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SchwarzLäldrr Lugeszekung

Nr. 3?

sn vielen Kämpfen zeichnete sich das Grenadierregiment 211 unter Führunq des Ma-ors Knuth besonders aus.

In der veraangenen Nacht warfen einige feindliche Flugzeuge Bomben au? Orte in Westdeutschland, v Schnelle deutsche Kampfflugzeuge führte» StSrangriffe an, Eiidost-ngland und London durch. «, » -

Deutsche Schnellboote versenkten bei einem nächtlichen Vomog gegen die englische Küste an der Humbermiindung e,n br,ti,ches Bewachungsfabrzeua

Schweizer Zeitung gegen die Sowjetanbeter DNV Bern, 12. Febr. Die Schweizer ZeitungDer Bund" geht scharf mit den Schweizer Sowjetanbetern ins Gericht. Das Blatt schreibt u. a.: Seit im Osten die Sowjets offensiv geworden sind, kann man im Lager der Genossen, besonders in deren Presse, in steigendem Maße geistige Purzelbäume feststellen, ein demuts­volles Aubeten desStalinismus", eine kaum verhaltene hysterische Begeisterung, eine immer widerwärtiger anmutende Kriecherei vor dem roten Thron im Kreml. Es war nicht immer so, man denke an die Zeit der Moskauer Schauprozesse gegen hohe bolschewistische Politiker, Beamte und Militärs, die auch »nseren Marxisten arg auf die Nerven gingen. In ihren Zei­tungen wurde der rote Diktator arg zerzaust. Nun ist man wie­der einmal Lei der Anbetung des Oestlichen gelandet. Die ..Berner Tagwacht" geht wieder voran und entwirft nach'dem sowjetischen Vetrugsmanöver der Verfassungsänderung ein Ideal­bild für die Zukunft Europas. Die Veitstänze unter dem Ein­druck des Fanals aus dem Osten verdienen festgchalten zu werden.

Heldentod eines Ritterkreuzträgers DRV Berlin, 12. Febr. Ritterkreuzträger Oberfeldwebel Joses Siam pol, aus Witmannsberg (Gau Bayreuth) fand Ende vorigen Jahres an der Ostfront den Heldentod. Seine am 11. Dezember erfolgte Verleihung des Ritrerkreuzes hat er nicht mebr erlebt.

Der Kampf um Aprilia

Bravdevburgische Panzergrenadiere im Sturm auf Aprilia

DNB Berlin, 12 Febr. Die im Brückenkopf von Nettuno am 22 . Jinuar gelandetem Truppen versuchten zunächst nach Nor­den vrzustotzen. Bei Aprilia, der 1637 gegrüuoeten faschistischen Siedlerstadt, am Westrand der Potninischen Sumpfe, trafen dis feindlichen Vortrupps aus die ersten deutschen Sicherungen. Die in den folgenden Tagen aus dem Landekopf mit starren Kräften geführten Angriffe scheiterten unter erheblichen Ver­lusten des Gegners an Gefangenen, Gefallenen und Panzers

Der von der Härte des deutschen Widerstandes völlig überrascht» Angreifer versuchte nun zunächst nach Süden Boden zu gewin- neu. Dadurch wurde der Raum von Ci st er na zum Brenn-, punkt neuer heftiger Kämpfe. Aber auch dort wurden sämtliche Vorstöße abgeschlagen und über 900 Gefangene eingebracht. Der Feind versuchte daraufhin von neuem nach Norden und Nord- osten vorzustoßen, wodurch sich der Schwerpunkt der Kämpfe wiederum in den Raum von Aprilia verlagert«. Der mit star­ken Kräften angreifende Feind erzielte hierbei an einer Stelle zunächst einen Einbruch, aber schon der am nächsten Tag an­gesetzte Gegenangriff führte zur Einschließung zahlreicher feind­licher Kampfgruppen, nördlich Aprilia, die am 4. und 5. Fe­bruar enger zusammeitgedrängt wurden.

Vergeblich versuchten di« Briten durch wiederholte Vorstöße mit Panzern die stark bedrängten Teile ihrer ersten Infanterie» division zu entsetzen, die fast ausschließlich aus Gardetruppest besteht. Außer schweren blutigen Verlusten büßt« der Feind! hier allein über 1000 Gefangene ein. Während dieser Kämpf» lagen die feindlichen Versorgungs- und Nachschubwege bei Tag und Nacht unter dem Feuer unserer Fernkampfbatterien, die gemeinsam mit der deutschen Luftwaffe in den Häfen von Net­tuno und Anzio Schiffsansanimlunaen und Ausladungen Dir-

Zwischen Pripjet und Berefina

Feindliche Dnrchbruchsversnche gescheitert Bolschewistischer Brückenkopf durchstoßen

DNB Berlin, 13. Febr. Zwischen Pripjet und Beresina ver­suchten die Bolschewisten seit Wochen die deutschen Stellungen !nach Norden in Richtung auf Bobruisk zu durchbrechen. Un­sere Grenadiere, die ihre Widerstandsnester und die wenigen »eften Landbrücken in den Sümpfen verteidigten, splitterten Icdoch die feindlichen Angriffsverbände immer wieder auf und ßvarfen die Teilkräite zurück. Alles, was der Feind bisher trotz Einsatz von über 15 Divisionen erreichen konnte, waren einige Ileine Einbrüche, die fest unter unserer Kontrolle stehen. In iden letzten Tagen ergriff die von Norden her eindringende ^Kältewelle auch dieses Sumpfgebiet. Die Sowjets ver­parkten daraufhin ihre Angriffe, um unsere Stützpunkte über hie allmählich fester werdende Eisdecke zu überrennen, doch brach auch dieser Ansturm blutig zusammen. Ihre schweren Ver­luste zwangen sie jedoch dazu, ihre Angriifstätigkeit immer mehr einzuschränken, die schließlich am 11. Februar gänzlich aufhörte. Die deutschen Truppen nutzten die Lage aus und gingen ihrerseits zum Angriff über, um eingesickerte feindliche Kräfte zurückzuwerfen und Fronteinbuchtungen zu begradigen.

Im Kampf um die einzelnen Widerstandsnester und festen ^andbrücken brachten bayerische und schlesische Grenadiere den Bolschewisten besonders schwere Verluste bei. Als die Sowjets B. im Verlauf ihrer fortgesetzten Durchbrucbsversuche nörd­lich des Pripjet angrnfen. ließ der mit seiner Gruppe als Ge­fechtsvorposten am Ufer des Flusses liegende Unteroffizier Lanz hie Bolschewisten an seiner gut getarnten Stellung vorbeistoßen «nd stand infolgedessen bald im Rücken und in der tiefen Flanke des Feindes, nur durch den Fluhlauf von ihm getrennt, so daß str jede seiner Bewegungen auf kürzeste Entfernung verfolgen lonnte, obwohl dem eigenen und dem feindlichen Feuer ausge- 'etz:. gelang es ihm, seiner Kompanie über eine noch unversehrte ^crnsprechleitüng so geaue Beobachtungen durchzugeben, dast der feindliche Angriff von eigener Artillerie zerschlagen tzve den konnte. Wenige Tage später gelang es den Bolschewi­ken im gleichen Abschnitt, sich einer Sumpfinsel zu bemächtigen. Vin Zug Münchener Grenadiere wurde zum lÄgenstoß ange- »etzt. Er arbeitete sich in zwei Gruppen über den hart gefro­renen Flußarm unbemerkt bis auf 10 Meter an die feindlichen

Stellungen heran. Die Grenadiere überrannten das vorderste Maschinengewehrnest der Sowjets, stießen dann aber auf ein sich bereitstellendes Bataillon. Dennoch gelang es ihnen, die völlig überraschten Bolschewisten im ersten Ansturm zu werfen. Der Feind hatte erhebliche Verluste. Die bayerischen Grena­diere nisteten sich nunmehr selbst auf der Insel ein und hielten sie gegen alle ieindlichen Gegenstöße.

Im Nachbarabschnitt konnte ein verstärktes sowjetisches Ba- ataillon bei Nacht in die deutschen Stellungen einsickern und einen tieferen Einbruch erzielen, der auch die Nachbarkompa­nie und damit gleichzeitig den ganzen Abschnitt gefährdete, Da mit sofortigem Eintreffen von Reserven nicht zu rechnen war, leistteten 40 in der Flanke des eingebrochsnen Feindes stehende Panzergrenadiere unter Führung eines schlesischen Leut»' nants äußersten Widerstand, um die Masse der Bolschewisten so lange zu binden, bis der Gegenstoß eingeleitet werden konnte.

Stunden lang hielten sie den ununterbrochen anstürmen­den Sowjets stand, obwohl sie schließlich ganz umfaßt worden waren. Als dann die Reserven eingriffen, durchbrachen die Panzergrenadiere den Einschließungsring, vereinigten sich mit den Bayern, um dann im Gegenstoß die alte Hauptkampflinie wieder in ihren Besitz zu bringen.

Der nördliche Brennpunkt der jüngsten feindlichen Angriffe lag im Brückenkopf Lei Scherzilki an der Beresina. Dort hatte der Feind mehrere Divisionen zusammengezogen, um über de« gefrorenen Fluß hinweg nach Nor" - durchzubrechen. Nach wechselvollsn Kämpfen konnten die Bolschewisten schließlich einen Brückenkopf bilden. Um diesen zu beseitigen, griff eine Kampfgruppe unter Ritterkreuzträger Oberst Boje mit Unter­stützung durch Artillerie und W-rferabteilungen an. Während die von Sturmgeschützen unterstützten Stoßtrupps auf einem Bahndamm bis in die feindlichen Uferbefestigungen vorstießen, formten andere Kompanien die Flanken der-Stotzgruppe ab. Dabei mußten sie sich, teils -bis an die Brust im Wasser wa- rend, teils auf dem morschen Eis der Sümpfe immer wieder einbrechend, Vorarbeiten. Auch ihnen gelang es schließlich unter erbitterten Nahkämpfon in die zäh verteidigten Stellungen einzubrechen. Der feindliche Brückenkopf war damit als Basis für weitere Operationen der Bolschewisten ausEaliet.

kungsvoll bekämpften und mehrfach mit Truppen und Kriegz- gcrät beladene Transporter in Brand schossen, beschädigten oder versenkten.

Inzwischen hatten sich mehrere britische Kampfgruppen in> Raum von Aprilia in einzelnen Gehöften festgesetzt. Sie ver­suchten sich dort durch einen Minengürtel gegen deutsche An­griffe zu sichern. Als am 9. 2. der deutsche Gegenangriff bei prilia begann, war die durch die Kämpfe der Vortage schwer angeschlagene erste britische Jnfanteriediivsion durch die zg britische Infanteriedivision abgelöst -worden. Diese hatte schm! bei Minturno die Schlagkast der deutschen Truppen zu spüren bekommen.

Zu Beginn des Angriffs auf die Stadt gelang es einem Pionierstoßirupp eine von etwa 60 Mann besetzte Brücks im Handstreich zu nebmen und damit für den weiteren Vor­stoß auf Aprilia von Osten her die entscheidende Zuaangsstraßz zu siche?». Hierbei fiel die Hälfte der feindlichen Vrückensichr- rung, der Rest wurde von der Handvoll deutscher Monier« gefangen. Dem eigentlichen Angriff auf Avrilia von Osten he» ging ein halbstündiges schweres Arlilleriefeuer voraus. Als erstes drang das dritte Bataillon eines brandenburgll schm Panzergrenadierregiments, das schon bei den ersten (Ä genstößen auf die Stadt Ende Januar und bei der Abwehr britischer Angriff Anfang Februar »die Hauptlast des Kampfer getragen hatte, in Las zertrümmerte Stadoebiet ein. Es ge­lang ihm, den heiß umkämpften Friedhof und anschließend di» Varackenstaöt im Sturm mit der blanken Waffe zu nebincyj Diese Kämpfe- wurden unterstützt von Flakbatterien der Luf^ wafse und vorgezogenen Flakzügen, die im inö-anteristisch« Einsatz gemeinsam mit den Grenadieren an den Brennpunkte« des Kampfes dem Feind schwere Verluste zufüaten.

Im weiteren Verlauf der Kämme schoben sich unsere Trup­pen von den gewonnenen Schlüsselpunkten aus bis an dsii Wassertürm heran und warfen den Feind weiter zurück. Di« schwer mitgenommenen britischen Garderegimenter mussten hier­bei über 1100 weitere Mann als Gefangene in deutscher Hanii lassen, so daß sich die Gesamtzahl der Gebiet von Nettuno eingebrachtsn Gefangenen auf über 4000 erhöhte.

Nach dem Verlust von Avrilia versuchten die Briten noch am gleichen Nachmittag mit starken Panzerverbänden die neu« deutsche Linie südlich der Stadt zu durchbrechen. Auf der vo« Nettuno nach Aprilia führenden Straße setzten sie 30, vom Süden her 28 und vom Siidosten 20 Primer zum Angriff geoei» die Ortschaft an. Aber au dies« Gegenstöße blieben im zuiam mongefaßten Feuer unserer Artillerie. Sturm- und Bakgeschützi liegen. Der Feind verlor hierbei 17 Nanzer, wodurch die biü herige Gesamtzahl der abgeschossenen Nanzer aus 89 anstieg.

In Ausnutzung ihres Erfolges stieß in d-n Morgenstunde des Donnerstag ein« Panzerausklärunasobleilung weiter nach Süden vor und nabm den Ort und Babnknotenpunkt Carro- ceto. Die nördlich Aprilia noch verbliebenen kl-inrren Wi­derstandsnester wurden in Laufe der Nacht und in den Vor­mittagsstunden des Donner-tt-w ousaeräumt, wäbre-nd die deut­sche Hauptkampftime südlich Avritta noch weiter vorverlegt und gegen alle Gegenangriffe gehalten werden konnte.

An der Wiedererobe'-nng von Avril'a batte Ritterk-outträ- a>er EenerMsulnant Gräser. Kommandeur einer Parner-! greuadie-division. besonderen Anteil. G-neraUeiftnorft EmSler, der im Osten das linke Bein v->rlor»n bat. war die Seele de» Kampfes. Der Erfolg der deutschen Trum-mn nabm den An-"l»- Amemkanern die Möglichkeit, längs der S^-asie UnftoMban» zur Via Avoia voreusto^en und so di« Stto^» nach Rom nt erreichen. In den letzten fünf Tagen bob -n d'e Briten,damit da» gesamte Gelände wieder verlören, da« sie in mchr als zwei Wochen unter erbebl'ö-en Verluden an Menich-m und Material aewmnien batten. Der linke Fftiael des allftettci» Landungskavfes stehk heute, etwa dort, wo schwache deutsche Si« cherun-gskräfte die Angreifer am ersten Tage der Landung aufhielton.

Die deutsche Post im Osten gibt jetzt eine 6-Zloty-Vriefmarkl heraus. Das Markenbild zeigt einen Teilausschnitt der Stad^ Lemberg. Der Entwurf stammt von Professor Erwin Puchinzer, Wien. Die Marke erscheint in brauner Farbe und ist von del Staatsdruckerei Wien in Linientiefdruck hergestellt.

s Die Kurilen

I Die amerikanischen Militärkritiker haben an dem lang­wierigen Jnselhüpfen in der Südsee jede Freude verloren und sehen auch in den neuerlichen Angrissen gegen Rabaul und die Marschall-Gruppe keine Möglichkeit, in absehbarer Zeit an die japanischen Inseln heranzukommen. In Tokio wertet man die Verstärkung der amerikanischen" Nord-Pazifik Flotts und die Ansammlung von USA.-Truppen in Alaska und auf den Aleuten-Jnseln, von allem aus Adokh, als Anzeichen dafür, daß der Gegner eine größere Unternehmung gegen die Kurilen- Lnseln vorbereitet, um dadurch schneller in die Nähe des japa­nische» Mutterlandes zu gelangen. Auch die Tatsache, daß einige USA.-Kriegsschift« die Küste der im hohen Norde» gelegenen Kurilen-Jnsel Paramoshiri beschossen haben, deutet auf eine bevorstehende Erweiterung der amerikanischen Aktionen gegen Japan hin.

Die Kurilen sind ein Jnselbogen, der von der Nordspitze Japans, von der Insel Hokkaido in einer Länge von etwa 1300 Kilometern bis zur Südspitze von Kamtschatka herauf­reicht. Es handelt sich um insgesamt '38 Inseln, die zusammen «ine Fläche von 15 600 Quadratkilometer ausweisen. Das kalte, ncbelrciche und stürmische Klima gibt ihnen trotz ihrer Brei­tenlage zwischen dem 45. und 51. Grad einen fast subpolaren Charakter. Diese Witterungsvcrhältnisse sind durch einen kal­ten Mecresstrom, den sogenannte» Kurilenstrom bedingt, der in der Nähe der Inseln vorbeizieht. Nur die drei südlichsten, mit dichten Wäldern bedeckten Inseln in der Nähe der japa­nischen Nordprovinz Hohkaido find besiedelt, nämlich Yetorusu mit den Küstenstationen FurubeZu, Aioscha und Naibo, ferner Kunashiri und Shikotan. Auf allen anderen Inseln von denen dm größten llrup, Shinshiri. Mattm, Harimkotan, Onnekotan, Shnmchu und Paramoshiri heißen, ist die Anlage von Daurr- siedkrlngen unmöglich. Nur in den Sommermonaten dienen sie als Stützpunkte für die japanische Fischerei, weil der Kurilen­strom sich durch ungewöhnlich reiche Fischgründe auszeichnet.

Alle Knrileninseln find vulkanischen Ursprungs. Sie werden säst ohne Ausnahme von bohen Kraterkegeln überragt, von Vene» IN ununterbrochen tätig sind, während weitere 23 i» »rößer.m Zeitabstände» wirksam werden. Die meisten Kurilen« «nseln ragen mehr als taufend Meter über das Meer hinaus

der Krater der noröNcysien Jniei Paramojptrt erreicht sogar eine Höhe von 2100 Meter. Die Jnsolgebilde sind aus AschS und Lava zusammengesetzt und scheine» in'olge der Anhäufung von Asche zwischen den Vulkanen durch Meeresströmungen ent­standen zu sein. Die nördlichen Inseln sind ständig mit Schnee bedeckt und nur von einem kümmerl-che» Kranz von Vegeta­tion unnogen Die Unwirtlichkeit dieser abgelegenen Insel­welt verhindert auch de» Abbau reicher Eisen- und Kuvser- läqer und auch die Ueberwinterung von Jägern, so daß Wölfe. Zobel, Fücktze. Biber, See- und Fischottern ein völlig ungestör­tes Leben fübren können.

Die Kurilen sind im Jahre 1634 durch den holländischen See­fahrer De Nries entdeckt morden I» der Foloe übernahmen die Rrssen den nördliche» Teil der Inseln, während die Ja- paner sich auf die Besetzung der drei südlichen Inseln be­schränkten. Im Jahre 1875 verzichtete Rußland auf die Kuri­len, während Japan seine Ansprüche auf die vor dem asiati­schen Festland liegende Insel Sachalin aufgab. Der Name der Ku­rsen kommt von dem russischen Wortkurit" her. das soviel wierauchen" bedeutet und obne Zweifel den vulkanischen Cha­rakter der Insel» und die Tätigkeit der feuersveienden Berge kennzeichnen will. Die Japaner gaben der Inselkette die Be­zeichnungEbisbima". Das beißt:raufend Inseln", wob--' e. rbnen nicht" auf die oenaue Zablenbe'e'chnuug, sondern au' die Umschreibung einer Vielheit von Inseln ankam.

Der Dichter Hermann Burke Zu seinem 7V. Geburtstag am 15. Februar

Einer unserer bedeutendsten lebenden Dichter ist der Alemanne Hermann Burte. Sein bürgerlicher Name ist Hermann Striibe. Er ist zu Maulburg in Baden geboren und wohnt in Lörrach. Seine oberrheinische Heimat, die herbe große Landschaft an der Laar, lebt in seinen Gedichten, in seinemWiltfeber" und i» seinen Erzählungen. Er, der auch ein begabter Maler ist, ist mehr als ein tüchtiger Landschaftsdichter. Seine Dichtung, von einer sinnlichen'Geistigkeit hohen Ranges, ist voll von Welt­deutung und religiöser Erhebung: Zeine Bücher sind dichterisch« Offenbarungen meist ganz einziger Art.

Am bekanntesten ist immer noch Buttes Jugendwerk, de« Wiltfeber, der ewige Deutsche", die Geschichte eines Heimat- suchers, 1912. Es hat seinerzeit großes. Aufsehen hervorgerusen

und ist, selbstherrlich geartet, crn iwett neuer Nachfolge von Hölderl'insHyperion", NietzschesZarathustra" und Spitteler« Prometheus". Der völkische Gehalt wesst aus Lagarde und Langbehn, den Rembrandt-Deusschen, zukiick, und die Kritik am deutschen Wesen ist zukunststrächtig uno von positiver Kraft Die beiden Frauengestalten des Werkes, die gegensätzlichen, sind unvergeßlich: die urige schwarzeMadlee" am Katterbach, und das blonde EdelfräuleinUrsula", die er sich, wie Spitteler sich seine Theuda imImago", zur Herrin seines höchsten Wollen« : erkor. Diese beiden Pole von Burtes Sehnsucht haben ihn noch § lange begleitet. Noch in seinem VersdramaSimson", fünf ! Jahre später, in der dunklen Dirne Dalila und in dem Helle» Willensmenschen Michail, und noch sechs Jahre später hat er i seinen alemannischen Gedichten, den besten seit Hebel, den Titel !Madlee" gegeben, und seine große Gedichtsammlung um Natur ! und Geist, Welt und Gott hat er 1930, achtzehn Jahre nach dem !Wiltfeber",Ursula" genannt.

! Burtes Dichtungen weben fast alle in religiös-gedanklicher l Sphäre. Am deutlichsten seine sieben ErzählungenDer Pflaster- ^ stein", von denen jede ein Gleichnis ist, und seine Gedichte.

! Diese sind voll Bildkraft und Symbolen. Selbstbekenntnisse und ! volkstümliche Sprüche und größere Spruchgedichte stehen da, Innige Liebeslyrik und tiefsinnige Strophen, Feinkunst und mar­kige Balladen. Von besonderer Kraft sind die beiden große» Sonetten-DichtungenPatricia" undDie Flügelspielerin und ihr Tod". Die gehören zu den schönsten und reifsten Werken deutscher Sonettenkunst.

Hermann Burte ist auch ein bedeutender dramatischer Dichter. Unermüdlich hat er darum gerungen, und sein Lebenswerk weiß eine Vielzahl von Schauspielen auf. Wir nennen hier außer demSimson" die drei EinakterDer kranke König" und die SchauspieleHerzog Uz",Kalte".Marbeck",Der letzte Zeuge", Krist vor Gericht" undDer Mensch mit uns". Sie sind, außer dem Kalte", der fast über alle großen Bühnen ging, leider -uchl nach Gebühr bekannt. Ebensowenig wie Burtes interessante dramatische Neugestaltung alter klassischer Sagenstoffe:Appolon und Kassandra" undPrometheus". Auch Burtes dramatisch« Dichtungen sind zum mindesten ungewöhnliche Kraftproben bester Art.

Wir wünschen Hermann Burte, daß er sich noch recht lang« an seinem dichterischen Lebenswerke erfreue. Es wiegt schwer i» der zeitgenössischen Dichtung. F. A. Zimmer.