von Mendelssohn und Seehandlungspräsident a. D. Freiherr von Zedlitz, Mitglied des Abgeordnetenhauses begleiten das Erscheinen der Schrift mit warmen Worten. Der Preis des auch mit Bildern schön ausgestatteten Büchleins beträgt nur 20 Pfennige, um es den weitesten Kreisen zugänglich zu machen. Der Ertrag ist für wohltätige Zwecke bestimmt. Zu haben in allen Buchhandlungen.

Die Unentwegten.

Köln. 10. Jan. Die „Kölnische Volkszeitung" schreibt: Obwohl die Ablehnung des neuen Ludwig- Kreuzes durch die mit ihm bedachten Mitglieder der sozialdemokratischen Partei in München in höflicher Form erfolgte, erregt der Vorfall Aufsehen, zumal jetzt bekannt wird, das; vor Verleihung des Ordens mit einflußreichen Mitgliedern der Sozialdemo­kratie Fühlung genommen worden ist. und hierbei keine prinzipiellen Bedenken gegen die Verleihung der Auszeichnung geltend gemacht worden sind.

Ein hohes Vermächtnis.

(WTB.) Berlin, 7. Jan. Der verstorbene Kaufmann Wilhelm Ehrecke, der Begründer eines alten bekannten Ko­lonialwarengeschäfts in der Leipzigerstrahe, hat die Stadt- gemeiude Berlin zur Erbin seines auf mehrere Millionen belaufenden Vermögens eingesetzt. Hinsichtlich des Zwecks der Verwendung hat der Erblasser nur den Wunsch ausge­sprochen, daß einige von ihm bezeichnete Vereine bedacht werden sollen.

Ein italienischer Deutschenfreund.

Eine Brauerei in Württemberg erhielt von einem früh­eren Angestellten, einem Italiener, die folgende vielsagende Postkarte aus der Schweiz: „Ich wincen (wünsche) tas pald tie Friden commen un vider nach Deuchenland comen can. Ir ist alles tairen (teurer), on Bier nicht so gut wia die Unzere. Salandra ate (ich) mir gerufen, aber bleiben in den sene Swiez (Schweiz). Gute Neuen Jar. Grütze Mi- randola G."

Berlin—Konstantinopel.

(WTB.) Breslau, 9. Jan. Die Königl. Eisen- bahndirektion teilt mit: Der Balkanzugsverkehr be­ginnt von Berlin und München am Samstag den 15. Januar und von Konstantinopel am Dienstag den 18. Januar.

Der Verfasser der „Friedensgedanken".

Köln. 10. Jan. Die „Kölnische Volkszeitung" meldet aus Zürich: Aus Wien melden die „Neuen Zürcher Nachrichten", daß der Artikel „Friedens­gedanken" der „Neuen Zürcher Zeitung" nach Ver­lautbarungen in eingeweihten Kreisen aus der

Feder des Wieners Dr. Alfred Hermann Fried stammt, der ein bekannter pazifistischer Schriftsteller ist, der in engen Beziehungen zu dem russischen Pa­zifisten Bloch stand und noch in Beziehungen zu dem französischen Pazifisten Constant d'Estournelles und anderen Pazifisten der Entente und der Neutralen stehen soll, aber zu maßgebenden politischen In­stanzen in Wien und Berlin keine intimen Be­ziehungen hat. Der Korrespondent bemerkt hierzu, mit der Kundgebung, daß Fried der Verfasser der „Friedensgedanken" in der „Neuen Zürcher Zeitung" sei, sei jede Bedeutung des Artikels in ernsthasten Kreisen vollends hinfällig. Anderweitige Erkundi­gungen bestätigen den Korrespondenten Fried als Autor des Friedensartikels.

Peter geht bade«.

(WTB.) Berlin, II. Jan. Einer Kopenhagener Depesche des „Berliner Lokalanzcigers" zufolge wird aus Athen ge­meldet, der serbische König begebe sich demnächst von Saloniki nach einem französischen Badeort, wo er eine Kur durch­machen solle.

Aus Stadt und Land.

Calw, den 11. Januar 1916.

Kriegsauszeichnung.

Reservist Karl Zeeb von Calw, im Landwehr- Jnf.-Regt. 76, Inhaber des Eisernen Kreuzes, hat die Württ. Tapferkeitsmedaille erhalten.

Kriegs-Verluste des Oberamts Calw.

Aus der würtlembergischen Verlustliste Nr. 330.

Berichtigungen:

Infavterie-Regimeut Nr. 121, Ludwigsburg.

Zu Verlustliste Nr. 28: Rentschler, Heinrich (nicht Rentschler, Friedrich) Neubulach, bish. vcrw., verm.

Aus den preußischen Verlustlisten Nr. 394 und 295.

Infanterie-Regiment Nr. 16S.

Lörcher, Ulrich, Oberreichenbach, l. verw.

Reseroe-Drogover-Regtment Nr. 4.

Gefr. Johann Schönhardt, Teinach, verm.

Ein Beruf für Kriegsbeschädigte.

ep. Es ist wiederholt öffentlich angeregt worden, es möchten Staats- oder Gemeindebehörden, deren Dienstkreis hiefür die Möglichkeit bietet, solchen Kriegsteilnehmern, die im Dienst des Vaterlandes an ihrer Gesundheit geschädigt, aus dem Feld zurückkehren, die Aussicht einer ihren Fähig­keiten entsprechenden Erwerbs- und Lebensstellung durch Oeffnung geeigneter Berufe bieten. Einen erfreulichen An­fang in dieser Beziehung macht ein Erlatz des Ev. Konsisto­riums, in dem den Kirchengemeinderäten nahegelegt wird,

bei Anstellung von kirchlichen Bediensteten die Wahl vor allem aus geeignete Kriegsinvaliden und oersorgungsberech- tigte Kriegsteilnehmer zu richten.

(WTB.) Nagold, 10. Jan. Der Dienstknecht Staub, der an seiner Arbeitsstelle in Stammheim in boshafter Weise einer Kuh das Auge ausstach und das ihm anvrtraute Vieh in roher Weife quälte, wurde verhaftet und dürste die verdiente Strafe be­kommen.

(SCB.) Eutingen O.-A. Horb, 10. Jan. Die Zimmermannsehefrau Mao-dalene Söckler ist gestern abend H-L6 Uhr den schmerzhaften Wunden, die sie bei dem am 28. Dezember auf sie verübten Raub­mord erlitten hat, erlegen. Sie ist das zweite Todes­opfer dieses Raubes, wodurch die Verantwortung des Täters noch bedeutend erhöht wird. Der am 28. Dezember unter schweren Verdachtsumständen verhaftete August Hildenbvand befindet sich noch in Haft.

(WTB.) Stuttgart, 10. Jan. Im Anschluß an einen, in der vorigen Woche in der „Kölnischen Zeitung" veröffent- :en Artikel, der Angriffe der „Newyorker Staatszeitung" gegen den Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Stuttgart, Edward Higgins, wegen angeblicher gegen die Neutralität vcrstohender, deutschfeindlicher Aeutzerungen wie­dergab, sind wir zu der Erklärung ermächtigt, daß die An­gelegenheit zur Zeit in amtliche Behandlung genommen ist.

Stuttgart, 10. Jan. E-egen eine Anzahl Stutt­garter und Karlsruher Sozialisten, darunter gegen den Landtagsabgeordneten Westmeyer und Klara Zetkin, ist vom Reichsgericht das Hauptverfahren wegen versuchten Landesverrats eröffnet worden.

Sprachest der Allgemeinen Devtschev Sprachvereins.

Der Engel WeihnachtSlied.

Nach einer Begebenheit.

3n einer Sonnlagsfchule war es Zur Weihnachtszeit des Weltkriegjahres. Mildlächelnd tritt der Pfarrer ein Und fragt die Schar der Ktnderlein Auch nach der Weihnacht Testaeschichte,

Was von den Engeln sie berichte.

„Was sangen die Engel frohen Schalles?"

Die Antwort gab ein Plappermäulchen,

Soldatisch keck, des Küsters Päulchen:

„Sie fangen:

Deutschland, Deutschland über alles!"

Jdel (Wermelskirchen).

Für die SchrisU. verantwort!. Otto Seltmann, Talw. Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckeret. Talw.

EMgtlisM««-

Vortrag,

am Mittwoch, den IS. Januar, abends 8 Ahr» in Hirsau, im Hanse Wilhelmstraße 168, früher Ziegelhütte.

Thema: Die Entschlafenen in Christo ». ihr Wohnort.

Redner: Prediger Gugel. Stuttgart. — Eintritt frei. — Jedermann herzlich willkommen.

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