Amtliche vekaaatm«chu»-e».
Verfügung SeS Ministerium« deS Juueru, betreffe«» »ie Boruahme einer Btehziihlnug am 24. Febr. 1916.
Auf Krund der Bundesratsverordnung über Vorrats- erhcbungen vom 2. Februar, 2. September und 21. Oktober 191,', (Reichs-Gesetzbl. S. 54, 549 und 984) wird verfügt:
S 1-
Am 24. Februar 1916 ist eine Viehzählung unter Beschränkung auf Rindvieh und Schweine vorzunehmen.
§ 2 .
Die Vornahme der Zählung liegt den Gemeindebehörden ob und erfolgt mittels Ortslisten in der Weise, das; die mit der Aufnahme betrauten Personen (Zähler) am 24. Februar 1916 das zu zählende Vieh nach den in der Ortslistc unterschiedenen Altersklassen, sowie unter Beachtung der der Ortsliste oorgedruckten Bestimmungen von Haus zu Haus <Stall zu Stall) ermitteln und in die Ortsliste eintragen. Dabei hat, wenn in einem Haus (Stall) Tiere stehen, die verschiedenen Besitzern gehören, die Angabe des Viehbestandes in der Ortsliste für jeden Besitzer getrennt zu geschehen.
Größere Gemeinden können zum Zweck der Aufnahme in bestimmt abgegrenzte Zählbezirke eingeteilt werden: für die einzelnen Zählbezirke sind besondere, fortlaufend zu nu melierende Ortslisten zu verwenden.
Als Zähler sind nur zuverlässige und möglichst ortskundige Personen zu bestellen.
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Nach erfolgter Aufnahme des Viehbestandes hat der Zähler die Ortslistc zusammenzurechnen, hinsichtlich der ordnungsmäßigen und vollständigen Ausführung der Zäh lung zu beurkunden und spätestens am 28. Februar 1918 dem O.tsoorsteher zu übergeben.
Der Ortsvorsteher hat die von dem Zähler ausgefüllte Ortsliste soweit möglich auf ihre Vollständigkeit und auf die Richtigkeit der einzelnen Einträge zu prüfen, die nachträgliche Ergänzung oder Berichtigung etwaiger unvollständiger, ungenauer der unrichtiger Einträge zu veranlassen und die erfolgte Prüfung zu bescheinigen. Sofern die Gemeinde in
mehrere Zählbezirke eingeteilt war, ist das Ergebnis vom Ortsvorsteher zusammenzurechnen.
Die ausgefüllte und beurkundete Ortsliste ist von dem Ortsvorsteher spätestens bis zum 2. März 1916 an das Statistische Landesamt in Stuttgart einzusenden.
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Das für die Zählung erforderliche Ortslistcnformular (Titel- und Einlagebogen) geht den Gemeinden von dem Statistischen Landesamt zu.
Sofern das Ortslistensormular nicht spätestens drei Tage vor der Vornahme der Zählung den Gemeinden zugekommen ist, ist unverzüglich an das Statistische Landesamt Anzeige zu erstatten.
Stuttgart, den 16. Fcbr. 1916.
Fleischhauer.
Die Gemeindebehörden
wollen Vorstehendes den beteiligten Kreisen in ortsüblicher Weise bekannt geben und für pünktliche und genaue Durchführung der Zählung Sorge tragen.
Calw, den 18. Febr. 1916.
K. Oberamt: Binder.
Erhebung der Karloffelvorräte am 24. Febr. 1916.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 7. Fe. bruar 1616, betreffend
im Frühjahr und Sommer 1918 (R.-G.-Bl. S. 66) Spcisetartoffelversorgung
irerdendie Gemeindebehörden beauftragt, am 24. Februar 1916 festzustellen:
1. welche Mengen von Kartoffeln innerhalb des Ge- meindebezirts im Gewahrsam der Gemeinde selbst, der Händler, Verbraucher und der Vereinigungen von solchen vorhanden sind (Mengen unter 10 Kilogramm bleiben dabei außer Betracht),
2. welche Mengen von Kartoffeln die Handel- und Gewerbetreibenden, die ihre gewerbl. Niederlassung in der Gemeinde haben, auf Grund rechtsgültiger
Liferungsverträge zu fordern berechtigt und zu liefern verpflichtet sind.
Das Ergebnis dieser Feststellung ist dem Oberamt bis spätestens 1. März 1916 anzuzeigen und dabei ein eventueller Fehlbedarf der betr. Gemeinde anzumelden.
Calw, den 21. Februar 1916.
K. Oberamt: Binder.
Bekanntmachung
des Kgl. Württ. Kriegsministeriums.
Sämtliche Gewerbe- und Handelsbetriebe, die Hecreslieferungen unmittelbar oder mittelbar aus- sühren, haben dies zum 26. 2. 16 bei der Industrieftell« des Kgl. Württ. Kriegsministeriums in Stuttgart, Ulrichstraße 8, zu melden unter Aussüllung eines Meldescheines, der bei den Ortsbehörden unentgeltlich abgegeben wird. Ausgenommen ist die Lieferung von Bekleidungsstücken und von Nahrungs- und Futtermitteln. Zn gleicher Weise ist auch jeweils die künftige Ueber- nohme von Heereslieferungen zu meGen, ohne Rücksicht darauf, ob eine frühere Meldung schon erstattet und gleichviel, ob die Lieferung durch die Jndustrie- stelle vermittelt worden ist oder nicht. Unterlassung oder Falschmeldung zieht den Ausschluß von Heeres- lieferungen und je nach Umständen den Entzug bereits erteilter Aufträge nach sich. Meldescheine können auch von solchen Betrieben ei „gesandt werden, die Heereslieferungen nicht aussühren, aber bei künftiger Vergebung von solchen berücksichtigt zu werden wünschen.
Den 12. Februar 1616.
Der Kriegsminister: gez. von Marchtaler.
Die Gemeindebehörden
wollen die beteiligten Gewerbetreibenden auf vorstehende Bekanntmachung Hinweisen. Die benötigten Meldescheine können beim Oberamt angefordert werden. Calw, den 18. Februar 1616.
K. Oberamt: Binder.
die feindliche Stellung vor, zerstörten Verteidigungsanlagen und Hindernisse des Gegners und kehrten mit einigen Gefangenen und zwei Minenwerfcrn zurück. Unsere Flieger griffen den Flugplatz Abeele (südwestlich von Poperinghe) sowie feindliche Bahnanlagen erfolgreich an.
Ocstlicher u. Balkankriegsjchau platz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.
(WTB.) Großes Hauptquartier, 20. Febr. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Am Pserkanal, nördlich von Aper», wurde die englische Stellung in etwa 360 Meter Frontbreite gestürmt. Alle Versuche des Feindes, in nächtlichen Handgranatenangrifseif seine Gräben zurückzugewinnen, scheiterten. 3V Gefangene blieben in unserer Hand. Südlich von Loos entspannen sich lebhafte Kämpfe; der Feind drang bis an den Rand eines unserer Sprengtrichter vor. Südlich von Hebuterne (nördlich von Albert) nahmen wir bei einem erfolgreichen kleinen Nachtgefecht einige Engländer gesungen. Aus der übrigen Front keine besonderen Ereignisse. Zm Lustkamps östlich von Peronne wurde ein mit zwei Maschinengewehren ausgerüsteter englischer Doppeldecker abgeschosien; die Insassen sind tot. Unsere Flieger belegten zahlreiche Orte hinter der feindlichen Nord- sront, sowie Luneville mit Bomben.
Oestlichcr Kriegsschauplatz. Bei Sa- «itsche (an der Beresina, östlich von Wischnew) brach «i« russischer Angriff in unserem Feuer zwischen Len beiderseitigen Linien zusammen. Logisch,» und die Bahnanlagen von Tarnopol wurden von deutschen Fliegern angegriffen.
Ballankriegsschauplatz. Nichts Neues.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.
(WTB.) Wien, 20. Febr. Amtliche Mitteilung vom 20. Februar, mittags:
Russischer Kriegsschauplatz. Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz. In den ZuLicarien steht unser Werk Carriola (bei Lardaro) unter schwerem Mörserseuer. An der Jsonzofront dauern die Geschiitzkämpse fort.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bon Bazar Sjak wurde eine italienische Vorstellung genommen. Weiter südlich haben sich unsere Truppen nahe an die feindlichen Linien südöstlich von Durazzo hcrau- ^schoben. An unserer Seite kämpfende Albanergruppen Huben Berat. Ljusna und Pekinj besetzt. In diesen Orten wurden über 200 Gendarmen Essad Paschas gefangen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: von Höfer, Feldmarschalleutnant.
Der russische Kankususbericht.
Zm Küstenabschnitt warfen unsere Truppen den Feind aus einer Reihe von Stellungen, machten Gefangene, erbeuteten Muniticnsvorräte und Pionier- material. Die Tatsache der Niederlage der türkischen
Armee, die in den Kämpfen um Erzerum die schwersten Verluste erlitt, erscheint in immer hellerem Lichte. Die Forts der Festung und ihrer Umgebung liegen voller Leichen. Unter unseren Angriffe» räumten die Reste der türkischen 'Armee in voller Unordnung mehrere Ortschaften und gingen in verschiedenen Richtungen zurück. Unsere Abteilungen verfolgten sie trotz starker Schneestürme, töteten viele und machten Gefangene von den Nachhuten der feindlichen Kolonnen. Zn Erzerum erbeuteten wir die ganze Artillerie. Bis jetzt sind 200 Geschütze gezählt. Auch erbeuteten wir große Artillerieinunitionsvorrnte, große Mengen von Handwaffen, viel Automobile, Funkenstationen und Pionierparks. Die Zählung der anderen Beutestücke und der türkischen Soldaten, die in der Umgebung der Festung Erzerum gefangen wurden, ist beendet. (Es scheinen nicht viele Gesungene zu sein, sonst würde der Bericht nicht unterlassen, dies nützuteilen.) Die Truppen der Kaukasusarmec, die trotz außergewöhnlichen und unnterbrochenen Anstrengungen in mehr als einem Monat gegen einen Gegner in befestigten und schwierigen Stellungen kämpften, hatten nur leichte Verluste (?) und find bereit zu neuen Unternehmungen unter dem Befehl ihres Oberbefehlshabers.
Der Vormarsch in Albanien.
Berlin, 2l. Febr. Nach verschiedenen Morgenblät- teru geht der Vormarsch der österreichisch-ungarischen Truppen in Albanien trotz der Schwierigkeiten, die das öde Bcrgland und die Ungangbarkeit der Saumpfade bilden, flott weiter.
Die Balkanrage.
Griechenland
(WTB.) Berlin, 21. Febr. Das „Berliner Tagebl." läßt sich von seinem Sonderberichterstatter aus Athen melden: Mil männlicher Resignation trägt, wie Sku- ludis in der letzten Zeit sich ausdrückte, die gedemütigte Nation alle Anschläge ans ihre Souveränität, weil der Schaden bei einer anderen, nichtneutralen Politik noch größer wäre. Diesen Gedanken muß man bei aller Sympathie für die Griechen festhalten, wenn man erwägt, daß ihr Anschluß an die Mittelmächte die Ernährung des von drei Seiten blockierten Landes sehr erschweren würde. Trotzdem wird ein solcher Anschluß non der öffentlichen Meinung nicht grundsätzlich abge- lehnt. Zu dem unerschütterlichen König steht die ganze Armee. Der englische Gesandte mißbraucht seine Macht, um das Land Hunger,, zu lassen.
(WTB.) Bern, 21. Febr. Prinz Nikolaus von Griechenland hat an den „Temps" einen Brief gerichtet, in dein er di> bisherige Politik der Negierung eingehend verteidigt und versichert, daß Griechenland neutral bleiben werde, aber auch mit deutlicher Offenheit über die Erniedrigungen »nd das Unrecht klagt, das Griechenland erleiden müsse. Als gegen die nationale Ehre der Nation gehend, weis, der Prinz den in der Ententcpresse erhobenen Vorwur» gegen die Treue und d,e Aufrichtigkeit der Erklärungen Griechenlands zurück. Nichts könne das nationale Ccsüh'. mehr kranken. als an dem Herrscher und an der sprichwörtlichen Gast
lichkeit Griechenlands zn zweifeln.' Bei dem Hinweis a»4 das Drängen der Entente, zu Erhaltung des Gleichgewichts auf dem Balkan einzugreifen, fragt der Prinz: Wäre dieses besser erhalten worden, wenn wir geschlagen und vernichtet mären? Ist aber dieses Gleichgewicht der Entente immer so teuer gewesen, ihr, die im gegebenen Augenblick eine« Druck aus uns und sogar aus den eigenen Verbündeten, Serbien, ausübte, damit es gebrochen würde zum Nutzen Bulgariens'.'
Denizelos gegen den König.
Sofia, 20. Febr. Die „Cambana" veröffentlicht laut „Lokalanzeiger" in einem Brief aus Athen folgendes: Die innere Lage Griechenlands wird von Augenblick zu Augenblick kritischer. Bcnizelos, dessen antidynastische Agitation seit Februar vor. Js. sich schüchtern hervorwagte, hat sich nunmehr offen gegen den Thron und den Generalstabsches Dusmanis erklärt. Durch seine Publikationsorgane und durch Flugblätter bereitet der kretische Aufwiegler den Bo den eines inneren Aufstandes gegen König Konstantin und seine Familie vor. Am meisten ermutigt und beseelt ihn die Unterstützung der Entrntcgesandten, vornehmlich Elliots, welcher fast täglich mit Bcnizelos, sei es in dessen Hause oder in der Gesandtschaft, Beratungen abhält, um einen Plan zu ersinnen, der die Sicherheit der Aufstandsbewegung verbürgt.
Die Alliierten besetzen weiter griechisches Gebiet
(WTB.) Athen, 19. Fbr. Reuter meldet. Amtlich wird mitgcteilt, daß eine Abteilung der Alliierte« die kleine Insel Othonoj bei Korfu besetzt hat.
(WTB.) Athen, 20. Febr. Reuter meldet: Die Alliierten verhafteten die feindlichen Konsuln ans der Insel Chios.
Kreta als Marinestützpunkt der Entente.
Berlin, 20. Febr. Die „Vossifc^ Zeitung" meldet aus Konftanliiwpel: Aus Athen wird berichtet: Die Vierverbandsvertreter haben gemeinsam dem griechischen Ministerpräsidenten angezeigt, daß die Insel Kreta als neuer Marinestützpunkt für die englisch- französischen Streitkräste benutzt werden soll. In d« Sudabai, in Kandier und Redymno sollen Truppen gelandet werden. Skuludis erhob dagegen energischen Einspruch. Gleichzeitig sollen zum drittenmal Vierve»- bandstruppen in Phaleron gelandet, jedoch gleich wieder zurückgezogen worden sein. „Times" meldet aus Athen, daß die Verbündeten neue Truppenlandungen ans Mytilene vorgenoimnen haben and einen Angriff gegen das kleinasiatische Festland planen.
Griechenland und Italien.
Frankfurt, 16. Febr. Die „Fvankbnrter ZeitunO" meldet aus Lugano: Italienischen Meldungen zusÄGe diskutiert die griechische Presse lebhaft das Erscheine« von Italienern aus Korfu. Das VenizelistenblaD „Einos" fordert Rußland, England und Frankreich auf, doch Italien einzuladen, seine Truppen von Korfu t»- rückzuziehen. Die jüngste Kammerrede des Ministerpräsidenten Skuludis über die Landung in Korfu w«r veranlaßt worden durch eine Interpellation dos Korfu- atischen Abgeordneten Sokolis, der ausgeführt hatte. Griechenland solle nicht untätig z«ich-r,,e». währenb die