Ocftlicher Kriegsschauplatz. Nutzer er­folgreichen Gefechten unserer Vorposten ist nichts zu be­richten.

Balkankricgsschanplatz. Die Lage ist un­verändert.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 27. Februar. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. An verschiedenen Stellen der Front spielten sich leb­hafte Artillerie- und Minenkämpfe ab. Südöstlich von Ppern wurde ein englischer Angriff abgeschlagen. Aus den Höhen rechts der Maas versuchten die Fanzofen in fünfmal wiederholtem Angriff mit frisch herangcbrachten Truppen die Panzerfeste Douau- «ont zurückzuerobern: sie wurden blutig abgewiesen. Westlich der Feste nahmen unsere Truppen nunmehr Ehampneuville, die Este de Talou und kämpften sich bis nahe an den Südrand des Waldes nordöstlich von Bros vor. Oestlich der Feste erstürmten sie die ausgedehnten Befestigungsanlagen von Hardaumont. IN der Woevre-Ebene schreitet die deutsche Front kämpfend gegen den Fuß der Eötes Lorraines rüstig vor. Soweit Mel­dungen oorliegen, beträgt die Zahl der unverwundet Gefangenen jetzt fast 15 Ovv. In Flandern wiederholten unsere Flugzeuggeschwader ihre An­griffe'auf feindliche Truppenlager. Zn Metz wurden durch Bombenabwurf feindlicher Flieger 8 Zivilper­sonen und 7 Soldaten verletzt oder getötet: einige Häuser wurden beschädigt. Zm Lustkampf und durch unsere Abwehrgeschütze wurde je ein französisches Flugzeug im Bereich der Festung abgeschossen: die Insassen, darunter zwei Hauptleutc, sind gefangen genommen.

Oestlich er und B a l k a n k r i e g s s ch a u- p l a tz. Keine Ereignisse von Bedeutung.

Oberste Heeresleitung.

Aus dem französischen Bericht.

sWTB.j Paris, 27. Febr. Amtlicher Bericht von gestern nachmittags In der Gegend nördlich von Verdun, wo der Feind andauernd seine Anstrengungen gegen die Front öst­lich der Maas richtet, ist der Kampf noch immer erbittert. Aach den legten Meldungen leisten unsere Truppen in den selben Stellungen den wiederholten Stürmen des Feindes Widerstand. In den Gegend von Douanmont haben die im Gange befindlichen Kämpfe den Charakter besonderer Er­bitterung angenommen. An der Front im Woevre wurden die vorgeschobenen Abteilungen, die wir seit den .Kämpfen des letzten Jahres als Ueberwachungslinic zwischen Ornes und Haumont hielten, auf Befehl des Kommandos und ohne vom Gcgüer angegriffen zu werden, näher an den Fug der Maashöhen herangeführt.

Amtlicher Bericht vom Samstag abend: In der Gcgruo nördlich von Verdun geht die Beschießung ohne Aufenthalt östlich und westlich der Maas weiter. Unsere Truppen ant- - -riete» dem Feinde mit kraftvoll geführten Gegenangriffen auf die verschiedenen angegriffenen Punkte. Alle neuen An- grisfsversuche der Deutschen in der Gegend von Champneu- ville und Pole Poivre (?), wo wir fest eingenistet sind, wurden abgewiesen. Ein erbitterter Kampf tobt um das Fort Douaumont, das ein vorgeschobener Bestandteil der alten Verteidigungswerle fauch nicht Übels von Verdun ist. Die Stellung ist heute morgen nach mehreren vergebliche!! Versuchen vom Feinde genommen worden. Nordöstlich von St. Mihiel beschoß unsere schwere Artillerie feindliche Flic

Vergütung für Kriegsletstungen.

Gemäß K 21 des Gesetzes über die Kricgsleistungen vom 12. Juni 187^ R.G.Bl. S. 129 werden die Ge­meinden

Calw, Hirsau, Liebenzell und Stammheim aufgcfordert, ihre Anerkenntnisse über Vergütungen für Kriegsleistungen und zwar:

1) Calw für Fourage von den Monaten August bis ein­schließlich November 1911 im Betrage von zusammen

2M1-U ll

2> Hirsau für Nutzungsentzug des Sanatoriums von Dr. Römer vom Monat November 191,'> im Betrage von 891.» 61, F.

und für Quartier in den Monaten August bis ein­schließlich Oktober 1915 im Betrage von zusammen

282 . 1l 87 .

ßs Liebcnzrll für Ruyungsentzug des oberen und unteren Bades je vom Monat November 191ö im Betrage von ß,ßs. ,l

und 92v.«l 4i.

ls Stammheim für Fourage im Oktober und Novem­ber 1914 im Betrage von zusammen 22.» >>

der Oberamtspflege behufs Empfangnahme von Kapital und Zinsen vorzulegen.

Der Zinsenlauf hört mir dem letzten' Tag des Monartz.> Februar I91ß auf.

Calw, den 2!. Febr. I9M.

K. OberamL- Binder.

Reisepüffe für Wehrpflichtige.

Wehrpflichtige bedürfen zur Reise ins Ausland eines Reisepasses, zu dessen Ausstellung sie die Zststimmung des Stv. Generalkommandos einholen müssen. Zu- diesem Zwecke sind Gesuche aus vorgeschriebenen Vordrucken' einzurcichen. Die Vordrucke sind unentgeltlich beim Oberamt erhältlich. Es liegt in, Interesse der Gesnchsteller, sich bei beabsich­tigten Reisen beizeiten einen Patz zu beschaffen-, damit ihr Vorhaben keine Verzögerung erleidet.

Calw, den 2k>. Febr. 19lß.

K. Oberamt: Binder.

K. Bezirksamt Ra-old und Reueabür-.

Die Herren Schulvorstände, ersten und einzigen Lehrer werben aufgesordcrrt, dem Gelingen der vom dem Roten Kreuz eingekei'tetcn Sammlung von ZeitungspMpier im gan­zen Lande in jeder Weise Vorschub zu leisten:

Den 27. Febr. 1918.

Scharr: B MU mcrn II.

Hunderte von Menschen mußten erst die nötigem Verbesse­rungen der Wege aussühren. Eine weitere Erschwernis war inte Fundierrrag der Bettungen, von deren Haltbarkeit it die Genauigkeit des Schießens abhiug. Wir fabelhaft genau dann geschossen wurde, wissen wir heute. Es war offen 'r auch gelungen, die Telephonoeibindungen mehrerer Ar "illcricbeobachter zu zerstören, da die Artillerie von Verdun anchmal in sehr wichtigen Augenblicken schwieg und viel zu spät eingriff. Gestern war überhaupt fast kein Feuer von Bedeutung zu hören. Dagegen erzählten die übrigens sehr gut adjustierten Gefangenen, dass dir Wirkung unserer schwe­ren Artillerie ganz unbeschreiblich furchtbar sei. Niemand könne Liese längere Zeit ausha-len. Die Gefangeeaen waren sichtlich erleichtert, dieser Hölle entronnen: zu sein.

wiederholenden deutschen Fernbrjchietzungen auf Belfort er Kelten die Bewohner der französischen Erenzorte Snarre, Lepuix und Courteleoaut von den Militärbehörden den Be­fehl, sich bereit zu halten, um auf ein gegebenes Zeichen die Ortschaften zu räumen. Die Fernbeschießung Belsorts wie­derholte sich auch in der vergangenen Woche.

Die österreichisch-ungarischen Tagesberichte.

sSVTB.) Wien. 27. Febr. Amtliche Mitteilung vom 27. Februar, mittags:

Russischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.

Italienischer Kriegsschauplatz. Vor- gestern kam es an der küstenländischen Front, von lebhaftem Artilleriefeuer abgesehen, an mehrere» Stellen auch zu heftigen kleine» Infanteriekämpfen. Vor Tagesanbruch machten Abteilungen von der Be­satzung des Gör z er Brückenkopfes einen Aus­fall bei Pevma. überraschten den schlafenden Feind, schütteten einen Graben zu und brachten 46 Gefan­gene zurück. Am Rand der Hochfläche von Do- berdo ging nach starker Artillerievorbereitung feindliche Infanterie gegen unsere Stellungen beider­seits des Monte San Michele und östlich Azzo vor. Die Italiener wurden unter groben blutige» Verlusten abgewiesen und lieben überdies 127 Gefangene, darunter 6 Offiziere, in unseren Händen. Der gestrige Tag verlief ruhiger. Terois er­hielt wieder einige Granaten.

^ Südöstlicher Kriegsschauplatz. Heute morgen haben unsere Truppen Durazzo in Be­sitz genommen. Schon gestern vormittag w<n eine unserer Kolonnen im Feuer der italienischen Schiffsgeschütze über die nördliche Landenge vorge­drungen. Sie gelangte tagsüber bis Portos. 6 Ki­lometer nördlich von Durazzo. Die über die südliche Enge entsandten Truppen wuttken anfangs durch die feindliche Schifsartillerie in ihrer Vorrückung behin­dert. cs gelang zahlreichen Abteilungen watend, schwimmend und auf Flößen bis abends die Brücke östlich von Durazzo zu gewin­nen und die dortigen italienischen Nachhuten zu werfen. Beim Morgen­grauen ist eines unserer Bataillone in die brennendeStadt eingedrungen.

(WTB.) Wien, 26. Febr. Amtlich wird verlaut­bart vom 26. Februar 1916, mittags:

Russischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Un­sere Truppen sind bis an die Landengen östlich und nördlich von Durazzo oorgedrungen.

Der Stellvertreter des Chefs des Gencralstabs: von Hofer, Frldmarschalleutnant.

Zum Fall von Durazzo.

<WTB.> Berlin, 28. Febr. Zn der Erstürmung Dn- razzvs meldet derBerliner Lokcrlanzeiger" aus dem Kriegs pressegllartier: Trotz der Beschießung der in dem äusseren Teile des Hafens unter Dampf stehenden italieaijchen Flotte drangen die österreichisch-ungarischen Truppen in die Stadt. Die Italiener wollten an der einheimischen Bevölke­rung ihr Mütchen kühlen und legten sogar Feuer an. E« besteht die Gefahr; daß dem Brand sehr viele Gebäude zum Opfer fallen.

gertruppen und Depots bei Vigneuilles. Die Deutschen ha ben mehrere Granaten schweren Kalibers in der Richtung auf Luneoille und Nancy abgcschossen.

Zur Eroberung des Forts Douaumont.

sWTB.f Berlin, 27. Febr. Der Kriegsberichterstatter desBerliner Tageblatts" meldet aus dem Grossen Haupr quartier unter dem. d. M.. Gestern nachmittag haben brandenburgische Truppen das stärkste, ganz moderne Fort Douaumont der grossen Lagerfestung Verdun erstürmt. Ebenso wie die sranzösischcn Militärschriststcller Verdun als ihre bestangelegte und uneinnehmbarste Festung bezeich­net haben, wird man wahrscheinlich dieser Tage lesen kön­nen, dass Verdun veraltet und von geringer Bedeutung ist. Das Werk Douaumont wurde als stärkster Teil der Festung

ibjt bewertet. Das Fort bildet durch seine Lage tatsüch lick, den Eckpfeiler der ganzen Nordfront und ist vom Mit­telpunkt der Stadt Verdun gerade eine deutsche Meile eilt sernt. Es steht auf dem höchsten Punkt eines von der Maas nordöstlich streichenden Hoyenzuges, der sich dort fast 200 Meter über seine Umgebung erhebt und diese weithin be­herrscht. Der riesige Beton- und Stahlpanzcrblock liegt in Trümmern. Noch ein zweites unweit gelegenes Fort slog durch einen einzigen schweren Schuh, der es von oben durch alle Stockwerke bis zur Munitionoskammer durchschlagen hat. wie seinerzeit Fort Loucin in die Lust. Die Organifation des Angriffs auf die Nordfront Verduns ist ein Meisterstück für sich. Arbeiten von ungeheurem Umfang mussten erst in völliger Verborgenheit ausgeführt werden, sollte der Kampf vege»uneinnehmbare" Stellungen wirklich gelingen. Die Entfernungen, die von der schweren Artillerie abseits der normalen Eisenbahnlinien zurückzulegen waren, wurden durch das anhaltende schlechte Wetter und den dadurch cin- tretenden Zustand der Strassen zu grosser Schwierigkeit.

Die englische Presse zur deutschen Offensive^

Rotterdam, 27. Febr. DjF Meldungen der eng­lischen Presse von der Westfront sind durchweg pessi­mistisch für die Franzosen: DieTimes" medet: Ganz Frankreich erwarte mit äußerster Spannung den Ausgang der Schlacht bei Verdun, und man ist sich vollkommen der Wichtigkeit des großen Ringens be­wußt DieTimes" rechnete mit der Möglichkeit der Einnahme der Festung. Sie versucht daher den strate­gischen Wert Verduns zu schmälern. Der Korrespon­dent derNation" meldet: Die deutsche Offensive gegen Verdun habe noch nicht ihren Höhepunkt er^ reicht. Die wichtigste Frage sei jetzt nicht, ob Verdun > sich halten könne, sondern ws die Deutschen angreisen werden.

(WTB.) London. 27. Febr. Reuter meldet: Der Pariser Korrespondent derTimes" meldet: In allen Berichten von der Font wird einstimmig er­klärt. daß selbst das furchtbare Artilleriefeuer bei der Offensive in der Champagne nichts war gegen das rücksichtslose Bombardement, welches in dieser Woche mit donnernder Gewalt über die Maashöhen rollte. Die berühmten 36,5- und 42-Zentimetermörser ver­stärkten den Chor und halfen den Boden auswühlen. Laufgräben und Feldbefestigungen wurden in Stücke gerissen und vernichtet, wobei die berstenden Grana ten kleine Hügel äufwarfen oder Erdlöcher gruben. Nie zuvor ist eine Schlacht so bis in die kleinsten Einzelheiten vorbereitet oder eine Armee so reichlich mit Material für den Sieg ausgerüstet worden.

Die Beschießung von Belfort.

Luzern, 27. Febr. DerTagesanzeiger" meldet laut N. Ztg." von der französischen Grenze: Insalae der sich

Wien, 27. Febr. DasReue Wiener Journal" berichtet aus Genf: Wie dieTribuns" erfährt, wurde die Räumung Durazzos beschlossen, nachdem die Verteidiger eingesehen hatten, daß die Verteidi­gung viel mehr Opfer erfordere, als man erwartet hatte. Die ersten drei Tage der Verteidigung kostete« die italienische Expedition 3660 Tote und 7866» Verwundete.

Budapest, 27. Febr. DerAz Est" läßt sich aus dem Kriegspresseguatier von seinem Berichterstatter drahten: Von dem Dursee führt eine gute Straße nach Durazzo. Nachdem bereits alles verloren war, versuchten die Italiener, diesen schmalen Streifen zu halten. Diesen hatten sie mit Schützengräben und einem ganzen Feld von Drahtverhauen befestigt und init starken Truppenmassen besetzt. Andere Berichte ungarischer Blätter besagen, daß die öster­reichisch-ungarische Artillerie, obschon es nicht möglich war, angesichts der ungeheuren Geländeschwierig- keiten, die schweren Geschütze rechtzeitig heranzu- bringen, wie immer so ausgeeichnet schoß, daß die italienischen Befestigungsanlagen förmlich weggesegt wurden, woraus die österreichische Infanterie mit glänzendem Schneid stürmte.

Die italienische Meldung.

Bern, 27. Febr. DieAgenzia Stefani" verbreitet eine Mitteilung über die beendigte Zurückziehung der serbischen, montenegrinischen und albanischen Truppen und sagt wei­ter: Da mit der Abreise der albanischen Regierung von Dn- razzo die Räumungsarbeiteu beendet waren, trat, die dort­hin entsandte Brigade gemäss den vereinbarten Plänen de« Rückzug an. Die Einschiffung ging unter dem-Schutz der italiemschön Schisse glatt von statten." ,