nommen werden, so dag gegenwärtig keine Beschrän­kungen des Privatpaketverkehrs nach dem Felde be­steht. Nach einer amtlichen Bekanntmachung ist das Publikum bei Anfragen ausdrücklich darauf aufmerk sam zu machen, daß die Heeresverwaltung wegen des Zeitpunktes der Ueberkunft von Paketen nach dem Balkankriegsschauplatz eine Verbindlichkeit nicht übernehmen könne.

Spiritus und Speisekartoffeln.

Der Kriegsausschuß für Konsumenteninterssen schreibt: Die Verordnung des Bundesrates zur Si­cherstellung der Kartoffelversorgung übt noch nicht allenthalben die erwartete Wirkung aus. An man­chen Stellen ist sogar eine gewisse Kartoffelnot ein­getreten, weil die Landwirte und Großhändler ganz offenkundig mit ihren Vorräten zurückhalten, in der Erwartung, daß später doch noch höhere Preise festgesetzt werden. Auster dieser, hoffentlich falschen Spekulation besteht aber für die Kartoffelerzeuger ein weiterer Anreiz zur Zurückhaltung der Kartof­feln vom Nahrungsmarkte in der Möglichkeit, für für sie anderweitige lohnendere Verwendung zu fin­den. Da ist zunächst ihr hoher Futterwert, der be­sonders bei den bisherigen hohen Schweinepreisen die Versorgung des Marktes mit Speisekartoffeln er­schwerte. Die erfolgte Regelung und Herabsetzung der Schweinefleischpeise wird nun wohl darin eine gewisse Aenderung bringen. Aber da beim Großvieh der Spekulation noch der weiteste Spielraum gelas­sen ist, wird dieser Anreiz zur Zurückhaltung der Kartoffeln noch so lange wirken, bis auch die Preise für Rinder usw. geregelt und herabgesetzt werden.

Eine weitere noch wirksamere Ursache der Zurück­haltung ist die hohe Preisstellung für die Kartoffel- Trocken- und Stärkeerzeugnisse und besonders auch die zu hohe Preislage des aus Kartoffeln gewonne­nen Spiritus. Der Kriegsausschuß für Konsumenten­interessen macht in einer Eingabe an das Reichs­amt des Innern auf den schreienden Widerspruch zwischen den mäßigen Höchstpreisen für Speisekar­toffeln und den unbegründet hohen Monopolpreisen für Trockenkartoffeln, Kartoffelflocken, Walzmehl und Kartoffelstärke aufmerksam. Die hohen gewinn­reichen Fabrikatpreise führen zu einer Ueber- wertung selbst der minderwertigsten Kartoffeln. Die am 1 . November 1915 erfolgte Herabsetzung der Fabrikatpreise ist noch längst nicht ausreichend, um die Lust zur Lieferung von Speisekartoffeln zu heben. Noch ungünstiger wirkt ober die vorteilhafte Berwertungsmöglichkeit der Kartoffeln bei der Spiritusbrennerei. Trotz der Herabsetzug des Spi­rituspreises von 60 auf 46 Pfennig verwertet sich selbst die geringwertigste Kartoffel in der Spiritus­brennerei noch immer mit 8 bis 8^/2 für den Doppelzentner, während der doch gewiß ausreichende Erzeugerhöchstpreis für Speisekartoffeln 5,50 cfl be­trägt. Unter solchen Umständen ist es begreiflich, daß bei den jetzt stattfindenden Masseneinkäufen der Fabriken und Brennereien besonders im örtlichen Ueberschutzgebiete die Willigkeit, Kartoffeln für! Speisezwecke zu dem Höchstpreise an die Städte des Westens abzuliefern, stark herabgedrückt wird. Darum ist ein weiterer Abbau der Preise für Spi­ritus und Kartoffelfabrikate dringend geboten, zu­mal sich ja mit der Herabsetzung der Brennspiritus­

preise auch die Möglichkeit der Benutzung von Spi- rituAffühlicht für die unbemittelte Bevölkerung er­weitert.

Benzol für das Gewerbe.

Amtlich wird mitgeteilt: Nachdem es gelungen ist, die Erzeugung von Benzol zu steigern, kann mehr als bisher für solche Zwecke freigegeben werden, für die bestimmungs­gemäß Benzol nicht verfügbar ist. Dabei kommen namentlich die Eewerbszweige in Betracht, denen Ersatzstoffe nicht zur Beifügung stehen und die deshalb beim Fehlen von Benzol stillstehen mühten. Eingehend begründete Anträge wolle man an die Inspektion des Kraftfahrwesrns in Brrlin- Schöneberg richten.

Für die Schristl. verantwort!. Otto S e l t m a n n, kalw. Druck u. Verlag der A. Oelschlüger'schen Buchdruckcrei, Ealw.

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Gemäß Art 32, Abs. 2 des Württ. Ausführungsgesetzes zur Reichs- verficherungsordnung vom 8 Juli 1912. (Reg.-Bl. S. 245.) wird hie- mtt bekannt gemacht, daß der Beitragssatz für das Jahr 19t5 auf

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festgesetzt worden ist.

Reutlingen, den 24. November 1915.

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