zum Triimmcrhanje« zerschossene Bruckcnjchanze nordwestlich vo» Uscieczko geräumt. Obgleich es den Russen schon in Len Morgenstunden gelungen war. eine 300 Meter breite Bresche zu sprengen, harrte — von achtfacher Uebermacht ange- grissen — die Besatzung, aller Verluste ungeachtet, »och durch 7 Stunden in heftigstem Geschütz- und Zn- fantcriefeuer aus. Erst um 5 Uhr nachmittags entschlaf; sich der Kommandant, Oberst Planckh. die ganz zer- störtenVerschanzungenzuräumen. Kleinere Abteilungen und Verwundete gewannen auf Booten das Südufer des Dnjestr. Bald aber muhte unter dem konzentrischen Feuer des Gegners die Ueberschiffung auf- gegebcu werden, und es blieb der aus Kaiserdragonern und Sappeuren zusammengesetzten tapferen Schar, wenn sie sich nicht gefangen geben wollten, nur ein Weg: S i e muhte sich aus dem Norduser des Dnjestr durch den vom Feinde stark besetzten Ort Uscieczko zu unseren aus den Höhen nördlich von Czaleszczqki eingerichteten Truppe« durchschlagen. Der Marsch mitten durch die feindlichen Stellungen gelang. Unter dem Schutze der Nacht führte der Oberst Planckh seine heldenhafte Truppe zu unseren Vorposten nordwestlich von Czaleszczqki, wo sie heute früh cintraf. Die Kämpfe um die Brückenschanze von Uscieczko werden in der Geschichte unserer Wehrmacht für alle Zeiten ein Ruhmesblatt bilden.
Italienischer Kriegsschauplatz. Am Görzer Brückenkopf wurde gestern vormittag die feindliche Stellung vor dem Südteil der Podgora-Höhe in Brand gesetzt. Nachmittags nahm unsere Artillerie die gegnerische Front vor dem Brückenkopf unter heftiges Feuer. Nachts wurde der Feind aus einem Graben vor Pevma vertrieben. Die Kämpfe am Tol- meincr Brückenkopf dauern fort. Die gewonnenen Stellungen blieben fest in unserer Hand. Die Zahl der hier gefangen genommenen Italiener stieg auf 925. jene der erbeuteten Maschinengewehre auf 7. Mehrere feindliche Angriffe auf den Mrzli Vrh und den Kr» brachen zusammen. Auch am Rombon eroberten unsere Truppen eine Stellung. Hierbei fiele« 145 Italiener und 2 Maschinengewehre in ihre Hand. Die lebhafte Tätigkeit an der Kärntner Front hält an. Im Tiroler Grenzgebiet hielt der Feind den Cot di Lana-Abschnitt und einige Punkte an der Süd- sront unter Eeschiitzfeuer.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unver-
»»dert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs! von Höf er. Fcldmarjchalleutnant.
Unsere U-Boote vor Saloniki.
Bukarest 20 März. Wie laut „Nat.-Zeitg." aus rnssi »wen Berichten über die Lage in Mazedonien zu entnehmen ist, hat sich die Unterseehovtqcfahr vor Saloniki in lekler Zeit erheblich gesteigert. Einzelne Transporte werde» von mim bestens zwei bis drei TorpcdobootszerstSrern begleitet. General Sarrait benutzte bei seinem Athener Besuch ein Ho- sriitalsckstff, das von einige» Torpedobootszcrstörcrn und kleinen Küstenfahrzeugen begleitet wurde. Es heißt, dag feindliche U Boote i» der Nähe von Saloniki Minen gelegt haben.
Ein französischer Torpedobootszerstörer versenkt.
(WTB.) Paris. 20. Mörz. Amtlich wird mitgeteilt. Der Torpcdobootszcrstörer „Renaudin" ist im Adriatischen Meer am 18. März morgens von einem feindliche« Unterseeboot versenkt worden. :> Offiziere, darunter der Kommandant und der zweite Offizier, sowie 44 Mann werden vermißt. 2 Offiziere und 24 Mann wurden von dem französischen Torpedoboot ausgenommen. das den „Renaudin" begleitete.
Don den Neutralen.
Holland und der „Tubantia"-Fall.
Haag. 20. März. „Nieuwe von den Dag" meldet, laut „Lokalanzeigcr": Die niederländische Regierung lieh bereits am Samstag in der Angelegenheit der Tubantia" der deutschen Regierung eine Note überreichen. Die großen holländischen Dampferlinien, die bisher etwa 50 Passagierschiffe verkehren ließen, beschlossen. künftig keine Passagierdampfer mehr auszuschicken und den iirdischen Verkehr nur durch Frachtdampfer aufrcchrzuerhalten. Es werden nur Passagiere ausgenommen, die die unumgängliche Notwendigkeit der Reise Nachweisen können. Frauen und Kinder werden überhaupt nicht befördert.
sWTB.) Amsterdam. 20. März. Ein hiesiges Blatt meldet, daß infolge des Untergangs der „Palembang" ausfahrende Schiffe Schwierigkeiten mit den Mannschaften haben. Die Bemannung der „Dirksland" soll sich heute früh geweigert haben, auszufahren. Die Leute bandelten in Uebereinstiimnung mit dem 'Vorstand ihrer Soemannsverei-n igung.
lWTB.) Amsterdam, 20. März. Das „Hand-els- blad" erfährt, daß die Dampfschiffahrtsgesellschaft Reederlandcn und der Rotterdamer Lloyd ernstlich erwägen. Leines ihrer Schiffe ausfahren zu lassen, bis weitere Rachrrchün vorliegen. Die Schiffe „Prins der
Reederlaichen" und Tainbora", die aus Java erwartet werden, erhielten Befehl, in Falmouth zu landen und dort weiteres abzuwarten.
Rotterdam. 21. März. Wie der „Nieuwe Rotter- damsche Courant" erfährt, besteht die Absicht, das Wrack der „Tubantia" mit Tauchern zu untersuchen, um Sicherheit darüber zu erhalten, aus welche Weise der Dampfer zum Sinken gebracht wurde.
(WTB.) Haag, 20. März. Im Ministerium der Innern hielten vier Minister eine Konferenz. Nachher wurde eine Versammlung vo» Vertretern der holländischen Needcreisirmen abgchalten und über die Eesahr für die holländische Schisfahrt beraten, jedoch wurden, wie verlautet, keine Beschlüsse gesagt.
Amsterdam, 20. März. „Nieuwe va» den Dag" hatte heute früh gemeldet, daß die niederländische Regierung eine sehr scharfe Note in Sacheiz der „Tubrin- tia" an die deutsche Regierung gerichtet habe. Dazu wird halbamtlich aus Haag berichtet, daß im Ministerium des Auswärtigen davon nichts bekannt sei.
England und der „Tubantia "-Fall.
(WTB. > London, 20. März. (Reuter.) Unter Bezugnahme auf die amtliche deutsche Erklärung, daß die „Tubantia" weder durch ein deutsches Unterseeboot noch durch eine deutsche Mine zum Sinken gebracht worden ist, stellt der Sekretär der englischen Admiralität fest, daß zur Zeit des Untergangs der »Tubantia" kein englisches Unterseeboot in der Nähe gewesen ist.
Dauernde Einverleibung des Nordepirus durch Griechenland.
(WTB.) Bern, 20. März. Der Mailänder „Secolo" berichtet aus Athen, ein von heute datiertes königliches Dekret erklärt die Provinzen von Nordepirus als dauernd zu Griechenland gehörig und dehnt die griechische Gesetzgebung und Perwnltungsorganisation auf sie aus.
Berlin, 21. Mürz. Der „Seceolo" meldet aus Rom, Prinz Christoph vo» Griechenland, der Bruder des Königs Konstantin, sei vorgestern Pormittag von Korfu kommend in Rom cingetroffen und im Grand Hotel ab- gestiegcn. Er begebe sich nach Paris, London und Petersburg.
Zeichnet die Reichsanleihe.
Ja ernster Stunde.
Nun gilt's, mein deutsches Volk, der Welt zu zeigen, Das; Tn den Ernst der Zeit auch recht verstanden,
Gib Deinem Baterlandc all' Tein Eigen'
Und mach' des Feindes Hoffnung mit zu Schanden. Wir können zeichnen! Unsre deutschen Schwerter,
In Ost und Westen zeichne» die Geschichte,
Bon Tag zu Tag wird ihre Klinge härter Und flammend helfen sie den; Weltgerichte.
Wir können zeichnen! Denn im Schutz der Waffen, Die unser Land gleich chr'nem Wall umziehe»,
Blüht goldner Lohn dem emsig frohen Schaffen Und reiche Ernlc unsres Volkes Mühen.
Wir wolle» zeichnen! All' die teuren Namen,
Die draußen ans dem Feld der Ehre bliebe».
Die krank und wund zur Heiina! wieder kamen,
Sind in des Reiches Schuldlmch eingeschrieben.
Wir wolle» zeichne» und geweinsani tragen Die Last, die dieser Krieg uns auscrlcgte.
Wir wolle» alle gern und ohne Zagen De» Wahn zerstören, den der Feind »och hegte.
Wir müssen zeichnen! Sind es Millionen,
Die in der Reichen Bank und Kasse stehen,
Sind's „Hundert" derer, die in Hütten wohnen:
Sie alle werden gleich des Reiches Lehen!
Wir müssen zeichnen! In dem ganzen Volke Soll dieses „Muß!" ein willig Echo finden Und soll, gleich -Segeiissttömeii einer Wolke In Opfersinn das ganze Reich verbinden.
Mag Können, Wollen. Müssen nun bescheren Ein reich' Ergebnis diesem großen Werke,
Das deutsche Volk wird sich auch hier bewähren In treuem Sinn, in Opfermut und Stärke Und im Erfolg der ReichSanleihc liege Für »ns daheim die Zuversicht zum Siege!
Bon unseren Feinden.
Die französischen Finanzen.
(WTB.) Bern, 20. März. Bei der Beratung des Staatshaushaltes in der französischen Kmnmer erklärte Fi- nanzminister Ribot, daß Frankreich täglich 93 Millionen Franken Kriegsausgaben habe, Englands Ausgaben aber betrügen täglich 110 Millionen und würden bald auf l25 Millionen steigen. Zur Frage, wie Frankreich, dessen Gebiet zum Teil sogar besetzt sei, diese ungeheure Last tragen werde, begnügte sich der Minister das Recht zu fordern, Wertpapiere !von neutralen Staaten, dir in französischen Händen seien, zu I beschlagnahmen, »m sic von amtswegen zu verkaufen. Ribot sprach ferner die bestimmte Hoffnung auf die Annahme des Alkoholmonopols aus, erwähnte aber nichts von einer eigentlichen Kriegssteuer, die die Linke erwartet hatte. Die Frage einer Vermögenssteuer würde erst nach dem Kriege spruchreif werden.
Cador»a i« Paris.
lWTB.) Paris. 20. März. Eenral Ladorna ist hier angekoitunen. Er hatte eine Begegnung mit Zoffre und Kriegsministcr Roques.
Ftaliens Kriegsziel.
Wien, 20. März. Wie die „Wiener Allgemeine Zeilg." aus Zürich berichtet, verlaute in der Umgebung Victor Ema- nuels, daß dieser aus die Veranlassung des Ministerpräsidenten Salandra das Verlangen der Partei der Interventionisten nach einer Kriegserklärung an Deutschland mit großer Entschiedenheit dahin beantwortete, die Kriegslage sei sin Italien derart, daß eine Schwächung der italienischen Front unter keinen Umständen stattfinden dürfe. Im Falle einer Kriegserklärung an Deutschland würde Italien gezwungen sein, an die französische Front Truppen zu werfen, was aber gänzlich ausgeschlossen sei da Italien sein Ziel nicht verlieren dürfe, das einzig und allein darin bestehe, Oesterreich-Ungarn zu besiegen und seine vo» Italienern bewohnten Gebiete von der Fremdherrschaft zu befreien.
Die Portugiesen nicht kriegslustig.
Wien, 20. März. Dem „Neuen Wiener Journal" wird 'laut „Deutsch. Tageszcitg." aus Zürich gemeldet: Der portugiesische Gesandte in Paris teilte dem französischen Ministerium mit, daß Portugal seine Armee vorläufig nur teilweise mobilisieren werde. Es werden daher einstweilen nur 1 Land- und 2 Marincdivisionen auf Kriegsfuß gesetzt.
Rotterdam, 20. März. Die hiesigen kaufmännischen Kreise, die über Portugal sehr gut unterrichtet sind, beurteilen die politische Lage daselbst sehr skeptisch. England habe sich in Bezug auf die von Portugal kommende Hilfe stark ver rechnet. Tie portugiesischen Soldaten weigern sich, Kriegsdienste aiißcrlmlb des Landes im Interesse eine» fremden Macht zu leisten.
Die deutschen Schiffe in Portugal.
(WTB.) Budapest 20. März. „Az Est" meldet aus Barcelona: Tie Offiziere der in Portugal beschlagnahmten deutschen Schifc begaben sich teils nach Cadiz, teils nach Bilbao. Die Mannschaften und Offiziere der Schiffe „Milos", „Taygetos", „Naxos". „EnoS", „Rhodos", „Arkadia", „Ja va", die fast sämtlich der deutsche» Levantlinie angehören, begaben sich nach Barcelona. Die Offiziere berichten, daß die Schiffe, ehe sie beschlagnahmt wurden, gänzlich unbrauchbar gemacht worden sind. Monate dürften vergehen, che dir Schiffe verwendet werden könnten. Trotz lebhafter Stimmungsmache der- Entente wird die Stimmung in Portugal als deutschfreundlich bezeichnet, namentlich gilt dies von den gemäßigte» Revublikanern und Ronaliften. Die portugiesische Armee wird als sehr minderwertig geschildert. Ihre Bewaffnung sei kläglich. Die deutschen Offiziere, deren Zahl 40 beträgt, mieteten ein Haus in Barcelona, wo sie gemeinsam bis zum Ende des Krieges verbleiben wollen. Das unga rische Handelsschiff „Szecchenh" wurde bisher nickt beschlagnahmt. '
Englische Maßnahmen zur Beschränkung der Einfuhr.
Newqork, 21. Mäz. (Reuter.) „Associated Preß" veröffentlicht eine Unterredung ihres Londoner Vertreters mit dem englischen Handelsminister Runciman, in der dieser auf die bevorstehende Order in Council hinwies, die die Einfuhr zahlreicher Luxusartikel nach Großbritannien und Irland aus allen Ländern, einschließlich den Dominions und Kolonien, vollständig verbiete. Unter diesen Luxuswaren sind auch Privat auiomobilc, Musikinstrumente, Messerschmieden)«, reu, Metallwaren, Garnwaren, Porzellanwaren, Phantasie artikel und Seifen inbegriffen. — Da- geschieht natürlich nur, damit kein überflüssiges Geld ins Ausland kommt.
Die U-BootantrLge.
Berlin, 20. März. Wie die ,B. Z." hört, wird sich der Aeltestcn-Ausschuß des Reichstags am kommenden Mittwoch vor der Vollsitzung versammeln, um über die Art der Haus haltsberalung Beschluß zu fasse». Die Besprechung hat insbesondere den Zweck, eine Einigung über die Behandlung der Unterseeboot-Anträge herbeizuführen. Die Anträge werden voraussichtlich zugleich mit dem Reichshaushalt in den Reichs Haushaltsausschuß verwiesen werden. Von verschiedenen Seiten wird angeregt, eine Erörterung der Anträge bei der ersten Lesung über den Reichshaushalt in den Vollsitzungen zu unterlassen, sie vielmehr zunächst in die vertrauliche Aus schußberatung zu verlegen. Die antragstellendcn Parteien, Nationalliderale und Konservative, werden ihre Haltung zu dieser Anregung er festlegen. — In der Berliner Presse wird ausdrücklich aufmerksam gemacht, daß die amtliche Kritik der Fassung der Jnitiatianträge sich nicht auf den Zentrumsan- trag erstreckt. Unter dem nationallibernlen Antrag fehlen in der amtlichen Drucksache des Reichstags die Unterschriften von zehn Fraktionsmitglicdern: Dr. Bärwinkel, v. Calker, Prinz Schönaich-Carolath, Dr. Junck, Keinath, Marquart, Dr. Paasche, Frhr. v. Richthofen, Schiffer und Schwabach. Der Antrag der Konservativen ist gemeinsam gestellt mit den Freikonservativen. Aus beiden Parteien haben sämtliche Mitglieder unterschrieben bis auf den Hospitanten der Konservativen, Gebhart. Ferner trägt der Antrag die Unterschriften von 5 Mitgliedern der Wirtschaftlichen Vereiniaunm jedoch fehlen die drei Christlichsozialen Behrens, Dr. Burck- hardt und Mumm. Die Deutsche Fraktion tritt also schon bei dieser Aktion nicht in Tätigkeit. Denn es fehlen auch die Unterschriften der 5 Deutschhannoveraner und der ferner zur Deutschen Fraktion gehörenden bisherigen Wilden Bauer (Pfarrkirchen), Hestermann, Lar, Graf Posadowsk», Der