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DRV Bukarest, 5. April. Der rumänische Staatsführer Marschau Antonescu richtete nach der ruchlosen Bombardierung von 'Bukarest durch anglo-amerikanische Bomberverbände eine Pro- Hamation an das rumänische Volk.
Der Marschall erinnerte eingangs an die entscheidenden harten Zeiten, in denen das rumänische Volk mit seinem Blute die Deiligen Grenzen des Landes und die Gräber der Väter verteidigt. Statt auf Verständnis und Gerechtigkeit auf einer Seite tzu stoßen, die von Rumäien niemals bedroht noch angegriffen worden sei, habe man die schnöde Tat des Bombardements erfahren, die unschuldige Menschenleben, Väter und Mütter. Greise Mnd Kinder hingemordet habe. Es sei „im Namen der Zivilisation" ein Volk getroffen worden, das jahrhundertelang ein Bollwerk der Christenheit und der Zivilisation allen widrigen Zeitläuften zum Trotz geblieben sei, ein Volk, das sein Dasein Lnd seine Ehre mit'Würde und unter Opfern verteidigt habe. Dm Namen der Zivilisation sei eine Hauptstadt getroffen worden, die die Mühe von Jahrhunderten erbaut habe. Dieser unnütze Schlag habe den Glauben der Rumänen an Anstand und an das Recht erniedrigt. Sie hätten dennoch aber trotz dieser gewissenlosen Tat ihren Glauben an die Gerechtigkeit njcht verloren, eine Gerechtigkeit, die allerdings nicht eine leere Heuchelei sei, mit der eine ganze Vergangenheit durch unwürdige Taten erhalten werden.
Abschließend fordert der Marschall vom rumänischen Volk, daß es seine Wahrhaftigkeit unangetastet bewahren solle, unangetastet im Glauben, ungebeugt in der Entschlossenheit, sein Recht zu verteidigen. Die wahren Völker siegen nicht auf den Knien, sondern mit erhobener Stirn. Denn die Zivilisation der Welt, die heute hier von Mensche« beleidigt wurde, die wir niemals beleidigt haben, bedarf heute «ehr denn je unserer Arme, unserer Herzen, unseres Kampfes und unseres Zusammenschlusses. Mit Sott vorwärts! Mit diese« Lyorte» beendete Märschall Antoneseu seine Proklamation.
Rumänien gegen die Verleumdung seiner Armee
DNB Bukarest, 5. April. Als Antwort auf die Kampagne» feindlicher Sender zur Verleumdung der rumänischen Armee veröffentlichten die rumänischen Blätter am Mittwoch einheitlich an führender Stelle folgende Feststellung:
„Feindliche Rundfunksender haben seit einigen Tagen ihre Agitation beinahe ausschließlich gegen unsere tapfere Armee gerichtet, und zwar hinsichtlich ihrer Haltung wie ihrer kämpferischen Werte. Indem sie gewollt die reinen rumänischen Realitäten des Kriegsschauplatzes ignorieren, der heute einen Teil des Volkskörpers unseres Landes in sich schließt, versuchen Liese feindlichen Sender vergeblich der Armee Schande ins Gesicht zu schleudern, wenn sie behaupten, daß rumänische Ein- heitsn, die in Bessarabien und in der Bukowina kämpften, sich andaueRld dem Feind ergäben, und daß die feindlichen Angriffe unseren Truppen schwere Verluste zusügten, weil zahlreiche Gefangene gemacht würden.
Die Antwort auf diese neuerlichen Versuche, unser Vertrauen zu erschüttern, gibt diesmal der rumänische Soldat selbst durch seine Taten aus überliefertem Heldentum, das gleichermaßen geehrt wird vom Oberkommando unserer Armee wie in den deutschen Wehrmachtberichten sowie in der Wertschätzung der öffentlichen Meinung der neutralen Länder. Nicht Desertion vor der Pflichterfüllung, kein Uebergehen in die Armee jahrhundertealter Unterdrücker, nicht bolschewistische Angriffe mit Verlusten und Gefangenen in und aus unseren zur höchsten Kräfteentfaltung geschlossenen Reihen, sondern tapferes Festkrallen an der Scholle der Väter und stürmischer rumänischer Angriff überall, wo der Stiefel des Unterdrückers unseren Bode-, geschändet hat.
So hat am 31. März eine rumänische Jnfanterieabteilung östlich der Jijia einen Gegenangriff geführt, wobei es ihr nach jiinfstündigen hartnäckigen Kämpfen mit den Sowjettruppen ge-, lang, diese über üe» pcuiy zu weife»: >o oennocyie am gleichen Tage der von einem Bataillon eines Jägerregiments geführte Gegenangriff den Feind 15 Kilometer weit nach Ostenen über Len Volovatz-Bach zu werfen, so gelang es am 1. April einer von deutschen Kameraden begleiteten Dobobantzen Abteilung, feindliche Kräfte im Gegenangriff zehn Kilometer über die Jijia zu werfen. Dabei wurden Gefangene gemacht und viel Kriegsmaterial erbeutet. So führten am 3 April Kavallerie-Einheiten, verstärkt durch Teile eines großen deutschen Panzerverbandes,
«inen schwungvollen Gegenangriff im Raum nordöstlich vou Jassy, wobei sie zwei von den Sowjettruppen kurz vorher besetzte Ortschaften zurückeroberten.
Das sind Waffentaten, dre heute sprechen, so wie sie gestern gesprochen haben, und so, wie sie immer sprechen werden!"
Italiener in den Reihe» der Sowjetarmee Tiefpunkt der Erniedrigung der Badoglo Clique
DNB Bern, 5. April. Nach einer Londoner Meldung au die Schweizer Zeitung „Die Tat" sollen in S o w j et r u ß l a n d italienische Truppenverbünde aufgestellt weiden, die, im Verbände der Sowjetarmee, aber unter italienischen Offizieren kämpfen sollen. Die neuen Streitkräfte werden im Einverständis mit Badglio aus den 50 000 bis 80 000 italienischen Kriegsgefangenen rekrut ert, die im Winter 1942 und 1913 in die Hände der Sowjets sielen.
„Die Tat" vermerkt dazu, daß eine offizielle Bestätigung dieser Nachricht noch nicht vorliege, das Blatt meint aber, daß sie im E'nklang sowohl mit der allgemeinen Tendenz der Sowjet- poljtik, als auch mit den Moskauer Erklärungen zur Ausnahme diplomatischer Beziehungen für die anglo-amerikanisch-sowje- tische Sache anstreben. Die Schweizer Zeitung weist darauf hin, daß diese italienischen Söldlinge die erste,, westeuropäische« Einheiten au>f der Seide der alliierten seien, abgesehen von Len polnischen Truppen unter ' zeral Berling, einige,, tschechischem und jugoslawischen Verbänden, die in der Sowjetunion aufgestellt worden seien. Es sei nicht anzunehmen, daß auf sowjetischer Seite die geringsten Bedenken dagegen bestehen, die italienische , „Mit-Kriegssührung" aus diese Weise in die Praxis umzusetzeni Andererseits komme , die Zustimmung der italienischen Behörden zu solchem Schritt keineswegs überraschend Die Badoglio-Clique
den Status der italienischen Kriegsgefangenen nicht nur zu des Sowjetunion, sondern auch in den anglo-ameAkanischen Län< dern zu klären. In diesem Zusammenhang habe sie auch des Wunsch ausgedrückt, es möchte den Gefangenen Gelegenheit geben werden, sich freiwillig für die Rückkehr zum aktiven He^ resdienst zu melden.
Aber über diesen Punkt sei Offenbar in London und Washingi ton bisher keine endgültige Entscheidung getroffen worden.
Italienische Gefangene als Hilfstruppen in der Sows jetarm ee, das wohl ist der Tiefpunkt der Erniedrigung der sich die Italiener nach dem Verrat Vadoglios aussetzen. Hie, kommt in krassester Weise d'e Verachtung des Kreml vor d«, Vaoglio-Clique zun, Ausdruck. Auf der anderen Seite erhalten wir einen erneuten Beweis, für die Eigenmächtigkeit Stalins, der. ohne eine Entscheidung seiner anglo-amerikanischen Ver, kündeten über die Behandlung der italienischen Kriegsgefahr, neu abzuwarten, kurzerhand handelt, und die in seiner Han- befindlichen Gefangenen in die Sowjetarmee preßt.
Schimpfend« Abgeordnet«
DNB Gens, S. April. ,.Daly Telegraph" äußert sich sehr kr« tisch über den „höchst nervösen Ton" im englischen Unterhaus Mitglieder der brasilianischen Flugzeug-Mission, die kürzlick einer Sitzung als Eästß beiwohnten, hätten unwillkürlich des Eindruck gehabt, Zeugen einer schweren Krise zu sein. Wörtliq sagt das Blatt: „Zu ihren Füßen sahen die Brasilianer llntetz Hausmitglieder voy den verschiedensten Bänken aufgeregt aun springen und zornige Anklagen gegen die Minister schleudern) Sie hörten weiter leidenschaftliche Vorwürfe von den a^. tere,, Bänken", wonach die parlamentarischen Freiheiten oefähp det se'en. Sie sahen beschwichtigende Minister, deren Darlet gnngen aber n-i-i den mindesten Eindruck zu machen schienen^
Vorgeschobene Bastion Krim
Neue Kämpfe nach der siegreich üderst ndeseu „Phase der Zermiirbang*
Bon Kriegsberichter Dr. Helmut Schuster, PK.
' NSK Das längere Schweigen um die Krim mag in den vergangenen Wochen mancherorts zu Ueberlegungeu und Mutmaßungen geführt haben, die den Tatsachen in keiner Weise entsprechen. Inzwischen ist die seit Ende Januar andauernde Stille durch Meldungen über neue Kümpse um die Krim unterbrochen worden, denn als eine Bastion deutschen Behauptungs- Willens ragt die Krim weit in die augenblickliche Machtsphäre des Feindes nach Süden und Osten. Dem Fernstehenden könnten Besorgnisse nahe liegen, aber dem Soldaten auf der Krim selbst ist seine Aufgabe eine Selbstverständlichkeit, nicht anders, als ob er in irgend einem anderen Frontabschnitt stünde. Zweifel ooer Bangen kennt er nicht — er null sie daher erst recht auch Nicht ,n der Heimat wißen!
Gewiß, sein Kampf uns auch seine Opfer waren schwer, als der Gegner im November, Dezember und Januar .die deutsche Verteidigung im Osten bei Kertsch und im Norden bei Pererop und am Faulen Meer durchbrechen wollte. Sie wurden jedoch durch den Triumph des Eriolaes uns die uurttOrttn V des Feindes mehr als ausgewogen Daher rührt auch die verhältnismäßig lange Kampfpause. Die Sowjets bereiteten sich uach den bösen Erfahrungen ihrer letzten Angriffe mit vervielfachter Sorgfalt vor.
Die eigene Abwehr wurde Menschen- und materialmäßig verstärkt, die Stellungen verbessert und die Organisation des Nachschubes bis ins letzte ausgefeikt. TransportkluEuge und Frachtdampfer Überdrücken das Meer, und überall, in Front und Etappe, zeigt sich das Bild jenes harmonischen ktneinander- greifens kunstvoller Räderwerke, wie wir es ans allen stabilen Frontteilen kennen und seit je bewundern. Wenn die oeasn- wärtigen Wetterverhältnisse manchmal die S-e unpassierbar machen und die Fluaplätze unter Schnee und Master setzen, so sind dies Schwierigkeiten gegen die der Gegner in gleichem Maße anzukämvien hat.
Dieser Gedanke an die gleichen Kampfbediinmngen des Feindes riß auch die Männer in den vorderen Gräben immer wieder hoch, wenn die Unbilden der Witteruna kaum mehr erträglich schienen. Das Störnngsfeuer der feindlichen Artillerie und Granatwerfer, die sich inzwischen recht grenau einschießen korin-
teu, streute bei Tag und Nacht über die Stellunaen hinweg. Die hierbei unvermeidlichen Verluste greifen besonders an die Nerven, weil ihnen jeder Sinn zu mangeln scheint, der de» Tod in der Schlacht mit Trost und Einsicht umaibt. Dann fehlte eben in dieser Jahreszeit die Sonne, die das Schlasen im Erd, loch zur Erholung, den Körper stark und die Seele froh macht. Zuerst kam der Schnee, verspätet und nur kurz. Er wurde am Anfang sogar als Abwechslung begrüßt
Der Schnee schmolz, und die an abiallenden Hängen befindlichen Gräben rannen über. Trotz allen Schöpfens and V»m> pens standen unsere Grenadiere bis zu den Knien im Wasser. In den knapp überdachten Erdlöchern dahinter, in denen sie Ruhe finden sollten, verwandelte sich das Lager aus Decken, Stroh und dergleichen zu einer einzigen, lehmigen Mnlse. Schlamm und Schmutz kleben gn Gesicht und Händen, verkruste» mit den Speiseresten mehrerer Tage die Kochgeschirre, denn wen» das Master am Boden steht, fehlt es zum Waschen und Trinke». Die Troßfahrer sind dann glücklich, wenn sie ntzr das Nalwe». Ligste an Munition und Verpflegung nach vorne bringen können. Wagen und Pferde versinken im Schlamm, die Tiere drohen vor Tleberanstrengung zusammenzubrechen und kein Eranatttnhter, kein Weg und keine Richtung ist in dem Dunkel, der Nacht z» erkennen.
Tage- und nächte-, nein, wochenlang dauerte dieser Zustand an. In der ganzen Zeit standen die Grenadiere vorn in de» Gräben wie sonst und spähten und schossen auf den steind. Sie möchten nur einmal in einem trockenen, warmen Ra» sich waschen, umkleiden und schlafen — schlafen können.
Jeder aber tut unbeirrt seine Pflicht weiter. Es wurde hier geschildert, was der Grenadier auch in solchen Tagen erduldete, an denen der Wehrmachtbericht über ihn schwieg.
Der Gegner büßte durch Ausfälle, Erkrankungen und Apathie das Vielfache an Kampfkraft seiner Truppe ein. Ebenso wurde die Wirkung des feindlichen Std'rungsseuers weit überhole» durch die Feuerllberfälle und Bombenangriffe unserer Artillerie und Kampfflieger auf die Rast- und Bereitstellungsräume der Gegners. Die Phase der Zermürbung verlief eindeutig zu unseren Gunsten. Mit Zuversicht dürfen wir auch der weiteren E»t« Wicklung entgegensetzen.
Der fremdst Fährmann.
Eine Ostergejchtchte von Max Bittrich.
In einer drandendurgifchen Industriestadt kam einst, und das rst schon lange her. ein Zwillingspaar zur Welt. Es waren kräftige Zungen, die be« den Eltern in etwas gedrückten wirtichattlichen Verhältnissen auswuchsen, ohne jedoch Not zu leiden.
Ein paar Tage nach dem Ende der Schulzeit gingen Karl, und Otto Voll in die Fabrik, wie vordem die nun bereits unier der Erde liegenden Eliein. Tie Zungen hasteren an den lärmenden dreiien eisernen Spinnmaschinen hin und her, um zerrissene? Garn im Fluge zu verbinden. To die Zwillinge anstellige Burschen waren, landen sie nach einiger Zeit an gleicher Skelle lohnendere Arven. Aber während sich Karl m den Fadrikbeirieb eingelebr Hane und an wetteren Ausstieg glauble, sehnre sich Otto nach der weiten Welt. Eines Tages teilte er dem Bruder >n wenig Zeilen mit, er wäre davon- aezogen, um sein Glück anderswo zu versuchen: in emem der fünf Erdwile würden.sich die geeigneten Dachziegel über seinem Kovie linden.
Karl arbeitete unverdrossen weiter... Ter Bruder ließ nichts von sich Horen. Karl kam in die Mannesjahre... Wo blieb Bruder Otto? Zm Aller von sechzlg Zähren war Karl in der Lage, sich im Svreewalogebie! anzusicdeln. Doch oft erzählte er dem Sohne und seiner Nachkommenschaft, zu der drei Enkel und die erblühende Enkelin Annemarie gehörten, von dem lernen Berichollenen.
Zn einem Früh,ah, nach der Schneeschmelze verbreitete sich in der Wasser-. Wieien- und Waldlandlchatl die Kunde, in der Abenddammeruna rauche cmer eine fremdartig anmutende dürre Gestalt aut. die um to mrchierregender wirke, als sie Herannahenden auswiche. So wic sie könne sich nur das böse Gewissen verhallen. 'Nachts mochie man dem langen, weißhaarigen Menschen mit dem verwilderten Bart bestimmt nicht gern begegnen.
Ein paar Kinder jedoch, vor denen der Fremde unversehens erschienen war. hatten von ihm fröhliche Worte und viel Erstaunliches über heimatliche Pflanzen und Tiere vernommen. Sie dachten os» an den merkwürdigen Erzähler.
Als die Zeit vor Ostern kam, geschah es. daß Karl Vglk seine Baumscheiben, die er hatte bearbeiten wollen, frisch und sauber herger-chler fand. Dürres Geäst war in hellerer Nackt
entfernt, an einem nebligen Abend verbrannt worden. Wer hatte sich nächtlicherweile der 'Muhe unterzogen?
Nicht nur die Familie Bolk staunte über das Wunder, sondern auch die Nachbarn lchiittelten den Kopf. „Dre rerne Putzstude über Nacht!" riefen sie, mnd niemand wußte, wer solches getan hatte.*
Das Rätsel war auch noch ungelöst, als sich in der Osternacht nach altem Brauch dre Mädchen der Dörfer versammelten, um in Tpreekähnen die Torffluren zu umfahren und in Tank- und Bittttedern des Himmels Segen für die Heimat zu erflehen. Als die Stunde der Abfahrt nach Mitternacht erschienen war, erhob sich, vor dem Kahn, in dem Annemarie Volk mit ihren Freundinnen saß, wie aus der Erde gewachsen eine fremde Gestalt, stellte sich wortlos in den Kahn, ergriff die lange Stoß- und Ruderstange und stieß stumm ab.
Sprachlos betrachteten die Mädchen den hageren, das Wirrsal der Wasserläuse sicher besiegenden Fremdling, von der gespenstischen Erscheinung wie benommen, bis sie der mit fester Stimme einfetzcnden Vorsängerin folgten und das Lied sangen, das durch die stille Nacht zog.
Wo der Kahn einem zwecien begegnete, waren Lenker und Insassen gleichermaßen bestürzt, der Ehorgefang ebbte für einen Augenblick ab, ein großes Verwundern blieb, bis der schwache erste Schein der Morgenlonne, wie immer, den Umzügen Hall gebot. Zunae Dorfburlchen ließen die eschene Ruderstanae ruhen, die Sanaerinnen stiegen aus. und alle warieien. vis auch der Fremde seinen Kahn ans User gebracht harre und gleich leinen Sängerinnen davonschritl. Stumm begleitete er Annemarie bis zum Volkschen Gehöft. „Wo ist Karl Volk?" fragte er an Ser Ture. „Ich denke mir, er wacht nach hergebrachter Art, um mit der heimkehrenden Enkelin den Ostergruß zu wechseln."
„Meinen Großvater suchen Sie?" fragte das Mädchen. „Ta steht er schon vor Ihnen", konnte sie gleich hinzufügen, denn Karl Volk trat in die Ture und lugte nach dem Hellen Scheine aus, der dre Osterwnne ankündigle.
Zwei Alte musterten sich alsbald.
„Was soll denn sein?" fragte Karl Volk in das zerfurchte Antlitz des Gastes
„Was sein toll?" Der Fremde griff in den Mantel und zo^ mehrere Eier heraus, rot und blau gefärbt und mit kunst-
M^>»M»«W»»»iriW»»WM»W»«M«»irW>»WWWW»I»»»>»»«» «-I- ü»
: vouen Zeichnungen verziert. „Karl, dein Bruder Otto bringt s euch eine kleine Ostergabe."
„Mein Bruder? — Otto... du?"
! „Derselbe. Er Hai sich auf See schaukeln lassen, ist mit ! Dampf, mit Segel und in Gondeln Mahren, hat entbehrt, denn auch in der Fremde haben dre Eier nur einen und nicht l zwei Dotter, und sich manchmal bewährt, Hai weiße und rer« s rußte Städte, Wüsten und Oalen kennengelerni, aber schließlich s haben ihn wilde Stürme heimgepeitschl. Viel hat er dran c» nicht erobert. Da steht er vor euch, vor Monaten heimgebiirt , in der Sehnsucht nach einem Stückchen Acker, das er hiern:» i sorgen will — am liebsten für dich und die Deinen, lsti» - Bild in Goldrahmen bringe ich mit, aber Hände, die noch zupacken können."
j „Haben sie nicht schon in den vergangenen Nächten Ms unserem Grund und Boden zugegriffen?"
„Kinder haben ihn mir gewiesen und mir von euch erzählt."
,-,Na, dann tritt nur ein! In der Ostersonne werden wik ruhig zu Rate gehen."
Osterhase — „seit Olims Zeiten" >
Wie lange kennt man eigentlich schon den Osterhasen? Tch alter Vers aus den 1789 in der Schweiz erschienenen Kinde» liedern scheint darauf hinzuweisen.
„War's schon seit Olims Zeiten doch Gebrauch Und ist es noch, nach frohem Mittagsschmaus (an Ostern) hochlärmend durch das ganze Haus zu jagen Was? — den Osterhasen!"
Die Redewendung „seit Olims Zeiten" läßt also daraus schließen, daß der Osterhase schon damals auf ein hohes Alter 'zurückblickte. Für Nichtlateiner sei erklärend hmzugefügt, duz „Olim" nicht der Name eines berühmten Mannes aus de» grauen Altertum ist, sondern daß das lateinische „olim" auj seutsch „einst, einstmals" bedeutet.
Rerolution in Sau Salvador. Die Washingtoner Gesandtschast von San Salvador teilt mit, daß Bericht« über den Ausbruch! - einer Revolution in San Salwador eingetrofsen seien. Reuters hebt, hervor, daß die Lage in San Salvador ernst ist, nachde» sich ein Teil der Hauptstadt in den Händen der Revoutiouam bssinder.