Leite 4
Schwarzwälder Tageszeitung
Aus Stadt und Land
«Itenktetg, 13. April 1944
Auf Feldurlaub.
Die stille Flur, die sanften Höhn vor lichter Wolkenwand ...
So Hab ich dich noch nie gesehn, du liebes Heimatland!
Und Hab auf kampfzerwühlter Au, in frostzerklirrter Nacht, in Schnee, Morast und Nebelgrau doch oft an dich gedacht.
Nun schlägst du, blütenüberloht, mich tiefer noch in Bann, daß ich dich selbst in Not und Tod nicht mehr vergessen kann.
Georg Finke.
Nagold. (Auszeichnung.) Oberwachtmeister Paul Günther, Bruder des ch Uhrmachermeistecs Ernst Günther, erhielt für besondere Tapferkeit vor dem Feind das Eiserne Kreuz I. Klaffe
nsg Böblingen. (Ehrung.) Kreisleiter Silier besuchte iri seiner Heimatgenieinde Weil im Schönbuch den Eicherrlaubträger Leutnant Erich Hartmann, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, der mit 202 Abschüssen einer unserer erfolgreichsten Jagdflieger ist, und ehrte ihn durch Ueberreichung eines sinnvollen Geschenks mit stilvoll ansgestatteter Urkunde. Bürgermeister Kircher gab die Schenkung einer gemeindeeigenen Parzelle zur Erstellung eines Wochenendhauses bekannt. Der jung« Fliegerheld war, vom Empfang beim Führer kommend, vor seinem neuen Einsatz auf wenige Stunden in seinem Heimatort eingetrossen.
Stuttgart. (6 5 Jahre 2 o l d a t.j ?Am« 1t. April 1879 trat Generalleutnant a. D. von Bernha r d, vom Kadettenkorps Erotzlichterfelde kommend, beim 2. Württ. Feldartillerie-Regiment 29 in Ludwigsburg ein. wo er auch zum Leutnant befördert wurde. Er kann somit jetzt sein Oojähriges Militärdienstjubiläum begehen. Er hat längere Zeit als Batteriechef im Feldartillerie-Regiment König Karl in Ulm Dienst getan. Von 4900 bis 1910. gehörte von Bernhard dem Württ. Kriegsmini- jterium an und war dann 1910 bis 1913 Kommandeur des unter- (tlsäsjischen Feldrartillerie-Regiments Nr. 67 in Hagenau. 2m Spätsommer 1913 zum Kommandeur der 27. Feldartillerie-Bri- vade in Ulm ernannt, rückte er mit dieser 1914 ins Feld, machte den Vormarsch der 5. Armee Lurch den Ardenner Wald bis zur Marne mit und deckte als Nachhut den Rückmarsch der 27. Division. Im November 1917 zum Generalleutnant befördert, nahm der Jubilar bei Kriegsende den Abschied. Er ist ein gebürtiger Heilbronner, in Stuttgart wohnhaft und erfreut sich trotz seiner 82 Jahre ausgezeichneter körperlicher und geistiger Rüstigkeit
«sg Stuttgart. (Arbeitstagung des NSBDT.) In diesen Tagen führte der Arbeitskreis „Deutscher Verein für Ver- ineffungswesen" im Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik, Gau Württemberg-Hohenzollern, unter der Leitung von Lbervermessungsrat Schlecht aus Eßlingen eine sehr gut besuchte Arbeitstagung durch. In den Fortbildungsvorträgen machte der Eaufachwalter der Fachgruppe Bauwesen, Regierungsbaumeister Blind, Ausführungen über den Einsatz des Dermessungswesens bei der Durchführung des Deutschen Wohnungshilfswerks. Ein weiterer Vortrag über die Erenzverhand- lung in Württemberg wurde durch Oberregierungsrat Lutz gehalten. In tiefgründiger Weise wurden alle die Erenzfeststel- lungen berührenden Rechtsfragen behandelt, die für die Einführung der Erenzverhandlungen in Württemberg von Bedeutung sind. Der weitere durch Oberregixrungs- und Vermessungsrat Heinkele vom Württ. Wirtschaftsministerium gehaltene, Vortrag über „Die ländliche Flur" gab einen lleberblick über das erreichte Ziel der nach den früheren Vestimungen durchgeführten Feldbereinigungen. Die weitergesteckten Ziele, die durch die neue llmlegungsordnung ermöglicht werden, liegen in einer weitgehenden Zusammenlegung der Grundstücke in Verbindung mit der Schaffung guter Zufahrtsverhältnisse und günstiger Grundstücksformen.
Mönsheim, Kr. Leonberg. (98 Jahre.) In guter körperliche» und geistiger Rüstigkeit konnte dieser Tage Frau Johahnk Astphal ihr 98. Lebensjahr vollenden.
Kirchheim u. T. (In der Lauter'ertrunken.) Unweit Ser Plochinger Steige wollten Kinder am Ufer der Lauter Moos suchen. Dabei geriet das sechs Jahre alte Söhnchen Roland deck Holzwerkmeisters Otto Lässing dem Gewässer zu nahe und ist wahrscheinlich über die Böschung hinabgestürzt und ertrunken.
Willsbach, Kr. Heilbronn. (Eine Mißgeburt.) Im Stall des Erbhojbauern Karl Riekher in Willsbach, Kr. Heilbronn, kam eine sonderbare Mißgeburt zur Welt: ein Kalb mit einem Kovf. zwei Körnern und acht B->inen>
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Tlginaringen. (Tödlich überfahren.) Auf der Heimfahrt von Krauchenwics nach Sigmaringen mit dem Fahrrad wurde der 55 Jahre alte Mälzer Karl Heinzelmann in der Dunkelhei» von einem Kraftwagen überfahren. Er war auf der Stelle to -gioezyerm. (Unfall durch Sprengstoff.) Auf dem Wallberg ereignete sich dadurch ein schwerer Unfall, daß zw^ Jungen im Alter von 11 und 14 Jahren selbstangefertiates Schießpulver in eine Eisenröhre luden und entzündeten. Als das Pulver nicht gleich losging, sahen die Jungen nach der Ursache des Versagens. Hierbei explodierte die Ladung, wobei beide Jungen schwor verletzt wurden; jeder von ihnen büßte das link, kluge ein.
Am Grabe von Isolde Kurz
Tübingen, 12. April. Die Totenfeiern für die Dichterin Dr. h. c. Isolde Kurz fanden mit der Beisetzung der Asche in einem Ehrengrab der Stadt Tübingen auf dem Tübinger Friedhof,s ihren Abschluß. Die Gedenkrede hielt der Dichter G.Schmückte. '' Außer den Angehörigen, den Freunden und den verschiedenen Abordnungen hatten sich auch viele alte Tübinger dazu eingefunden. Kränze wurden niedergelegt im Namen von Reichr- minister Dr. Goebbels, Gauleiter Reichsstatthalter Murr, Landeskulturwalter Gaupropagandaleiter Mauer und der Kreisleitung Tübingen. Weitere Kränze folgten von Ministerpräsident Kultminister Mergenthaler, der Reichsschrifttumskaw mer und allen deutschen Dichtern, vom Schillermuseum und dem Schwab. Dichterkreis sowie der Stadt Reutlingen, der Heimatstadt der Familie Kurz. Staatsschauspielerin Elsa Pfeiffer-Ctrrtb gart sprach ein Gedicht van Isolde Kurz und Worte von Höllen kin. Die Bläservereinigung der Württ. Staatstheater umrahmt- ^ie Feier.
Bei der Einäscherung der verstorbenen Dichterin in Reutlingen sprachen Worte des Gedenkens Prof. Dr. Kluckhohn im Auftrag der Universität Tübingen und deren Philosophischer Fakultät, der Isolde Kurz als Ehrendoktor angehörte. Für Ln Stadt Tübingen sprach Oberbürgermeisten Kercher. Weitere Ee- denkworte widmeten Oberbürgermeister Dederer für die Stadt Reutlingen, der Vaterstadt von Hermann Kurz, Oberbürgermeister Klaiber für die Stadt Eßlingen, Stadtamtmann Schnei der im Auftrag von Oberbürgermeister Dr. Strölin-Stuttgart. - Zum Schluß nahm die Leiterin der Jsolde-Kurz-Oberschule Reutlingen, Frau Studiendirektor Dr. Döttinger, Abschied von der Schutzhcrrin ihrer Schule. Jedem Nachruf folgte eine Kram- nrederleoung
Gestorben
Lalmbach: Richard Barth, Eägewerksbesttzer, 73 F; Neuenbürg: Kork Dloich, fr. Holzhauer, 73 I_: Herrenalb- Gaistal: Karoline Rothfuß, 8l I.
Deranlwoettlch Ille den gesamten Inhal«: Dieter L-llk In Altenstelg. Vertreter: Lndwlg Lank. Druck u. Verlag: Duchdruckerri Laak, Altenstelg. Z. Zt. PrelellsteZgalli,
Amtliche Bekanntmachung
Kreis Calw
Erfassung deutscher BolLszugehöriger
i. Die mSaulichev, dentschstämmigeu Eisäß r, Lothringer und Loxemburglk, sowie diejenigen männlichen deutschen Staatsangehörigen, die durch d!e Verordnung über den Erwerb der Staatsangehörigkeit in den befreiten Gebieten der Uniersteiermark, Kärntens und Krainsoo n 14. OK». 194t (RGBl. I E. 648) die deutsche Staatsangehörigkeit oder die deutsche Staatsangehörigkeit aus Widerruf erworben haben, haben sich, soweit sie deu nachstehend angegebenen Geburts- jahrgSugen angehören, umgehend, spätestens bis ZUM 17. 4. 1944. bei der polizeilichen Meldebehörd: (Bürgermeister) zu melden, in deren Bezirk si si h aushatten B:i vo übergehender Abwesenheit haben sie sih bei der für ihren Wohnsitz zuständigen polizeilichen M.ldebehörde zunächst schriftlich und sodann nach Rückkehr urwerzügl'ch perföalich zu melden.
Es kommen folgende Geburtsjuhrgänze in Betracht:
Zur Zeit im Reichsgebiet sich arff» haltende Bolkszugehörige aus
Geburksj hrgänge
1. dem Elsaß
1908 bis 19 lL
>926 u. 1927
2. Lothringen
—
1926 U. 1927
3. Luxemburg
—
1926 U. 1927
4. der Untersteiermark
1908 bis 1913
l926 U. 1927
5. deu befreiten Gebieten Kärntens und Kratns
1908 b's 1913
1926 U. 1927
2. Personen, die durch Krankheit an der persönlichen Meldung verhindert sind, habe» hierüber ein Zeugnis des Amtsarztes oder eines anderen beamteten Arztes oder ein mit dem Sichtvermerk des Amtsarztes versehenes Zeugnis des behandelnden Arztes bei der für ihren Wohnsitz zu Endigen polizeilichen Meldebehörde einzurelcheu: entstehende Gebühren sind selbst zu tragen.
3. Ein Anspruch auf Ersatz von Fahrlauslagen, Reisekosten oder Lohnaussall besteht nicht.
4 Zuwiderhandlu ngeu gegen dieseA -Meldepflicht werd m.kall s keine höhere Strafe verwirkt ist, mit Geldstrafe bis zu 150 RM oder mit Haft bestraft. Die Meldepfl chligen können mit polt- zeilichm Zwangsmaßnahmen zur Erfüllung ihrer Pfl cht ungehalten werden.
Calw, deu 11. April 1944. Der Landrat.
GesolMas, 2 4 «l
(Nachr.)
Die Schar 1/ toll am Donnerstag um 20 Uhr am HI.» Heim an. F.v D.: Kalmbach. Die Schar II tritt a n Freitag um 20 Uhr im Sport an der Turnhallean.F.o D.F >ll ch-er. Der Gefolgschaftsführer.
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lnnigugeltevten, einzigen voyn, unseren unvergeßlichen Bruder
Walter Stoll
Leutnant und Kompaniechef einer Fallschirmtruppe, Inhaber des E. K. I und >! und weiterer Auszeichnungen zu sich gerufen. Er ist am 17. Febr. im Alter von 22 Jahren in Fairen für seine geliebte Heimat gefallen. Er ruht auf einem Heldensriedhof der Fallschirmjäger. In tiefem Leid: Die Mutter: Maria Stoll Wwe. Die Schwestern: Maria Kerker, geb. Sloll mit Gatten und Sohn Heinz, Stuttgart. Kathrine Walter, geb. Stoll mit Gatten und Kindern Elfriede und Hans, Egenhausen. Die Nichte: Me Lehre, , geb. Stoll mit Gatten und Kindern Christa und Walter, Nagold.
Trauergottesdienst am Sonntag, den 16. April, 14 Uhr.
Fünfbronn, den 12. April 1944.
Hart und schwer traf uns die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber, einziger, herzensguter Sohn, mein geliebter Bruder untz Neffe
uffz Georg Bäuerle
Inhaber verschiedener Auszeichnungen bei den harten Kämpfen im Osten am 29 Febr. im Atter von beinahe 29 Jahren in treuester Pflichterfüllung nach 7 jähriger Dienstzeit gefallen Ist. Wer ihn kannte, weiß, was wir an. ihm verloren haben.
In tiefem Leid:
Die Eltern: Georg Bäuerle mit Frau Marie, geb. die Schwester: Marie und alle Verwandten
Trauerfeier Sonntag, den 16. April 1944, 14 Uhr in der Kirche in Simmersfeld.
Hochdorf, den 12. April 1944.
Stolz für sein geliebtes Vaterland zu Kämpfen, in unerschütterlichem Glauben an den Sieg, Md in treuer Pflichterfüllung mein geliebter Mann, der gute Papa seines Hanns-Jürgen, unser lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Gefreiter
HTNNS Bauer
am 2. März, wie seine beiden Brüder, bei den schweren Kämpfen im Osten den Heldentod.
In stiller Trauer:
Frau Trudel Bauer mit Kind Familie Philipp Bauer.
Trauergottesdienst Sonntag, 16. April 1944, 14.30 Uhr in Hochdors.
Todes-Anzeige. Martinsmoos, 12. April >944
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren lieben Vater, Schwieger- und Großvater, Schwager und Onkel
Johannes H seither
im Alter^von 73 Jahren von seinem langen Leiden zu erlösen
In tiefer Trauer: Familie A. Klink
Beerdigung Freitag, 13.30 Uhr.