Schwaczwäidor Tageszeitung

vic. Lb8

Regierungschef haben festgestellt, daß General Ei raub durch die Aebernahme des Kommandos gaullistischer Truppen sein Äftort gebrochen und gegen seine Offiziersehre verstoßen habe. Als Folge davon dürften weder Truppen noch Beamte oder die Bevölkerung ihm in irgendeiner Form gehorchen. Mar­schall Petain habe offiziell das Kommando über die französi­schen Truppen übernommen, und nur sein Befehl dürfe befolgt werden.

Der Ministerrat hat in seiner Sitzung folgendes verlautba­ren lassen:Gegen die Besetzung der französischen Kolonien hat her Mar sch all sofort protestiert. Die Leute, die glaub­ten, daß die Amerikaner unsere Freunde seien, sind nun bitter Enttäuscht. Die deutschen Truppen, die französischen Kolonialtruppen und die schwachen innerfranzö­sischen Streitkräfte sind jetzt die einzigen, die das Recht einer militärischen Aktion haben". -

3« Rordafrika schwere Nachhulkampfe

Erneuter Aderlaß der britisch-amerikanischen Transport­flotte vor Algier

DNB Berlin, 13. Nov. In Nordafrika setzten die deutschen ßmd italienischen Truppen am 12. November ihre harten Pbwehrkämpfe fort. Nach den beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen führten die Vritenhef- rige Panzerangriffe, denen di« deutsch-italienischen Kräfte ihren Widerstand entgegensetzten. Wo sie dem Druck der jnach Zahl und Waffen überlegenen Angreifer auswichen, waren dlle Kampfanlagen gesprengt. In die verrückenden Kolonnen des Feindes schlugen die Bomben unserer Kampfflugzeuge. Die trotz >es schlechten Wetters geflogenen Angriffe trafen die Briten i überraschend, daß sie im Gegensatz zum Vortrage kaum zur lbwehr übergingen. Die günstige Wetterlage des 11. November ^ den deutschen Jägern über die bereits gestern gemeldete Zahl vernichteten britischen Flugzeuge hinaus weitere erfolgreiche luftkämpfe gebracht. Zwei britische Jäger wurden abgeschossen, -1s unsere Jagdflugzeuge Lufttransporte deutscher Kampfflieger sür abgeschnittene italienische Truppenteile sicherten. Dann kam ies bei der Verladung von Verwundeten eines italienischen Wüstenverbandplatzes in deutsche Transportflugzeuge zu Luft- kämpfen, bei denen die Briten weitere zwei ihrer angreifen­den Bomber verloren. Insgesamt schossen unsere Jäger am sil. November feindliche Flugzeuge ab, die meisten davon im Luftraum über den angreifenden Panzerspitzen und über den Rachschubstraßen.

Den nach Umfang und Erfolg lohnendsten Einsatz der deutschen jknd italienischen Luftstreitkräfte brachte am 12. November der «eitere Großangriff auf die britisch-amerikani­schen Schiffe in der Bucht von Bougi. Er begann M Bombenwürfen schneller Zerstörerstaffeln auf die Hafen- snnlagen, wobei Molen und Gebäude stark mitgenommen wurden. Unter heftigen Explosionen stürzten zwei große Lagerhallen sin. Das entstehende Eroßfeuer ergriff auch das im Hafengebiet auf- sgestapelte britisch-amerikanische Kriegsmaterial.

Der Hauptangriff setzte gegen 4 Uhr morgens ein. Kurz hintereinander wurden drei große Handelsschiffe getroffen und Miei von ihnen in Brand gesetzt. Beim weiteren Angriff trafen «e trotz starker Flakabwehr unbeirrt angreifenden Kampfflieger "ein am Pier liegendes großes Fahrgastschiff. Den Bombenein­schlägen folgten heftige Explosionen und Brände, die sich schließ- ach auf die ganze Länge des Schiffes ausdehnten. Im Ostteil des mfens erhielt ein weiteres, gleich großes Schiff zwei Volltreffer mittschiffs und blieb brennend liegen. Andere Kampfflugzeuge zerschlugen durch ihre Bomben die Kesselanlagen eines Frach­ters von 808010 000 BRT. Kurz danach versenkten zwei schwere Treffer ein Transportschiff von über 10 000 BRT. und ein kleines Handelsschiff, das durch Explosion der Ladung völlig Verrissen wurde.

Zwei versenkte und 14 schwerbeschädigte Han­delsschiffe waren das Ergebnis dieses erneuten Aderlasses bn der für die weitere Kampfführung des Feindes lebenswich, tigen Transportflotte.

Nicht weniger erfolgreich waren die Angriffe der Kampfflug­zeuge gegen die britisch-amerikanischen Kriegsschiffe. Zwei große Kriegsschiffeinheiten, ein Kreuzer und drei Zer­störer wurden getroffen. Eines der Kriegsschiffe blieb mit schweren Beschädigungen am Heck und Schraube bewegungslos liegen.

Auch unsere Unterseeboote setzten ihre wirkungsvollen Angriffe gegen die amerikanisch-britischen Schiffsverbände fort. 8m westlichen Mittelmeer versenkten sie einen Transporter von kOOS BRT. und torpedierten zwei weitere Schiffe, darunter einen großen Paffagierdampfer, der dem Feind als Truppentransport- sthiff diente. Andere Unterseeboote operierten in den Gewässern »or der marokkanischen Atlantikküste. Sie versenkten dort einen britischen Kreuzer, einen Zerstörer und außerdem drei Trans­portschiffe von zusammen 22 500 BRT. Die. Verluste des Feindes sind schwer und steigen weiter, da unsere Unterseeboote und Kampfflugzeuge ihre Angriffe fortsetzen.

Blick auf Korsika-

Geographische Streiflichter auf Sardiniens Nachbarinsel

Nach dem italienischen Wehrmachtbericht vom 12. Novembe! haben italienische Truppen die französische Insel Korsika besetzt Korsika, das von den Franzosen den NamenIle de Beaute" Insel der Schönheit, bekommen hat, ist ein wildes Gebirgsland, Früher saß Korsika wie ein Kopf auf dem breiten Rumpf von Sardinien; durch Bodensenkungen und Meereseinbrüchs ist die flache, etwa 12 Kilometer breite Straße von Bonifacio entstan­den, die Korsika und Sardinien voneinander trennt. Der Golf von Ligurien, ein Tiefseebecken des Mittelmeeres, trennt Korsika im Norden von der Riviera; bis zum nächsten französischen Hafen von Antibes sind es 170 Kilometer, bis nach Toulon etwa 200 Kilometer. Der italienische Hasen Genua ist etwa 150 Kilometer von der Nordspitze Korsikas entfernt, während in der Richtung Nordost der Hafen von Livorno schon nach 84 Kilometern erreicht wird. Bei einer Länge von 180 Kilometern und einer größten Breite von 85 Kilometern bedeckt Korsika eine Fläche von 8700 Quadratkilometern, was vergleichsweise den Raum unseres Law des Oldenburg um etwa ein Viertel übertrifft.

Aus der Hauptmasse der korsischen Insel ragt ein schmaler, etwa 40 Kilometer langer Ausläufer nach Norden; das an der Spitz, -liegende Kap Torso hatte der ganzen Halbinsel den Namen ge­geben. An der Westseite ist in einem Winkel zwischen Insel und Halbinsel der geräumige Hafen von St. Florent entstanden, während gegenüber, auf der Ostseite, der Hasen von Bastia liegt. Die Westküste der Insel ist außerordentlich reich gegliedert; steile Vorgebirge und tiefe Buchten wechseln in ständiger Folge. 8n der Richtung von Nord nach Süd bilden sich nacheinander die Buchten von Calvi, Porto, Sagone, Ajaccio und Valinco. Irgend einen größeren wirtschaftlichen Wert haben die wunder­baren Häfen aber nicht, weil es ihnen zumeist an jedem ebenen Hinterland fehlt. Nur bei Ai accio. der Eeburtsstadt Nava-

leon Bouapartes, ist eine kleine Küstenebene vorhanden, die Campo d'Oro, das Goldfeld, bezeichnet wird, weil dort eine Seltenheit auf Korsika Handel und Gewerbe blüht. Die Ost­seite* der Insel ist meist flach, an weiten Stellen sumpfig, mit Haffen gesäumt, malariabedroht und arm an Buchten. Nur am Eüdteil der Küste dringt im Mündungsgebiet der beiden Flüsse Eolo und Tavignano der Golf von Porto Vecchio tief in das Land ein.

Alle Schönheiten der Natur sind über Korsika mit verschwen­derischer Fülle ausgeschüttet. Das Meer hüllt kobaltblau die Golfe, der Granit der wildzerklüfteten Westküste steigt rot und grün aus dem Wasser auf. Jede Bachmündung ist mit weißen Sandbänken gesäumt, Oelpalmen und Eukalyptusbäume rauschen im Wind, Agaven- und Feigenkakteen stehen rechts und links der Wege, die Maccchia, der immergrüne Vuschwald, durftet, Wildwasser rauschen durch tiefe Schluchten, Kastanien- und Eichenwälder schmiegen sich an die Hänge, auf den Höhen stehen riesige Lariciokiefern, die sich schwarz vom blauen Horizont ab-, heben. Das Klima ist typisch mittelmeerisch. Die Hitze des regen­losen Sommers, in dem die zahlreichen Bergbäche versiegen, wird durch die Jnsellage gemildert. Der korsikanische Winter bringt nur selten Schnee, der aber dann auch in den höheren Gebirgs- zonen monatelang liegen bleibt und einen frappanten Gegensatz zu dem ewigen Grün der Küstenstriche bildet. In dem zentralen Monte Rotondo, in dem nördlichen Monte Cinto, dem südlichen Monte d'Oro und dem östlichen Monte Jncudine (der so heißt, weil er wie einAmboß" aussirht) werden Gipfelhöhen bis zu 2700 Metern erreicht.

Die Korsen sind ein in ihren Lebensansprüchen äußerst be­scheidenes Völkchen. Eine Industrie fehlt völlig; in der Land­wirtschaft ist die wichtigste Anbaupflanze die Edelkastanie, die teilweise sogar das Brot ersetzt. Deshalb ist auch die Besiedlung in der Zone der Kastanienhaine, die in den Höhen zwischen 400 und 800 Metern stehen, am dichtesten. Obwohl seit der'Jahr­hundertwende der Viehbestand fast um die Hälfte zurückgcgangen ist, bleibt die Schaf- und Ziegenzucht immer noch der wichtigste Erwerbszweig, lieber ein Viertel der Vodenfläche ist Wiesen- und Weideland, und die anspruchslosen Schafe und Ziegen finden in der Macchia genügend Nahrung. 2n der Küstenzone gedeihen Südfrüchte und Korkeichen; es wird viel Fischerei getrieben, jedoch dienen die Fänge in der Hauptsache der Deckung des heimischen Bedarfs, weil es keine Fischkonservenfabriken gibt.

In den Jahren vor dem Krieg begann Korsika der französischen und italienischen Riviera Konkurrenz zu machen, weil das Klima im Winter noch milder ist als auf dem Festland. Verkehrs­technisch ist die Insel bisher nur wenig erschlossen. Eine Eisen­bahn führt in der Diagonale von Bastia im Nordosten über den Paß von Vizzavona nach Ajaccio im Südwesten, und zwei Stich­bahnen zweigen rechts und links nach Calvi und Ghisonaccia ab. Das Straßennetz ist sehr dürftig; soweit es geht, verkehren Auto­busse und, wo die Straßen zu Ende sind, wird auf das Maultier rmaeitieaen.

Die Tage von Shelepnowodjk

Eine Abteilung des RAD. in Ruhestellung

Von RAD.-Kriegsberichter Penzold NSK In verschwenderischer Fülle h.at die Natur ihre Gaben an den. Landstrich nördlich des mittleren Kaukasus verschenkt. Die majestätischen Berge, die herrlichen Laubwälder, die warmen Quellen und die lieblichen Täler: man weiß nicht, was man mehr preisen soll.

Im Kranz der schön gelegenen Kurorte von Mineralnnie

Lllody (Mineralwasser) bis Kißlowodsk (Sauerwasser) ist einer der reizvollsten das von waldbedeckten Bergen völlig eingeschlos­sene Shelesnowodsk (Eisenwasser) niit seinen wundertätige». Heilguellen. Schon zur Zarenzeit war es ein Anziehungspunkt für erholungsbedürftige, kapitalkräftige Leute. Während der Zej, der Volschewistenherrschaft haben vorwiegend Juden sich hier i, den Bädern getummelt, erzählte mir eine einheimische Frau.

Heute erfreuen sich dort, wo einst Sowjetbonzen und die Söhn, Israels lustwandelten, unsere Landser der noch guterhaltenen Anlagen und Einrichtungen des Badeortes. Seit einigen Tagen ist zu dem Feldgrau der Infanteristen das Erdbraun und di« leuchtende Armbinde der Uniformen unserer Arbeitsmänner ge­treten. RAD.-Eruppen haben in Shelesnowodsk ihren Einzug ge, halten. Noch nie zuvor während des nun sechsmonatigen Einsätze- im Osten sind die Arbeitsmänneer in solch feudalen Quartieren untergebracht gewesen wie hier.

Shelesnowodsk ist für all diese Achtzehnjährigen ein Markstein auf dem Wege ihres Lebens. Hier werden sie ihre Arbeitsdienst­zeit abschießen und die erdbraune Uniform mit der feldgraue« des Soldaten tauschen. Diese letzten Tage im Arbeitsdienst gelten nun der Erholung und Entspannung. Was sie in den veräange- nen Monaten des Einsatzes geleistet haben, kann mit Worten nicht gewürdigt werden. Weit über 3000 Kilometer haben sie im Verband einer Panzerarmee mit Fahrrädern zurückgelegt, haben unvorstellbare Strapazen und Entbehrungen in den weiten Räu­men des Ostens ertragen und in Staub und sengender Hitze an Straßen und Brücken gearbeitet, Wo die Lage es erforderte tauschten sie den Spaten mit dem Gewehr und stellten mehrfach (lm Kampf ihren Mann.

Es mag unfern Arbeitsmännern, die fast alle zum ersten Male tn ihrem Leben sich vom Elternhaus trennten, zunächst schwer gefallen sein, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß es noch nicht so schnell heim zu Muttern gehen soll. Aber sie haben «s gerade im Reichsarbeitsdienst gelernt, daß persönliche Wünsche i zurllcktreten müssen, wenn es das Wohl des Ganzen gilte, daß s siber allem die Pflicht des Befehls steht.

Zur Ernährungslage

DNB Berlin, 13. Nov. Bei der letzten Zusammenkunft des Berliner Freundeskreises der Deutschen Akademie sprach der Ministerialdirektor im Reichsernährungsministerium, Staats­minister a. D. Riecke, über die Ernährungslage. Er hob unter Hinweis auf die ernährungspolitischen Mitteilungen des Reichsmarschalls hervor, daß der Tiefstand in unserer Ernäh­rungslage eindeutig überwunden sei und nach menschlichem Er­messen von nun an mit einer stetigen Besserung gerechnet roer» i>en könne. Die gute Ernte dieses Jahres habe auf entscheiden­den Gebieten eine ausgesprochene Besserung gebracht. Hinz» komme die Rekordernte an Kartoffeln. Sehr ins Gewicht falle auch die von Monat zu Monat besser werdende Organisation in den besetzten Gebieten. Vor allem aber sei in den seit mehr als einem Jahr bewirtschafteten Gebieten des Ostraumes die erste Schlacht auf dem Ernährungsgebiet bereits gewonnen. Auch die in neuerer Zeit eroberten Gebiete brächten schon in­sofern eine wesentliche Erleichterung der Eesamtlage, als sich die dort stehenden Truppen zum größten Teil aus dem Lande selbst versorgen könnten. Diese Eesamtbesserung der Lage babe ihren sichtbaren Ausdruck in der Heraufsetzung der Ra­tionen wichtiger Nahrungsmittel gefunden, wobei zu be­rücksichtigen sei, daß diese Maßnahme nach den Worten des' Reichsmarschalls nur einen ersten Schritt darstelle.

Erfolgreiche Stotztruppkämpfe bei Rfchew

Ueberraschungserfolg unserer Jäger südostwärts des Zlmeusees

DNB Berlin, 13. Nov. Im Raum von Rschew herrscht« im 11. November bei strengem Frost klares, trockenes Wetter >as besonders den Einsatz unserer Luftwaffe begünstigte. Un­sere Grenadiere in den vordersten Gräben beobachteten, wu »ie Bomben unserer Kampfflugzeuge die feindlicben Batterien zerfetzten, Munitionskolonnen zerschlugen und Stützpunkte zer nalmten. Sie sahen, wie weiter feindwärts die Stukas herab, ließen und Hobe Rauüwilze aus den getroffenen Ortschaften and Lagern aufstiegen. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, wiesen unsere Grenadiere vereinzelte Angriffe bolsche­wistischer Kampfgruppen ab und trieben den Feind im Nach- stoß bis über seine Ausgangsstellungen zurück. Hierbei verloren die Bolschewisten bei Rfchew an einem Tage allein rund 15k Tote und etwa dreißig Gefangene.

Der Wolchow im nördlichen Abschnitt der Ostfront hat noch keine feste Eisdecke. Als feindliche Stoßtrupps versuchten, mit eigenen Booten die treibenden Schollen zu durchfahren, wur­den sie von unserer Artillerie erfaßt. Das größte der Boot« wurde zerschossen und damit zugleich der Uebersetzversuch ab­gewiesen.

Der frostharte Boden slldostwärtsdesJlmenseeser. leichterte auch den Stoßtruvps ihre überraschenden Unterneh­mungen. Die gefrorenen Sümpfe verlangen an einigen Front­stellen die erneute Aufnahme näherer Verbindunaen zu den be­nachbarten Truppenteilen. Zu diesem Zweck schlich sich bei Nacht ein Spähtrupp von 20 Ulmer Jägern mitten durch Sumpf- und Buschwald guer durch ein Kampiaebiet, das 'durch vorgeschobene bolschewistische Abteilungen besetzt war. Lautlos ging es an den feindlichen Stellungen vorb-i. Plötzlich stieß die Spitze auf zwei berittene Bolschewisten. Noch ehe si« einen Laut ausstoßen konnten, waren die Reiter von kräftigen Jägerfäusten heruntergeriffen. Dem Dolmetscher, der den Stoß­trupp begleitete gaben, die beiden Gefangenen bereitwillig Auskunft daß in der Richtung, die der Stoßtrupp nehmen mußte, noch etwa 140 Bolschewisten lagen, und sie nannten auch das Losungswort. Vorsichtig ging es weiter. Die Posten, durch den Zuruf der Parole beruhigt, waren überwältigt, be­vor sie noch wußten, was ihnen geschah. Ihre schweren Maschi­nengewehre wurden geräuschlos unbrauchbar gemacht. Quer durch den Feind drangen die Jäger vorwärts. Fortwährend traft der Kampftrupp auf einzeln« Bolschewisten, die sofort ver­einnahmt wurden. Bald war die Zahl der Gefangenen größer als die der Jäner. Eine ganze Weile ging alles gut. Dann ab«? mißlang der nächste Ueberfall. Laut schreiend rannte der ange­griffene Posten davon. Jetzt ging ein wilder Feuerzauber los. Von rechts knattern Maschinengewehre. Maschinenpistolen und Gewehre aus kaum fünfzig Meter Entfernung. Die Jäger stie- ßen jedoch weiter durch. Aus der Hüfte schießend, erwiderte« sie das Feuer, und es gelang*ihnen, obne jeden Verlust mit allen Gefangenen an dem zahlenmäßig überlegenen Feind vor- beizukommen. Dann nahmen sie befehlsgemäß die Verbin­dung zum Nachbarnregiment auf. Die Bolschewist«« waren jedoch durch den nächtlichen Vorstoß mitten durch h«

isleuungen so aus der Fa^ung aebracht, daß sie noch vor Tages­anbruch ihre stark ausgebauten Stellungen räumten. Damit wa> der Eriolg des kühnen Unternehmens vollständig.

Im übrigen ist zur Feit die Fortführung der Kämpfe im ganzen nördlichen Frontabschnitt vornehmlich Sach« der Artillerie. Feindliche Truppenbewegungen, Schanzarbeiten, Versorgunasverkebr und Feuerstellungen wurden wirksam be­schossen und dabei allein vor Leningrad fünf feindliche Batte­rien vernichtet.

Stärkere Angriffe deutscher Kampfflugzeuge richteten sich mack Mitteilung des Oberkommandos der Webrmacht am 11- und 12. November geaen die Eisenbahnen der Sowjets im nördliche«

Abschnitt der Ostfront.

Mehrere Strecken, auf denen die Bolschewisten dringend be­nötigtes Nachschubmaterial und frische Truppen zu den vorde­ren Frontlinien heranzuKibren vernichten, wurden ebenso wi« Bahnhöfe, Verladerampen und Gleisanlagen bombardiert. Südostwärts des Jlmensees griffen unsere Kampfflieger er­folgreich in die harten Erdkämpfe zur Unterstützung der eige­nen Heexesverbände ein und brachten gut getarnte bolschewi­stische Artillerie zum Schweigen. Elf bolschewistische Flugzeug« wurden in harten Kämpfen von deutschen Jägern abgeschoss^ ein weiteres Sowjetflugzeug durch Flakartillerie der Luftwaffe vernichtet. j

Zum Heldentod von Major Buseaglia

DNB Rom, 13. Nov. Der Major der Flieger Vuscaglia, der wie der italienische Wehrmachtsbericht vom Freitag mel­det von dem erfolgreichen Angriff gegen feindliche Kriegs- s und Handelsschiffe in der Bucht von Vougie nicht zu seinem ' Stützpunkt zurückgekehrt ist, war wohl der erfolgreichste italie­nische Kampfflieger. In den letzten Tagen hatte er bereits zwei­mal seinen Torpedoflugzeugverband gegen die feindlichenFlot- tenstreitkräfte und Transporter in den algerischen Gewässer« geführt. Donnerstag nachmittag stieß der Verband bei dem An­griff auf die in der Bucht von Bougie vor Anker liegende» Schiffe auf zahlreiche feindliche Jäger. Es kam zu einem hef­tigen Luftkampf, in dessen Verlauf das Flugzeug von Majot Vuscaglia wiederholt von MG-Garben getroffen wurde und i n Brand geriet Das Flugzeug setzte trotzdem seinen An­flug auf einen großen feindlichen Dampfer fort und warf den Torpedo ab. Der Mittschiffs getroffene Dampfer sank, während das Flugzeug von Major Vuscaglia den Blicken seiner Käme- ^ raden entschwand. Die sofort unternommene Hilfsaktion blieb bisher erfolglos. s

Insgesamt versenkte Major Vuscaglia im Verlauf vo» il Torpedoaktionen zwei schwere Kreuzer, zwei Hilfskreuzer, riuen Netzleger und sechs Dampfer mit insgesamt 101800 Tan­ken. Außerdem beschädigte er durch Torpedotreffer zwei Schlacht­schiffe, einen Flugzeugträger, sechs Kreuzer, zwei Zerstörer und sier Dampfer. Major Vuscaglia war knapp 27 Jahre alt und Lräger der silbernen Tapferkeitsmedaille und des Eisernen Kreuzes zweiters-Klasse.