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Fanatisch zusantmenstehen" >

Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dönitz, sprach zu den schassenden Männern

Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dönitz, sprach ans einem eindrucksvollen Betriebsappell im Nordsee-Gau Weser-Ems zu schaffenden Männern und ^Frauen.Was der deutsche Arbeiter in diesem Krieg gelei­stet hat und leistet, ist einmalig", stellte Großadmiral Dönitz fest;'es ist vielleicht mit das größte Ruhmesblatt in der Geschichte dieses Krieges, daß wir diese Leistungen sertig- brachten trotz aller Belastungen und Erschwernisse durch die Luftangriffe. Dazu muß man sagen: Das bringt nur der deutsche Arbeiter fertig und es gibt keinen Soldaten und keinen Volksgenossen, der dem deutschen Arbeiter dafür nicht auf das tiefste dankbar sein muß".

Großadmiral Dönitz stellte unter dem Beifall seiner Zu­hörer fest, daß die Leistungen unserer Kriegsmarine, vor allem der ll-Bootwaffe, bisher einmalig gewesen seien. Daran ändere auch nichts eine vorübergehende Ucberlegenheit unse­rer Gegner. Sie sei aber für uns Grund und Ansporn, nun mit allen Mitteln so schnell wie möglich auch hier neue Schiffe und Waffen erstehen zu lassen.

Eines ist sicher", rief der Oberbefehlshaber der Kriegs­marine aus,die Kampfmoral der Kriegsmarine ist ungebrochen. Die Notwendigkeit, gegen eine Neber- macht zu kämpfe«, schweißt die Besatzungen, die wißen, was kämpfen heißt, zu einer ungeheueren Härte znfammen. Und sie werden so hart, daß sie nicht zu zerbrechen sind. Es ist selbstverständlich, daß dieser Krieg nicht ohne Verluste ab­gehen kmn. aber eine Trnppe, die z« sterben weiß, ist un­sterblich nnd ans ikr wachsen immer wieder neue Kräfte und neue H »den heran".

Großadmiral Dönitz legte dann klar und eindeutig dar, was mit dem deutschen Volke geschehen würde, wenn es kapi­tulieren, wenn es entwaffnet wäre und mit bloßen Händen abwarten müßte, was unsere unmenschlichen Feinde mit ihm machten. Wir müßten uns schämen vor denen, die für uns gefallen seien, vor unseren Kindern und Enkeln, die uns sagen würden: Ihr ward zu feige, und wir müssen es nun ausbaöen, statt daß Ihr damals hart geblieben seid und ans­gehalten hättet.

Dank dep einhelligen Geschlossenheit »nseres Volkes sei ein Nachgeben für «ns Gott sei Dank ««möglich. Für «ns gebe es nur den Weg des rücksichtslos bargen Dnrchstchens »nd Kißmpfens. Wir müssen fanatisch znsammen- iteheu. Das ist unsere größte Stärke. Und wir müssen alle fanatisch nnferem Führer «»hängen, diesem Mann der in einmaliger Größe die volle Menschlichkeit eines warmen Herzens mit einem «ngehcnren Wißen. Können und einem eisernen Wille» vereint.

Abschließend dankte- Großadmiral Dönitz den Schaffen­den nochmals für das, was sie bisher schon für die deutsche Wehrmacht mit ihrer Hände Arbeit schufen und appellierte Mit eindringlichen Worten an alle, auch weiterhin mit aller Hingabe zu helfen und Waffen zu schmieden. Der Soldat werde damit kämpfen für Volk und Vaterland.

Kampf um dre Philippinen

Manila erklärt England »nd de« USA den Krieg

Der Präsident der Philippinischen Republik erklärte am Samstag morgen, daß sich die Philippinen im Krieg mit Sen Vereinigten Staaten und dem britischen Empire befinden.

Die japanische Regierung erklärte zur philippinischen Kriegserklärung an England und an die USA, die philip­pinische Regierung habe sich' damit für die Neuordnung Großostasiens eingesetzt. In dieser entscheidenden Kampf­zeit trete die 18 Millionen starke Bevölkerung der Philip­pinen für die Erhaltung ihrer Freiheit und Selbständigkeit ein. Die japanische Regierung werde jede Hilfe für die Philippinen leisten.

Mit dem Auftaucheu eines feindlichen Flotten- verbandes in den Gewässern östlich der Philip­pinen und vor allem mit den Luftangriffen auf Manila sind die philippinischen Inseln nunmehr zur Front geworden. Der Entschluß der Amerikaner, nach Sai- pan den Angriff gegen die Philippinen zu wählen, läßt den Schluß zu, daß sie aus Respekt vor der japanischen Flotte den direkten Angriff auf das japanische Mutterland vermei­den wollen. Ein wichtiger Beweggrund dürfte auch die kri­tische Lage in Tschungking sein, dem sie einen moralischen Aufschwung geben möchten. In Tokio wird betont, daß es bei der materiellen Ucberlegenheit der Amerikaner durch­aus im Bereich der Möglichkeit steht, daß die Nimitz-Offen- sive im Pazifik sich gegen die nördlichen Inseln der Philip­pinen wendet. Für die Filipinos, so erklärt man in Tokio, komme jetzt die Gelegenheit, ihre Freiheitsliebe zu beweisen.

Bulgarien wird entvölkert

Das ganze Sand wird durchgekämmt Maffendeportrermig von Facharbeitern nach der Sowjetunion Ru» bekommt auch das bulgarische Volk schon die furcht­baren Folgen des Verrats seiner früheren Regierung zu spüren. Alle aus Bulgarien eintreffende» Nachrichten be- / sagen, daß die Bolschewisten planmäßig Städte und Dörfer -nrchkämmen «nd alle Männer zwingen, sich ans oor- Kestimmte» Plätzen einznfinden. ^

Aus Varna geflüchtete Hafenarbeiter berichten, daß dort gleich nach Besetzung der Stadt durch die Sowjettruppeu Zivil- und Militärverwaltung durch sowjetische Behörden ersetzt wurden. Wenige Tage später liefen in den Häsen mehrere bolschewistische Transportschiffe ein, die NKWD- Mannschaften und Beamte an Land setzten. Am nächsten Tage wurde bekanntgegebe», daß alle Facharbeiter sich bei einer sowjetischen Sonderkommission zu melden und an be­stimmten Sammelplätzen einzustnöen hätten. Im Falle des Nichterscheinens wurden die schärfsten Strafmaßnahmen an­gedroht.

Vor dem Abtransport der bulgarischen Arbeiter gingen die bolschewistischen Wachmannschaften all den streng abge- sperrten Molen des Hafens von Varna gegen die Frauen und Kinder, die ihren Angehörigen noch Lebensmittel zu- stscken wollten, mit brutaler Gewalt vor, so daß es zu furcht­baren, herzzerreißenden Szenen kam. Die Deportierten sol­len nach Murmansk, Archangelsk und anderen Häfen des Weißen Meeres gebracht werden, Jndnstriefacharbeiter kämgn aber auch in den Ural.

Inzwischen nimmt die Bolschewisisrnng Bulgariens einen raschen Fortgang. Das sowjetische Oberkommando in Bulgarien hat de« frühere« bulgarischen Regentschaftsrat Professor Kilo ff, Prinz Cnrill und Generallentnant Mi schoss, den früher» bulgarischen Ministerpräsidenten Bosch iloff ünd de« früheren Minister Wasiliesf ver­haftet.

L brrch. Begehungen mit Finnland ab. Der ft nnche Anßenmlmster Matsumoto ließ am Sonntag den mschen Gesandten ,n Japan, Dr. Jdmann, zu sich korm uns überreichte ihm eine Note, wonach Sie diplowatis Beziehungen uni Finnland abgebrochen werden.

Gaugstrrnberfälle in Newyork. In Newyork ereigneten sich vier bewaffnete Ueberfälle, bei denen zehn Gangstern näh.«« 206 OM Dollar in die Hände sielen. Die Ueberfälle wnroen mitten in der Stadt und am helft.(ten Tage auf 'TNtr begangen, die z'stßrre Beträge bei den Banken abgc-

Wettere hohe Verluste -er Lttftluuhetruppe«

Der Feind nördlich Nancy «nd bei Chatean-Salins znrnckgeworfen Fortdauer der schweren Kampfe in Raum von Spinal und Remiremont Rene schwere Panzerangriffe bei Florenz«»!« abgewiesen

änftÄus dem Führerhanptquartier, 25. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

I« West Holland wehrte« die eigenc« Trnppe« in reuen Stellungen mehrere feindliche Angriffe ab. Im Raum ArnheimNimwegen fügten die Gegenangriffe dem a»s der Luft gelandeten Feind, der «och nicht zu größerem Angriff antrat, weitere hohe Verluste zu. Oertliche Vor­stöße des Gegners scheiterte» znm Teil in erbitterte« Nah- ämpfen. Von denjnoch westlich Arnheim auf engstem Raum kämpfenden Reste» der 1. euglifchen Lnsilaudedivision wur­de« weitere 866 Verwundete eingsvracht. Oestlich Eind­hoven erzielte der Feind geringe» Geländegewinn.

Eigene Schlüchtflicgcrverbänöc griffen trotz schlechte« Wetters erfolgreich in die Erökämpfe in Holland ein.

Nördlich »nd sndiMich Aachen wurden Angriffe des Feindes unter Abschuß mehrerer Panzer abgemiefen. An der Eifel-Front verlor' der Feind bei erfolglosen An­griffe« 18 Panzer.

Nördlich Nancy «nd bei Chatea «- Salins warfen eigene Angriffe den Feind trotz hartnäckigen Widerstandes zurück.

Im Ranm von Epi« al «nd Remiremont hielt der schwere Kampf au. Bei erbittertem Widerstand der eigene« Truppen gewann der Angriff des Feindes «nr örtlich an Bvde«.

Bei Dünkirchen «nd Calais beiderseitige lebhafte Artillerietätrgkeit.

Die kampfentschloflenen Besatzungen wo« Lori ent «nd St. Nazaire zersprengten feindliche Angriffe und führte« erfolgreiche Gegenstöße. Nach Vernichtung der letzten Stütz­punkte ist die heldenmütig kämpfende Besatzung von Bou- logne »ach schwerstem Ringen der feindlichen liebermach: erlege«.

London lag in der vergangene« Nacht wieder unter dem Fener derV i".

I« Mittelitalien setzte der Feind gestern seine schweren Panzerangrisfe nordöstlich «nd östlich Fioren­znola fort. Er wurde fast überall abgewiesen und hat nur eine» inzwischen abgeriegeltcn Einbruch erzielt. 14 feindliche Panzer wurden abgeschossen.

An der Adria wurden unsere Truppe« befehlsgemäß i» nene Stellungen nordwestlich Rimini znrückgenömmen. Hiergegen geführte zahlreiche Angriffe des Feindes wurden unter Abschuß von ZS Panzern zerschlagen.

Im südwestliche« Siebenbürgen kam es auch, gestern nur z« Kümpfen örtlicher Bedeutung. Beiderseits Thoren vnrg «nd im Nordteil des Szekler-Zipselsi wurden Angriffe bolschewistischer nnd rumänischer Verbünd« abgewiesen oder ausgesangen. In diese» Kämpfe« verlor der Feind allein bei Thorenvnrg 86 Panzer.

In den Beskidenpässen südlich Sanok rrrch Krosno wurde gestern in Angriff und Abwehr mit wech­selndem Erfolg gekämpft.

Zwischen dem Nordrand der Karpaten «nd Mita» fanden keine wesentliche« Kampfhandlimgcn statt.

Im Raum südlichNiga warfen Truppen des Heeres nnd der Waffen-si die Bolschewisten in erfolgreiche» Gegen» angrisfe« zurück. An der übrigen Front des nördlichen Ab» schnitts verliefen die Absetzbewegungen weiter planmäßig. Der in mehrere« Abschnitten nachdrängende Gegner konnte unsere Bewegungen nicht stören.

Nach Zerstörung aller militärisch wichtigen Anlage» wurde vor einigen Tage« die Stadt Reval geräumt.

Unsere Absetzbewegungen nach Nordfinnland neh­men den genau vorbereitete« Verlauf.

Bei Prilep in Mazedonien wnrde eine stark« bulgarische Kräftegruppe bei geringe« eigene« Verlusten zer­schlage«. Sie ließ ihre gesamte Ausrüstung an Geschütze« und schweren Waffe» in »nserer Hand. An der bulgari­schen West grenze nnd am Eiserne» Tor sind ört» liche Kämpfe im Gange.

Hervorragend geschlagen

In Ergänzung zckm OKW-Bericht vom Montag wir- gemeldet:

In Siebenbürgen hat sich die fränkisch - suöetenöentsche 46. Jnfanteröe-Division mit unterstelltem Hecres-Pionier- . Bataillon (mot.j 666 unter Ser Führung des Ritterkreuz­trägers Oberst Reuter in Angriff und Abwehr durch vor­bildlichen Kampfgeist in besonderem Maße bewährt.

In den Kämpfen bei Warschau zeichnete sich der Ritter­kreuzträger Oberleutnant ö. R. Krenzinger, Kompanie- . chef in einer Panzeraufklärnngs-Abteilung, wiederholt durch besondere Tapferkeit aus. Er fand in diesen Kämpfen den Heldentod.

Bei Sen erfolgreichen Angriffskämpfe» südwestlich Mitau hat sich das Panzer-Regiment ZS unter Führung von Oberst Christern hervorragend bewährt,

Ttiurnptz soldatischer Gelassenheit Die oftwärtigste Kompanie der Nordsront setzt sich ab

(Von Kriegsberichter Wilhelm Wacker)

l'P.K.) Die untergehenöel Sonne flammt rotgolden über den Wäldern Kareliens, während wir in den Kahn steigen, Ser uns über den 700 Meter breiten See bringen soll. Drü­ben liegt die zweite Kompanie eines Jäger-Bataillons, die Len am weitesten nach Osten vorspringenden Abschnitt der Nordfront hält.

Der See ist spiegelklar. Blauviolette Lichter überhau­chen das stille Gewässer. Bon Minute zu Minute werden sie blasser. Ruhig rudert der Gefreite aus Kärnten zum jenseitigen- Ufer. An einem schmalen Steg legen wir an. Der Weg führt durch versumpftes Gelände. Wir sinken tief ein: in der vergangenen Nacht hat es geregnet. Weitzgelb schimmern die zahllosen Steine, die, im Gelände verstreut sind. Von der NorSflanke' schießen Geschütze. Wir gelangen <« ein Drahthindernis. Es ist still. Üeberraschend still. Denn die letzten Stunden brechen an, welche die Kompanie l'ier verbringen wird. Die ersten Bunker tauchen auf. In GrgSenlöchern steht brackiges Walser. Ein Maschinengewehr schießt einen Streifen femüwürlg, während eine Gruppe leise vor ihrem Bunker plaudert. Die Dämmerung wächst schnell. Vom Feind ist nichts zu hören. Der Zugführer, ein junger Leutnant, führt uns durch die Gräben. Sie stehen unter Wässer. Volltreffer haben sie teilweise eingerissen. Wir müssen uns tief, blicken, denn dieser Graben endet in einer Sappe, die unterirdisch vorgetrieben wurde. Schmal in der Gang. Wir vernehmen nur unsere Schritt«. Jetzt schim­mert Licht auf. Nvstbrauner Draht sperrt nach oben. Noch eine kleine Windung, dann sehen wir einen Obergefreiten, der schweigend gegen die Brüstung lehnt. Wir stehen an der ostwärtigsten Sappe der deutschen Nordsront. Leise macht der Posten seine Meldung. Helle Birkenstämme ragen gegen das Licht des verdämmernden Tages. Nach Norden fällt das Ge­lände etwas ab. Das Wasser eines kleinen Sees spiegelt sich im Abenölicht. Die Kronen der Käums find abgewipfett, aus der Feindfeite ist nichts Außergewöhnliches zu sehen.

Der Obergefreite weiß, daß er diese Nacht länger als sonst auf Posten stehen muß. Der Zugführer sagt ihm noch einmal, welche Posten besetzt bleiben.Nicht vorzeitig schieße«, denn jeder Schuß gilt als Alarm!" Der Posten nickt, er wirb diese Nacht doppelt scharf aufwasfen. Wir krie­chen zurück. Jäger haben ihre Vorbereitungen zum Ab­sehen getroffen. Matt blinken schießbereite Maschinenpistolen aus. Die Rucksäcke sind schon zusammengestellt. Einig Jäger liegen am Boden, andere stehen zwanglos umher und plau­dern, doch ihre Gesichter sind instinktiv seinöwärts gerichtet.

Wir haben sie hier immer auf 26 Meter yerankomuren taffe« und dann richtig hineingesunkt", sagt der Zugführer.Mei­stens.. kamen sie von Nordosten."

Die Grabenstraße schweigt

Die Bunker scheinen wie verzaubert durch eine »«wirk- liche Stille. Die Grabenstraße schweigt, als ob sie ahne, Saß ihre Zeit vorbei ist. Es wird merklich kühl. Der Herbst beginnt früh im Norden. Vergangene Nacht hat eS gefroren. Die Blaubeeren beginnen zu schrumpfen. Sie schmecken schon etwas fade. Nur die Preitzlbeeren leuchte« frisch und rot. Die Herbstsonne wird sie noch weiter reifen lassen, wenn kein weiterer Frost sie mit harter Hand an­fällt. In unwirklichem Schweigen, das in erregendem Ge­gensatz zu dem nahe bevorstehenden Ereignis steht, atmet die Landschaft. Nur vom nahen Bach klingt jetzt das Ge­räusch von Beilschlägen. Eine Säge frißt sich durchs Holz. Vier Jäaer zerstören eine Brücke über den kleinen Fluß. Von weit her trägt der Wind einige Sprachfetzen herüber. Der See hüllt sich in einen Nebelmantel, der dickflüssig herankriecht.Das war meine letzte Fahrt über das Was­ser", sagt Ser Gefreite und schaut noch einmal über das Ufer. Gegen 22 Uhr meldet ein Kompanieführer, daß die ersten Feldwachen sich abgeseht haben. Die Lachsbucht wird in einigen Stunden geräumt sein.Schade um die schwar­zen Lachse", sagt der Bataillonsführer, der im Januar 1S4Z das Bataillon führte, das die in Wclikie-Luki Eingeschloffenen aufnahm.Er hat nicht nur Väterchen Zar, sondern auch nnZ gut geschmeckt." In der Lachsbucht am Lonhivaar wurde der berühmte Lachs gefangen, der in zaristischer Zeit nur für die Tafel des Zaren bestimmt war. Er hat jetzt auch man­chen Deutschen erfreut.

Die Nacht vergeht ohne Zwischenfall. Am anderen Tage meldet der Leutnant dem Bataillonskommandeur, daß die 3. Kompanie sich ohne Feindbelästigung abgesetzt hat. Auch der Säppenposten zieht in die neue Stellung ein: sie wird nur für kurze Zeit gehalten. Der Feind fühlt vorsich­tig nach. ' -

- Nack wenigen Stunden sind die Jäger wieder unter­wegs. Die endlose Straße durch den karelischen Urwald hat sie ausgenommen. Doch sie marschieren mit der Ruhe einer inneren Ucberlegenheit, die sie seit je ausgezeichnet hat. Dieser Marsch wird zu einem Triumph deutscher Gelassen­heit, denn sie sind, ein Teil der nie geschlagenen Armee im hohen Norden, und jetzt erst recht gewillt, unverzagt und Leen zn ihrem Anstrag zu stehen.

Größte Kot im.Lesrettrrr" glatte«

Znftände spotten jeder Beschreibnng"

Ueber die katastrophalen Zustände in dem von öen Anglo-Amerikanern befreiten Teil Italiens berichtet der Londoner Korrespondent der BernerTat" ausführlich. Er teilt u, a. mit, alle britischen und amerikanischer: Besucher erklärten übereinstimmend, daß die Lage in dem von Sen Anglo-Amerikanern befreiten Teil Italiens schlimmer sei, als irgend jemand es sich ausmalen könne:Sie spotte jeder Beschreibung".

Hunger sei der allgemeine Nenner, ans den sich mehr oder weniger alle Einzelerscheinungen zurückführcn ließen. Es bestehe Mangel an Lebensmitteln, hervorgerufen in erster Linie durch den völligen Zusammenbruch des Trans­portwesens. Was noch von Straßen und Bahnlinien exi­stiere, müsse fast ausschließlich für militärische Zwecke dienen. Rollendes Material und Treibstoff stünden ebenfalls gänz­lich im Dienste der militärischen Bedürfnisse. Das alliierte Oberkommando habe selbst Pferde und Maultiere requirie­ren müssen, die nun der Landwirtschaft fehlten. Wegen Mangel an Transportgelegenheiten hätten apulische WeinSergbcsttzcr ihren Wein tonnenweise weg- sthütten müssen, während in Rom Wein eine kostbare Sel- renhsit geworden sei. Ein Kilo Salz, bas in der Hauptstaöl überhaupt nur im Schwarzhandel erhältlich sei, kosft SM Lire. Nach neuesten Schätzungen koste der Unterhaft einer DnrchschnitiSaröetterfamilie heute etwa siebenmat mehr als im November 1646. Die große Mehrheit de Bevölkerung sei dabei ganz oder teilweise arbeitslos Mein Rom zähle heute mindestens 206 MO Vollaröeitslosc

Nach Meldungen römischer Blätter sind bereits 4 0 po­litische Parteien im besetzten Italien zugelassen. Wie ..Corriere della Sera" über Lissabon erfährt, ist die Regis- ftnng Bonomi gegenüber Sen Kämpfen nnd Intrigen de- zahllosen meist linksgerichteten Parteien völlig machtlos. Die Aauvttorae bildet aeacnwärtia die wachsende Nnzufri«'

senhett unter der Arbeiterschaft. Angesichts oer o.ffenrunoi- gcn Unfähigkeit der Regierung, der Lage Herr zu werden, wächst überall der Einfluß der B o ls ch e w ist e n. Bol­schewistische Agenten sind überall tätig. Die Frau des ita­lienischen Kommunistenhäuptlings Togliatti hat eineUnion italienischer Frauen" gebildet. Diese völlig unter kommu­nistischem Einfluß stehende Frauenorganisation hat bereits in zahlreichen italienischen Städten Zweigstellen errichtet.

Angesichts der tatsächlichen Verhältnisse in Italien wirkt es wie ein Hohn, wenn Roosevelt erklärte hat. daß alle Parteien Italiens die Verantwortung für die Regierung des Landes mit tragen. Diese Aeußerung bedeutet den Ver­such, die Schuld der Vonomi-Regierung zuzuschieben, sie zeigt aber auch die Lügenhaftigkeit aller Versprechungen, die die Alliierten jenen Ländern gaben, ehe sie die Waffen niederleaten. Wenn Roosevelt in diesem Zusammenhang sagt, es. sollten die Pläne bekanntgegeben werden,um einer Hungersnot in Italien vorzubengen" so läßt diese Ausörucksweise über das Los der Italiener an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.

Es ist ganz offensichtlich, schreibt die englische Zeitschri ^Tribüne, Churchills Absicht, Italien weiterim eigene Saft schmoren zu lassen" und dadurch öen Grad seiner E: schöpfmrg zu erhöhen. Selbst Gegner des Faschismus feie wutend über dieseBefreiungspolitik". Die Aussichten Bl nomr-Jtaliens seien in der Tat äußerst minder. Die Wir! schüft liege ruiniert am Boden, das Volk habe nichts zu esse, die Zahl der Arbeitslosen steige und die Inflation entwickl sich rapide, aber, so betont die englische Zeitschrift, die Eng landsr und Amerikaner wollten gar nich helfen.