Deutschen. „Giornale v'Ztalia" sagt, der Kanzler habe eine Rede in Dur vorbereitet, aber eine Symphonie in Moll gehalten, da das Leitmotiv, der Sieg von Verdun, gefehlt habe. Der Kanzler habe von einem Frieden, der für Berlin bequem wäre, geredet. Der Friede werde komme», aber nicht ehe dem Briganten Europas di« Lust genommen sei, die Welt in Blut zu tauchen (l).
(MTV.) Bern. 8. April. Im Gegensatz zum „Temps" hebt der „Matin" often hervor, wie schonend in der Rede des
deutschen Reichskanzlers Frankreich behandelt worden sei, wie wenig bestimmt die Aeußerunge» über das Schicksal Belgiens lautete» und wie allgemein für die Mehrzahl der Kriegführenden die unbestimmten Formeln gehalten seien, um Besprechungen die Tür zu öffnen. In auffälliger Weise unterstreicht der „Matin", wie die Schuld an dem Kriege und an dessen rücksichtsloser Führung und Fortsetzung England zugeschrieben und wie ihm in den Augen der Neutralen und der Alliierten die ganze Verantwortung aufgedürdet worden sei. Das Blatt weist jedoch entschieden die Möglichkeit zurück, daß dadurch im Schoße der Entente Unfriede gesät werden könne. Die vagen Drohungen des Reichskanzlers seine Krokodilstränen, sein salbungsvolles Lächeln gegen über jenen Völkern, denen er schmeicheln wolle, alles mache den Eindruck der Gaukelei. Mau würde die Tragweite der rednerischen Kundgebung überschätzen, wolle man sich länger mit ihr aufhalten.
Vermischte Nachrichten.
Der Kaiser an Hindenburg.
(WTB.) Großes Hauptquartier. 7. April lOlli. Telegrain S. M. des Kaisers und Königs. Eeneral- seldmarschall von Hindenburg. Mein lieber Feldmarschall! Bor dem Feind feiern Eie heute den Tag, an dem Eie vor öO Jahren aus dem Kadettenkorps dem !). Garderegiment zu Fuß überwiese» wurden. Mit Befriedigung und Stolz dürfen Sic auf Ihre Dienstzeit zurückblicken. Die in der Jugend gesammelten Kriegs- erfahrunge» haben Sie in langer treuer Friedensar- bcit zu verliefe» und mit hervorstechendem Erfolg der Schulung von Führern und Truppe nutzbar zu machen gewußt. Insbesondere erinnere ich mich hierbei an Ihre langjährige Tätigkeit an der Spitze des 4. Armeekorps. Der Geist, dessen Pflege Sie sich zur Aufgabe gesetzt halten, hat sich auch im gegenwärtigen Kriege herrlich bewährt. Ihnen selbst aber mar es beschieden, den schönsten und höchsten Aufgaben, die einem Heerführer im Felde gestellt werden können, mit beispiellosem Erfolg gerecht zu werden. Sie haben einem an Zahl weit überlegenen Feind mit wuchtigen Schlägen aus den Grenzmarken vertrieben, durch geschickte Operatouen weiteren Einfällen vorgebeugt, im siegreichen Vordringen Ihre Stellungen weit in Feindesland vorgeschoben und gegen stärksten Ansturm gehalten. Diese Talen gehören der Geschichte an. Ich aber weiß mich eins mit der Armee und dem gesamten Vaterland», wen» ich Ihnen am heutigen Tage mit wärmsten Glückwünschen versichere, daß Dank und Anerkennung für alles, was Sic geleistet, niemals verlöschen werden. Als weiteres Erinnerungszeichen verleihe ich Ihnen mein Bildnis in Oel, das Ihnen heute zugehen wird. Gez.: Wilhelm I. k.
Der Reichstagspräsident an Hindenburg.
sWTV.) Berlin, 7. April. Zum 50jährigen Dienstjubi läum des Generalfeldmarschalls von Hindenburg sandte der Präsident des Reichstages folgende^ Telegramm: „Ew. Exzellenz, dem genialen Strategen, dem ruhmreichen Befreier Ostpreußens, spreche ich namens des Reichstages zum heutigen 50jährigen Dienstjubiläum die ausrlchtigsten Glück wünsche und den Dank des Volkes aus vollem Herzen aus."
DerSchwiegersohnPoincare'skriegsgefangen.
sWTV.) Berlin, 8. April. Aus München wird dem „Berliner Lokalnnzeiger" berichtet, daß der Schwiegersohn Poincarös sich unter de» mit landwirtschaftlichen Arbeiten beschäftigte» französischen Kriegsgeiangenen in Erding bei München befindet.
Aus Stadt und Land.
Calw, den 8. April 1616.
Bom Rathaus.
' In der Donnerstag-Sitzung der Ortsarmenbehörde, unter dem Borsitz von Stadtschultheißenamtsvertreter E.-R. Dreiß, an der Dekan Zeller und Stadtp-farrer Heberlc teil» ahmen, brachte Präzeptor Bäuchle den Wunsch zum Ausdruck, die Stadt möchte geeignete Plätze zur Verfügung stellen, damit die Ortsschulbehörden Gelegenheit hätten, der an sie ergangenen Anregung der Anpflanzung von Sonnenblumen Rechnung zu tragen. Die Rektorate würden dann die Schüler, die sich dazu bereit erklären, bei der Anpflanzung und Pflege der Blumen anleiten, deren Früchte zur Oelgewinnung benützt werden. Der Ertrag soll an das Rote Kreuz abgeführt werden. In Anbetracht des guten Zwecks und der Notwendigkeit große rer Oelgewinnung, (da bekanntlich bedeutender Oel- mangel bei uns herrscht) erklärte sich das Kollegium bereit, die geeigneten Plätze zur Verfügung zu stellen. Nach Erörterung verschiedener Angelegenheiten wurde in eine kurze Sitzung des Gemeinderats eingetreten. Hierauf fand eine
gemeinschaftliche Sitzung beider Kollegien statt. Der Vorsitzende gab bekannt, daß die Stadt jetzt das Haus des Küblers Eisenhardt gegenüber dem Georgennum um 21 000 ,M erworben hat, welchen Preis die Kollegien seinerzeit festgestellt hatten. Zugleich wurde ein Mietvertrag mit dem seitherigen Besitzer vereinbart, der vorläufig Haus und Werkstatt