Nr. 262
Schwarzwälder Tageszeitung
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z»ge aus freier Mrecke, die genau gezielten Vombenreihen vernichteten zwei lange Transportzüge vollständig und rissen die Gleisanlagen viele hunderll.Meter lang aus. In den Hafenanlagen von Murmansk und auf dem Flugplatz War- lamovo verursachten zahlreiche abgeworfcns Bomben Brände und Zerstörungen, lleber dem Flugplatz Murmansk wurden drei bolschewistische Flugzeuge in dem etwa 20 Minuten dauernden Lufrkampf abgeschossen. Auch während der Bombenangriffs auf die Murmanbahn stießen Messerschmitt-Jäger mit einem an Zahl etwa doppelt starken feindlichen Jagdverband zusammen. Es kam zu Luft- und. Verfolgungskämvfen in Höhen von 8000 Metern bis in Bodennähe, wobei wiederum zwei sowjetische Jäger das Opfer der lleberlegenheit unserer Jagdflieger wurden. Insgesamt büßten damit d: Bolschewisten am 8. November fünf Jagdflugzeuge im hohen Norden ein. während unsere Kampf- und Jagdflieger keine Verluste hatten.
Versorgung von Leningrad gestört
DRV Berlin. 6. Nov. Gegen die rollenden Angriffe deutscher Kampfflugzeuge auf den feindlichen Schiffsverkehr aus dem Ladoga-See gibt es für die Bolschewisten kein Ent-, rinnen. Auch am 5. November bombardierten Stukas und leichte Kampfflugzeuge die von den Flakschiffen und Wachbooten geschützten sowjetischen Schleppzüge. Im Abwehrfeuer der feindlichen Bordflak stürzten sich unsere Sturzkampfflugzuge vom Muster 2u 87 auf die Schleppdampfer und zwei vollbeladene Frachter. Ein zweiter Schleppdampfer blieb nach Bombentreffer schwer best ' öigt liegen. Unsere leichten Kampfflugzeuge konzentrierten während des Stukaangrtffs ruf die Bewacher und beschädigten mit ihren Bomben ein Kanonenboot uns ein Flakschiff. Beim zweiten Sturzangriff erhielt ein von zwei Bewachern begleiteter Frachtdampfer mehrere Bombentreffer und blieb ebenso wie zwei andere Frachter mit schwere Schlagseite liegen. Mit erhöhter Geschwindigkeit »ersuchten die abdrehenden restlichen Schiffe das Ostufer des öadoga-Sees zu erreichen. Sofort griffen unsere Kampfflugzeuge mit heftigem Bordwaffenfeuer an, wobei auf einem großen Frachtdampfer ein Brand ausbrach, der sich auf das xanze Schiff ausdehnte. Durch die Versenkung und Vernichtung dieses bolschewistischen Geleits wird die Versorgung Leningrads empfindlich gestört.
Echo zu den U-Vooi-Trfolgen
svie deutschen U-Boote treffen den Feind auf allen Meeren st DNV Berlin, 6. Nov. Die hervorragenden Erfolge der dent- shen ll-Voote in den letzten Tagen finden in den verschiedenen europäischen Ländern größte Beachtung. Die nord italienische Presse betont, daß in den vergangene» 10 Tagen nicht weniger als 510 000 BRT. versenkt wurden. Die Zähigkeit sowie der hohe Kampf- und Angriffsgeist deutscher U-Bootkom- mandanten und -bcsatzunoen hatten, wie „Stampa" hervorhebt, abermals die Atlantikstürme, die starke Abwehr der Geleitschiffe sowie deren hohe Geschwindigkeiten besiegt. Alle Meereszonen zwischen dem amerikanischen und dem europäischen und afrikanischen Kontinent wie auch die noch südlicheren und nördlicheren Meere würden von den U-Booten in jeder Richtung durchstreift und glichen einem großen Netz, in dem Geleitziige und einzeln fahrende Schiffe zur Vernichtung bestimmt seien. Weder die langen Nächte noch dichter Nebel können die gewaltigen Erfolge deutscher U-Boote vereiteln, unterstreicht. „Gazzetta del Popolo". Ein scharfer Wettlauf zwischen Versenkungen und Neubauten habe eingesetzt, und man sei im Lager der Achse überzeugt, daß die feindliche Tonnagekrise in kurzer Zeit in eine akute Phase eintrete.
Von den Osloer Blättern weist „Aftonposten" auf die ständige Erweiterung des Operationsgebietes der deutschen U-Boote und die unglaubliche Steigerung in der Tätigkeit hin. Als auffällig bezeichnet die Zeitung die Einzeloperationen der deutschen U-Boote in den Gewässern von Jan Mayen, in der Nähe von Neufundland und bei der Insel Fernando Noronha. Die Zeitung unterstreicht, daß eine Anzahl der versenkten Schiffe Kriegsmaterial nir die Alliierten an der ägyptischen Front an Bord hatte. Es sei klar, daß sich ein derartiger Verlust von Kriegsmaterial und Besatzung auf die Dauer sehr hemmend auf die alliierte Kriegführung nuswirken müßte. „Fritt Folk" schreibt, Me Tätigkeit der deurschen U-Boote zeige in überzeugender Weise die Unrichtigkeit der alten Vorstellung, daß England die Meere beherrsche. Es sei eine Tatsache, daß die deutschen U-Boote auf allen Meeren ihre Ziele erreichten. Mit jedem versenkten Schiff ßchwiude die Hoffnung der Alliierten auf den Sieg.
Die Kesselschlacht aus Guadaleanar
Strategische Lage der USA-Streitträste erheblich verschlechtert
DNB Berlin, 6. Nov. Die Kesselschlacht auf Guadaleanar dauert an. Die Japaner gehen von drei Seiten gegen die amerikanischen Stellungen vor. Durch Einsatz von Panzern gelang ihnen am 4. November ein Dut^bruch durch o., tiefgestaffelten amerikanischen Verteidigungslinien im Ostteil l»er Insel, 20 Kilometer südlich von Aola. Nach Brechung des jletzteu amerikanischen Widerstcprdes in diesem Kampfabschnitt fließen die Japaner weiter nach Westen in den Rücken der pmerikanischen Hauptkampflinie vor. Trotz erbitterten feindlichen Widerstandes wurden auch hier die Amerikaner überwältigt und nach Süden zurückgeworfen.
Neue japanische Truppenlandungen erfolgten am 4. November in der Gegend von Volonda an der Südküste ßowie weiter westlich am Kap Hunter. Durch die erfolgreichen japanischen Landungsoperationen wurden die Amerikaner gelgezwungen, ihre stark zusammengeschmolzenen Strcitkräfte zu verzetteln und gegen die einzelnen japanischen Landungsorte Linzusetzen. Dadurch hat sich die strategische Lage der ameri- Lanischen Truppenteile Anfang November weiter erheblich verschlechtert.
Die japanische Marine-Luftw affe greift ständig mit starken Kräften in die Erdkämpfe ein. Dis Luftherrschaft liegt jetzt schon unbestritten in ihrer Hand. Die Amerikaner können ihre wenigen,, noch kampffähigen Bombenflugzeuge auf Gua- dalcanar und Tulagi nur noch begrenzt einietzen, da es an Jagdschutz fehlt. Allein in der Zeit vom 27. 10. bis 4. 11. verloren die Amerikaner in Luftkämpfen über den Salomoninseln 22 Jagdflugzeuge, darunter 17 Lockbed- und 5 Lightnin-Jäger. Außerdem wurden in der gleichen Zeit 29 amerikanische Bomber vom Typ Douglas und Liberator abgeschossen. Damit verlor die amerikanische Luftwaffe im SLLwest- Pazifik in «eun Tagen 51 Flugzeuge gegenüber A4 japanischen Verlusten.
Die japanischen Bombenangriffe auf .amerikanische Stützpunkte auf den Fidschii-Jnseln und Neu - Kaledonien wurden am 4. November fortgesetzt. Etwa 100 Seemeilen westlich der Fidschi-Inseln wurde ein amerikanischer Zerstörer durch Bombenwurf schwer beschädigt.
SS Jahre bolschewistische Schreckensherrschafl
Weltrcvolutronäre Ziele damals wie heute — Englands Verrat an Europa
Am heutigen Samstag jährt sich zum 25. Mal der Tag, an dem das bolschewistische Schreckensregiment in Rußland seinen Anfang nahm. Mit dem Zarenmord beginnend, sind in diesen 25 Jahren Ströme an Blut von Priestern, Soldaten, Ingenieuren, Bauern usw. unter den bolschewistischen Henkersknechten geflossen, die sich schließlich in blinder Wut auch gegenseitig zerfleischten. Im Gegensatz zu Moskau, wo man unter den obwaltenden Umständen anscheinend nur wenig Zeit und Lust hat, diesen „Siegestag" zu begehen, scheuen sich die Plutokraten in London und Washington nicht, diese „Erinnerung" mit vielen Paraden und Reden zu feiern. Sie unterstreichen damit nur einmal mehr den furchtbaren Verrat, den sie an ganz Europa begeben.
Auch wir erinnern uns allerdings dieses Tages, indem wir zurückdenken an die Ziele und Auswirkungen dieser bolschewistischen Revolution, denen nur der deutsche Soldat mit seinen europäischen Verbündeten in siegreichem Kampf entgegentritt. Dieses Ziel der Bolschewisten — damals wie heute — hat niemand klarer ausgesprochen als Stalin selbst, als er in seinem Buch „Fragen des Leninismus" erklärt: „Die Bedeutung der Oktober-Revolution für die ganze Welt besteht darin, daß sie die erste Etappe der Weltrevolution und eine mächtige Basis ihrer Weiterentwicklung bedeutet." Niemand trat aber auch klarer dem bolschewistischen Irrwahn entgegen als de» Führer, der u. a. in seiner großen Reichstagsrede am 21. Mai 1935 den Bolschewismus im Gegensatz zu den aufbauenden Kräften des Nationalsozialismus charakterisierte. Die Ideenwelt, die uns beherrscht, so erklärte er, stehe in diametralem Gegensatz zu der Sowjetunion. Der Nationalsozialismus sei eine Lehre, die sich ausschließlich auf das deutsche Volk beziehe. Der Bolschewismus aber betone seine internationale Mission. „Wir Nationalsozialisten glauben, daß der Mensch auf die Dauer nur glücklich werden kann in seinem Volke. Wir leben in der Ueberzeugung, daß das Glück und die Leistungen Europas unzertrennlich verbunden sind mit dem Bestand eines Systems unabhängiger, freier nationaler Staaten. Der Bolschewismus predigt den internationalen Klassenkampf, die internationale Weltrevolution mit den Waffen des Terrors und der Gewalt. Der Bolschewismus kämpft für eine Theorie und opfert dafür Millionen an Menschen, unermeßliche Werte traditioneller Kultur und llcberlieferungen, der Bolschewismus lehrt die Gottlosigkeit und handelt dementsprechend. Er vernichtet nicht nur das Privateigentum, sondern auch die private Initiative und die Verantwortungsfreudigkeit."
Der Führer gab dann eine Auslese der revolutionären Vorgänge der letzten 15 Jahre, mit denen die bolschewistische Presse,! die bolschewistische Literatur und bolschewistische Staatsmänner ihre Verbundenheit ganz offen zugaben und sich ihrer rühmten: Im November 1918 die Revolution in Oesterreich und Deutschland, im März 1919 die in Ungarn und der. Aufstand in Korea, im April die Räterevolution in Bayern, September 1920 Versetzung der Betriebe durch die Arbeiter in Italien, März 192ll Aufstand der proletarischen Vorhut in Deutschland, Herbst 1923^ Revolutionäre Krise in Deutschland, Dezember 1924 Aufstanb in Estland, seit 1925 revolutionäre Bewegung in China, April 1925 Aufstand in Marokko und Explosionen in der Sofioter Kathedrale, Dezember 1926 wurde in Niederländisch-Jndien der kommunistische Aufstand rechtzeitig verhütet, 1927 kommunistische Negerbewegung in den Vereinigten Stauten, Aushebung kommunistischer Agenten in den baltischen Staaten.und Aufstand in Wien, 1928 Aushebung kommunistischer Organisationen in Spanien, Portugal, Ungarn, Bolivien, Lettland, Italien, Finnland, Estland, Litauen, Japan, kommunistische Ausschreitungen in China, kommunistische Gärung in Mazedonien, kommunistische Bomben in Argentinien, 1929 Barrikaden in Berlin, der kommunistische Welttag „gegen den Imperialismus", Aufstand in Kolumbien, Vombenexplosionen in Deutschland, Einmarsch der Bolschewisten in die Mandschurei; 1930 kommunistische Auftritte in Deutschland, der kommunistische Welttag „der Arbeitslosen", kommunistischer bewaffneter Aufstand in China, Bekämpfung der kommunistischen Bewegung in Finnland, kommunistischer Bürgerkrieg in China; 1931 amtliche Enthüllungen über die Kommunisten in den Vereinigten Staaten, Revolutionen in Spanien.
An diese Daten denken wir und daran, daß sich der Bolschewismus in seinen weltrevolutionären Zielen in25Jahrennicht gewandelt hat. Stalin hat noch vor wenigen Jahren, am 14. Dezember 1938, in ver Moskauer „Prawüa" ein offenes Bekenntnis zur WeltrevoluLion abgelegt. Dieses weltrevolutionüre Bekenntnis war in die Form einer Antwort des bolschewistischen Gewalthabers auf das Schreiben eines jungkommunistijchen Propagandisten namens Iwanow gekleidet. Bald darauf, am 16. September 1938, erklärte Stalin: „Wir bleiben dem proletarischen Internationalismus bis zuletzt treu", und anläßlich des zwanzigjährigen Bestehens der Sowjetarmee rief er in einer Rede aus: „Unsere Armee ist die Armee der Weltreoolution, die Armee der Arbeiter der ganzen Welt." Auch in der sowjetischen Presse finden sich bis in die Gegenwart unzählige Aeußerungen über die weirrevolutiouäcen Ziele des Bolschewismus und laut einer Moskauer Rundfunksendung, über die „Tribüne de Lausanne" am 2. November 1942, also vor wenigen Tagen, berichtet, erklärte Molotow zur Oktoberrevolution wörtlich: „Die unbesiegbare Lehre von Marx, Lenin und Stalin wird den Endsieg herbeisühren und rn der ganzen Welt durch die Errichrung einer Weltunion der sozialistischen Sowjetrepubliken triumphieren."
> Am 3. Februar 1931 schrieb die „Times" — um nur erne stimme von vielen zu zitieren: „Teuflische Taten werden im Heutigen Rußland begangen. Hunderttausende werden mit einer Mälte und Grausamkeit zu Tode gequält, die es niemals seit Ler Zeit des römischen Weltreiches gab. Menschen werden zu Lode geknüppelt und gemartert, und trotzdem strecken gewisse ^Kreise in diesem Land eifrig ihre Hände aus, um die durch grausame Herstellungsmethoden befleckten Güter zu nehmen. Wohin ist der alte Geist Britanniens gegangen?" Heute gehört auch die „Times" zu diesen gewissen Kreisen und das Churchill- England öffnet den bolschewistischen Weltrevolutionären Tür und Tor und veranstaltet Huldigungen an die Sowjetunion. Die Gefahren, in die sich der „neue Geist Britanniens" damit begibt, und die sich bereits gezeigt haben, mutz England mit sich selbst abmachen. Sie kümmern uns nicht. Was uns aber angeht, ist der Verrat an Europa, den England in den weihnachtlichen Besprechungen 1941 beging, die gleichzeitig zwischen Churchill und Roosevclt in Washington sowie zwischen Eden und Stalin in Moskau geführt wurden, wo man sich über den Preis für die sowjetische Wafsenhilfe gegen Europa einig wurde. In einem Artikel der „Times" vom 6. Januar 1942 lasen wir hierüber, daß sich die englisch-sowjetische Zusammenarbeit^ in der Nachkriegszeit vor allem auf die Gestaltung Europas auswirken werde. „Die Initiative und Die primäre Verantwortung werden bei Großbritannien und der Sowjetunion liegen." Und Cripps erklärte in seiner „Abschiedsbotschaft an das sowjetische Volk": „Wenn der Sieg unser K, dann wSLdenMnsere beiden Völker tzgs PrWleg ha^v. dre
Staaten zur Zivilisation, zur Gesundheit und zur Zusammen, «rrbeit zu führen." ^
Das ist — in widerliche Phrasen eingebettet — die von ena, lischer Seite erfolgte Mitteilung über die Symbiose, die das christliche plutokratische England ausgerechnet zur Weihnachtszeit mit dem atheistischen Bolschewismus, dem blutigsten Vev! folger des Christentums unserer Tage, eingegangen ist. Um dU Börse zu retten, das Weltreich und andere Eenußgüter eine, satten britischen Lebens kaufte man von Stalin Soldaten und lieferte dafür dem Herrn des Kreml jenes Europa aus, das man .selber schon verloren hat. Während, wie der portugiesische Mchtsprofessor Pimenta vor kurzem feststellte, England und di, ASA. nicht müde werden, zu schreien, dies sei ein Krieg der Demokratie gegen die Diktatur, der Freiheit gegen das Autors- täre, des Menschen gegen den Sklaven, des Guten gegen das Böse, der Zivilisation gegen die Barbarei, verkaufen sie Europa «n jenen weltrevolutionären Bolschewismus, der sich niemals, gewandelt hat und heute wie immer versucht, sein mörderisches Regiment über alle Länder der Erde zu verbreiten.
Dies sind unsere Erinnerungen am 25. Jahrestag der bolschewistischen Revolution, die heute nur noch jene Staaten be, droht, die sich den Sowjets so willig um den Hals geworfen, haben. Die verbündeten Truppen der Achse aber haben di« „Segnungen" der'Sowjettyrannei gründlich kennengelernt uüd sorgen dafür, daß die Kremlmachthaber keine weiteren Jubiläen feiern werden.
Feindseligkeiten ans Madagaskar eingestellt
nach zwei Monaten harten Widerstande« der Französin DNB Vichy, 6. 11. Wie es in einer amtlichen Mitteilung heißt, sind nach zwei Monaten härtesten Widerstandes aus der Insel Madagaskar die Kämpfe eingestellt worden. Der franzjj. fische Rundfunksender auf Madagaskar sendet nicht mehr.
e Die Behandlung der Kriegsgefangener,
Eine japanische Erklärung
' DNB Tokio, 6. Nov. Die japanische Regierung, die von der deutschen Regierung über die menschenunwürdige Behandlung, der deutsche Kriegsgefangene durch die britischen Behörden aus- gesetzt waren, und über die britische Absicht, die Repressalien auch aus italienische Kriegsgefangene auszudehnen, in Kenntnis gesetzt worden ist, kann dieser Entwicklung nicht uninteressiert zuschauen, so erklärte am Freitag abend der Auheminister zu der Affäre der unwürdigen Behandlung deutscher Kriegsgefangener durch die Engländer.
^ Es versteht sich, so meldet Domei, von selbst, daß die japanische Regierung bisher unter Beachtung der Regeln der Humanität die Prinzipien beachtet hat, die im Nölkerrecht die Kriegführung beherrschen und ihr möglichstes in bezug auf die in ihrer Hand befindlichen zahlreichen britischen Kriegsgefangenen getan Hai Die japanische Regierung lenkt die Aufmerksamkeit der britischen Behörden darauf hin, daß in dem Fall, daß die britische Regierung ihre Haltung in dieser Beziehung nicht ändert, die japanische Regierung genötigt wäre, in Uebereinstimmung mit den Vergeltungsmaßnahmen der deutschen Regierung neue Schritte zu erwägen, um von Seiten der britischen Regierung ein verändertes Verhalte» durchzufetzen. Und zwar würde die japanische Regierung die bisher den britischen Kriegsgefangenen, die sich in ihrer Hand befinden, gewährte Behandlung in bezug auf die Humanität einer Revision unterziehen, wie es das Freundschaftsverhältnis zu den verbündeten Nationen erfordert, die in der Krieg» kührung zu einer einheitlichen Haltung sich verpflichtet haben.
Scharfer Protest bei der kanadischen Regierung
Unmenschliche Behandlung zwangsverschickter Japaner
DNB. Tokio, 6. Nov. sOstasiendievst des DNB.) Die japanische Regierung hat wegen der unmenschlichen Behandlung der von den Kanadiern internierten Japaner einen scharfen Protest bei der kanadischen Regierung eingelegt.
Die kanadische Regierung hat an der Pazifikkllste alle feindlichen Ausländer evakuiert und alle Evakuierten zu Straßenbauar- beiten gezwungen. Dabet erhielten sie keinerlei Unterkunftsmögltch- keiten, unzureichende Nahrung und waren gezwungen, wie eine Viehherde zu leben. Später wurden sogar alte Leute, Frauen und Kinder unter Zwang in die Wüsten und unwirtschaftlichen Gebiete des Landesinnern geschafft.
Die japanische Regierung verlangt daher die sofortige Abstellung der den japanischen Zwangsverschleppten auferlegten Zwangsarbeit. Sie fordert von der kanadischen Regierung, daß sie den japanischen Einwohnern in Kanada die Nutzung ihres Eigentums gestaltet und ihnen entsprechende Unterkunstsmöglichkeiten und Mittel zum Lebensunterhalt an den Orten zu Verfügung stellt, wohin sie verschickt worden sind.
Die Wahlen in USA.
Verschiebung nach der republikanischen Seite DNB Madrid, 6. Nov. Nach einer EFE-Meldung aus Neu- york hat sich die Zahl der republikanischen Sitze im Senat aus 88 erhöht. x
Zu den amerikanischen Wahlen stellt ein Sprecher der Columbia Broadcasting zusammeufassend fest, „die meisten Leut« stimmen heute darin überein, daß selbst die begeistertsten Anhänger Roosevelts nicht leugnen können, daß er ein wenig günstiges Votum erhalten hat". Soweit bisher ei» lleberblick über die Kommentare zum Wahlausgang möglich ist, wird allgemein festgestellt, daß die K r i e g s p o l i t i k des Präsidenten nicht direkt angegriffen wurde und daß sie unverändert durchgeführt wird, daß trotzdem aber die Stellung der demokratischen Partei, der Roosevelt entstammt, innenpolitisch einen ernsten Schlag erhalten hat. Zum erstenmal seil 1933 seien die Republikaner wieder im Aufstieg. Roosevelt habe zwar keine Katastrophe erlitten wie seinerzeit Wilson, aber die Wahlen seien doch ein warnendes Zeichen für den Präsidenten und seine Partei. Diese Warnung werde verstärkt durch die Tatsache, daß auf der einen Seite mehrere Abgeordnete und Senatoren, wie z. B. Senator Norris in Nebraska, nicht wiedergewählt wurden, deren Kandidatur ausdrücklich die Unterstützung des Präsidenten hatte, während auf der anderen Seite persönliche Gegner Roosevelts, wie Hamilton Fish im Staate Neuyort und Senator Brooks im Staate Illinois, in den Kongreß zurückkehren.
Der Wahlausgang bringt nach republikanischen Zeitungsstimmen vor allem die Unzufriedenheit weiter Kreise der BevN> kerung mit der bürokratischen Handhabung der Verwaltung zum Ausdruck und stellt eine Kritik der Oessentlichkeit an Roosevelts politischer Führung dar. ^