Seile 2
Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 215
Bomben auf Flugstützpunkt ostwärts der Kolabucht DNB Berlin, 13. Sept. Wie das Oberkommando der Wehrmacht zu den Kämpfen im hohen Norden der Ostfront mitteilt, belegten deutsche Kampfflugzeuge in der vergangenen Nacht einen Flugstützpunkt der Bolschewisten ostwärts der Kolabucht mit Bomben schweren und schwersten Kalibers. Der mit zahlreichen Flugzeugen belegte Platz wurde durch mehrere Bombenreihen schwer getroffen, die die abgestellten Flugzeuge vernichteten und die Startbahnen nachhaltig beschädigten. Gleichzeitig griffen Kampfflugzeuge die Flak- und Scheinwerferstellungen des Flugplatzes mit guter Wirkung an. Die deutschen Besatzungen beobachteten während des Angriffs, dag ein großer Teil der bolschewistischen Flak- und Scheinwerferbatterien unter der Wirkung der Bombentreffer ihre Tätigkeit einstellte.
Erfolgreicher deutscher Gegenstoß an der Don-Front Berlin, 13. Sept. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, wurde an der Don-Front ein in Regimentsstärke geführter bolschewistischer Angriff im Gegenstoß von deutscher Infanterie zurückgeschlagen. Dabei wurden 300 Gefangene singe- bracht. Der Feind ließ mehrere hundert Tote aus dem Kampffeld zurück.
Schnelle Truppen dringen unaufhaltsam vor
Von ^-Kriegsberichter H. U. Freiherr von Wangenheim
DNB .... 13. Sept. Schnelle Truppen gelang es, als erste in die reichen Oelgebiete des westlichen Kaukasus, der Mittel- gebirgscharakter hat, einzudringen und sich nach harten, kurzen Kämpfen ihrer zu bemächtigen. Während Maikopp fast im Handstreich genommen wurde, stieß eine motorisierte Division der Waffen-ff westlich davon durch ein Seitental vor, welches so unwegsam war, daß die Sowjets zunächst mit einem Angriff wohl nicht ernsthaft gerechnet hatten.
Die ff-Divi::on hatte zwischen Kuban und Kaukasus ein zanzes feindliches Kavalleriekorps durchstoßen und viele seiner Einheiten aufgerieben, während sich andere noch in Kreuz- und Ouermärschen in die schützenden Täler des Gebirges zu retten trachteten. E, war unmöglich geworden, die lange Vormarsch- ftrahe restlos zu sichern. So hatte die ff-Division vorn, in der Mitte wie in den Nachhuten zu kämpfen und nur mit Hilfe eines fein durchdachten und blendend eingespielten Systems des überschlagenden Einsatzes der Teile gelang es, das Vormarschtempa beizubehalten, den Feind vor der Spitze nicht zur Ruhe kommen zu lassen und zu verhindern, daß er sich rechtzeitig zum Widerstand an den Nordhängen des Kaukasus setzen konnte. Alles, was vom Feinde in der überholenden Verfolgung seitlich und rückwärts blieb, konnte erst von den in breiter Front heranrük- kenden Fußtruppen gestellt und vernichtet werden.
Der Einbruch in das außerordentlich ergiebige Erdölgebiet von Muk unter Führung des Ritterkreuzträgers ff-Stumbannführer Diekmann gelgng erst nach lleberwindung überaus schweren Widerstandes. Während in den folgenden Tagen die übrigen Teile der Division längs des Tales noch heftige Kämpfe mit den seitlich abgedrängten Teilen des Sowjetkavalleriekorps zu bestehen hatten, mußte das Oelgebiet gegen fest konzentrische Angriffs verteidigt werden, bis sich Jägerregimenter zunächst auf Waldwegen, durch Nebentäler, dann auf der Straße selbst, auch hier lon ff-Einheiten unterstützt, herangekäämpft hatten. In dem Fllnf- Sechstel-Jgel des Ostgebietes war die letzte Kampsphase der Verteidigung, als die von den Jägern geworfenen Bolschewisten an den gesperrten Straßen auf die ff-Kompanien prallten, di« härteste. Hier mutzten sich die ff?Schützen im ungewohnten Berg- und Waldgelände, das nur kurzes Schußfeld und jede Ueber- raschung möglich erscheinen läßt, einem zum Verzweiflungskamps getriebenen Feinde überlegen erweisen. Sie taten es. Das Oelgebiet von M. und CH. wurde zur Basis des weiteren Vormarsches.
Die Schlacht um die Stadt Stalins
Am 23. August begann auf der schmalen Landbrücke zwischen Don und Wolga, die mit ihrem welligen Steppsnland eine breite Entfaltung großer Truppenmassen gestattet, der Hauptangriss auf dir gigantischen Abwehranlagen der Sowjets im Festungs- kampneld vor Stalingrad. Die Vorbedingung für diese gewaltige Angriffsoperation der deutschen Wehrmacht, die einmal in der Kriegsgeschichte einen hervorragenden Platz sowohl nach der Seite der Führung wie auch der Leistungen der Truppe ein- «ehmen wird, war die Bildung kleiner Brückenköpfe am ostwär- tigen Ufer des Don, nachdem nordwestlich Stalingrad deutsche Infanteriedivisionen und Schnelle Truppen, von der Luftwaffe hervorragend unterstützt, den llebergang über den Don erzwungen und im Vorstoß nach Osten die feindlichen Verteidigungsstellungen durckfbrochen hatten.
Der erste Stoß auf die Festung Stalingrad erfolgte von Mordwesten. Im raschen Zupacken wurde die Moskauer Bahnlinie, die die Landbrücke zwischen Don und Wolga durchschneidet, überschritten und über sie hinweg von den deutschen Panzerverbänden der Angriff mit einem starken Keil bis zur Wolga nördlich Stalingrad getragen. Kampffliegerverbände hatten, den Schnellen Truppen vorauseilend, die feindlichen Feld- und Artilleriestellungen mit ihren Bomben sturmreif gemacht und zahlreiche Flak- und Schwere Haubitzbatterien des Gegners so eingedeckt, daß sich seine artilleristische Wirkung und Feuerkraft wesentlich verminderte. Dafür warfen die Sowjets Massen von Panzern schwerster Art in den Kampf und setzten auch Panzerzüge ein. Stalingrad selbst mit seinen außergewöhnlich großen Industrieanlagen war bald in ein Meer von Rauch gehüllt, die rückwärtigen Verbindungen des Gegners waren unterbrochen, seine Schiffahrt auf der Wolga erheblich eingeschränkt.
Mit der gleichen unerbittlichen Härte im Angriff der deutschen Divisionen und in der Verteidigung der Sowjets wurde am 24. August eine deutsche Panzerstoßtruppe von Slldwesten hei angesetzt, die in unaufhaltsamem Dorwärtsstürmen die feindlichen Verteidigungsanlagen auf 20 Kilometer Tiefe durchbrach und bis zu den rückwärtigen Stellungen schwerer Sowjetbatterien durchstieß. Der OKW.-Bericht vom 11. September meldete, daß die Wolga nun auch südlich Stalingrad von den deutschen Angreifern erreicht ist. In einem großen Angriffsbogen sind di« Stadt und ihre vorwärts gestaffelten Verteidigungsanlagen mit einem eisernen Ring umstellt. Für die Sowjets handelt es sich um mehr als eine mit allen Mitteln modernster Verteidigung ausgestattete große Industriestadt. Ihr Name weist auf das Prestige hin, das der Verlust für die Sowjets bedeuten würde. Infolgedessen griffen die Sowjets zu einem unmenschlichen Mittel, um die Verteidiger der Stadt bis zum letzten Mann kämpfen zu lassen. Auf Befehl Moskaus wurden lt. DAZ im Rückender Stadt sämtliche Brücken abgebrochen, um den Verteidigern jede Rückzugsmöglichkeit zu nehmen. Die neu ausgestellten Sonderformation^Minter der lomietilcken
isronr >e gen dafür, daß Feiglinge und Panikmacher an Ort und Stelle mit dem Tode bestraft werden.
In einem Zusatzbericht zu den Kümpfen um Stalingrad sprach das OKW. von der fast unmenschlichen Schwere und Härte dei deutschen Angriffe. Stück für Stück muß aus dem stählernen Festungsgürtel herausgebrochen werden, wobei sich alle eingesetzten Truppenteile, an ihrer Spitze Infanteristen, Pioniere, Panzergrenadiere und Panzerjäger, besonders hervortun und Leistungen vollbringen, die das Maß alles Vorstellbaren überschreiten. Hervorragend bewährt sich gegen Widerstandsnester, Betonbunker und getarnte Maschinengewehrnester der Bolschewisten wiederum neben der Heeresartillerie die Flakartillerie, während Kampf- Sturzkampf-, Zerstörer- und Schlachtflugzeuge die Bodentruppen mit größter Wirkung unterstützen. Die Verluste des Gegners sink ungeheuer, besonders bei seinen massierten Panzerangriffen. Aber nicht nur an der Front von Stalingrad selbst, sondern auch in den Flanken, besonders im. Norden der Einschließungsfront, müssen deutsche Divisionen mit Unterstützung der Luftwaffe stark« Entlastungsangriffe der Sowjets zurückweisen und dafür sorgen, daß der konzentrische Angriff auf Stalingrad reibungslos fortgeführt wird.
Die deutsche Heimwr verfolgt seit Tagen angespannt diese harten Kämpfe und gibt sich über ihre Schwere keiner Täuschung hin. Sie weiß, daß nach den Worten des Führers dem deutschen Soldaten nichts unmöglich ist, 'und bewundert ihre Söhne und Brüder, die sich wieder einmal in Angriff und Verteidigung glanzvoll bewähren.
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Wolgabrücken bei Stalingrad und alle Boote vernichtet
Im Festungsgebiet von Stalingrad erneuert Stalin seine Masscnmörderisch-e Tradition durch den Befehl an die Truppen, unter keinen Umständen zu weichen. Auf die Summe der Menschenleben, die er dabei opfert, wird keine Rücksicht genommen. Amerikanische Berichte sprechen von den „strengen historischen Befehlen, die den Rückzug unmöglich machen und für Feigheit den Tod versprechen". Die Zeitung „Der Rote Stern" in Moskau gibt dazu dramatische Einzelheiten. Nach ihren Berichten wurde bei Sralingrad auf Befehl der bolschewistischen Führung jede Brücke über die Wolga gesprengt und jedes Boot vernichtet, so daß die Verteidiger der Festung keine andere Wahl haben, als bis zum Tode zu kämpfen. Das Blatt erinnert daran, daß es 1918 ähnlich gewesen sei; auch damals habe Stalin alle Mittel zu einem Ueber- gang über die Wolga beseitigen lassen und der Armee den Befehl gegeben, die Stadt zu halten, koste es, was es wolle — bis zur letzten Straße, bis zum letzten Haus und bis zum letzten Mann. „Wir haben keine Straße zurück aus Stalingrad", schreibt „Der Rote Stern" und fügt hinzu, Feiglinge und Panikmacher könnten keine Gnade erwarten. „Kein Opfer ist zu groß für unser Stalingrad und für unsere Wolga", schreibt das bolschewistische Organ, indem es nach dem seit einiger Zeit befolgten Rezept an die nationalen Instinkte zu rühren versucht. „Wehe dem, der in dieser historischen Stunde nicht den Mut hat, der Gefahr gegen- Lberzutreten, und der versucht, die eigene Haut zu retten. Er verrät die Kameraden und bedeckt die Kriegsflagge mit Schande." Mit solchen Parolen und mit der kalten Drohung des Genickschusses werden die Angehörigen der Verteidigungsarmee von Stalingrad angetrieben,Widerstand bis zur totalen Sinnlosigkeit zu leisten.
Bezeichnend für die sowjetische Nachrichtenpolitik, die erfahrungsgemäß immer erst dann Niederlagen zugibt, wenn sie sich Nicht länger verheimlichen lassen, ist eine vom Kreml am Freitag au'sgegebene Meldung, in der nun endlich der Fall von Noworossijsk, wenn auch verbrämt, eingestanden wird. Fast eine Woche also hat Stalin den Verlust dieses letzten bolschewistischen Krkegshafens von Bedeutung am Schwarzen Meer der sowjetischen Oeffentlichkeit verschwiegen.,Die Welt ersieht jedenfalls aus diesem Vertuschungsmanöver von neuem, was von dem Wahrheitsgehalt Moskauer CommuniqusZ zu halten ist.
Unter «ns brennt Stalingrad
Ein Augenzeugenbericht von der verheerenden Wirkung der deutschen Luftangriffe — Großbrände machen die Nacht zum Tage
Von Kriegsberichter Hans-Joachim Volland
PK. Durch die mondhelle Sommernacht fliegen wir nach Stalingrad. Es ist heute leicht, den Weg' zu finden: Der Himmel wölbt sich sternklar und wolkenlos, im bleichen Licht des Vollmondes hebt sich jede Einzelheit dort unten am Boden scharf ab, das silberne, vielgeschlungene Band von Flüssen glitzert herauf.
Ueberdies kennt jeder Mann der Besatzung das Gelände schon von früheren Flügen. Schon länger als eine Woche dauern die pausenlosen Tag- und Nachtangriffe unserer Luftwaffe gegen die zur Festung ausgebauten Industrie- und Hafenstadt an der Wolga. Seit über acht Tagen vergeht keine Minute, in der nicht die Motoren deutscher Kampf- und Sturzkampfflugzeuge über der Stadt brummen, dis Stalins Namen trägt. Viele Millionen Kilogramm Sprengstoff sind in Form von Spreng- und Brandbomben aller Kaliber auf dieses letzte große Widerstandsnest der Bolschewisten an der Schwelle nach Asien niedergerauscht.
Auch unsere „Cäsar-Nordpol" trägt außer der „Musterkollektion" in den Vombenschächten noch einen „schweren Koffer" unter dem Bauch. Aber diese Last von mehreren Zentnern macht unserer braven He 111 nichts aus. Gleichmäßig, fast einschläfernd, brummen ihre 2000 Pferde starken Motoren, fast mühelos gewinnen wir Höhe. Einige Platzrunden haben wir schon gedreht, denn bis Stalingrad müssen wir so viel Raum zwischen uns und der Erde haben, daß uns die Flak der Sowjets mit ihren Geschützen und Scheinwerfern nicht mehr arg zusetzen kann.
Der allnächtliche „Turn"-Absprunghafen-Heimathorst via Stalingrad ist fast schon zur Gewohnheit geworden. Der Kurs ist ja auch gar nicht zu verfehlen: Vom Don an braucht man sich ungefähr nur an die schwarze Rauchfahne zu halten, die in riesiger Höhe von Stalingrad herüberzieht, und nachher weisen Brände den Weg. Auch wir haben nun den Don bereits überflogen. „Auf Nachtjäger aufpassen und auf Flakscheinwerfer achten!" warnt der Flugzeugführer durch die Eigenverständigung. Ja, auf unliebsame Ueberraschungen muß man immer gefaßt sein, auch in unserer Höhe. Schließlich sind wir über Feindesland. Trotz der heißen Luft, die aus den Rohren der Vordheizung strömt, ist es bitter kalt hier oben. Die Füße werden zu Eisklumpen und in den Fingerspitzen kribbelt die Kälte. Schon lange haben wir die Atemmasken aufgesetzt, nähren die Lungen aus den Sauerstoffbehältern. Der schleichende Tod lauert in diesen Höhen.
Weit vor uns glimmern rote Pünktchen, werden langsam größer. Wir nähern uns dem Ziel, machen uns fertig zum An«
> griff. Vorn in der Kanzel liegt der Beobachter über das Ziel- ggrät gebeugt, ich hocke neben meinem Kameraden in der Boden
wanne, starre angestrengt nach unten. Immer mehr Brände glosen auf. flackern hoch und sinken wieder zusammen. Ich ver- juche zu zählen, komme bis ?0 und höre dann auf. Es ist ein vergebliches Bemühen. Für jede verlöschende Glut wird ja bald eine neue entfacht. Manchmal reihen sich die Brände in rotglühenden Ketten. Ganze Straßenzüge und Industrieviertel müssen da in Flammen stehen.
Nun sind wir über dem Zentrum, unter uns brennt Stalingrad. Es ist ein fantastischer, fast schauriger Anblick: Im bleichen Licht des Mondes blitzt und blinkert der breite, mehrarmig« Fluß auf der Wolga, vost Sandbänken und Jnselchen aufgeteilt, llnd an seinen Ufern, dort wo sich früher wohl Speicheranlagen and Lagerhallen mit Versorgungsmaterial und Rüstungsgeräl aller Art erstreckten, dehnt sich jetzt ein glutrotes, wabernder Feuerband. Die Hölle selbst muß dort unten los fein. Denn wir können ja nur sehen, was an Feuerschein bis zu unseren Höhen heraufdringt. Das Heulen unserer Bomben, ihr krachendes Bersten und die furchtbare Sprengwirkung ihrer Detonationen müssen wir uns noch hinzudenken.
Doch wir haben keine Zeit, uns dem dramatischen Bild dort unten und unseren Gedanken hinzugeben. Ich höre, wie der Beobachter den Anflug korrigiert: „Etwas rechts, Herr Leut- nant. Das war zuviel. So jetzl müßte es hinhauen!" Da tmmeln auch schon plumpe graue Schatten in die Tiefe, unsere Bomben und aus den Schächten heraus. Es ist, als hätte man unten nur ruf dieses Signal gewartet. Plötzlich stechen Scheinwerfer mit ihren blauen Strahlenbllndeln in die Luft, suchen am Himmel hin und her, übcrschneiden sich und wandern weiter. Spannung saßt mich: Werden sie unsern Vogel packen mit ihren bleichen Leuchtfingern? Aber sie haben es schwer heute, die Helle Mondnacht schluckt das Licht der Scheinwerfer. Vergebens fuchteln st« noch eine Zeit unter ups herum, dann geben sie es auf.
Der Leutnant hat unsere „Cäsar" indes in einer weiten Kurve ruf Heimatkurs gezogen. Wir machen Platz für die nach uns kommenden Kameraden. Denn wir waren ja nur ein Glied in der langen Kette von Kampfflugzeugen, die in kurzen Abständen lufeinanderfolgend die ganze Nacht hindurch über Stalingrad hängt. Am Tage aber greifen geschlossene Verbände, Ketten, Staffeln und ganze Gruppen die Rüstungswerke und Hafenanla- zen der Stadt an. Was der Feind uns auch an Abwehrkraft rntgegenstellt, es wird niedergekämpft und zunichte gemacht, bis ruch dies letzte Bollwerk sowjetischer Zwingherrschaft unter dem Ansturm der deutschen Waffen fällt. (X)
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Unvergleichliche deutsche Infanterie
Berlin, 13. Sept. Im Verlaufe eines südostwärts des I l m en- jees mit überlegenen Kräften geführten Angriffs waren die Bolschewisten bereits in die ersten Häuser einer zum deutschen Hauptkampffeld gehörigen Ortschaft eingedrungen. Da warf sich Ihnen der Bataillonskommandeur eines norddeutschen Jnfanterie- bataillens an der Spitze weniger Infanteristen entgegen: In erbittertem Ringen wogte der Kampf hin und her. Estn Kolbenschlag traf den Hauptmann am Kopf, der mit der letzten Kugel seiner Pistole den Angreifer unschädlich machen konnte und dann zusammenbrach. Als der Hauptmann aus seiner Betäubung erwachte, gelang es dem persönlichen schneidigen Einsatz dieses Vataillonskommandeurs wiederum, einige Gruppen zusammenzuraffen und sich auf den von neuem eindringenden Gegner zu stürzen. Der Gegenstoß war von Erfolg gekrönt. Wenige Stunden später war die Stellung wieder fest in dertt-cher Hand. Vor und in dem von dem Hauptmann zuletzt nur mit 12 Infanteristen verteidigten Stützpunkt lagen 200 tote Bolschewi^.n.
Kriegsmarine schätz 1123 feindliche Augszeuge ab
Berlin, 12. Sept. Vom ersten Kriegstag steht die deutsche Kriegsmarine in ständiger Bereitschaft zür Abwehr feindlicher Angriffe von See her oder aus der Lufl, ebenso wie zur Sicherung der heimatlichen Küsten und des Vorfeldes der besetzten Küsten vom Nordkap bis an die spanisch-französische Grenze. Vis zum 31. Aügust d. I. schossen Einheiten der deutschen Kiegs- rnarine 1123 feindliche Flugzeuge ab. Während diese Abschüsse sämtlich anerkannt wurden, läuft die Bestätigung für weitere 140, so daß die Gesamtzahl der Abschüsse 1262 beträgt.
An der erfolgreichen Abwehr feindlicher Luftangriffe beteiligten sich die kleinen Motorboote der Hasenschutzflottillen ebenso wie die leichten, schweren und schwersten Einheiten. Zahlreiche feindliche Flugzeuge wurden von den Sicherungsstreitkräften bereits auf ihrem Anflug weit draußen auf See abgeschossen, bevor ki« mit ihren Bombenlasten das Reichsgebiet erreichten.
Neue Ritterkreuzträger
DNB Berlin, 11. September. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberfeldwebel Weßling, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader: Er hat im Kampf gegen England und die Sowjetunion in über 380 Feindeinsätzen großes fliegerisches Können und besondere Tapferkeit bewiesen. Wie es ihm gelang, in harten Luftkämpfon 80 feindliche Flugzeuge abzuschießen, so erzielte er auch in zahlreichen, kühn durchgeführten Tiefangriffen auf Eisenbahnanlagen, Kolonnen und Flakabteilungen Erfolge und zerstörte u. a. sechs Flugzeuge am Boden.
Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Heise, Eruppenkommandeur in einem Kampfgeschwader.
Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Major d. R. Hans Ritter von Schmidt, Führer eines Infanterieregiments; Leutnant d. R. Rudolf Witsch, Zugführer in einem Infanterieregiment.
Ritterkreuz für hervorragenden rumänischen Armeesühr« DNL Berlin, 12. September. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generaloberst Petri Du- mitrescu, Oberbefehlshaber einer rumänischen Armee. Et hat sich als Oberbefehlshaber einer rumänischen Armee durlh seinen persönlichen Einsatz und durch die sichere Führung feinet Truppe besondere Verdienste erworben. Die hervorragenden Leistungen dieser Armee im Kampf gegen den Bolschewismus, di« mit der Einnahme des bolschewistischen Schwarzmeerhafens Anapa gekrönt wurden, fanden durch die Verleihung diese« hohen deutschen Auszeichnung an den Armeeoberbefehlshabe« ihre verdiente Anerkennung.
Ealbiati bei der SA. Aus Anlaß der Anwesenheit des Eene- kalstabschefs der faschistischen Miliz, Generalleutnant Galbmth veranstaltete die Berliner SA. am Samstag in der Kroll-OP« eine Kundgebung, die eindrucksvoll die Verbundenheit d» Sturmabteilungen und der faschistischen Miliz dokumentier» >md in deren Verlauf Galbiati selbst sowie Botschafter Alfw» Wch Stabschef Lutze die gemeinsamen Kampfziele der beide, Organisationen darlegten.