6. Jahrgang

Die £efeftun&e

Nummer 156

2Kcinc letjte Hadjt in Koreas fjauptftabt

Friedliche Erinnerungen unseres K.S.-Mitarbeiters

Die Straßenkämpfe um Seoul, die Haupt- schienen, um im nächsten Augenblick nach Stadt des unglücklichen Korea, wecken in mir schmerzhaften Eindrücken im Gelände wieder die Erinnerung an eine viel harmlosere, aber emporzuschießen, da wurde es auch meinem in ihrer Art doch auch recht unruhige und noch halb schlafenden Adam zu bunt, so daß kampfreiche Nacht in dieser Stadt. Es' war er mit einem Ruck auffuhr, sich die Augen mitten im Krieg. Ich hatte mich glücklich aus rieb und mit der rechten Hand gleich ein flin- Südamerika über den Pazifik nach Japan kes Bürschchen erwischte, das sich in den Au- durchgeschlagen, ohne von dem englischen genbrauen verfangen hatte und nicht rasch Kreuzer geschnappt worden zu sein, der uns genug zum Absprung kam, mit der linken auf der Fährte war. Ich wollte nach Hause, aber eine fette Madame zerquetschte, die über Der einzige Weg, der noch offenstand, war die Backe lief und einen beizenden Geruch die transsibirische Eisenbahn. Noch war der hinterließ. Nun aber war ich hellwach, steckte Krieg mit Rußland nicht ausgebrochen, ob- die Lampe an und wurde mit einem Schlag wohl schon allerlei böse Gerüchte gingen und der ganzen Bescherung gewahr. Von allen ich gewarnt wurde, die wochenlange Fahrt Seiten wanderten ganze Karawanen dunkel- durch ein Land zu wagen, das morgen unser brauner Tierchen eifrig meinem Lager zu, in Feind sein konnte. Dennoch wagte ich es und dem sich schon viel Volks versammelt hatte erhielt auch von der Sowjetbotschaft in To- und das erschreckt wie lauter kleine Rikscha- kio nach dem üblichen Telegrammwechsel Kulis davonfußelte, als das unbarmherzige mit Moskau ziemlich schnell das Visum. So Licht sie traf. Die erhitzten Steinplatten hat­hatte ich denn die Meerenge von Shimonoseki ten den Teppich und alles darüber und dar­nach Fusan in nächtlicher Fahrt überquert auf so großartig durchwärmt, daß seinen vie- und war nach Seoul gekommen, das damals len Bewohnern der Frühling gekommen schien noch japanisch war und Keijo hieß. und den ältesten Floh und die behäbigste

Es war nun glücklich zum drittenmal in mei- Wanze in Trab setzte. Aber alles auf meine nem Leben, daß ich durch die Straßen und Kosten! Für so viele aber wollte ich denn doch Gassen dieser alten Stadt schlenderte. Aber diesmal war alles anders. Es war Krieg, die Stadt war überfüllt, ich hatte wenig Geld und konnte mir das ,,Chosen-Hotel nicht leisten, das einzige, in dem die Europäer und die asia­tische Hautevolee abzusteigen pflegten.

Chosen war die japanische Bezeichnung für Korea. Auch das YMCA, das Haus der Young Men Christian Association, des Christ­lichen Jungmänner-Weltbundes, der in fast allen Städten der Welt eine viel benützte ame­rikanisch großzügige und ausgezeichnete Un­terkunft gewährt, war voll besetzt. So winkte ich denn einem Rikscha-Kuli und fuhr los, ein Dach über dem Kopf zu suchen.

Schließlich landeten wir wieder am Fuße der mächtigen Stadtmauer, die in 14 Kilo­meter langem Ring die Stadt umschließt. In ihrem Schatten dehnten sich einige einzel-

nicht den billigen Blutspender spielen. Ich hatte schon genug geopfert. Mein ganzer Kör­per war mit Quaddeln übersät, an den un­möglichsten Stellen waren kleine, kochende Vulkane aus einem Reich der roten Erde em­porgequollen, so daß an Schlaf nicht me'hr zu denken war und jeder jede Hoffnung fahren lassen mußte, der mit süßem Europäerblut in diese Hölle eintrat.

So packte ich denn mein Ränzel, dasZim­mer war schon bezahlt, ich ging auf die dunk­len Gassen, in denen da und dort einige Am­peln brannten, fand irgendein Tingeltangel, in dem gequetschte Frauenstimmen in fünf Tönen stundenlang zu einem einsaitigen Zupf­instrument näselten und einige hagere Bur­schen allerlei Gaukelkünste vormachten, wäh­rend im Nebenraum ausgedörrte Gestalten auf Pritschen lagen und Opium rauchten. Sicher­lich waren Wachen gegen japanische Polizei ausgestellt, wogegen sie meine eigene Harm­losigkeit natürlich schon auf zehn Pferde­längen gewittert hatten. Diesen Schlitzaugen und mongolischen Nasen entgeht nichts. All­mählich aber wurde mir, des Gekreisches und Gestanks zuviel. So machte ich mich wieder­um auf die Socken, schlug mich mühsam durch halbdunkle Winkel und Viertel nach dem Bahnhof durch und setzte mich noch mitten in der Nacht in den nächsten Zug, der in Rich­tung Mukden abging.

Altweibersommer

Wie prächtig loht am Tage Sommers Tod! Doch in der Nacht ertrank der Sommer tiefer. Aus Nebelmeeren stieg die kalte Not.

Die Silberfäden ziehn durch blaue Luft. Erinnerung. Die Vogelrufe starben.

Aus Reife und aus Trauer mischt sich Duft.

Die letzte Grille harft, der wilde Wein Berauscht sich selbst in allen Feuerfarben. Und Blatt und Frucht, sie gehn zur Erde ein.

WERNER WALZ

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porfcäl Itebermenfdjen

Aus Ernst Jüngers experimentellem RomanHeliopolis"

Der folgende Auszug ist dem zweiten gro- in den Arenen die Massen beschworen und Ben Nachkriegswerk Ernst Jüngers entnom- gebändigt hatte und dann begeistert zum Or-

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kan. Sie glich den Schwingen der großen Vögel, die der Sturmwind schult. Es war die Stimme, die man an den Tagen der Leiden­

men, in dem der Autor es sich zur Aufgabe macht, mit geistigen Mitteln eine Stadt zu konstruieren, die wirklicher sein soll, als die historischen. Die Handlung, die sich mit gro­

ßer Farbigkeit und Dichte auf den Zeitraum schäften auf jedem Platze, in jedem Hause weniger Monate zusammendrängt, spielt zwi- hörte und die das Volk in seinen Tiefen er­sehen dem Scheitern des ersten und der Grün- zittern ließ, als ob das Schicksal sich mit dem düng des zweiten Weltimperiums. Der Ueber- Wort verbündete. Und selbst im lässigen Ge- mensch ist sichtbar geworden; er verfügt sprach war zu fühlen: ihr Träger kannte

iriimmiiimimiHiimmmmmm'mit

Zum Heile der Kunst

Direktor Pollini von der Wiener Hofoper wird die Entdeckung des ehemaligen Kutschers und später so berühmt gewordenen Sängers Bötel zu­geschrieben. Als der Sänger wieder einmal un­zählige Vorhänge gehabt hatte, sprach ein Or­chestermitglied den Operndirektor an und gra­tulierte ihm:

über eine perfekt gewordene Technik als Ge­nuß- und Machtmittel. In dem wiedergege­benen Abschnitt des vom Heliopolis-Verlag in Tübingen gut ausgestatteten Buches be­gegnet Lucius, die Figur, die der Autor als Medium seiner Darstellung benützt, einem der neuen Machthaber in dessen unterirdi­scher Zentrale.

Die Stahlglasgänge waren eng und dump­fig; die Luft trug den Geschmack von Oel und Eisen und der Maschinen, die sie erneuerten. Der Aufenthalt in diesen Fluren war auf Schrecken angelegt: die Wände spielten in fahlen Farben, und die Zerstäuber mangel-

Kutscher dazu gebracht, Sänger zu werden. Sie sollten indessen zum Heile der Kunst noch etwas tun!

Und das wäre?

Sie sollten einige Ihrer Sänger veranlassen, Kutscher zu werden!

. ...

Sie haben mit ^ausgezeichnetem Erfolg einen ten. Man hatte das Gefühl, daß tausend Oh-

... -- .- --* ren die Laute auffingen.

Ein Fahrstuhl führte sie in große Tiefe, dort schloß sich ein neues Gewirr von Gän­gen an. Sie traten in einen Raum, in dem die Vorzimmerdame Stöße von eingelaufenen Adressen ordnete..-Sie war sehr jung; das dunkle Haar war römisch geschnitten und in stehende Häuser, deren Ziegeldächer in vielen die Stirn gekämmt. Es schloß das blaß bern- Giebeln und Winkeln malerisch übereinan- steinfarbige Gesicht wie die Umfassung einer der hochkletterten, sich aber um einen ein- ei n - Die Wimpern waren lang und

zigen Hof gruppierten und zusammengehör- nächtlich, die Augen von violetten Schatten ten. Es war ein koreanischesHotel hatte untermalt. In diesen Zügen paarten sich Er­sieh aber einen duftigen Namen angeeignet fahrung und Kindlichkeit - halb Lyzeistin, und hießZur schimmernden Mondschein- halb Pensionärin eines Luxus-Salon s von

ihre Macht.

Die Stimme sprach:

Gut, Sonja, laß uns allein, mein Kind. Ich möchte nicht gestört werden.

Die junge Panterkatze mit den schmalen Hüften ließ Lucius bei dem alten und fett gewordenen Jaguar zurück. Es wurde heller; der Landvogt hatte das Licht verstärkt.

Setzen Sie sich doch bitte, Kommandant. Lucius sah sich im Raume um. Außer der Tür, durch die er eingetreten war, gab es noch eine zweite, vor der ein Purpurvorhang hing. Sie führte wohl zum Schlafgemach. Der Permanentfilm war abgestellt. Er nahm die ganze Längswand ein und war in eine Reihe von Feldern abgeteilt. Es hieß, daß eine die­ser Flächen es dem Landvogt möglich mach­

te, jeden seiner Gefangenen in jedem Augen­blick zu sehen. Er brauchte also nicht wie Ludwig XI. in die Oublietten hinabzusteigen, wenn ihn diese Lust anwandelte.

Der Landvogt war in einen Biedermeier- Sessel zurückgelehnt. Nach seiner Gewohnheit trug er einen hellen Anzug, der halb mili­tärisch geschnitten war. Obwohl die Luft ge­kühlt war, zeichneten sich unter seinen Ach­seln zwei dunkle Halbmonde ab. Das lange Haar hing ihm halb in die Stirne; in seinen blauen Schimmer war eine weiße Strähne eingefärbt. Er war unmäßig dick. Die Schen­kel waren zu fett, um sie zu schließen; das Kinn stieg wie ein dreifacher Schleier aus dem weiten Kragen auf. Die Augenlider fie­len schwer herab; er hielt daher den Kopf, um Lucius zu betrachten, zurückgelehnt. Ein falsches Wohlwollen schimmerte auf seinen Zügen und große Sicherheit. Spuren von Schönheit hatten sich in dem Gesicht er­halten, ein stolzer Schimmer der Titanen­macht. Er war breitschultrig und von mittle­rer Größe; ein dunkles Muttermal hob sich in Halbmondform von seiner linken Wange ab.

Das also war der Mann, dem die Bevöl­kerung, vor allem der niederen Quartiere, fanatisch anhing, und dessen Erscheinen Ju­belstürme . begleiteten. Die volle Macht, die Breite der unverhohlen animalisch geführ­ten Existenz ging von ihm aus. Er nahm wie ein Missouri seine Bahn. Die Polizei mit ih­ren rationalen Methoden und Registraturen langweilte ihn. Sie war von ihm abhängig als von dem Punkte, der ihren Recherchen Sinn verlieh. Er liebte die Arbeit nicht. Er liebte den Genuß und seine Pracht. Er kannte die ungeheure Macht des Menschen, der Blut vergossen hat. Immer war diese Witterung um ihn, erhöhte seine Herrlichkeit. Und selt­sam war, daß er dabei als gütig galt. Der Nimbus der Güte haftete an ihm und teilte sich seinen Taten mit. Auch jetzt, wo er die Parsen vernichtete, hieß es, daß er zu milde sei.

(Ernst Jünger, Heliopolis. Rückblick au f

eine Stadt. Heliopolis-Verlag Tübingen. 440 S.)

Das flJctfgenfe

Dem Spanischen frei nacherzählt von L. R

blüte, wie ich mir später übersetzen ließ.

In der Tat, der Wirt, Herr Wang gerufen, hatte noch einen Raum frei! Er geleitete mich in eigener Person zu einem der Häuschen, zu dem man über einige Stufen emporstieg und das einem Backofen glich. Wie alle die andern Flauschen bestand auch dieses aus einem ein­zigen großen Raum, der mit einem Teppich völlig ausgelegt war. Herr Wang warf eine weiche Rolle als Kopfkissen auf den Boden, holte aus der Truhe eine Decke hervor, stellte eine Petroleumlampe auf den Schemel, da sonst nichts mehr das Zimmer verunstaltete. Ich konnte mich in dem Bewußtsein wiegen, den internationalen Hotels, die überall gleich sind, entronnen zu sein und ein Stück echtes Korea gefunden zu haben. Herr Wang ver­beugte sich in seinem Besitzenstolz und stot­terte, schon unter der Türe, in gebrochenem Englisch zurück;Feuer, Mister? You like? Kalt! Night very cold!, und dabei schob er die Hände in die weiten Aermel seiner wat­tierten Jacke. Ich nickte, denn %s war spät im Herbst, und erwartete, daß er mir ein Kohlen-

Benda-Street. Nachdem sie Lucius wohlge­fällig gemustert hatte, führte sie ihn, sich wiegend, doch ohne Hüften, der Tür des Land­vogts zu. Er spürte den Muskathauch. Sie sagte lässig;

Der Kommandant de Geer.

Der Raum war dunkler als das Vorzimmer. Die Wände perlten in grauem Licht. Lucius hörte eine tiefe, melodische Stimme antwor­ten. Sie war zugleich eindringlich und um­flort, gleichsam in Wachs geschnitten und moduliert durch eine Unzahl von vertrau­lichen Verhandlungen. Doch war sie auch mächtig, und man fühlte, daß sie nicht im Kabinett allein bedeutend war. Es war die Stimme, die jeder kannte, die Stimme, die

Ein Minister der Regierung schickte eines Tages der Zivilregierung in Cadiz einen jun­gen Mann als Beamten und gab für den Regie­rungspräsidenten folgendes Empfehlungs­schreiben mit:

Lieber Gonzalez! Ich schicke Dir für Deine Dienste einen jungen Mann namens Perez, er ist ein ausgezeichneter junger Mann, flink, in­telligent, gefällig und fleißig, aber er hat einen Fehler, er wettet gern. Er stellt sich da­bei so geschickt an, daß er immer zu gewin­nen versteht. So bringt er allmählich ein net­tes Kapital zusammen. Vergiß das nicht, und wenn immer die Rede auf Wetten kommen sollte, so nimm nie eine Wette an, denn der junge Mann gewinnt nicht nur, sondern er macht den Verlierer auch lächerlich. Denke immer daran und laß Dich herzlich grüßen von Deinem Freund Ricardo.

Perez kam in Cadiz an und erfüllte alle Obliegenheiten seines Amtes zur vollsten Zu­friedenheit des Regierungspräsidenten. Nie

Die Hafnaijntepcilfung

Von Ralph Urban

Ich fürchte, sagte Mr. Wood zu seiner Frau,aus unserm Sohn wird nie ein richti­ger Gangster. Er ist zu weich, zu sentimental

becken in den Raum stellte, da ich sonst keine und hat außerdem noch deine Nerven. Ich kann Vorrichtung entdecken konnte. Bald aber ru- ihn höchstens Polizist werden lassen. morte es unter dem Fußboden, ein seltsamesUnsinn, nahm die zärtliche Mutter Partei. Gerumpel und Geknister drang von untenEr ist eben noch jung, aber sonst in Ordnung, durch die Steinplatten, das von einem Feuer Auf die Nerven allein kommt es nicht an, die herrühren mußte. Da ich mir die Sache nicht Hauptsache, daß er meinen Verstand auch hat. erklären konnte, ging ich hinaus und entdeck- Wenn du ihm bei einem guten Meister unter- te. daß von außen, von ebener Erde ein Loch bringst, dann wirst du schon sehen, wie sich und Gang unter das erhöht gebaute Gemach unser John entwickelt.

führte, durch die ein Diener Holzprügel schob Mr. Guardiabene war der Chef von Mr. und unter meinem Zimmer entzündete. Die Wood.

Flammen schlugen von unten an die Stein- .Boß, sagte Wood am nächsten Morgen zu platten meines Fußbodens, die sich allmählich ihm,mein Sohn kommt in das Alter, in dem erwärmten und so auch die Lagerstatt und den ein junger Mann etwas Richtiges lernen soll, ganzen Raum angenehm durchstrahlten. Die- Daher möchte ich Sie bitten, ob Sie es nicht ses System ist gar nicht schlecht undwär- mit ihm versuchen könnten. melt wie ein wagrecht gelegter, riesiger Ka-Wood, meinte der Chef,Sie haben mir chelofen die ganze Nacht dahin, auch wenn viele Jahre treu und redlich gedient so daß das Feuer längst erloschen ist. Aber leider ich Ihnen die Bitte nicht abschlagen kann, ergötzt es auch noch andere Lebewesen, und Wenn ich Ihren Sohn auch vorerst nur in zwar gerade solche, die dann zur Arbeit gehn, unserer Korrespondenz für Drohbriefe und wenn "der Mensch ruhen will. sonstigen bürokratischen Abteilungen verwen-

Ich war von der langen Reise, der Nacht- den würde, so muß ich mich doch vorher über­fahrt auf dem Schiff über die Meerenge zwi- zeugen, ob er für den späteren ernsten Be­sehen Japan und Korea, von all den Ein- ruf die nötigen Qualitäten besitzt. Ich werde drücken und der langen Irrfahrt nach einem ihn daher einer Aufnahmeprüfung unterzie- Quartier erschöpft, und schlief sofort auf dem hen. Schicken Sie ihn morgen um neun Uhr harten Bodenbelag eir. Aber es dauerte nicht zu mir!

lan-re. bi« ich von unzähligen Nadeln gesto- Mr. Wood ging sorgenschwer nach Hause, cheri und geweckt wurde. Auf meinem ganzen denn er kannte die etwas rauhen Methoden LChe krabbelte und juckte es. und je mehr und Prüfungsverfahren seines Chefs, ich kratzte und rieb, desto schlimmer wurdeJohn, sagte daher Mr. Wood am nächsten es Ich war viel zu müde und schlaftrunken, Morgen,beiße die Zähne zusammen, sei stark um mir m«'"» Lage klarzumachen. Als aber und verliere vor allem nicht die Nerven! auch m-rrn rn" : n» St ; rn° und Ohren ein ..John, sagte hierauf die besorgte Mutter

t anönnlatz wurden auf dem Hub- ..komm mit mir, ich muß dir noch rasch etwas schrauber in ganzen Scharen niederzugehen sagen!

Eine halbe Stunde später wartete John be­reits in dem Vorzimmer, in dem die Revolver­männer des Mr. Guardiabene Poker spielten. Endlich wurde er aufgerufen und durch drei gepolsterte Türen in das Spezialzimmer des Chefs geführt. Hinter ihm blieben zwei rauhe Gesellen stehen.

Eins! sagte der Boß.

Peng! antwortete das Schießeisen des ei­nen der Revolverfritzen hinter John, die Ku­gel sauste haarscharf an dem Ohr des Jüng­lings vorbei und klatschte in die gegenüber­liegende Wand.

John wackelte nicht einmal mit dem betref­fenden Ohr und blickte treuherzig auf seinen zukünftigen Lehrherrn.

Zwei! sagte der Boß.

Taktaktaktak dröhnte die Maschinen­pistole des zweiten Revolvermannes, so daß der Jüngling von einer ganzen Garbe von Kugeln umschleiert wurde. Aber er zuckte weder mit einer Wimper noch wechselte er die Farbe. Er hielt den Blick ruhig, auf.Guar­diabene gerichtet.

,Bravo! sagte der Boß und klopfte John auf die Schulter. Dann ließ er sich den glücklichen Vater hereinrufen und teilte ihm mit, daß der Sohn morgen anfangen könne.

Am Heimweg kaufte der alte Mr. Wood dem jungen zur Belohnung eine elektrische Eisen­bahn.

Glänzend bestanden! rief Mr. Wood seiner Frau zu. als sie die Wohnung betraten.Da siehst du, was meine väterlichen Ermahnun­gen für Wirkung hatten.

. Deine väterlichen Ermahnungen sind dumm, nigegnete die Mama ..aber glücklicherweise =f mein mütterlicher Verstand da. Ich hatte ihm nämlich die Ohren mit Wachs verstopft!

ließen sich Anzeichen für seine leidenschaft­liche Wettsucht erkennen. Es vergingen Mo­nate, und der Regierungspräsident dachte schon nicht mehr an die Mahnung in dem Empfehlungsschreiben des Ministers.

Eines Tages betrat Perez das Arbeitszim­mer seines Chefs, um einige Briefe unter­schreiben zu lassen. Es war ein regnerischer Tag. Während der Präsident unterschrieb, sagte Perez in einem besorgten und höflichen Ton:Ich vermute, daß Sie heute nachmittag nicht spazieren gehen werden, Herr Präsident.

Oh, da vermuten Sie aber falsch, junger Mann, ich werde gleich nach dem zweiten Frühstück aufbrechen.

Oh, da möchte ich aber davon abraten. Das feuchte Wetter wird Ihren Hühneraugen Schmerzen bereiten, und Sie werden nicht recht auftreten können.

Was reden Sie von Hühneraugen! Ich habe niemals welche gehabt.

Oh doch! Ich weiß, daß Sie Ihnen sehr zu schaffen machen.

Mir? Sie sind wohl nicht ganz bei Trost? Wollen Sie das besser wissen als ich?

Ohne Zweifel, und wenn Sie nichts dage­gen haben, möchte ich 500 Peseten wetten, daß ich recht habe.

Als der Präsident das Wort Wetten hörte, erschrak er ein wenig und erinnerte sich an den guten Rat seines Freundes. Da er sich je­doch absolut sicher fühlte antwortete er sei­nem Untergebenen:

Herr Perez, ich weiß, daß Sie ein großer Freund vom Wetten sind, aber ich rate Ihnen, diesmal nicht auf Ihrer Wette zu bestehen. Sie werden gründlich davon geheilt werden.

Ihre Hoheit belieben zu scherzen. Ich bin mir meiner Sache ganz sicher, ich wiederhole meine Wette, daß Sie an beiden Füßen Hüh­neraugen haben.

Der Präsident, unwillig über so viel Hart­näckigkeit und erpicht darauf, diesem Jüng­ling für alle Zukunft eine Lehre zu erteilen, nahm die Wette an. Sie kamen überein, daß Hühneraugenoperateure die Angelegenheit prüfen sollten.

So geschah es. Die Operateure und Fuß­pfleger kamen, untersuchten den Präsidenten sehr genau und gaben ihr Gutachten ab. daß er keine Hühneraugen habe und niemals dar­an gelitten hätte.

Perez senkte beschämt den Kopf und zahlte die 500 Peseten.

Triumphierend teilte Gdnzalez dem Minister das Vorgefallene mit.

Zwei Tage später traf eine Antwort ein. Sie lautete:

Lieber Gonzalez, alle meine Warnungen und Empfehlungen haben nur dazu gedient zu zeigen, was für ein schrecklicher Dumm­kopf Du bist. Perez hat an Dich 500 Peseten verloren, aber mir hat er tausend abgewon­nen. weil er bei seinem Weggang von hier wettete, daß er Dich dazu bringen würde die Schuhe und Socken auszuziehen, und daß Du in Deinem eigenen Rüro fremden Leuten Deine barfüßigen Beine Zeigen würdest.