AvMche Bek«utt«achrm-ttl.
7^n der Gemeinde Pforzheim-Brötzingen ist die Maul- und Klauenseuche
ausgebrochen.
In den 16 Kilometer-Umkreis werden einbezogen:
I« Oberomt Calw: Die Gemeindemarkungen Unter- reichcnbach mit Teilgemeinde Dennjächt, Liebenzell und Monakam,
Calw, den 21. März 191b.
K. Oberamt: Binder,
K. Oberamt Calw.
Bezüglich der
Haus- und Notschlachtungrn
hat das K, Ministerium des Innern mit sofortiger Wirkung unter dem 22. d, Mts, vergl, „Staatsanzeiger" Nr, 69 Uolgendes verfügte
„Die Vornahme von Hausschlachtungen und der Ver »rieb von Fleisch aus solchen ist, abgesehen von Notschlachtungen, dis zum 16. April 1916 einschließlich verboten. Als Hausschlachtung gilt jede Schlachtung, bei welcher das gewonnene Fleisch zum überwiegenden Teil in der Wirt- jchast oder im Haushalt des Viehhalters, eines nichtgewerb- tlchen Auftraggebers, oder in der Wirtschaft oder im Haushalt des die Schlachtung oornehmenden oder in Auftrag »ebenden Wirts Verwendung finden soll. Jede Not-
ne« heftigen Ansturm gegen unsere Front nördlich von Widsy ab. Alle ihre Angriffe sind in unserem Feuer, spätestens am Hindernis unter schwerer Einbuße an Leuten zusammengebrochen. Weiter südlich sind keine neuen Angriffe
erfolgt.
Lalkankriegsschauplatz. In der Gegend von Gjevgjeli kam es beiderseits der Wardar in den letzten lagen mehrfach zu Artilleriekiimpsen ohne besondere Bedeutung. Aus einem feindlichen Fliegergeschwader, das Woloser, westlich des Dojranjees, angegriffen hotte, wurde ein Flugzeug im Lustlampf abgejchossen. Es stürzte in de» See.
Oberste Heeresleitung.
Dar Verdun.
Zürich, 21, März, Der „Tagesanzeiger" schreibt: Die iranzösischen Tagesberichte geben jetzt in ihrem Inhalt die Nichtigkeit der deutschen Meldung von der Einnahme de: Höhe Toter Mann zu. Denn sie melden selbst heftige Beschießung ihrer Hauptoerteidigungswerkc auf der Höhe von Bourrus. was nur möglich ist, wenn zumindest die französischen Batterien auf dem Toten Mann zum Schweigen gebracht sind. Die Franzosen besitzen nun in diesem Abschnitt uur mehr eine Höhe, etwa drei Kilometer südwestlich vom Toten Mann, von welcher aus sie ihre vorgeschobene Position von Bäthincourt unterstützen tonnten. Nun liegt diese Höhe gleichfalls schon unter schwerem deutschem Feuer, und ihre Einnahme wird den Zusammenbruch des letzten Gliedes der französischen Außenverteidigung bedeuten. Ein von der englischen Zensur unterdrücktes Havastelcgramm meldet aus Le Havre, daß dort am 17. März mehrere englische Kriegsschisse mit dem Abmontieren ihrer schwere» Geschütze liego«»en haben. Die Geschütze werden mit der Dahn nach Derduu transportiert und dort in Stellung gebracht. Man hofft in 11 Tagen eine Anzahl dieser weittragenden Geschütze ins Feuer bringen zu können,
Haag, 21. Mürz, Londoner Blätter berichten laut „Lo- lalanzciger" von der Westfront, daß der deutsche Angriss ans Verdun sich in den letzten Tagen völlig änderte. Statt eines Durchbruchversuchs in der Gegend von Verdun zeige sich jetzt ein Schlachtbild, das eine Ausdehnung von Uber «kl Kilometer umfaßt.
Gens, 21. Marz, „Matin" und „Echo de Paris" halten, laut „Lokalanzeiger", die Gefahr für de» Petainschen linken Flügel, selbst wenn die westlich vom „Toten Mann" gelegene Höhe preisgcgebe» würde, für durchaus abwendbar. „Figaro" behandelt das gleiche Thenia und vertraut auf die bewährte Aufopferungsfähigkeit des Offizierskorps und der Elite-Truppen,
Gens. 21, März, Der „Temps" gesteht die Niederlage hei Avocourt als äußerst unangenehm wegen der späteren Folgen zu, „Petit Journal" sagt laut „Deutsch Tageszcitg," in einem Leitartikel, allzugroßc Angst sei voreilig. Der Bourruswald sowie Montzönille und Chattancourt werden hofsrutlich energisch Widerstand leisten, bevor Verdun in wirklicher Gefahr schwebt. Die Lyoner Vlättermeldcn, Paris sei seit vorgestern neuerlich wieder beunruhigt, Politiker verwünschen die Niederlage, besonders weil Cadorna und der Serbenprinz einen schlechren Eindruck erhielten.
Das französische Volk wird vorbereitet.
Bern, 21, März, lieber den Schmerz um den Verlust des Waldes von Avocourt suchen die Pariser Blätter die Oeffentlichkeit verschiedcntl, hinwegzutrösten. Der „Temps" findet die Tatache bedauerlich, will aber in der angeblichen Buntheit der Zusammensetzung der angreifenden Division den Beweis sehen, daß die Deutschen schon von überall her ihre Bestände zusammenslickc» müssen. Das Blatt scheut sich dennoch, auf eine Erschöpfung der Reserven zu schließen. Der „Matin" fürchtet, daß die erneute furchtbare Beschießung an vielen Punkten einen ausgedehnten Vorstoß erwarten lasse Das Blatt fuhrt aus: „Wir werden noch einig« Wochen harter Prüfungen und schwere Opfer zu ertrage» haben und werden vielleicht einige Kilometer zurückgehen müssen. Dann aber wird die Lage genügend geklärt, und s>. ...llgcmcinei-. Borston " D'' >-" günstig »ein."
Schlachtung ist innerhalb 2-1 Stunden, nach der Schlachtung dem Oberamt anzuzeigen. Das Oberamt hat den Grund der Notschlachtung und das Schlachtgewicht des bei der Schlachtung gewonnenen genutztauglichen Fleisches alsbald auf Kosten des Tierhalters durch den Fleischbeschauer einer benachbarten Gemeinde feststellen zu lassen. Die Abgabe von Fleisch aus Notschlachtungen an Dritte gegen Entgelt ist verboten. Ausnahmen können beim Vorliegen besonderer Gründe vom Ortsvorstehcr unter der Bedingung bewilligt werden, daß der Tierhalter über die an Dritte abgegebenen Fleischmengen genaue Ausschriebe führt, diese sind an den Ortsoorsteher adzuliefern und von ihm aufzubewahren. Zuwiderhandlungen gegen diese Versügung sind mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1699 ,ll bedroht,"
Den 21, März 1916,
Reg.-Ral Binder.
Suppengerste.
Dem als Großhändler für Gries und Suppengerste ! Graupen > in unserem Bezirk aufgestellten Kaufmann Dreitz in Calw
ist dieser Tage eine größere Menge Suppengerste für den Kommunalverband Calw zugewiesen worden,
Kaufmann Dreiß, bei welchem Bestellungen von Seiten der Kleinhändler des Bezirks gemacht werden wollen, ist verpflichtet, die Suppengerste zu 19 Mark den Zentner ub- zugeben.
Die Kleinhändler dürfen dem Verbraucher nicht mehr
Aus den Militärkritiken des „Petit Parisien" und des „Petit Journal" geht hervor, daß man sich schon mit dem Gedanken der Aufgabe der Höhenstellung 3111 und Malan- court trägt. Beide Blätter weisen daraus hin, daß dies be züglich der Gesamtlage nichts zu bedeuten habe. Der Feind werde neue Hindernisse finden. Der französische General stab werde den Beseht zum Rückzug nur geben, um der Front größere Widerstandskraft zu verleihen.
Die Engländer in Kut-el-Amara.
Basel, 21, März, Kommentare der schweizerischen Zeitungen zu den letzten engliichen Pressemeldungen über die Lage bei Kut-cl-Amara führen aus. daß sich die Lage der Engländer durch Fehljchlagcn aller neuen Entsahversuche entschieden verschlimmert hat, und daß die Kapitulation des eingeschlossenen Heeres nur noch eine Frage allerkürzester Zeit sei. Alle Hoffnung setzten die englischen Zeitungen nur noch auf die nebelhafte Russenhilfe.
Vermischte Nachrichten.
Das englische Berhetzungssystem.
(WTB.) London, 26, März, Das Reutersche Bureau meldet Der dänische Dampfer „Christianssund" wurde versenkt. Die Besatzung wurde gerettet, <Notiz des WTB,: Die übliche Art und Weise, in der Reuter die Tatsachen in deutschfeindlichem Sinne zu färben versucht, beweist bcson ders eindringlich folgende halbamtliche Meldung aus Ko- pcnhagen: Kopenhagen, 21, März. sRitzaus Bureau, 1 Die Forcnede Damskisselskab teilt mit, daß ihr Dampfer „Christin nssund" auf der Reise von Liverpool nach Kopenhagen im englischen Kanal aus eine Mine gestoßen und gesunken ist. Die Besatzung wurde gerettet.)
. Ein Grey'sches Machwerk zum „Tuban1ia„--Fall.
lWTB.) London, 21, März, Reuter meldete Infolge der verschiedenen Kommentare i» den holländischen Blättern über die etwas kurz gefaßte Erklärung der britischen Admiralität betreffend den Unfall der „Tubantia" wird der britische Gesandte in Haag der nicverländijche» Regierung folgende amtliche Mitteilung machen: Die britische Admiralität ist in der Lage, nachträglich festzustellen, daß in dem Gebiet, wo die „Tubantia" zerstört wurde, keine briti ichen Minen gelegt morden sind, und daß sich zu der Zeit, als die Gewalttat sich ereignete', weder ein britisches Unterseeboot noch ein anderes britisches Kriegsschiff in der Nachbarschaft sich befand. Sobald die Notsignale der „Tubantia" in Harwich cintrafen, fuhr ein britisches Tauchboot und mehrere Zerstörer in voller Fahrt aus,, um bei der Rettungs- arbcit zu helfen. Aber das ist die einzige Beziehung irgendwelcher Art, in der die britische Flotte zu dem bedauern? werten Vorfall steht. Es kann bemerkt werde», daß es ab solut gegen jeden gesunden Menschenverstand ist, anzunehmen, daß die britische Regierung für den Verlust des holländischen Liniendampfers verantwortlich ist. Es ist die erklärte Politik Deutschlands, Großbritannien durch die Vernichtung aller Schiffe kriegführender oder neutraler Länder, die mit feinen Häsen Handel treiben oder sich doch seinen Küsten nähern, zu isolieren. Ucbcr die Moral dieser Politik braucht nichts gesagt zu werden. Ossenbar besteht sie wesentlich darin, alle Wasserwege, von denen Großbritannien sür die Versorgung des Landes abhängt, für die Schiffahrt aller Länder unsicher zu machen. Es ist unmöglich, anzunehme«, daß Großbritannien im Begriff ist. Deutschlands Absichten dadurch Vorschub zu leisten, daß es ihm hilft, diese Politik durchzuführen und die Sicherheit des neutralen Handels durch Minen und Torpedos zu gefährden.
Zeppelinarbeit in England.
Berlin. 21, März Die Abendblätter schreiben, lieber den Luftangriff unserer Marinelustschisse aus die Humber- mündung in der Nacht vom zum 6, März herrscht in England ein verständliches Stillschweigen. Die strengere Handhabung ^er Zensur wird begreiflich, wenn man den
als 1ö Pfennig für das Pjun» adverlangen.
Der Bestellung sind Säcke sin reinem Zustand) sowie der Geldbetrag anzuschließen,
Calw, den 21. März 1916.
K. Oberamt: Binder,
K. Oberamt Calw.
Auf die im „Eewerbeblatt" Nr, 12 erschienene Bekannt machung der K, Zentralstelle für Gewerbe und Handel vom 11, ds. Mts,, betresefnd die Lehrgerberei Metzingen, werden die beteiligten Kreise hiemit hingewiesen.
Das „Gewerbcblatt" kann bei den Herren Ortsvor sichern eingesehen weiden Den 22, März 1916,
Regierangsrat Binder.
De« Gemeindebehörde«
find in den letzten Tagen die in dem Minist,-Erlaß vom 11, Dez, 1916 (Amtsbl, S, 298) erwähnten
„Richtlinien für die Erstellung von Kriegserinnerungs- zeichen"
zugegangen. Diese Richtlinien können »ach Zweck und In halt den Gemeinden bestens empfohlen werden,
Calw, den 23, März 1916,
K. Oberaint: Binder,
außerordentlich hohen Schaden betrachtet, der von unseren Luftschiffen ungerichtet worden ist. Am stärksten hat die Stadt Hüll selbst gelitten. Ein großes Lagerhaus ist dort vollständig niedergebrannt. Der Bahnhof »nd die Bahnanlagen wurden stark mitgenommen. Im alten Stadtteil sind zwei Häuserblocks vollständig zerstört worden, während die Collierstreet nur noch einen Trümmerhausen bildet. Auch die Hasenanlagcn und die militärischen Anlagen weisen starken Schaden ans. Ein Magazin mit Munition wurde zerstört. Am Alexandradock erlitt ein Magazin mit Regierungsvor- rätrn dasselbe Schicksal. Die Ouaimauern wnrden an vielen Stollen sortgerissen, zahlreiche Ladekranen umgeworsen. Auch zwei größere Dampfer wnrden mit gutem Ersolg beworfen. Besonders crsrenlich ist es, daß ein größeres Kriegsschiff am Bug beschädigt wurde, während einem zweiten beide Schornsteine und der Hintere Mast, sowie Teile des Hinterschifte« zertrümmert wurden.
Die große englische Angst.
Berlin, 26 März. Einer Depesche des „Berliner Tage blatts" aus Haag zufolge sprach vorgestern Lord Haldane in der Londoner Universitär und sagte: Neue Gefahren drohen uns nach dem Kriege. Wir müssen bereit sein und die Fabrikanten müssen zu erhöhten Leistungen angeregt, aber nicht geschützt werden. Die Erziehung des Volkes muß reorganisiert werden
Amerika protestiert gegen die Beschlagnahme seiner Wertpapiere.
(WTB.1 London, 21. März. „Daily News" melden au» Washington vom 22. März: Das Staatsdepartement hat einen formellen Protest nach London gerichtet wegen de« Beschlagnahme von amerikanischen Wertpapieren im Werte von 1 Millionen Pfund Sterling, die mit der Post aus Holland gesandt waren.
Armenische und russische Greneltaten im Kaukasus.
sWTB.) Konstantinopel, 21, März, (Agentur Milli,j Amtlichen Meldungen zufolge nehmen die armenischen Banden, die zum großen Teil aus Armeniern bestehen, die aus der Türkei gebürtig sind und die mit der russischen Ar mec zusammen operieren, ohne Rücksicht auf Geschlecht und Alter die Muselmanen fest, die in den von der türkischen Armee aus militärischen Gründen geräumten Gegenden zurückgeblieben sind Sie sperren die unglücklichen Muselmanen ln dcn Moscheen Ser Dörfer ein und verbrennen sie darin bei lebendigem Leibe. Gleichfalls amtlich ist festgestellt wor den, daß diese armenischen Banden im Einverständnis mit de» Kosaken auf dem Paß von Bitlis, ungefähr 2MV Muselmanen ohne Rücksicht aus Alter und Geschlecht umgebracht haben.
Die „Elektra" von den Franzosen torpediert.
lWTB.) Paris, 21. März. Die Blätter bringen auszugsweise ein Schreiben des Marinemjnisters an den Minister des Aeußern, worin an der Hand des Berichts eines Tauch bootskommandanten die Tatsache der Torpedierung des österreichisch-ungarischen Spitalschisses „Elektra" zugegeben wird. Der Minister teilte jedoch mit, daß nach dem Bericht die „Elettra" nicht die vorgeschriebe»«» Zeichen (Oesterreich- Ungarn behauptet das Gegenteil) führte. Eine Untersuchung sei im Gange. Wenn sich die Richtigkeit der österreichischen Mitteilung ergebe, würden die notwendigen Verfügungen getroffen werden.
Mackensen in Konstantinopel.
lWTB) Konstantinopel, 26. März. Generalfeldmarschall von Mackensen ist gestern Vormittag hier eingetrosfen, um dem Sultan den ihm von Kaiser Wilhelm verliehenen Marjckallstab zu überreichen. Aus dem Bahnhof fand großer militärischer Empfang statt, U, a, waren Marschall Liman von Sanders, Vizeadmiral Souchon und Vertreter der deutschen Botschaft, sowie des Sultans und der türkischen Regierung anwesend. Das Publikum begrüßte den Gast herzlich. Auch die Presse feiert die Ankunft des denticken Heer sübrers in Leitartikeln,