Adagio aus dem 6. Violinkonzert von Spohr, was das Instrument des Meisters natürlich bis in das kleinste Winkelchen ausfühlte. Recht behaglich stimmte die sonnighelle Humoreske von Dvorak und in seinen Schlußvorträgen gab der Künstler dann noch ein paar temperamentvolle Stücke, die glänzende technische Fähigkeiten voraussetztcn, die groß, breit und stürmisch hinströmende Romanze von Svendsen und zwei bekannte ungarische Tänze von Brahms nach der Auffassung und wohl auch textlichen Bariation von Joachim. Es versteht sich von selbst, daß jeweils rauschender Beifall der dankbaren Zuhörer den Borträgen folgte. Konzertsänger Haas bot ebenso wie der zuerst besprochene Künstler nur auserlesene Stücke, die nicht in jedem Konzcrtsaal zu hören sind. Schon die Auswahl zeigte den vornehmen, eigenartigen Geschmack des Künstlers, der seine eigenen Wege geht, unbekümmert um snobistische Anschauung. Daß er aber auch das Recht hat, seine Kunst an schwierigen Ausgaben zu messen, das bewies der Erfolg seiner Vorträge. Es Nt im Nahmen eines Konzertberichtes nicht möglich, die vorgestrigen Darbietungen des Künstlers in ihrem Gesamtgeha.lt vollständig zu würdigen, wir müssen uns daher darauf i beschDänkcn, nur unsere Leitgedanken wiederzugeben. >
Das Musikgemälde „Die vier ernsten Gesänge" von Brahms verlangten eine künstlerische Kraft van unbedingter Sicherheit, schon wegen ihrer achromatischen Tonart, sie verlangten aller zugleich auch einen vollendeten innigen Zusammenklang des Textes und des gesanglichen Ausdrucks, wie sie nur der reife Künstler zu einer Form zusaimncnzuschweißen vermag. Die Gesänge paßten so recht in unsere schwere Zeit, in der mehr wie je unser Denken sich mit dem Urzweck unseres Lebens und Trachtens beschäftigt, und die uns gerade die ewige Wahrheit jener biblischen Sinnsprüche so recht vor Augen führt. Der Künstler legte in den Vortrag der Gesänge seine ganze Seele, sodaß sie wie gewaltige allegorische Bilder ansprachc». Das menschliche Leben mit allen Empfindungsmöglichkeiten, vom schwärzesten Pessimismus bis zum hohen Lied der Liebe, zog an dem Zuhörer vorüber, und man geriet vollständig in den Bann dieser mächtigen gesanglichen Ausdruckssühigkeit, die sich dann auch in ihrer dramatischen Wirkung in der Wiedergabe der Vertonung der „Tartarusgruppc" von Schiller durch SckMbert kundgab. Die lyrische Seite seiner Stimme zeigte der Künstler dann vor allem in dem fein herausgearbeiteten „Frühlingstraum" von Schubert, dem tief bewegenden „Spielmann" von Schu-
. mann, dein sonnigsrohen „Und steht ihr früh am ! Morgen auf" von Hugo Wolf und dem jauchzenden ^ Frühlingslied von Schumann „Frühlingsnacht". Mar- 2 kant kamen besonders auch die grüblerischen Stücke „Die > Krähe" und „Im Dorf" von Schubert zum Ausdruck. ! Die Darbietungen der beiden Künstler erhielten aber erst ihre abgerundete Gestalt durch die feinsinnige Begleitung von Musikdirektor Röhmeyer am Flügel, der diskret und in vollständiger Hingabe an die Werke den Absichten der Künstler aufs feinfühligste entgegenkam.
O. 8.
(SEB.) Stuttgart, 28. Febr. Aus Frankfurt wird berichtet, daß in der Stadtverordnetenversammlung sich bei der Wahl einer besoldeten Stadtrates nur die lL Stimmen der Sozialdemokraten auf den hiesigen uube-
.
soldeten Gemeindcrat und Laudstagsabgeordneten Dr. ! Lindemann vereinigten. Der Kandidat der Fortschritt- ! lichen Volkspartei, Ntagistratssyndikns Dr. Hiller ist dagegen mit 82 von 56 Stimmen im erste» Wahlgang gewählt worden.
Für die Schristl. verantwort!. Otto Seltmann, Lalw. - ruck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Tal»
Amtliche und Privat-Anzeigen.
Kgl. Forstamt Stammheim.
Bekanntmachung.
Vermöge Entschließung de» Kgl. Finanzministerium, ist den staat- siche» Waldarbeitern:
Ernst Koch, Wegwart und Holzhauerobmann
tn Stammheim.
und de» Holzhauern
Michael Knonalh
und
Gottlieb Furthmüller daselbst
in Anerkennung ihrer langjährigen treuen Dienstleistungen in de» Siaatswaldungrn
je eine Urkunde uud eiue Geldbelohuuug vou 6V Mk.
ans der Forstkaffe verwilllgt worden.
Forstmeister Wurm.
K. Forstamt Hofstett.
Ans das Allerhöchste Geburtsfest Seiner Majestät de» Königs ist de«
Friedrich Theurer, Wegwart in Neuweiler, Jakob Roller, Holzhauer in Meistern,
in Anerkennung ihrer langjährigen treuen Dienstleistung in den Staat». Waldungen
je ei« Diplom
uud eiue Geldbelohuuug von 50 Mark
verwilllgt worden.
Staotgemriade Lalw.
Für den
Stadtpfieger
suchen wir svsort
als Stellvertreter, / tim Wigts vntramsiMiW Beamte» oder KaMan»
zur Uebernahme der Kaffen- und Tagbuchführung bei eingeschränkten Kaffenstunden.
Den 24. Februar 1916.
Stadtschultheitzenamt: A. V. Dreiß.
Jahna-Hotel-
Küchengeschirre.
MWditz« EM sSr Ko-fer.
Braucht niemals verzinnt zu werde».
Entspricht allen hygienischen Anforderungen.
Muster ist einznsehru. vestellange« nimmt entgegen
Hch. Esstg, Flaschnermeister.
VtkmiitmchW.
Am 26. Februar sällt der au».
s. Eichamt. Bizer.
MilSroereiu Solo.
Am Seburts- iest Seiner Majestät des Königs Freitag, den 28. Februar, beteiligt sich der Verein beim
Kirchgang. Sammlung 9'/, Uhr beim Vorstand. Zahlreiche Beteiligung erwartet der Ausschuß.
Zugendwehr.
Zungdeutschland.
Zugendkapelle.
Zur Beteiligung am
Kirchgang
anläßlich des Geburtstag« de» Königs antreteu 9'/, Ahr am Rathaus. Mittags 1 Ahr Antreten am Rathaus
Reisemarfch.
Rucksackvesper.
Erklärung.
Bezugnehmend auf die in Nr. 4V des Ealwer Tagblottes erschienene Anzeige betreffend
KBlllMsM-rertthMde
erkläre ich, daß ich dieser Anzeige vollständig fernstrh« und künftig solche unverschämte Du- bereteu müßiger inKatz ojammer- stimmung befindlicher Leute gerichtlich verfolgen werde.
Altburg, den 24. Ferr. I9l6.
Fr. Bühler, z. „Krone".
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wird auf 1. April ein ehrliches
Machen,
nicht unter 17 Jahren. Zu erfragen in der Geschäftsstelle dieses Blattes.
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