Nr. 289

Schwarzwälder Tageszeitung?

Sem 4

Aus Stadt uud

MUeasteig, de« 9. Dezember 1942

Wer mit der Eisenbahn reist, beachte

Finger weg von der Abteiltür! Wer im Zuge seine Hand zwischen Tür und Rahmen legt, ist selber schuld, wenn er beim Zuschlägen der Tür verletzt wird. Die Gerichte versagen ihm jeden Schadenersatzanspruch gegen die Eisenbahn. Wozu sind auch Türklingen und Eriffstangen da, an denen man sich ungefährdet Drsthalteu kann!

Erft anssteigen, wenn der Zug hält! Schon zu Friedenszeiten >par das vorzeitige Aussteigen gefährlich, daher verboten und strafbar. Erst recht gilt das bei Verdunkelung im Kriege. Also aufpasfen und erst, wenn der Zug ganz zum Halten gekommen ist, die Tür öffnen und aussteigen! Wer das nicht beachtet und dabei zu Schaden kommt, hat keinen Ersatzanspruch gegen die Reichsbahn.

Wen« der Zug einsährt» vo« der Bahnsteigkante zurücktreten!

Wer sich vordrängt, wird leicht vom Zug oder einer vorzeitig geöffneten Wagentür erfaßt und hat dann die Folgen selbst zu tragen. Mindestens hindert er mit seinem Drängen das rasche Aussteigen der ankommenden Reisenden und verzögert dadurch sein eigenes Einsteigen!

Abteilseuster selbst verdunkeln! Jeder Reisende ist verpflichtet, bei Eintritt der Dunkelheit die Vorhänge seines beleuHteten Ab­teils selbst zuzuziehen und geschlossen zu halten. Er darf also nicht warten, ob vielleicht die Schaffnerin kommt und die Arbeit ftr ihn tut. Zuwiderhandlungen sind nach bahn- und luftschutz­polizeilichen Bestimmungen strafbar, und die Reichsbahn ist ge­zwungen, diese Vorschriften streng durchzuführen. Niemand kann stch dabei mit Unkenntnis ausreden, denn die Bestimmungen hängen in jedem Abteil aus.

Borficht am verdunkelten Bahnübergang! Schrankenbeleuch- tuugeu müssen heute selbstverständlich auch abgeblendet oder ganz Nusgeschaltet werden? Das erfordert der Luftschutz. Also während her Verdunkelung noch vorsichtiger an Bahnübergänge heran- stchreu als im Frieden.

« Rur ei« fleischloser Tag zwischen dem 24. Dezember uud

De» 2. Januar 1943. Das Reichsministerium für Ernährung und Saudwirtschaft gibt bekannt: In dem Zeitraum vom 24. Dezem­ber 1942 bis zum 2. Januar 1943 gilt als fleischloser Tag ledig- Nch der 29. Dezember 1942, so daß in den Gaststätten und Be- berbergungsbetrieben auch am 2S. Dezember 1942 und am L Januar 1943 fleischhaltige Gerichte gegen Abgabe von Fleisch- starke» verabfolgt werden dürfen.

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Walddorf. (Fürs Vaterland gefallen.) In den letzten Tagen erhielt die Familie Wilhelm Brenner, Schreinermetster, die Trauernachricht daß ihr einziger Sohn Willy am 19.11. auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz gefallen ist. Er wurde geboren am 24. 9. 1923 und erlernte im väterlichen Betrieb das Schreiner­handwerk. Im Januar dieses Jahres kam er zur Wehrmacht. .Er war als tapferer und pflichtbewußter Soldat, der unter seinen Kameraden beliebt und ihnen stets rin gutes Beispiel war, bekannt". So heißt es in dem Schreiben des Kompaniesiihrers an die Familie, der man allseits herzliche Teilnahme zu ihrem schweren Verlust entgegenbringt.

Stuttgart. (Kind überfahren.) Am Montag morgen wurde in der Marktstraße in Bad Cannstatt ein 2)4 Jahre »lter Knabe von dem linken Hinterrad eines Lastkraftwagens Verfahren und getötet.

E^ttgart. (Von Lastkraftwagen.angefahren.) Aus dem Hindenburgplatz wurde am Montag morgen ein Manu »on einem Lastkraftwagen angefahren, wobei er eine Kopfver­letzung erlitt. Auf der Danziger Freiheit wurde ein 66 Jahre »lter verheirateter Mann von einem Stratzenbahnzug angefah­ren und verletzt.

Möckmühl, Kr. Heilbronn. (In der Scheuer gestürzt.) Landwirt Ernst Fleischmann stürzte in seiner Scheuer ab und mußte schwer verletzt ins Hellbrauner Krankenhaus übergesührt werden.

Großheppach, Kr. Backnang. (Festnahme eines Brand­stifters.) Durch Brandstiftung wurden dieser Tage ein Wohn­haus und drei Scheuern ein Opfer der Flammen. Der Brand­stifter, der zunächst flüchtig ging, konnte anderntags gestellt wer­den, wobei er von der Schußwaffe Gebrauch machte. Er wurde überwältigt und in Sicherheit gebracht.

Welzheim, Kr. Waiblingen. (EünstigeFinanzlage.) In der Beratung der Beigeordneten und Ratsherren unter Vorsitz von Bürgermeister Rilling über den Haushaltplan 1942 wurde u. a. festgcstellt, daß die Stadt keiner Zuschüsse aus dem Aus- Fleichsstock mehr bedarf. Der Haushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 461268 RM. ab, die Umlagen sind dieselben wie im Vorjahr. Die finanzielle Lage der Stadtgemeinde hat' sich weiterhin günstig entwickelt.

Oberalfingen, Kr. Aalen. (Tödlicher Unfall.) Das vier Jahre alte Söhnchen des Schmiedes Albert geriet dieser Tage unter die Räder eines Eüterzuges, wobei es so schwere Ver­letzungen erlitt, daß der Tod sofort eintrat.

Aßmannshardt, Kr. Biberach. (Von scheuendem Pferd geschlagen.) Auf der Birkenharder Steige scheute eines der vor ein vollbeladenes Fuhrwerk gespannten Pferde infolge eines herabfallenden Gegenstandes. Der Fuhrwerkslenker, ein Bauer aus Aßmannshardt, wurde dabei durch einen Hufschlag am Kopf getroffen. Mit einer schweren Gehirnerschütterung mutzte er in das Kreiskrankenhaus gebracht werden.

Wie man praktischer Landwirt wird

nsg Niemals waren die Berufsaussichten des praktischen Land­wirts günstiger als jetzt. Die meisten und tüchtigsten Menschen werden innerhalb d4r gesamten landwirtschaftlichen Beruft gerade für die praktische Tätigkeit gebraucht und das oberste Ziel dieses Verufsweges ist der Neubauer im Osten. Für dessen Ansetzung sind großzügige Maßnahmen zu erwarten, di« auch den Unbemittelten voll einbeziehen. Aber auch die Ver­waltungstätigkeit für große landwirtschaftliche Betriebe und Flächen auf Neuland wie im Altreich erfordert tüchtige prak­tische Landwirte als Inspektoren, Oberinspektoren und Admini­stratoren.

Der Auryildungsgang des praktischen Landwirts ist kurz fol­gender: die zweijährige Landarbeitslehre führt den Lehrling in die Landarbeit ein, bringt ihm die praktischen Handfertigkeiten, den Umgtng mit Vieh, Maschinen und Gerätschaften bei. Wäh­rend dieser Zeit besucht der Lehrling die Landwirtschaftliche Be-^ rufsschule. In weiteren zwei Jahren Landwirtschaftslehre wird dem Lehrling die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebes in allen ihren Teilen verständlich gemacht. In den Winterhalb­jahren dieser Lehrzeit kann er die Landwirtschaftsschule besuchen Nach Ablegung der Landwirtschaftsprüfung kann sich der Land- Wirtschaftsgehilfe in der elterlichen oder in fremder Praxis ir> Kenntnissen und Können vervollkommnen. Er kann durch Besuch der einjährigen Höheren Landbauschule seine praktischen Kennt­nisse wissenschaftlich untermauern, um zur Leitung größerer Be­triebe fähig zu werden. Die Abschlußprüfung dieser Schule macht ihn zumstaatlich geprüften Landwirt".

Ein starkes Bauerntum ist der erste und beste Garant unserer Zukunft. Mögen stch recht viele Jugendliche auch aus de« Städten zu dieser wiedergewonnensn Erkenntnis durch die Tat bekennen.

Schwäbischer Bauernsohn erfand den Slahlsormgutz

Bor 199 Jahren wurde der Bochumer Verein für Gußstahl­fabrikation AG., dieKeimzelle" der Vereinigten Stahlwerk«

AE., begründet.

Es ist dem Bauernsohn Jakob Mayer aus Dunningen, Kreis Rottweil, gewiß nicht an der Wiege gesungen worden, daß er

dereinst zu den größten Männern der deutschen T.^aik gehören würde. Bei seinem Onkel Manch in Köln sollte der aufgeweckt« Junge das Uhrmacherhandwerk erlernen. Ein seltsamer Zufall hat es gefügt, daß er auf dem Umwege über diesen Beruf zum Erfinder des Stahlformgusses wurde. Manch ärgerte sich als deutscher llhrmachermeister darüber, daß er immer nur Uhr­federn aus englischem Stahl verwenden mußte. Durch die kom­pliziertesten Experimente versuchte er dem Geheimnis seiner Mischung auf die Spur zu kommen. Hierbei wurde der wackera Uhrmacher von feinem Lehrling Jakob belauscht, der sich eigens zu diesem Zweck ein Loch durch die Zimmerdecke bohrte.

Dieser griff bald die Eedankengänge seines Meisters auf und begab stch nach England, um dort die Herstellung von Eußstahl zu erlernen. Wieder in die Heimat zurückgekehrt, begründete Mayer 1842 den Bochumer Verein. Das Unternehmen, das 1854 i« eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, erlangte bald Weltruf in der Gußstahlfabrikation. Neben Jakob Mayer waren es vor allem Walter Borbet und Louis Baare, die es als seine Leiter planmäßig ausbauten und ihm immer wieder neue Ar­beitsgebiete erschlossen. Schon vor einem halben Jahrhundert stand die Eußstahlfabrik des Bochumer Vereins in der west- Mischen Industrie an führender Stelle. Das Unternehmen be­schäftigte damals 7624 Arbeiter, die jährlich rund 132 999 Ton­nen Stahl im Werte von über 24 Millionen Mark herstellten, und unterhielt drei Hochöfen mit Eisengießereien, einer Fabrika­tion feuerfester Steine, Koksöfen, sowie ein eigenes Kost- und llnterkunftshaus für 1299 Gefolgschaftsmitglieder. Bei Bochum, betrieb der Verein einen umfangreichen Steinkohlenbergbau, während in der Gegend von Nassau und Siegen die benötigte« Eisenerze gewonnen wurden.

Heute ist das gewaltige Industrieunternehmen als Gründer­firma der Vereinigten Stahlwerke AE. über seine ursprüngliche« Aufgaben und Ziele längst weit hinausgewachsen. Es stellt jetzt ein gemischtes Hüttenwerk dar, das mit allen Errungenschaften der modernen Technik arbeitet. Seine Stahlerzeugnisse gehe« im Frieden in die ganze Welt. Wer nach Bochum kommt, findet dort in riesigen Bergbau- und Eießereianlagen das Lebenswerk verkörpert, das sich der schlichte Bauernsohn von der Dunningu Alb einst mit rastlosem Eifer und zäher Tatkraft aus dem Nichts aufgebaut hat. Es hat sich für Jakob Mayer und sein Volk also wirklich gelohnt, daß er einst bei seinem Meister ein Loch durch die Zimmerdecke bohrte.

Bei der Hundertjahrfeier des Bochumer Vereins sprach Reichs» minister Funk.

Advent auf der Laudkarte

Ts ist wenig bekannt, daß sich mit dem Advent auch ein geo- graphischer Begriff verbindet. Auf Spitzbergen, der norwegi- Hen Inselgruppe im Nördlichen Eismeer, gibt es dieAdvent. 8ai". Diesen Namen trägt der südliche Seitenarm des sog. »Eisfjords", des größten Fjords Spitzbergens, der mit seinen uchkeichen größeren und kleineren Buchten tief in die Küste «r^anptiufel West-Spitzbergen einschneidet.

- Rundfunk am Mittwoch

Reichsprogramm: 15.39 bis 16.99 Uhr: Kleine Stücke großer Meister von Vach bis Manuel de Falls. 18.39 bis 19.99: De, Zeitspregel. 19.99 bis 19.16: Konteradmiral Lützow: Seekrie« und Seemacht. 19.29 bis 29.99: Frontberichte und politische Sen­dungen. 29-15 bis 21.90:Die klingende Leinwand". 21.90 bi; W.09: Die lustige Stunde am Mittwochabend. 22.29 bis 22.39: Sportnachrichten.

Gestorben

Neuenbürg: Adolf Lustnau«, 90 I.; Waldrennach: Sofie Neuiveiler, Wwe., 83 I.; Unterreichenbach: Johann Georg Bacher.

Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lauk in Altensteig. Vertr.: Ludwig Lauk. Druck und Verlag: Buchdruckerei Lauk, Altensteig. Z. Zt. Preisliste 3 gültig.

Amtlich« Bekuuutmuchuu«

Kreis Freudenstadt

Weihuachlssouderkarteu

Die für die Weihnachts-Sonderzuteilungen vorgesehenen Weih- aachtssonderkarten, die mit den Lebensmittelkarten der 44 Zu- trilungsperiode zur Ausgabe gelangen, sind gilllig vom l4. De­zember 1942 bis 31. Januar 1943. Die Verteiler tzaben bei der Abgabe der Waren die Einzelabschnitte der Sonderkarten abzu­trennen, nach Warenarten sortiert auf Bogen aufzukleben und den zuständigen Kartenausgabestellen zur Ausstellung von Bezugscheinen bezw. zur Abrechnung einzureichen.

Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung betr. Sonder- zuteuung von Trtnkdravntwein vom 19. Oktober 1942 wird be­sonders darauf blngewiesen, daß eine Abtrennung des hiefür vor­gesehenen Einzelabschnitts und Abgabe des Trinkbranntweins nur statthaft ist, wenn der seinerzeit zum Zwecke der Vorbestellung ge­kennzeichnete Stammabschnitt der Nährmittelkarte 42 gleichzeilig oorgelegt wird.

Freudenstadt, den 7. Dez. 1942.

Der Laudrat Ernährungsamt Abt. 8.

Verfall vor» Lebensmittelbedarfsuachweisen

Folgende seitherigen Lebensmittelbedarfsnachweise verlieren ihre Gültigkeit:

1. LebensmittelkartenfiirKranke ufw. mit Ablauf des 3l. Dez. lS42

2. die Reise- und Taststättenmarken mit Ablaufdes 10. Januar 1943'.

Nach den genannten Zeitpunkten dürfen sie von den Verteilern

nicht mehr entgegengenommen werden. Die Verteiler können sie den Kartenausgabestellen zur Ausstellung von Bezugscheinen bis zmn Ablauf der 1. Woche der 45. Zuteilungsperiode (17. Januar 1943) vorlegen.

Freudenstadt, den 7. Dez. 1942.

Der L«»*r»t Ernährungsamt Abt. 8.

Kisinsr ^onn - wos tun?

V/snn's molckonsbengsbt", vs!k er: ltonLopIosl-sIostiLck vsr- dinclst im btu blvtstillsrxt vnci bockbciktsririck. Onck <2-v-s-r- siastirität bäit >^vnclrön- cksr tziommsrortig rvsommsn.

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Ereilen !

Ettmauasweiler

Verkaufe schöne, starke, 37 Wochen trächtige

Lhr. Waidelich, Bauer

Egenhausen, 9. Danksagung

Dez. 1942.

Für die vielen Beweise herzlicher Teil­nahme beim Hinscheiden unserer lieben

Karoline Broß

sowie für die zahlreiche Begleitung zur letz­ten Ruhestätte, sagen herzlichen Dank

die trauernden Hinterbliebenen: Familie Broß.

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Trauer karte« Trauerbriefe liefert rasch und sauber die

Buchdruckerei

Lauk

Ettmauusweiler, 8. Dez. 1942. Todes-Avzeige

Wir teilen allen Verwandten und Bekannten mit, daß mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel

Bernhard Wurster

Wagner

heute früh um 5 Uhr unerwartet rasch von uns in die ewige Heimat abge- rusen wurde.^

Die trauernde Gattin:

Anna Wurster, ged. Klink mit Angehörigen.

Beerdigung Donnerstag, 13 Uhr.

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Hk U«»rVka»oi »nl«, vn,iül>r«n3Min»«vn «tonn n»t»

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27 und 34 Wochen trächtig

Martin Hauser, Monhardt