Seile 2
Schwarzwülver Tageszeüung
Nr. .91
einen Igel zu bilden, weiß bald nicht mehr aus noch ein. llm sie herum flammende Detonationen und dröhnende Motoren. Die angreifenden Flugzeuge bestreichen Decks und Schiffswände mit Kanonen und Maschinengewehren.
Von den Frachtern schlägt unseren Flugzeugen schweres Abwehrfeuer entgegen. „Schießen!" denken sie nur und jagen aus ihren leichten Flakgeschützen pausenlos aus allen Rohren hinaus, was sie vermögen. Rotglühend kreuzen sich die Perlenketten der Leuchtspurgeschosse. Schwarz ist die Nacht über die See gefallen. Hinter der Kimm versinkt langsam der große glühende Kreis vernichteter und brennender Schiffe.
Bolschewistische Fälscherwerkstatt in England
DNA Senf, 16. August. Scotland Pard ist nach einer Meldung des „Evening Standarard" einer Bande von Fälschern auf di» Spur gekommen, die in großem Umfange Wehr- machts-Entla ssungspapiere herstellt und an Deserteure zu hohem Preise vertreibt. Durch einen Zufall gelang es, einen dieser Deserteure in dem Augenblick zu verhaften, als er sich mit den gefäschten Papieren von einem Londoner Arbeitsvermittlungsamt eine Äelle zu verschaffen trachtete. Man erfährt bei dieser Gelegenheit, daß sich die Zahl der Deserteure, die sich allein in London Herumtreiben, nach Schätzung der zuständigen Polizeibehörden auf viele Tausend beläuft.
Allem Anschein nach handelt es sich um eine der kommunistischen Fälscherzentralen, die in allen Ländern, die der Sowjet- Agitation bereitwillig ihre Tore geöffnet haben, von Moskau mit dem besten Fälschungsmaterial ausgestattet, eingerichtet worden sind. Wie erinnerlich, ist während der Systemzeit auch ,iu Berlin eine solche Fälscherwerkstatt ausgehoben worden, die vo» der berüchtigten Handelsvertretung der UDSSR in Berlin Ausgerüstet worden war. Diese „Handelsvertretungen" dienen in allen Ländern der Tarnung bolschewistischer Agitation und dem Schutz politischer Verbrecher und anderer Terroristen, die im Aufträge und im Solde Moskaus stehen.
Italienische Schnellboote versenkten britischen Kreuzer
DNB Rom, 16. August. Der italienische Wehrmachtbericht vom Montag lautet:
Italienisch-deutsche Truppen verlangsamten auch gestern ln den Peloritanischen Bergen durch Widerstandskämpfe den Vormarsch feindlicher Kräfte.
Im Gebiet der Meerenge von Messina griffen Jagdflugzeugverbände des römischen 4. Sturmes und der römischen 21. Gruppe verschiedene feindliche Formationen an. Im Verlaufe der wiederholten harten Zusammenstöße schossen unsere tapferen Jäger fünf Spitfires und drei Curtiß ab.
Unsere Torpedoflugzeuge versenkten bei mutigen Angriffen auf Eeleitzüge im westlichen Mittelmeer zwei Dampfer von 12 660 BRT., während ein Dampfer mittlerer Tonnage, der von einem Torpedo getroffen worden war, explodierte. In den Gewässern von Sizilien beschädigten deutsche Kampfflugzeuge zwei Transporter mit insgesamt 9066 BRT. schwer.
Italienische Flugzeuge warfen auf die Hafsnanlagen von Viserta zahlreiche Bomben ab. Drei unserer Flugzeuge kehrten nicht zu ihren Stützpunkten zurück.
Bei Morgengrauen des gestrigen Tages unternahmen unsere Schnellboote unter dem Kommando von Kapitän zur See Franchesco Mimbelli aus Livorno einen tapferen Angriff aus einen britischen Flottenverband in der Nähe von Kap Sparti- vento Calabro und versenkten einen leichten Kreuzer.
Luftangriffe wurden unternommen auf Viterbo, Novara und in der vergangenen Nacht wiederum auf Mailand. Der Feind verlor in Viterbo vier und in Mailand drei Flugzeuge durch die Flak. Die in Mailand verursachten Schäden sind schwer. Ein weiterer Bomber stürzte, durch die Flak getroffen, -in der Nähe von Cagliari ab.
Mörser am Donez
Wirksame Bekämpfung aller Floßübergänge — Bilanz zweier Monate
NSK 2m Donezbogen bestimmt nach vergangenen schweren Kämpfen der Stellungskrieg das Bild des Eefechtsfeldes. Das bedeutet, immer auf der Hut zu sein, auf jede Ueberraschung gefaßt. Granatwerserfeuerüberfälle zwingen immer wieder in
Deckung. ,
Plötzlich Motorenlärm in der Lust — auch an diesem Tage i-mmt er wieder, der unermüdliche Artillerieflieger. Wie bekannt ist er doch im Donezbogen geworden. Jeder weiß und kenn; seine Aufgabe: das Auge der Artillerie zu sein, ihre Geschosse auf die Brücken und Stege des Feindes über den Donez »u lenken und sie immer wieder zu zerstören. Ein hartnäckiger, wechselvoller Kampf zwischen fliegerischer Tüchtigkeit, artilleristischer Treffgenauigkeit und den von der drängenden Notwendigkeit bestimmten Versuchen des Gegners, die entstandenen Schaden so rasch als möglich zu beseitigen. Nur benutzbare Ueber- zänge gewährleisten die ungestörte Versorgung seiner im Brückenkopf eingesetzten Kräfte.
Bisher ist es immer geschafft worden. Manches Mal gelang die Zerstörung so nachhaltig, daß Tage hindurch das Schießen entfallen ckonnte. Eingehende Luftaufklärung brachte der Führung immer ein klares Bild des Brückenzustandes. An mehreren Stellen überspannen die Brücken und Stege den Donez. Zur Verständigung zwischen Flieger und schießender Batterie sowie zwischen den Kommandostellen auf der Erde sind sie mit durchlaufenden Nummen bezeichnet. Mehrere Uebergänge zeigt uns das Luftbild, dazwischen auch Fährstellen. Ein weit nach Osten herausliegender Steg verbindet das Südufer des Donez mit der großen Insel.
Ruhig zieht der Flieger seine Kreise über dem Zielraum, unbekümmert um die feindliche Abwehr. Er hat die Verbindung mit der Batterie ausgenommen.
Der Feind hat eine Brücke wieder instandaesetzt. Das bereits vorbereitete Feuerkommando beschleunigt wesentlich die Feuereröffnung, und schon verläßt die erste Granate das Rohr des Mörsers. Höchste Treffgenauigkeit verbindet sich mit starker Spreng- und Splitterwirkung. Geschoß und Kartusche sind von „entsprechendem" Ausmaß. Auf der Eeschoßtrage bringen vier Kanoniere das Geschoß an das Geschütz heran, vorsickitia und
doch mit aller Kraft wird es im Rohr angesetzt. Verschluß zu, Abzug — und unter ohrenbetäubendem Pfeifen und Gurgeln tritt es seine Luftreise an.
Der Flieger beobachtet den Zielraum. Da — ein Riesenpilz ron Rauch und Qualm verhüllt die Umgebung. Tief liegt der Rauch auch auf der Brücke. Treffer? Es scheint nur so. Der geschulte Beobachter weiß Einschlag und Lage der Explosionswolke zu trennen. Noch lag der Schuß „weit" und „rechts".
Auf dem Schießplan erfolgt die Auswertung der beobachteten Verbesserung: das neue Feuerkommando ertönt durch das Megaphon des Batterieoffiziers, dieselben Verrichtungen am Geschütz, und das nächste Geschoß gurgelt auf das Ziel zu. Genaue Beobachtung des Fliegers, einwandfreies Arbeiten am Plantisch, haarscharfe Einstellung des Feuerkommandos am Aufsatz stehen in ständigem Kampf mit den „BWE", den besonderen und W!t- tcrungseinflüssen, und der durch sie bedingten Streuung. Geschoß auf Geschoß verläßt das Rohr, immer wieder freudig begrüßt von den Grenadieren im Graben, ängstlich verfolgt von der anderen Seite — deutscher Artilleristengruß.
Zwei Treffer sind schon gemeldet, das Jagdfieber ist geweckt. Alles horcht gespannt auf das Trefferergebnis jedes Schusses^ Der Erfolg begeistert, läßt die körperliche Arbeit vergessen. Jeder arbeitet fieberhaft, nur von dem Willen getrieben, mit allen Kräften zum erfolgreichen Schießen beizutragen. Neuerlicher Treffer — der Mittelteil ist getroffen. „Das reicht wieder", sagt ein Kanonier und springt zum.Geschoßstapel.
Und dann kommt die Abschlugmeldung, die als stolze Leistung der Batterie weitergegeben werden kann: „Im Artilleriefliegerschießen wurde von der Vörserbatterie die Brücke 2 durch drei Treffer völlig zerstört." Berechtigt ist der Stolz auf diese artilleristische Leistung, erzielt in schönster Waffenkameradschaft mit dem Artillerieflieger.
An 29 Tagen waren im Zeitraum von annähernd zwei Monaten sämtliche Donezübergänge im P.-Bogen völlig zerstört,, an den restlichen Tagen standen dem Feind nur teilweise benutzbare Brücken oder überhaupt nur Stege zur Verfügung. Insgesamt 46 mal wurden in diesem Zeitraum Brücken und Stege unbrauchbar geschossen, dem Leinde empfindlichster Abbruch getan.
Die Verluste des Feindes im Mittelmeerraum DNB Berlin» 16. August. Deutsche Schlachtflugzeuge bekämpf, ren in den Tagesstunden des IS. August Ansammlungen feindlicher Landungsboote im Ssegebiet vor Catania wirksam mit Bomben und Bordwaffen. Bei einem Vorstoß gegen den Hafen Augusta wurde ein feindlicher Frachter von SOOO BRT. durch Bombenabwurf schwer beschädigt. Auch vor der Nordkuste Siziliens erlitt ein feindliches Handelsschiffe von etwa 4000 BRT. durch Bomben unserer Schlachtflicger starke BeschLdi- gUngen. Jagdflugzeuge und Flakartillerie der Luftwaffe weh» ten am 15. August in mustergültiger Zusammenarbeit mehrere von starken feindlichen Fliegerkräften versuchte Luftangrisje gegen die Straße von Messina erfolgreich ab.
Die italienisch-Luftwaffe errang in der vergangenen Woche, bei Angriffen gegen Schiffe der britisch-nordamerikanischen Versorgungsflotte bemerkenswerte Ergebnisse. Sie versenkte-einen Frachter von 5000 BRT. und beschädigten sechs weitere Handelsschiffe und einen Tanker mit zusammen 38 000 BRT. sowie vier Kreuzer. Italienische Jäger schossen m Luftkämpfen über dem sizilianischen Kampfraum in der letzten Woche sieben feindliche Flugzeuge mit Sicherheit, sechs weitere wahrscheinlich ab. lieber dem italienischen Heimatgebiet brachten italienische Luftver- teidigungskräfte in der Zeit vom 8. bis 14. August 25 meist viermotorige britische und noxdamerikanische Bomber zum Absturz.
Verschleppte Angehörige der Oststaaten DNB Stockholm, 16. August, lieber das Schicksal der von den Bolschewisten verschleppten Angehörigen der Oststaaten machte E. Dangerfield in der Londoner „The Nineteenth Century and After" die folgenden nüchternen Zahlenangaben:
Polen: Deportiert wenigstens 1, Million, verschwunden und wahrscheinlich tot 300 000; Esten: Deportiert 60000. Die Zahl der llebsrlebenden unbekannt; Letten: Deportiert 60000 Männer, 20 000 Frauen und 7300 Kinder, davon leben noch insgesamt 35000; Litauer: Deportiert 50000. lleberlebende etwa 30 000. Unter den verschleppten Litauern befinden sich Staatspräsident Alexandres Stulginski, Justizminister Silingas und der Chef des litauischen Eensralstabes.
Nach zuverlässigen Berichten, die in Londoner polnischen Kreisen kürzlich eingegangen sind, so schreibt E. Dangerfield, heißt es in einem Lehrbuch für die polnischen Kinder wörtlich: „Euer Polen ist zu Ende, es wird niemals wieder auferstehen. Wir werden euch erziehen. Hier werdet ihr sterben. Hier sind eure Gräber, hier ist euer Polen. Kinder, es gibt keinen Gott,, wir sehen ihn nicht, wir fühlen ihn nicht und wir hören ihn nicht. Gott ist eine Erfindung eurer Großgrundbesitzer, die euch die Furcht vor ihnen erhalten sollte."
Uebersiedlung der Emigrantenausschiisse nach Moskau?
Erste diplomatische Schritte des Kreml DNB Ankara, 16. August. Wie aus gut unterrichteter diplomatischer Quelle in Ankara verlautet, bereitet der Kreml Hmen diplomatischen Schritt vor, um dem in Kairo sitzenden griechischen Emigranem.usschuß und dem Ende dieses Monats nach Kairo üüersiedelnden tschechischen und jugoslawischen Emigrantenklüngel Sitz und Aufenthaltsrecht anzubieten.
Es heißt, daß das sowjetische Außenkommissariat schon Verträge vorbereitet hat, um mit diesen Emigrantenausschüssen, falls sie nach Moskau übersiedeln sollten, in ein gewisses Verhältnis zu kommen. Zwischen dem Sowjetbotschafter in Ankara und den dort von Emigrantenregierungen unterhaltenen diplomatischen Vertretungen scll bereits eine erste Fühlungnahme erfolgt sein, während zwischen Benesch und Maisky über das tschechisch-sowjetische Verhältnis Besprechungen eingeleitet worden sein sollen.
Groteske Blüten aus dem schwarzen Markt der USA.
DNB Genf, 16. August. Der schwarze Markt in den USA. treibt immer tollere Blüten. Wie sich der „Daily Miror" melden läßt, haben sich die berüchtigten Racketeers nunmehr auch den Markt des knapp gewordenen Kaugummis gesichert und beherrschen Produktion und Verkauf dieses Artikels fast restlos. Auch mit Sitzen in der Eise nb ahn soll nunmehr in den USA. ein schwunghafter Handel getrieben werden. Bei besonders begehrten Zügen muß man bis zu 50, ja bis sogar 100 Dollar Schmiergelder zahlen, wenn man in einem Abteil noch einen Platz bekommen will.
Salomonen und Kurilen
„Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, werden wir in fünfzig Jahren noch nicht bis nach Japan vorgedrungen sein", erklärte ein USA.-Militärkritiker. Ser auf Mac Arthur und seine Kriegssührung im Südpazifik nicht gut zu sprechen ist. Er erinnert an den wochenlangen Widerstand der kleinen japanischen Besatzung von Guadalcanar gegen eine erdrückende USA -Ueberlegenheit. Er sieht jetzt das gleiche Schauspiel auf den Neugeorgischen Inseln, und es schwant ihm, daß es ein aussichtsloses Unterfangen ist, mit dieser Methode fortzufahren. Die jckpanischen Eroberungen sind so weiträumig und so gut gesichert, daß die Amerikaner den Atem dabei verlieren werden. 2m übrigen wäre es ganz verkehrt, die jetzigen Operationen gegen einige Salomoneninseln als eine frei geplante llSA.- Lffensive zu bewerten. Die Japaner haben ihre Stützpunkte bis nach Timor und Ney-Guinea ausgedehnt um auch die letzten Sprungbretter nach Australien in ihre Hand zu bekommen. Wenn jetzt heftige amerikanische Angriffe gegen die am weitesten vorgeschobenen japanischen Stützpunkte geführt werden, so sind sie in erster Linie von dem Willen geleitet, die Gefahr einer Invasion etwas weiter von der australischen Küste zu entfernen.
In der offiziellen Washingtoner Berichterstattung bekommt die Sache natürlich einen anderen Dreh. Da ist viel von dem Plan einer systematischen Besetzung des unteren Jnselrandes die Rede, von einer Begrenzung der japanischen Expansion, von einer Schaffung amerikanischer Stützpunkte, die als Ausgangsstationen für spätere größere Operationen gegen Japan dienen sollten. Die kritiklosen USA.-Bürger machen sich keine Gedanken darüber, daß. zwischen den jetzt umkämpften Salomonen- und der nächsten japanischen Insel volle 6000 Kilometer liegen, sie übersehen die vielen hundert waffengespickten Barrieren, die den Weg nach Norden säumen, und sie denken vor allem nicht daran, daß die Japaner jeden Tag die Wahl haben, aus der im Moment zweckmäßigen Defensive wieder zur Osensive Lberzugehen und dem General Max Arthur zum zweiten Male ein Lorredgidor mit allen Folgen zu bereiten. Die Amerikaner ziehen aber, sorglos wie sie sich fühlen, eine solche Möglichkeit nicht in Betracht. Nur einige kritische Köpfe
meinen cs könne noch sehr sehr lange dauern, ehe der Krieg zu Ende ist, den Knox in neunzig Tagen gewinnen wollte.
Der amerikanischen Strategie schwebt so etwas wie eine Zange vor, wenn sie nun auch von Norden her gegen Japan vorfühlen läßt. Die acht USA.-Flieger, die sich von den Aleuten bis zu den Kurilen wagten und dort einige Bomben abwarfen, hatten nach japanischer Auffassung nur den Auftrag, die Stärke der dortigen Verteidigungsanlagen zu prüfen. Drei der Flugzeuge wurden durch ihre Nichtrückkehr der beste Beweis dafür, daß die japanische Abwehr selbst in den entlegensten Bezirken tadellos in Ordnung ist;
Die Kurilen sind eine Inselgruppe die sich über das nördlichste Japan hinaus volle 1300 Kilometer bis nach Kamtschatka erstreckt. Es handelt sich dabei um 36 Inseln, die zusammen einen Raum von 16 000 Quadratkilometern umfassen. Sie haben einen rein vulkanischen Aufbau, es gibt dort jetzt noch etwa zwanzig rauch- und feuerspeiende Berg^. Das kalte, nebelreiche und stürmische Klima gibt den Kurilen einen fast subpolaren Charakter. Die nördlichsten Inseln sind ständig mit Schnee bedeckt und nur von einem kümmerlichen Kranz von Vegetation umzogen, auf den südlichsten Inseln kommen an wind- geschützten Stellen niedrige Birken, Pappeln, Weiden und Zwergeichen vor. Die wirtschaftliche Bedeutung der Kurilen basiert auf dem großen Reichtum an Fischen in dem vom sogenannten Kurilenstrom durchzogenen Gebieten des Ochotfkischim Meeres und des Stillen Ozeans. 2n der Richtung von Süd nach Nord heißen die größeren Inseln: Kunashiri, Etorujima, llrup, Shinshiri, Matua, Shashikotan, Harimkotan Onnekotan, Paramoshiri und Shumshu. Die schmale Kuxilenstraße trennt den Jnselbogen von Kamtschatka, das die Ueberleitung zu den Kommandeurs- und den auf Alaska zustrebenden Aleuten- inseln darstellt. Die Entfernung von der Aleuteninsel Attu bis zu den nördlichsten Kurilen beträgt rund 1500 Kilometer. Von dort aus bis nach Tokio sind es noch 2000 Kilometer in der Luftlinie. Wenn man also für einen Hin- und Rückflug insgesamt mindestens 7000 Kilometer rechnen muß, dann sind das Entfernungen, die den Amerikanern bei ihren — schon oft ange- kündigten — Angriffsplänen gegen die japanische Hauptstadt sehr „große, wenn nicht sogar unüberwindliche Schwierigkeiten bereiten werden.
Ist der Bienenstich gefährlich?
Vor dem Bienenstachel besteht bei demjenigen, der den Umgang mit Bienen nicht gewöhnt ist, vielfach eine übertriebene Furcht, und wenn man dann einmal hier und da von einem Unfall durch Bienen liest, dann ist man leicht geneigt, dem eine weit größere Bedeutung beizumessen, als chm zukommt.
Wie erstaunlich wenig ernste Unfälle durch Bienen Vorkommen, das zeigt sehr deutlich die Statistik. In Großdeutschland gibt es zur Zeit 320 000 Imker mit etwa 3 500 000 Bienenvölkern, wobei man jedes Bienenvolk noch auf 20 000 bis 30 006 Einzelwesen schätzen mutz. Nun ist aber z. B. in ganz Preußen in den Jahren 1927 bis 1932 nur ein einziger Todesfall nach Bienenstich ermittelt worden, in Württemberg ebenfalls einer und in Bayern waren es drei Todesfälle, in sechs Jahren also insgesamt fünf. 2n demselben Zeitraum wurden allein in Bayern und Württemberg fünf Todesfälle durch Wespen- und Flicgenstiche gezählt.
Man sieht also, der Umgang mrt Bienen und der Bienenstich selbst sind durchaus ungefährlich, da erst etwa 500 Bienenstiche erforderlich sind, um einen Menschen zu töten, fajls es sich nicht um eine schwer Herzkranke Person oder um Fälle von hochgradiger Arterienverkalkung handelt. Im übrigen liegen die Dinge auch so, daß die Einzelbiene eher furchtsam als angr.sss- lustig ist und jedem Feind gern aus dem Wege geht. Das liegt, schon darin begründet, daß jede Biene sterben mutz, wenn sie sticht. 2m übrigen ist die Viens ein durchaus harmloses Tier,, das weit weniger gefährlich ist als fast alle unsere Haustiere, mit denen wir täglich umgehen.
Ist das „Tote Meer« tot?
llm das Tote Meer, den großen abflußlosen See an der Grenze zwischen Palästina und Transjordanien, spannen sich jahrhundertelang geheimnisvolle Behauptungen. Der starke Salzgehalt des Ajgssers, der im Durchschnitt fünf bis neun Prozent beträgt, macht ein tierisches Leben unmöglich und auch der ^ Pflanzenwuchs an den Ufern ist sehr spärlich. Früher behauptete man auch, daß der Salzgehalt der Luft auf viele Kilometer im Umkreise auf die Pogelwelt tödlich wirke und jedes Pflanzenleben ersticke. Demgegenüber haben neuere Forschungen erwiesen, daß die Luft über dem „Toten Meere", dessen Wasserspiegel fast 400 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, den höchsten Sauer» stcffgehalt von allen Orten der Welt aufweijt.