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SchwarzwAder Tageszeitung

Nr. 218

Bor Murmansk bombardiert 17 Feindflieger abgeschossen

DNB Berlin, 16. Sept. Wie das Oberkommando der Wehr­macht mitteilt, führten Dienstag nachmittag deutsche Sturz­kampffliegerverbände wiederholte Angriffe gegen bolschewi­stische Kriegsfahrzeuge durch, die von deutschen Auf­klärern im Seegebiet vorMurmansk gesichtet worden waren. In hoher Fahrt strebten die feindlichen Bewacher der Pummanki- Bucht westlich der Fischer-Halbinsel zu. Den zum Angriff anset­zenden deutschen Sturzkampfflugzeugen schlug heftiges Abwehr­feuer der feindlichen Vordflak entgegen, die außerdem noch durch Flakbatterien von Land her unterstützt wurde. Trotzdem wurden vier derbolschewistischen Kriegsfahrzeuge von Bomben getroffen und schwer beschädigt. Deutsche Jäger Verwickelten bolschewistische Jagdflugzeuge in heftige Luftkämpfe Und bewiesen mit dem Abschuß von 17 feindlichen Flugzeugen erneut ihre Ileberlegenheit gegenüber dem Feind.

Im Laufe der Nacht zum Mittwoch erfolgte ein erneuter An­griff deutscher Kampfflugzeuge auf den bolschewistischen Flug­platz Warlamowo ostwärts der Kola-Bucht. Bombenreihen zogen sich quer durch Hallen und Unterkünfte und riefen neue Brände hervor.

Schwerer sowjetischer Panzer erledigt

Südostwärts des Jlmenfees sahen sich angreifende leichte deutsche Panzerkampfwagen in diesen Tagen plötz­lich schweren bolschewistischen Panzerkampfwagen gegenüber. Die deutschen Panzerkampfwagen griffen trotz der materiellen Ueber- legenheit des Feindes an, drohten aber angesichts der mit weit schwereren Waffen bestückten bolschewistischen Stahlkolosse zu unterliegen. Da verließ der Oberfeldwebel Oswald feinen Panzerkampfwagen und griff im schweren feindlichen Feuer den vordersten Feindpanzer an. Er schleuderte einen Brenn­stoffkanister gegen den Turm, eine Handgranate hinterher, und in der nächsten Sekunde stand der bolschewistische Stahlkoloß in Hellen Flammen. Nun wurde der Feind unsicher und zog sich bei einem neuen entschlossenen Angriff des deutschen Panzer­verbandes zurück. Als wenige Tage später in der Stellung dieser Panzereinheit ein Munitionswagen durch Tiefangriff bolschewistischer Flugzeuge in Brand geschossen wurde und den nachfolgenden Bombern das Ziel angab, bewies der Oberfeld­webel erneut hervorragende Entschlußkraft. Ohne Rücksicht darauf, daß die brennende Munition jeden Augenblick explo­dieren könnte, löschte er den Brand mit Erde und aus Aesten hergestellten Feuerpatschen, so daß die nächste Welle der feind­lichen Flugzeuge in der inzwischen wieder eingetretenen Dunkel­heit ihre Bomben weit vom Ziel abwärs.

Eine Sondermeldung des finnischen Hauptquartiers 28 sowjetische ll-Boote im Finnischen Meerbusen vernichtet

DNB Helsinki, 16. Sept. Das finnische Hauptquartier gab am Dienstag nachmittag über die Tätigkeit der Seestreitkräfte fol­gende Sondermeldung aus:

In der gegenwärtigen Schiffahrtsperiode hat die im inner­sten Teil des Finnischen Meerbusens eingeschlossene sowje­tische Ostseeflotte fortlaufend Unterseeboote ausgesandt, um die Seeverbindungen in der Ostsee zu stören. Um den Preis schwerer Verluste ist es auch einzelnen Booten geglückt, durch­zubrechen. Nach dem amtlichen Bericht vom Juli wurden durch die gemeinsamen Operationen der deutschen und finnischen See- streitkräfte elf feindliche Unterseeboote vernichtet. Unter Berück­sichtigung der bereits früher gemeldeten Verluste stieg die Zahl der in diesem Sommer im Finnischen Meerbusen vernichteten Unterseeboote auf 26. Dazu kommen einige unsichere Fälle, in denen feindliche Boote zum wenigsten schwer beschädigt wurden. Auch die Luftstreitkräfte haben wirksam an der Suche nach den Unterseebooten teilgenommen und ihnen durch Bomben Schäden zugefügt."

" 2m Paradies der SowjeLbonzeu

Pauzerritt durch die kaukasischen Kurorte

Von Kriegsberichter Ludwig Groß, PK.

NSK Mit offenen Luken brausen die Panzer durch die Stra­ßen der kaukasischen Kurorte. Der Feind ist geworfen, seine Nach­huten liegen unter dem Feuer der deutschen Artillerie. Viel Zeit zum Zerstören haben die Bolschewisten nicht, die Panzer bleiben ihnen auf den Fersen, und jeden Augenblick können sich sie Luken wieder schließen. Vorerst jedoch schauen sich die Pan­zerschützen um. Leere Villen, vnic.siene Sanatorien und mir Verwundeten überfüllte Lazarette werden passiert. Viele Aerzte. und Schwestern sind geblieben, sie schauen alle erleichtert drein. Die Deutschen haben trotz der Ankündigungen des Moskauer Rundfunks keinen aufgehängt oder mißhandelt.

Auf den Märkten steht die Bevölkerung zu Haufen. Es gibt soviel zu schauen und zu bereden. Wir bekommen die Freude über unser Erscheinen und die Entrüstung über die geflohenen Sowjets zu spüren. Alle Hände haben wir voll zu tun, um die wunderbaren Früchte anzunehmen, die man uns in Körben reicht. Lebhaft gestikulierend drängt sich die Bevölkerung heran und berichtet. Da sind die Luxusvillen der Kommissare und Beamten. In den heißen Sommermonaten flüchtete die Bonzokratie der Großstädte hierher in die Kühlender Berge. Sie war mit allem bestens versorgt; in riesigen Kühlhäusern stapeln sich Fleisch­mengen, Geflügel, Gemüse, Obst usw., Weinkeller, die genügen um eine Armee für Wochen zu versorgen, bergen Fässer um Fässer des kostbaren Rebensaftes, den die Bevölkerung an den Hängen des Kaukasusgebirges züchtet und von dem sie selbst Nicht viel sieht.

Die Bonzen fressen und saufen, die Bevölkerung hungert. Eine 'Bankangestellte erzählt erregt von ihrem kargen Leben. Sie verdient im Monat 110 Rubel netto. Ein Kilo Brot kostet einen Rubel, ein Kilo Fleisch 80 Rubel und ein Kilo Kartoffeln 12 Rubel! Und für ein Paar Schuhe mutz sie 1200 Rubel bezahlen.

In den Großstädten sind die Waren billiger, um die Arbeiter­massen nicht zu verstimmen", mischt sich ein blaß aussehender, durch seine städtisch Kleidung auffallender Mann in das Ge­spräch.Die Juden haben davon Gebrauch gemacht, sie kauften den Meter Stoff in der Stadt mit 12 Rubel und verkauften ihn der Landbevölkerung für 100 Rubel. Auf Schleichhandel stand zwar die Todesstrafe, aber wer hätte hier einen Juden zum Tode verurteilt?! Wer die Wucherpreise der Juden nicht bezahlen konnte, half sich durch den Althandel. Ein getragener Mantel brachte immerhin 800 Rubel, ein Paar alte Schuhe 400 Rubel.

Der sich über die Juden erregt, ist aus Leningard. Er erzählt, daß die Bolschewisten zahlreiche Lehrer, Dozenten und Inge­nieure von dort hierher evakuiert haben.

Die Flüchtlinge haben die Versorgungslage noch erschwert. Von der Krim kamen 60 000, vom Donez 30 600 nach dem Kaukasus.

Ihr Nacbrichtnhunger ist nicht weniger groß als der "Appetit auf ein ordentliches Essen. Von der Eroberung Singapores und Niedsrländisch-Jndiens durch die Japaner hatte zum Beispiel eine Sprachlehrerin aus Leningrad keine blasse Ahnung.

Kräftige, verwegene Männer mit breiten Schlapphüten fragen nach dem deutschen Kommmandanten. Sie stellen sich der deut­schen Wehrmacht zur Verfügung. Es sind Pferdezüchter, Hirten aus den Bergen, ihr Anführer steht an der Spitze einer kleinen Freischar des Bergvolkes der K a b a r d i n e r. Aus den Schluch­ten und verstecki-n Tälern des Elbrus-Gebirges hervorbrechend, führen sie seit 20 Jahren einen unerbittlichen Kleinkrieg gegen die Bolschewisten. Der bärtige Kabardiner bringt der deutschen Wehrmacht über 1000 wertvolle Pferde, die er zum Teil den flüchtenden Sowjets mit List und Gewalt entführt hat. Sie werden den deutschen Kebirgstruppcn auf den Steilstrnßen und Bcrgsätteln prächtige Dienste leisten.

Der itaUemsche WehrmachtsLerichl

Deutsche Jäger schossen über Afrika 22 Vritenflugzeuge ab

DNB Rom, 16. September. Der italienische Wchrmachtbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:

Bei Säuberungsarbeiten im Gebiet von Tobruk wurden noch etwa 20 weitere Gefangene eingebracht. Unsere Luftverbände verfolgten gestern die feindlichen Panzereinheiten, die an de« gescheiterten Angriffen gegen einige unserer Flugplätze teil­genommen hatten und zerstörten in kühnem Tiefflug eine größere Anzahl von ihnen oder machten sie unbrauchbar. Von anderen Verbänden wurden britische Kraftfahrzeugansamm­lungen ebenfalls in kühnem Tiefflug angegriffen. Trotz der hef­tigen Abwehr wurden 15 Fahrzeuge in Brand geschossen-und viele andere beschädigt. Eines unserer Flugzeuge kehrte nicht zu seinem Stützpunkt zurück.

Am gestrigen Tage erzielten deutsche Jäger in wieder­holten Gefechten durch den Abschuß von 22 britische« Flugzeugen glänzende Erfolge.

Die Bombardierung der Ziele von Malta wurden fort­gesetzt. Im Luftraum über der Insel verlor die britische Luft­waffe in Luftkämpfen drei Spitfire.

25 britische Jagdflugzeuge abgeschossen DNB Berlin, 16. Sept. Zu den Angriffen deutscher Kampf­fliegerverbände gegen die britischen Stellungen und Nachschub­verbindungen an der ägyptischen Front teilt das Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mit: Kampf- und Sturzkampfflugzeuge bombardierten während des gestrigen Tages britischeKraft- fahrzeugkolonnen und Ansammlungen im Raum von El Alamein. In mhreren'Wellen anfliegend, warfen die Kampfflieger Spreng- und Brandbomben aus geringen Höhen in die abgestellten Fahrzeuge und zerstörten diese. Fahrzeugkvlono neu der Briten, die nach dem ersten heftigen Luftangriff die Wüstenstraße nach Alexandrien verließen und auf unwegsamen, stark verwehten Pisten nach Osten auszuweichen versuchten, wur­den in wiederholten Tiefangriffen schwer getroffen. Zahl­reich brennende Fahrzeuge blieben im Wüsten'gelände liegen.

Deutsche Jäger fügten der britischen Luftwaffe im Ver­lauf zahlreicher Luftkämpfe empfindliche Verluste zu. Während die deutschen Kampfflugzeugs die befohlenen Ziele bombardierten, hielten die deutschen Jäger die zur Abwehr der deutschen Bom­benangriffe eingesetzten britischen Jagdflieger von deN deutschen Verbänden fern und schossen 22 britischeJagdflnqzeuge bei nur einem eigenen Verlust über dem Kampfgebiet von El Alamein ab. Bei Jagdvorstößen deutscher MesserschmiZt-Jäger gegen die Jnselfestung Malta wurden drei britische Jagd­flugzeuge vom Muster Spitfire zum Absturz gebracht.

Der große BrrteidigungswaL nicht einmal angekratzt"

Nach Dieppe haben, schreibt der diplomatische Mitarbeiter des italienischen Nachrichtenbüros Stefani, zwei Schläge, die du Engländer bei Cherbourg und Tobruk erlitten, und die der intelligenten Teil der britischen öffentlichen Meinung erkenrke« lkssen, daß der große Verleidigungswall des Westens, der vor Finnland bis zum Becken des Mittelmeeres reicht, nicht durch­brochen, ja nicht einmal angekratzt werden kann. In Tobruk wu in Dieppe reichten die örtlichen Besatzungen vollkommen aus, um den britischen Versuch zu zerschlagen. Das Verhältnis zwi­schen den sehr schweren englischen Verlusten und den außer­ordentlich geringen Verlusten der Truppen der Achsenmächte ist für die Briten vernichtend. Man kann, fügt der diplomatisch« Mitarbeiter Stefanis hinzu, daraufhin nur hoffen, daß die Eng­länder nicht auf halbem Wege stehen bleiben, sondern derartig« Versuche recht oft wiederholen. Die Erfahrungen von St. Na- zaire, Voulogne, Dieppe, Cherbourg und Tobruk sollten den britischen Generalstab überzeugen, daß die Zeiten des Kaper- lrieges vorbei sind und daß Piraten keine Erfo-gsaussichten mehr haben.

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Italienische Feststellungen zu demafrikanischen Dieppe"

DNB Rom, 16. Sept. Ergänzend zum italienischen Wehrmachts­bericht vom Mittwoch wird u. a. amtlich mitgeteilt:

Der leichte Kreuzer, der im gestrigen Wshrmachtsbericht als beschädigt gemeldet worden war, ist später gefunken.

Der feindliche Mißerfolg ist daher, was den Verlust von Marine-Einheiten betrifft, noch größer geworden, obwohl dieser Verlust gemessen an den negativen Ergebnissen des ganzen Be­ginnens schon besonders stark war.

Hervorzuheben ist und dies straft alle gegenteiligen briti­schen Behauptungen Lügen, daß weder durch das lange Luft- und Seebombardement, das insgesamt sieben Stunden dauerte, noch durch die Operationen der gelandeten Truppe», die sofort ausgeschaltet wurden, an den Anlagen und Depots der Festung, die eine der Hauptziele des Angriffes dar- ftcllten, Schäden verursacht wurden.

Unsere gesamte Verteidigungsorganisation hat die nicht leichte Prüfung ausgezeichnet bestanden. Sie hat sich stark, einsatzbereit und entschlossen gezeigt und alle ihre Aufgaben meisterhaft erfüllt.

Auch die Vorstöße, die leichte Panzerwagen zeitweise gegen einige unserer Flieger lager in der Küsten­gegend versuchten, verliefen nicht glücklich. Auch hier übermal- tigten die Wachmannschaften die feindlichen Einheiten, die auf ihrem schnellen Rückzug von italienischen und deutschen Luftein­heiten verfolgt und geschlagen wurden. Dabei ist eine große An­zahl von Wagen zerstört und in Brand gesetzt worden.

Verspätetes Eingeständnis Roosevelts DNB Stockholm, 16. September. Nach einer Reutermeldung gab das Washingtoner Marineministerium am Mittwoch be-. «rnnt, daß der 19 900 Tonnen grstze FlugreuträgerPorktown"

in der Seeschlacht bei den Midway-Jnfeln durch japanische Bom­ben- und Torpedoangriffe versenkt worden, ist.

DiePorktown" war ein Schwesterschiff derLnterkrise", die ebenfalls bei den Kümpfen im Pazifik von den Japanern ver­senkt worden ist. Beide Schiffe waren 1936 vom Stapel gelaufen, hatten eine Geschwindigkeit von 34 Knoten und führten 60 Flug­zeuge an Bord. Die Besatzung belief sich auf über 2000 Mann, von denen rund 850 Mann Flugzeugpersonal waren. Als Ab- tvehrwaffe verfügten diese Flugzeugträger über acht 12,7-Zenti- Ineter-Luftabwehrgeschütze.

llm die USA.-Oeffentlichkeit irrezuführen und über das wahre Ausmaß der Kriegsschiffverluste im Unklaren zu lassen, hat Roosevelt die Churchillsche Methode der stark verspäteten Ein­geständnisse übernommen. Die Midway-Schlacht war am 5. Juni, die Seeschlacht im Korallenmeer, in der der Flugzeugträger gleicher Klasse verloren ging, Anfang Mai. lieber ein Viertel­jahr lleberlegungszeit das verrät deutlich die Verlegenheit des Kriegsverbrechers. Denn allzu viele der amerikanischen Flugzeugträger haben schon in den Wogen des Pazifik «Ulj siihles Grab gefunden, zu viele» als dqß die Schlagkraft Ün gl2A.-Flotte nicht ernstlich, beei nträchtiaklw örden würe^ ^

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Tor Angriff auf Boston

DNB Berlin, 1(7. Sepr. Wie das Oberkommando der Weh», macht zu dem Diensrag-Angriff deutscher Kampfflugzeuge auf! die britische Industriestadt Boston ergänzend mitteilt, durch, brachen deutsche Kampfflugzeuge kurz nach Mitternacht die Flak- und Ballonsperren von Boston und. warfen große Mengen vo» Spreng- und Brandbomben auf das Stadt- und Hafengebiet. E, entstanden zahlreiche Brände, die sich im Verlaufe der in meh, reren Wellen durchgeführten Angriffe immer mehr erweiterte«. Ein südostwärts von Boston gelegenes und mit Truppen bele^ tes Barackenlager wurde ebenfalls durch Spreng- und Brand­bomben getroffen, die starke Brände verursachten.

Boston ist ein bedeutendes Zentrum der britischen Rüstungs- Produktion und besitzt zahlreiche Werke der Metall- und eisen- verarbeitenden Industrie. Sie ist ferner ein besonderer Verkehrs­knotenpunkt, da sich hier zahlreiche Bahnen, Straßen und Wasser­werke kreuzen. Die Hafenanlagen der Stadt Boston sind modernj eingerichtet und dienen besonders dem Umschlag für die Holz» einfuhr.

Aufschlußreicher Indien-Bericht

Schäden noch nicht abzufchiitzen"

Stockholm, 16. Sept. Sir Reginald Maxwell, der als Heimat­abgeordneter in der indischen gesetzgebenden Versammlung ein» Ansprache hielt, erklärte, wie aus einer Reutermeldung hervor» geht, daß die Schäden, die durch die letzten Unruhen verursach^ wurden, so groß seien, daß man sie noch nicht schätzen könne.- Die Lage sei in Vihar und :m östlichen Teil der vereinigte^ Provinzen wirklich äußerst ernst. Dort hätten die Unruhen vo« den großen Städten auf die umliegenden Gebiete übergegriffen. Lausende von Indern hätten sich an der Zerstörung von Ver­kehrseinrichtungen und anderem Eigentum der Regierung b»> teiligt. Große Gebiete mit nur geringem Schutz blieben tage­lang isoliert und es seien heftige Angriffe auf Beamte erfolgt. Ein großer Teil des Eisenbahnverkehrs sei in diese» Gebiet lahm gelegt. Für eine geraume Zeit sei Benga­len fast vollständig von Nordindien abgeschnitte» gewesen. Bemerkenswert sei, daß die Unruhen sich haupt­sächlich in Gebieten ereigneten, die strategische Bedeutung hat­ten. Die Ziele des Angriffs seien meist wichtige Verkehrslinie« gewesen, die für Truppentransporte sowie für die Beförderung von Kohle dienten, wodurch der ganze Transportverkehr für die Industrie litt.

Nachdem Maxwell schließlich zugeben mußte, daß Plünderun­gen fast nirgends vorgekommen seien, versuchte er, den verschärf­ten Blutterror der englischen Henkersknechte in Indien zu ent­schuldigen. '

Der Innenminister der indischen Zentralversammlung, Re­ginald Maxwell, hat in der weiteren Debatte der indische« gesetzgebenden Versammlung", in Delhi wiederum eine Neuste» rung widerlegt, die Churchill am 10. September in seiner Red» über Indien machte. Er erklärte, daß bei den Unruhen in Indio« iiach bisherigen, jedoch noch unvollständigen Meldungen durch Eingreifen der britischen Lathi-Polizei 340 Inder getötet und über 800 verwundet würden. In dieser Zahl seien aber noch nicht die Verluste aus der Biharprovinz enthalten, dem Teil Indiens, in dem die Unruhen am stärksten toben. Durch Ein­greifen der britischen Armes seien 328 Personen getötet und 153 verwundet worden. Die britische Polizei habe an Verlusten: . 81 Tote und eine große Anzahl Verwundeter, während von de« Armee 11 getötet und 7 verwundet wurden. Es seien ferne»

7 Zivilbeamte getötet und 16 verletzt worden, doch seien in de« Zahlen noch nicht die Verluste unter dem Personal der Eisen­bahn enthalten, erklärte Maxwell. Wenn Churchill am 10. Sep­tember erklärte, daß bei den Unruhen in ganz Indien nichl mehr als 500 Personen getötet wurden, stempelt diese Bekannt­gabe der bisherigen amtlichen Berichte mrt bisher 707 Toten i» Indien mehr als andere Darlegungen Mr. Churchill all bewußten Lügner.

Meine Nachrichte« «ms Mer Welt

Drek weitere Schisfsverfenkungen zugegeben. Das amerika­nische Marineministerium sieht sich genötigt, den Verlust von drei Handelsschiffen zuzugeben'. Bei den versenkten Schiffen han­delt es sich um Transportschiffe, die außer Geleit fuhren. Eines der als verloren gemeldeten Schiffe machte seine erste Fahrt, nachdem es mehrre Monate auf der Werft gelegen hatte, wo es nach schweren Minenschäden revariert worden war.

Wieder zwei SchiffsvertU-te in USA. zugegeben. Ein ehemals holländisches Frachtschiff sowie ein kanadischer Transportdampfer fielen, wie das amerikanische Marineministerium zugibt, Unter­seebootsangriffen zum Opfer. Beide Schiffe wurden weniM Seemeilen von ihren Bestimmungshäfen entfernt, versenkt.

Roosevelt erklärte, wie Reuter berichtet, in der Pressekonfe­renz, daß Amerika zur Beschlagnahme von Alteisen übergehe» werde, falls die freiwilligen Ablieferungen nicht genügend groß seien. Diese Worte aus dem Munde des Präsidenten des reich­sten Landes der Welt geben wirklich zu denken.

Bulgariens Verbundenheit mit den Achsenmächten. Ministe» Präsident Filoff sprach im Mililärklub von Sofia vor Vertreter» der Regierung, der bulgarischen Wehrmacht und der Beamten. Bulgariens Verbundenheit mit den Achsenmächten sei aufrichtig- Der Krieg gegen die Plutokratie und gegen den Bolschewismus werde geführt, um eine gerechte Ordnung in der Welt aufzuck bauen. Englands Demokratie habe Bulgarien am eigenen Leivo> kennengelernt. - --