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. vcywärzwckkoer Lageszenung

.Nr. 17

Wöhrungskonferenz oder Währungsdiktat?

Wallstreets Weltherrfchaftspläue Der bolschewistische Wurm im Holz

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WPD Roosevelt hat die von Washington und Wallstreet ab­hängigen Staaten einschließlich Englands zu einerinternatio- nalen Währungskonferenz" nach Amerika befohlen. Die Bere­itungen sollen noch im Laufe des Januar beginnen. Währendi einiger Monate des vergangenen Jahres sind bekanntlich die, sFinanzbesprechungen in Ouebeck voraufgegangcn, auf denen !der britische Experte I. M. Kcynes mit seinem Eoldverrech-i uungssystom aufs trockene gesetzt wurde. Der Hauptknall war stedoch die Mitteilung des Sowjetdelegierten, daß sich die Sow­jetunion sich an die Spitze der goldproduzierenden Länder gebellt ^habe, womit zum Ausdruck gebracht werden sollte, daß die Mos­kauer Tyrannen nicht nur im heutigen Kriegsgeschehen, sondern auch bei der beabsichtigtenNeuvergoldung" der Welt ein ge­wichtiges Wort mitzu'prechen hätten. Damit war der Stalinschs Staatssozialismus zum erstenmal in die ureigensten Reservate der Plutokration eingestiegen. Auch hier sitzt also schon der bol­schewistische Wurm im Holz des Rooseveltschen Wunschschlosses.

Roosevelt und die hinter ihm stehenden Wallstreetjuden wol­len nicht erst das Kriegsende abwarten, sondern heute schon dis Molt in zunehmendem Matze aufs neue an die Gold kette fesseln. Gerade die Vereinigten Staaten haben daran das aller­größte Interesse, weil die mächtigen Goldberge in den USA> 80 v H. des gesamten Währungsgoldes der Welt betrugen (heute noch etwa 66 v. H.) und weil die Geschäftemacher hoffen, durch die Eoldkontrolle auch den Welthandel weitgehend in dem von ihnen gewünschten Sinn beeinflussen zu können.. Dio Währungs­konferenz soll sich zunächst über die Organisierung einer Welt ^ bank und über di« Schärfung eines internationalen Stabili­sierungsfonds schlüssig werden. Ferner sollen die Vertre­ter der 44alliierten" Länder einschließlich der Regierungen! ohne Land einen Plan zur Verkaussrinanzicrung von Jndu- strieerzeugnissen vorge'etzt bekommen. Alle diese Vorschläge sind dem Köpfchen Morgenthaus entsprungen. Dio LondonerFinan­cial News" misten mitzuteilen, daß die Weltbank selbstverständ­lich auf Dollarbasis beruhen und über Einlagen in Höhe von zehn Milliarden verfügen soll. Daraus soll eine eigene internationale Währung", also eine Art Espsranto- währung, geschaffen werden, die zu 50 v. H. durch Gold gedeckt sein soll. Im übrigen soll die Dank den Wiederaufbau und die Friedenswirtschaft finanzieren, die Produktion und die Ausain- menarboit überwachen die Preisbewegung kontrollieren und sogar neue Krisen verhindern.

Nach dem erträumten vlutokratisch-bolfchewistischen Sieg soll so vi- Weltwirtschaft endlich zu einerInsel der Seligen" werden? Es gibt wohl niemanden, der diesen siitzon Versicherungen Was­hingtons glaubt: denn es ist zu offenkundig, wohin die Dinge lauen. 2m Grunde genommen soll das ganzeinternationale" Aufgebot der Untermauerung des White-Planes dienen. Das würde das End» der autonomen staatlichen Wirtschaftspolitik und die feste Bindung an den Dollar und das Gold bedeuten. Mit der Beseitigung der unabhängigen nationalen Wirtschafts­politik würde auch die Währungshoheit der Einzelstaaten illu­sorisch. Washington und Wallstreet könnten jeden beliebigen Druck au? ibre Vasallen ausllben, behielten für sich jedoch iw jedem Falle freie Hand. Die Verein'gten Staaten bekämen durch, derart:«« Abmachungen ihreAlliierten" nicht nur in wirt- schaftl-cher Hinsicht, sondern auch machtpolitisch vollkommen in die Hand. Das produktionsgew^ltige und goldgesättigte Ame­rika könnte sein Uebergewicht rücksichtslos zur Geltung bringen und die Wirtschaft jedes anderen Staates nach Belieben diri­gieren und drosseln An welche oewaltigen Geschähe man hier­bei denkt, ersieht man am deullichstcn aus dem von Roosevelt in Tehc-ran uitter Dach und Fach gebrachten Schachergeschäft mit de» Bolschewisten.

Diese Schattenseiten erkennt man nirgendwo besser als in England; man ist ''doch gegenwärtig nicht in der Lage, sich gegen die nordamerilanische Allgewalt aufzulehnen. England hat schon vor dom Zwesten Weltkrieg in starkem Matze unter der amerikanischen Wirtschaftskonkurrenz gelitten und befürchtet dies noch mehr kür die kommende Friedenswirtschaft. 2n welchem Dilemma sich die armselige und überüsvölkerte Insel in dieser Hinsicht befindet, hat William Venton soeben in der Zeitschrift Life" deutlich zum Ausdruck gebracht. Er betont, datz der Schlüs­sel zu den britischen Nachkriegsproblemen die Tatsache sei, datz England nicht genug Nahrungsmittel anbauen könne, um sich selbst zu ernähren. Die lebenswichtige Frage:Wie bekommen

* Die Witwe von Dukat.

r Albanische Erzählung von M. Amelie v. Godin.

! Auf der steilen Bergstraße, die von der Bucht von Balonct nach der Toppeiortschaft Lukat emporführt, schrill eines frühen, Aaren Sommecmorgens Lula Ramjaral. In der Reife ihrer blühenden dreißig Jahre grng sie aufrecht und stolz dahin. Wer aber des Landes Litte kannte. er>ah aus ihrem Kopftuch und ben dunklen Streifen ihres Jankers, datz sie Witwe war.

Bor der letzten Ltratzenstcile, ehe der Fußpfad abbiegt in bas Wildbachbeti und nach Dukat, letzte sic sich auf einen Fels­brocken. um ein wenig zu verschnaufe», Gerade als sich Lula nach kurzer Rast wieder erheben wollte, sah sie, daß ihre Nach­barin Lütsie, das Weib des Mohammed Aga, ihres Vetters, auf der Straße bergan dahcrkam. So entschloß sie sich denn, diese Freundin aus ihrem Ruheplatz adzuwartcn, um den letzten Teil des Heinimegcs mit ihr zurückznlegcn.

Diese Lütsie, Mutter sechs wackerer Löhne, war Lula an Jahren um etliches voraus; weil aber Lula, achtzehn Monate nach der Heirat verwitwet, ernst war. weit über ihr Alter, ver­band dennoch die beiden Frauen innige Gevatterschaft.

Dein Leben sei lange und gui!" grüßte Lula, sobald die Freundin sie auf ihrem Fclsensitz erreicht hatte. Lula erhob sich, und die beiden Frauen legten d>.e Stirnen aneinander. Indes mied Lutstes Blick das Äuge der Lula.Was mag sie gegen mich aus der Teele haben ?" fragte sich die junge Witwe erstaunt und beklommen. Doch schritten die Gevatterinnen zu­sammen in dre Schlucht hinab. Noch ehe aber die enge Rau- beit des Lleroes d:e eine von der Leite Ser anderen zwang, sagte Lütsie bedeutsam:Ich rate Vir hüte die Ohren deines Sohnes, Vaß er ein böses Wort nicht etwa vernehme, das seit kurzem umgeh' gegen dich in Dukat."

Lukas Stirn verdüsterte sich sofort.Welches Wort und Von wem?" fragte sie mit rascher Entschlossenheit.

Der Aelteste von Ducht Hai cs beim letzten Gaurate zu

zweien seiner Kumpane gesprochen-und diese gaben es

an andere: seiner Werbung gegenüber seiest du aus gutem Grunde spröde. Ter Gjadri Pülli, Hüdai Ramsarais, deines verstorbenen Mannes Milchbruöcr, kenne den Weg zu deinem Hause nur allzu gut; er kenne ihn allzu gut auch des Nachts."

^ Jählings verfärbten sich Lulas braune Wangen zu fahler Blässe; sie antwortete aber nicht sogleich.Obschon", sagte sie

wir Lebensmittel? hänge wiederum davon ab, wie England exportieren könne, und die Frage des Exports hänge von den Vereinigten Staaten ab. Wenn England nicht hungern wolle, müsse es entweder exportieren, um die Einfuhr bezahlen zu kön­nen, oder es müsse sich auf Investierungen im Ausland stützen. Schon heute zeigt sich überaus deutlich, datz die künftige, Han- politik auf das Wohlwollen der USA. angewiesen ist.

In. den Vereinigten Staaten geht man über diese Londoner Bekümmerniste zur Tagesordnung über. Man will ein Warcn- und Rohstoffkartell nach dem ander» schaffen, gibt ihm einen internationalen Anstrich und sorgt dafür, datz die Macht allein bei Wallstreet liegt. DieVerhandlungen" stellen für Washing­ton nur den demokratischen Schein dar; in Wirklichkeit soll ein Währungs- und Finanzierungsdiktat größten Ausmaßes aus­gesprochenwerden Es ist ein Glück für Europa, datz es an die, sen Rauhrestermethoden nicht beteiligt ist, so datz wir den Kampf aller Verbündeten gegen dio USA. und den schließlich!:» Sieg Wallstreets als ergötzliche Episode zur Kenntnis nehmen, können. Das Weitere wird sich jenseits der goldenen Ketten und Keller finden. "'"st?,', L. Hamp.

Das ist die Sowjetpraxis

Basler Nachrichten" demonstrieren die bolschewistischen Eewalt- methodan am baltischen Beispiel

DRV Bern, 20. Jan. Unter der UeberschristSowjetpraxis im Baltikum" veröffentlichen dieBasler Nachrichten" einen länge­ren Artikel, der am Beispiel Litauen demonstriert, wie Stalin mit Völkern umzugehen pflegt, die seiner Gewalt ausgeliesert stnd. Das Schweizer Blatt erinnert daran, datz Moskau sich sei­nerzeit darauf berief, datz nun in Litauen ..Wahlen" stattae.

in

sunoen hatten, und datz sie Bevölkerung nm öte Ausnahme i die Sowjetunion ersucht habe. Es sei daher geboten, die volsi Wahrheit darüber zu sagen, wie Litauen seinerzeit in die S», wjetunion einverlcibt wurde: Der aus Moskau herbeigeeilt, Vizekommissar des Auswärtigen, Dekanosow, bestellte eine Art Volksfrontregierung", die aber bereits im Verlauf von zwei Wochen in eine richtiggehende kommunistische Regierung umgs. wandelt wurde. Diese schrieb nun am S. Juli 1940Wahlen" für einVolksparlament" aus, die am 21. Juli stattfinden soll­ten. Zwei Tage vor der Wahl, in der Nacht zum 22. Juli, wur­den Massenverhaftuugcn unter den führenden Persönlichkeiten durchgeführt. Im Lande befanden sich etwa 300 000 Mann bol­schewistische Truppen, d. h. ein Soldat hinter jedem zehnten Ein­wohner. Unter derartigem Terror fanden dann die Wahlen statt. Die Wahl stellte eins schamlose Fälschung des Willens des litau­ischen Volkes dar. Aber noch nicht genug mit all dem. Por der Wahl war mit keinem Wort erwähnt worden, datz demVolks­parlament" die Frage der Ausrufung einer Sowjetrepublik und desErsuchens" um Aufnahme in die Sowjetunion vorgelegt werden würde. Dies erfuhr das litauische Volk erst nach der Wahl. Und jetzt beruft sich die Sowjetregierung bei ihren An- rexionsabsichten auf jene Wahlen. .

Die Sowjetregierung so schließt das Blatt seine Ausführungen, habe durch die damalige Besetzung Litauens nicht nur allgemein gültige Völkerrechtsnormen in flagranter Weise verletzt, sondern sich darüber hinaus über insgesamt fünf Verträge hinweggeseht die Litauen mit der Sowjetunion verbanden. Es wäre traurig und zwar nicht nur für die baltischen Staaten, wenn man die Nack'^riegswelt auf den Trümmern des Rechts und allein auf die rob Gewalt aufbaucn wollte.

Vulgaren und Kroaten. iJm Beisein von Nutzenminister Schlsch, manoff empfingen die bulgarischen Regenten den neuen kroatt. schen Gesandten in Sofia, Admiral- Vetez Jakschin, der sein Be. glaubigungsschreiben überreichte. Prinz Kyrill unterstrich da, gemeinsame Ziel der Bulgaren und Kroaten im Kampf um Li« Freiheit und Unabhängigkeit.

Am Kessel von Oranienbaum

Flakartilleristen und Grenadiere fangen den Ansturm der Sowjets auf / Bon Kriegsberichter Paul Ha fland

(PK) In dieser srostklaren Januarnacht kann der junge Flak­leutnant keine Ruhe jindcn. Lange steht er in dem sutzoreiren Laufgraben, der die einzelnen Geschützbunker miteinander ver­bindet. Er spürt nicht die Kälte, die seinen Atem wie glitzern­dem Rauhreif zu Bode» fallen lützl. Seine Blicke richten sich über die verschneite» Hügel bis an die gezackten Eisränder der in Hellem Mondlicht daliegcnden Kronstüdter Bucht: Oranien­baum und weiter rechts drüben, in die Schatten der Nacht ge­taucht liegt Leningrad.

Immer wieder in all den langen Woche» und Monaten, die er mit seinem Flakzug in dem stählernen Sperrgürtel der deut­schen Linie steht, haben die Sowjets versucht, aus dem Kessel von Oranienbaum und aus der Festung Leningrad heraus nach Süden den eisernen deutschen Ring zu durchbrechen. Ihre Ver­luste an Menschen und Material sind zahlenmäßig schwer fest- mlcqen Es gibt aber wohl keinen Meter breiten Boden vor den'deutschen Gräben, den nicht die Leiber ge'olle-ner Bolsche­wisten bedecktem.Jeden Meter breiten Boden sollen sie so teuer wie möglich erkaufen. Darin liegt im Augenblick der Sinn des Kampfes." Fast unhörbar hat der junge Leutnant das vor sich

hingesagt. , ^ .

Die laute Fröhlichkeit seiner Männer reißt den Leutnant aus seinen Gedanken. Als er wenig später wieder In den Bunter klettert, sitzen seine Männer unter dem trüben Licht einer Petro­leumlampe. Marketeuderschnaps ist gerade noch rechtzeitig ge­kommen, um sio bei der grimmigen Kälte auszuwärmen.

Fast orkanartig gesteigertes Artillericfcuer der Sowjets reißt sie vor Morgengrauen recht unsanft aus ihrem tiefen Schlaf., So war es noch nie", sagt einer. Der Bunker erzittert unter der Wucht der schweren Einschläge.Es ist soweit", sagt der Leutnant R.Alles fertig machen!" Dis Männer greifen ihre Stahlhelme und Handwaffen. Tief in die Laufgräben geduckt gehen sie, einer hinter dem andern, zu ihrem Geschütz. P'eifend und surrend zischen dis Granatsplitter in den weißen Schwee­wall. Mit einem Schlage erlischt der Lärm des Arlilleriefcuers. Mit wenigen Sprüngen sind die Männer an ibrer Vierlings-Flak.

Auch drüben an den beiden anderen Geschützen des Zuges ist alles feuerbereit. Ucber die Köpfe der Grenadiere, die vor ihnen in ihrem Graben liegen, hinweg zisckst die Leuchtspur in

nach einer Pause,also dieser Gjadr, meines verstorbenen: Mannes Milchbruder gewesen ist, Hai er dennoch meine Schwelle nicht übertreten, es sei denn am hellichten Tage und vor aller Augen, auch nur für kurze Rast. Das Gastbrot nahm er stets in Gegenwart seiner und meiner Muhme."

Sie stockte, denn es kam ihr schwer an, selbst vor dieser Vertrauten, sich gegen so schmähliche Lüge zu verteidigen. Niemals vergaß ich der Ehre."Ich weiß es."

Die beiden Frauen schritten nun schweigend, eine hinter der anderen ihres Weges weiter. Ihren Sinn umschweiften düstere Gedanken, wie dort oben den Tschika das Paar der raub­gierigen Adler.

Als sie dann zwischen den ersten Hecken und Angermauer» von Dukat wunderten, das sich auf zwei Flankenhüaeln des Berges festungsgleich aufbaut, brach Lula nochmals das Schwei­gen:Vierzehn Sommer zählt nun mein Sohn Tschertschiez; schon weiß er die Büchse spielen zu lassen bester als die meisten."

Dies sollte sicherlich besagen, begriff die Lütsie, daß der Knabe seiner Mutter Ehre zu schützen wissen werde. Lütsie seufzte Widerwillen denn ihrem mütterlichen Herzen tat es Weh, junges Blut mit so herber Pflicht bedrückt zu wissen. Indessen konnie niemand den Knaben von dieser Ver­pflichtung befreien.

Mii ruhigem Gruß trennten sich die Frauen. Das schmucke. Wehrhafte Haus Ramiarai lag inmitten eines weitläufige» Obstangers. Aufrecht trat Luta durch dieses Hauses Tür ein. Da sie aber ihren gerlciischlanken, hellauaiaen Knaben sah, da Tschertschiez die Mutter mit liebendem Lächeln grüßte, dachte Lula: Ich kann ihm dies Abscheuliche nicht sagen; es müßte Mir das Herz obdrücken.

An der Wand, über dem Geschirrbordc, hing an einem Waffenbolzen die Büchse des Toten. Als Erinnerung hatten die Leute des Königs sie Lula belasten, alsZeichen auch ihrer Anerkennung für Hüdai Ramsarais makellose Mannhaftigkeit.

Lula nahm die Waffe von der Wand.

Mutter, was willst du mir des Vaiers Büchse?" fragte der Knabe.

Es ist gar lange her", erwiderte ruhig die Gefragte,daß wir sie das letztemal fegten. Siehst du nicht, daß ihr Lauf schon fast verrostet?"

vier Perlenketten hinüber in den schmalen Waldstr asten, an sen Rand die vordersten Stellungen der Bolschewisten sind.

Fliegeralarm!" brüllt in diesem Augenblick der Meldepost Zwei feindliche Jagdflieger jagen nur wenige Meter über Vaumspitzen genau auf die Stellung der Flak los. Deutlich h das Feuer ihrer Bordwaffen zu erkennen. Schnee- und Eisfoi tänsn springen mit rasender Geschwindigkeit ans das Geschütz zuj hinter dem in unerschütterlicher Ruhe der Leutnant steht.Etwa, höher, Maibaum", ruft er dem Richtkanonier zu.Tadellos!" Kurz vor den deutschen Linien haben die zwei Sowietsstegei ihre Bomben abgistadeu. Jetzt drohen sie ab. Einer zieht eint lange Rauchfahne hinter sich her.

Panzeralarm... T 34! Sie stehen drüben am Waldrand, un,z stützen mit ihren Kanonen und ihrem Maichinengewehrfeuer de« Angriff ibrer Infanterie, die ietzt über die weite freie Fläch« vorgeht. Un'ere Grenadiere möchten am liebsten laut brüllsnf als jetzt das Feuer ihrer Vierlingsflak haargenau in den Reiheij der Bolschewisten liegt. Doch die Einschläge der feindlichen Pan­zergranaten liegen immer dichter an den Flakges-bützen. Jehl bekommen sie noch Feuer aus der Flanke. Einige Sowjets sinL im Schutze der T 34 durch unsere Stellungen dnrchgebrochen« Noch immer ruhia erkennt Leutnant R. star die Lage. Mit lei­nen drei Flakgeschützen bildet er einen Verteidigurwsriegel. Di< drei T 34 wagen sich nicht näher heran, um ihre k^anterie M schützen.Bis zur letzten Patrone we"dsn wir schi-tzen!". den» der Leutnant.Geballte Ladungen bereit leaen!" befiehlt ei dann. Da sieht e-r plötzlich zwei deullche Tiger-Pamer über ein« kleine Anhöbe anrollen. Jetzt haben sie die immer noch schießen­den sowjetischen Panzer erkannt und drehen ibre massiger Türme in Schußrichtung. Die Männer an den Geschützen haste« den Ai"m an. vergessen die Gefahr, in der sic noch immer schwe­ben. Fast gleichzeitig mit den Abslbüssen sehen sie drüben di« Kuppeln von zwei T 34 wie leichte Vlechhauben durch die Lust wirbeln. Der dritte Panzer versucht, in einer Senke zu ver­schwinden. aber es gelingt ihm nickst mehr.

Eine Stude später stehen die Männer dieses leichten Flak­zuges bereits wieder in harten Abwehrkämpfen, die den Sowjet« schwere Verluste zufügen.

Mit der Buchse in der Vaud trai die Frau aus oer Stube. Sie atmeie tief und sah nach dem Laufe der Sonne. Es war zwei Stunden vor Mittag.

Noch hiest sich der Vorsteher sicherlich in der Amtsstube aus. Ohne zu zögern verließ Lula das eigene Anwesen und ging rcstchen Schrittes zu lenem anderen Hause dem Anwesen ihres Feindes. Es traf sich w. daß zur selben Stunde niemand sonst mit dem Vorsteher zu verhandeln hatte. Darum über­schritt Lula des Vorstehers Schwelle ohne jeden Aufenthalt. Ihres Mannes Büchse hielt sie ttcf ,n Sen Falten ihres Kleides.

Der Vorsteher saß nahe dem südlichen Fenster, der hagere, höhnische Mann, und rauchte aus dem heimischen, langen und buntgeschnitzteu Halter. Als er den leichten fremden Tritt hörte, sah er auf.

Wer kommt da zu mir?" hob er süßlich an.Wer macht mir die Ehre?"

Dies war sein letztes Wort. Lula achtete seines SpotteS keineswegs:Ties dafür, daß du den Namen einer von Gott mit Unglück Geschlagenen befleckt hast mit deinem widrigen Geifer!" Noch ehe der Man», jäh cutselst. ans die Füße sprin­gen könnt!, trat stst' 'nni-tten hör Stirn.

Als er vom Sessel auf denBodcn hinschlug, warf sie nur einet kurzen Blick aus ihn, um feslzustclleu, daß es vollbracht war. Dann trat sie aus der Amtsstube und ging mit gesenkten Augen hin zum Gendarmen von Dukat.Ich habe den Vorsteher ge« richtet", meldete sie mit fester Stimme. Nie hat sie selber de» Grund für ihre Tat genannt, auch nicht vor dem Richter später in Balona. Indes erfuhr dieser Richter alles durch die Zeugen, und sein Urteil war milde.

Als sie Lula Ramsarai vor Morgengrauen hinwegführte« aus daß kein Aufsehen werde, standen trotz der frühe» Stunde die Frauen von Dukat am Wege und priesen die Witwe. Gott lohne es dir durch die Liebe deines guten Sohnes!" riese« sie ihr zu, die ernst und ruhig zwischen ihren Schergen schritt.

Tschertschiez ging hinter der Mutter her, die Stirn stolz erhoben, ein zärtliches Licht in den Hellen Augen. Nie ha« er es dieser Starken vergessen, was sic um seinetwillen selber aus« geführt hat.

Während dann Lula drei Jahre lang im Arbeitshause zti Valona wirkte und webte, unterwiesen dre Mütter von Dukai ihre Töchter und Söhne:Seht solch ein Weib war Lula! Rasaray, das ihre eigene Ehre hochhielt und die Ehre der Sippe..