SchwarzwAder Tageszeitung

Nr. 212

panzerrampswagen und überlegenen Jnsanteriekräften gegen :ine wichtige Höhe anstürmtcn, blieb der Jäger trotz des heftigen llrtillerte-, Granatwerfer- und Panzerfeuers unbeirrt in seiner Stellung liegen und schoß aus 30 Meter Entfernung mit Ge- vehrgranaten zwei feindliche Panzerkampfwagen in Brand. Nach kurzem weiterem Kampf blieb auch der dritte Panzer schwer zetroffen vor den deutschen Stellungen liegen. Durch seinen hel­denmütigen Einsatz und die Vernichtung der drei feindliche« Panzerkampfwagen kam der Angriff der bolschewistischen Jnfan- leriekräfte ins Stocken und wurde im Gegenstoß unter hohe« blutigen Verlusten für den Feind abgewehrt. Im Verlauf dieser Kämpfe fand der tapfere Jäger den Heldentod.

Die Leistungen eines Jägerregiments

nsg Ein württembergisch-badisches Jägerregi. ment hat im ersten Jahr seines Einsatzes an der Ostfront kämpfend und marschierend 3000 Kilometer zurückgelegt. Davon ist eines seiner Bataillone gllein im Dezember und Januar bei einer Durchschnittskälte von 30 Grad und eisigen Schneestürmen 530 Kilometer marschiert.

Das Regiment hat in 11 Monaten mehr als 13 000 Gefangene gemacht, 99 Sowjetpanzer abgeschossen und 153 Geschütze aller Art, 1117 Granatwerfer und MG., 82 Panzerbüchsen, 614 Kraft­fahrzeuge und 4 Flugzeuge erbeutet oder vernichtet.

Unter den einzelnen Angehörigen des Regiments sind hervor­zuheben ein Feldwebel der 6. Kompanie, der mehr als 80 Späh- und Stoßtrupps geführt hat, drei Obergefreite der 8. Kompanie, die an mehr als 90 Spähtruppunternehmungen beteiligt waren, ein Obergefreiter der 3. Kompanie, der bei zwei Gefechten allein 110 Gefangene gemacht hat, ein Oberjäger der 11. Kompanie, der innerhalb von 10 Tagen hervorragenden Anteil an der Ab­wehr von 29 feindlichen Angriffen hatte, und ein Oberfeldwebel her 13. Kompanie, der an der Spitze seines Zuges 32mal erfolg- rei.ch angriff und 23mal in die feindlichen Stellungen einbrach.

Sie vertauschen den Spaten mit der Waffe

Schwäbische Arbeitsmänner an der oberen Wolga

nsg 1. und 2. Zug raustreten! Ein kurzes Gewimmel ent­lieht unter dem deckenden Birkenbaldachin der Dorfstraße. Di« Gesichtet der antretenden Arbeitsmünner sind in dieser stock­dunklen, mondlosen Nacht nicht zu erkennen.Unsere Truppen in hartumkämpften Raum von Rschew stehen im schweren Abwehr- tampf gegen überlegene Kräfte des Bolschewiken. Jeder einzeln« Mann wird gebraucht. Die erdbrauenen Uniformen der Arbeits- Männer schoben sich zwischen die feldgrauen Röcke unserer In­fanteristen in die Hamptkampslinie.

Mit 20 Meter Abstand in Reihen folgen!" Auf geht der Marsch in die Stellung an der Wolga, wo die Kame­raden auf Ablösung warten. Wie eine Eespensterkarawane zieht die lange Kette der Arbeitsmänner über den Höhenrücken. Gei­sterhaft stechen ihre Konturen in den dunklen Himmel. Im Hin­tergrund, jenseits der Wolga, lodern starke Brände, Maßarbeit unserer Bombenflieger.Iwan macht heute aber ein pfundiges Feuerwerk." Zwischen den schillernden Feuerschlangen der eigenen Flak, den nervös fingernden Scheinwerferarmen der Sowjets, stehen zugleich vier Leuchtfallschirme am Himmel, von unsicht­baren Rusfenfliegern geworfen.. Tageshelle fällt über das Ge­lände. Und schon kommt dieses ekelhaft anschwellende Pfeifen und Sausen auf sie zu: Bomben! Einige hundert Meter neben ihnen hauen sie in freies Feld.

Kein Grund zur Aufregung! Sie, die jungen Schwaben, haben schon Schlimmeres erlebt, vor einigen Tagen, als sie den feind­lichen Jnfanterieangriff abwehrten, drei Tage im stärksten Ar­tilleriefeuer lagen, sowie Panzer an ihnen vorbeirollten und sie unzählige Male von feindlichen Tieffliegern angegriffen wur­de». Nicht umsonst trügt jeder sechste von ihnen das EK. Weiter geht der Marsch in die Stellung, auf schlammigen Wegen, über «ebelfeuchten Wiesen, durch wirr durchwachsenes Gestrüpp. Der Knall von Gewehrschüßen, kurzer MG-Feuerstöße, die Einschläge der Granatwerfer kommen näher. Sie sind im Bereich der Front. Vorsichtig schiebt sich die Kolonne hangabwärts. Da unten im Tal das grau-grüne Band, das ist die Wolga. Am jenseitigen Hang lauert der Gegner. Lautlos geht die Ablösung vor sich. Jetzt stehen sie nun 24 Stunden in den tiefen Deckungslöchern, beobachten hinter ME. und Gewehr den Fluß und die feindliche Stellung.

Unheimliche Stille heute", flüstert jemand seinem Kamera­den zu. Ab und zu fällt ein Schuß. Zuweilen heult eine Gra­nate herüber. Sonst ist nichts zu hören. Oder doch? Waren das «licht Stimmen am jenseitigen Hang? Eine deutsche Leuchtkugel Meistert über den Fluß, dann noch eine. Einige Gewehrschüße peitschen hinüber. Drüben Gestalten im grellen Phosphorschein. Tatsächlich, der Russe will selbstgezimmerte Flöße in den Fluß bringen. Darum also das weitschallende Schlagen und Hämmern je» den gegenüberliegenden Wäldern in den letzten Nächten. Er­höhte Aufmerksamkeit weiterhin! Eine Horchwache mutz un­mittelbar an das Flußufer. Da ist bei dieser Finsternis noch jther etwas zu hören «nd vielleicht auch zn sehen. Viele der Jungens melden sich freiwillig zu der heiklen Aufgave. pru'- pier können ausgewählt werden.

jNun müßen sie am Ufer sein." Die Minuten schleichen dahin. !ln Müdigkeit denkt keiner. Da, nach geraumer Zeit, ein ver­abredetes Zeichen der Horchwache. Zwei farbige Leuchtkugeln sehen hoch, für unsere Artillerie das Signal zum Feuern. Schon !ommen sie angeorgelt, diesmal so vertraut und freudig be­grüßt, unsere eigenen Granaten. Genau drüben am Hang hauen ste ein. Dieser Sperrfeuerriegel wird den Sowjets schon die Lust »n weiteren Floßwaßerungsversuchen nehmen, s Die Nachtstunden schleichen dahin im gleichbleibenden Wech­sel. Schüße hüben und drüben, Streufeuer der roten Granat­werfer, vereinzelt eine deutsche Leuchtkugel, eine deutsche Artil- ßeriesalve. Der Zugführer kommt von Loch zu Loch gekrochen, ber drüben immer die gleich? nebelgraue Talwand, von der is Verderben kommen kann. Diese wenigen Nachtstunden, ge- iden mit innerer Spannung, fordern den Einsatz aller Sinne, me zerren an den Nerven, verlangen von diesen zarten Strän- höchste Bereitschaft, ständiges Lauern und Aufdemsprung- 4n. Erst der grauende Tag bringt die Entspannung, da dann Gefahr des llebersetzens nicht mehr besteht.

Täglich immer mehr bekommen sie die sichere Ruhe des erfüh­len Soldaten. Sie lernen, auf ihre Kraft vertrauen. Die ver- ingenen 10 Tage forderten von ihnen, die als Soldaten der lrbeit mit dem Spaten in diesen Abschnitt kamen, den Einsatz «it der Waffe. Sie haben sich bewährt. Das macht sie stolz und roh. Und darum wohl tönen am Abend leise Lieder zum Klangs er Mundharmonika, da sie nach Mündiger Wolgawache für nige Stunden im Ruhequartier liegen.

RAD-Kriegsberichter Werner Steinbeitz.

Tapfere finnische Soldaten. Durch Tagesbefehl zeichnete Mar- -chall Mannerheim fünf hervorragend tapfere und fähige Sol­daten, einen Major, zwei Hauplleute, einen Leutnant, eine« Fähnrich und einen Unterfeldwebel durch die Verleihung des Freiheitskreuzes 2. Klasse des Mannerheim-Kreuzes aus. Unter den so Ausgezeichneten ist Hauptmann Karmunen durch 20 Luft­siege in diesem und inssamt 25 in beiden Kriegen zusammen z« erwähnen. Seine Staffel brachte 130 Maschinen zum Absturz Einzigartig ist auch die Leistung des Fähnrichs Körte, der in Laufe des Krieges 131 Spühtruppunternehmen durchführte, da­von den größten Teil weit in den Rücken des Feindes.

Generalmajor Georg von Bismarck gefallen

DNB Berlin, 9. September. Bei den Kämpfen in Afrika fiel als Kommandeur einer Panzerdivision der Ritterkreuzträger Generalmajor Georg von Bismarck. Mit dem Heldentod vor dem Feind fand das Leben eines vorbildlichen Soldaten und Offiziers letzte Erfüllung.

Ans einer alten Forstmannfamilie stammte Generalmajor von Bismarck, der 1910 als Fahnenjunker in ein Iägerbataillon eintrat und während des ersten Weltkrieges in Ost und West in Iägerformationen im Fronteinsatz stand.

Wie bereits im polnischen Feldzug, so führte Oberst von Bis­marck sein Regiment auch in Frankreich durch seinen vorbild­lichen persönlichen Einsatz von Erfolg zu Erfolg. Nach Beendigung des Westseldzuges wurde ihm vom Führer das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen. Der Krieg gegen die Bolschewisten sah ihn als Kommandeur einer Schützen-Brigade, die überall an den Brennpunkten der Kämpfe im Osten stand. Anfang des Jahres 1942 wurde er mit der Führung einer Panzerdivision unter Geveralfeldmarschall Rommel in Afrika beauftragt.

Im April 1942 zum Generalmajor befördert und zum Kom­mandeur einer Panzer-Dtvision ernannt, kämpfte Generalmajor von Bismarck Seite an Seite in Libyen und Aegypten gegen den englischen Gegner und hat an den Siegen der Panzerarmee in Afrika hervorragenden Anteil.

3m Land der Adler und Agaven

Die verbündeten Truppen kämpfen im Kaukasus

Von Kriegsberichter Walter Henkels, PK.

NSK Von ungefähr fiel es jemandem ein, als wir im Schat­ten der Aprikosenbäume saßen und der Primuskocher sein Feuer« chen unter das Kochgeschirr Zischte, damit das Apfelmus koche, wie von ungefäh-r stocherte er in den Erinnerungen aus der Schul­zeit, als er sagte: Hier, in diesen Bergen, am rauhen Fels des Kaukasus, sei Prometheus angeschmiedet gewesen, hier habe der Adler des Zeus die Leber des Titanen gefressen, hier seien di« Argonauten unter Jasons Führung flußaufwärts gestoßen, um das Goldene Vlies aus dem heiligen Hain des Ares nach Grie­chenland zu holen, hier habe Medea, die Zauberin, den Helden geholfen.

Bewundernd schauten wir den Mann an, der solches erzählt« und nun in unserer Mitte saß und Aepfel schälte. Er war ein studierter Mann, und er mußte es wißen. So saßen wir also ans altklassischem Boden und wären sicher ohne Anteilnahme daran vorbeigegangen, wenn der Mann, unser Dichter, nicht daran er­innert hätte. Wir aber saßen da und schälten Aepfel zuni Kompott.

Der Ruhetag tat wirklich gut. Die Schweißperlen rannen bei dieser Hitze, die wir hier im Schatten auf 48 Grad schätzten, schneller, als unsere Taschentücher Nachkommen konnten. Wir hatten kein sauberes Hemd und kein sauberes Taschentuch mehr« Wir waren tagelang unterwegs gewesen. Nichts als glühend« und dörrende Hitze, nichts als quirlender Staub auf endlose« Straße. Unsere Fahrzeuge fuhren durch das Land wie klein« Kutter auf sturmbewegter See. Die Panzer und die Lafetten de« Flakgeschütze waren so heiß, daß es niemand wagen durfte, mit den Händen daran zu faßen. Die Fahrer saßen, nur mit der Bade­hose bekleidet, in ihren Panzerkoloßen am Steuer. Zeitlebens wird mir ein Rätsel bleiben, wie sie das aushalten konnten Wenn die Sonne im Zenit stand und eine kurze Verschnaufpaus« eingelegt wurde, war es aussichtslos, ein halbes Quadratmeter Schatten zu erhaschen. Ein Quadratmeter Schatten wäre mil horrenden Preisen bezahlt worden. Nur die Lkw.-Fahrer hatte« es dann gut, weil sie einfach unter ihren Wagen kriechen konnten.

Auf hundert Kilometer hatte es dann so gut wie keinen Feind­widerstand gegeben. Es gab ganze sowjetische bespannte Einhei­ten, die überholten wir, ließen sie, wörtlich und im übertragenen Sinne, links liegen und sahen nur Menschen mit erschreckten und verstörten Gesichtern, die manchmalPan!" schrien, sich bekreu­zigten undich selbst erlebte es unsere Stiefel küßten. Der Befehl ihres Feldherrn Stalin, bis zum letzten zu kämpfen und keinen Fußbreit Landes herzugeben, hatte sie offenbar nicht rechtzeitig erreicht.

Aber dann kam das Gebirge. Zunächst mit unbewaldetem Hügelvorland, in das zahlreiche neue Bunker eingebaut waren, und schließlich Berge, die unmittelbar ihre spitzen Kegel in den Himmel bauten. Wie Orgelpfeifen standen sie da. Oben wareä Schroffen Und" blanker Fels, vatunteb ein Kranz wilde« Laubbäume: Buchen, Kastanien, Nußbäume, Mispel, Buchsbäum« und sogar schon einzelne kaukasische Palmen. Und nicht sehr weit, das erzählte die Frau, die eine Art Aussicht über des Kolchos Rinderherde führte, unserem Dolmetscher, wüchsen der subtropisch« Oleander, Lorbeer, Oliven, Agaven, Magnolien und Zypressen. La, und noch etwas weiter, da würden wir Palmen, Bambus und Eukalyptusbäume finden. Wie weit es bis zum Elbrus war, der schneegekrönt zum Greifen nahe vor uns stand, das wußte sie nicht. Hoch oben in den Bergen seien Wildschweine, Bären, große Wildkatzen und Wölfe zu finden. Dickster und tiefster Ur­iwald bedeckt die Hänge und verliert sich in Schründen und Schlünden.

In den Bergen nun hatte sich der feindliche Widerstand ver­steift. Versprengte kleine Gruppen bolschewistischer Schützen hak­ten sich hier und da an den Paßstraßen versteckt. Das sehr schwie­rige Gelände kam ihnen zugute. Auch Straßensperren hatten angelegt. Ihrer habhaft zu werden, kam am nächsten Tage ein» Deutsche Gebirgsjägerdivision. Ihre Mulis hatten Hunderte vor« Kilometern durch die nordkaukasische Steppe auf den LastkrafO wagen zurückgelegt. Nun stand der Kampf mit den UnbildeÄ und Tücken des Hochgebirges vor ihnen. Während hier unten noch die Sonne das Land ausdörrte, erwartete sie oben Schnee. Nu» schmale Paßstraßen winden sich in Serpentinen in die Berge« Volksstämme, von denen viele Sagen erzählen, Hausen dort obent Auch die Sage vom Prometheus hat das klassische Altertum i» diese Berge des Kaukasus verlegt. Die Frau von den Kolchos­rindern, die davon freilich nichts wußte, lächelte fremd und still- als man ihr von dem Manne erzählte. Möglich sei das wohhf ja, und sie trat in den Schatten unserer Aprikosenbäume, mög­

lich sei das alles, denn Adler gebe es'viele hier, besonders do oben, aber sie wisse es nicht. Sie sei eine Armenierin. Ihre Vor- zayren seien tn sen ?oer wahren des vergangenen Jahrhundert» hier angesiedelt worden.

Und nun flog wirklich einer da oben, ein Adler, er äugte wohl hinunter, zog große Kreise. Er ruderte nicht mit den Schwingen» er segelte nur schwerelos dahin. Der Kamerad, der das von Pro­metheus erzählt hatte, nahm das Glas zur Hand. Es war de? erste Adler, den wir sahen. Auch die Frau beschattete ihre Auge» mit der Hand. Auch sie stierte lange zu dem schwebenden Vogel empor.

Der Terek

Die gleiche Bedeutung, die der vom Elbrus kommende Ku« bau für den Westteil des nördlichen Kaukasus besitzt, hat de« im Kasbekgipfel entspringende Terek für die Entwässern»« )es östlichen Gebirges. Elbrus und Kasbek, die beide» zentralen Gipfel, sind die Wasserscheiden zum Schwarzen uns, zum Kaspischen Meer. Der Terek beginnt aus den Kasbek fletschen in einer Höhe von 4150 Bietern seinen Lauf; er zirhf zuerst um den Südfuß des Berges herum, durchdringt dann )er Dsrjalschlucht durch die auch die Grusinische Heerstraß« zieht - einen nördlichen Seitenkamm des großen Kaukasus und rguscht als wilder, Stein und Geröll mit sich führende« Strom »u Tal. Bei O r d s ch i n i k i d s e (dem früheren Wladst kawkas) Lritt er in die Ebene und fließt, der Richtung de« Sunschakette des Kaukasusvorlandes folgend, vorerst nach Nor­men weiter. Auf der Höhe der Bahnlinie RostowBaku biegl er dann bei der kleinen Stadt Jekaterinograd nach Osten um und zieht in windungsreichem Lauf an den Städten Mosdok Jschtschersk, Mekemsk, Nikolajew, Tscherdlennaja, Schedrinft Nladkowsk, Vorobinsk, Kisljar und Alexandrijsk dem Kaspischen Meer zu. Schon weit vor der Mündung teilt er sich in un- -ählige Flußarme, bildet ein über 100 Kilometer breites sumpf- und wiesenreiches Delta und endet so seinen über 600 Kilomete, langen Lauf. Der Terek hat fast in seiner ganzen Stromführung ein sehr starkes Gefälle und richtet bei Hochwasser gewaltigq Zerstörungen an. Von der linken Seite fließen ihm der Ardon- der Uruch und der Malka mit dem Baksan und von rechts de« Sunscha mit dem Assa und dem Argun zu. Zum Schutz gegen die Ueberschwemmungen sind im Deltagebiet bedeutende Damm, bauten ausgeführt worden, die allein bei Kisljar über 30 Kilo« meter lang sind. Der Flußschiffahrtsverkehr auf dem Terek reicht etwa 400 Kilometer stromauf bis zur Einmündung des Malta« flusses. Die Seeschiffe des Kaspischen Meeres können jedoch ii« den Terek nicht einlaufen, weil die Mündungsarme flach unk versandet sind. An den Ufern des Terek, von Mosdok an auf« wärts, lag früher eine Reihe kleiner Festungen, die sogenannt«! Tereklinie, die bis zum Darielpaß reichte und die nördliches Ebene vor dem Einfall der kriegerischen Kaukasusstämme schützen! sollte. Den Hauptpunkt dieser Fes.ungslinie bildete die Stadl Wladikawkas. Das Ufergebiet des Terek ist der sogenannt« Tersche-Landstrich, der etwa eine Million Einwohner hat. Ans den Zuflüssen des Ardsn werden silberhaltige Bleierze zutag« s gefördert; aus den Seen, die den Stromlauf beiderseits be« gleiten, wird Salz gewonnen. Große Flächen des umliegende» Landes sind mit Wald bedeckt, In den Steppengebieten de« Terschen-Landstriches wird in großem Umfang Pferde- und Rin­derzucht getrieben; daneben wird auf weiten Ackerflächen Rog­gen, Weizen, Gerste, Hirse, Mais und in kleinerem Umfang auch Reis angebaut!

Dom astatischen Kriegsschauplatz

Australier auf Neu-Guinea zurückgeworse«

DNB Berlin, 9! Sept. Die japanischen Truppen auf Neu-Guinea konnten neue Erfolge erzielen. Nach tagelangen Kämpfen un oen Besitz eines Passes im Twen-Stanley-Eebirg« wurden die australischen Truppen zurllckgeworfen und mußten zahlreiche Gefangene in den Händen der Japaner zurücklassen Der umkämpfte Paß ist nunmehr fest in japanischer Hand. Selbst der britische Nachrichtendienst muß zugeben, daß die Lage aus Neu-Guinea sich für die Australier wieder zu verschlechtern be­ginnt. An verschiedenen Stellen im Kampfabschnitt von Kokodo wurden die australischen Stellungen durchbrochen. Die Japan« gewannen in den beiden letzten Tagn über 20 Kilometer a« Boden. Der Vormarsch auf Port Moresby wird trotz zähen feind­lichen Widerstandes fortgesetzt.

Die japanische Luftwaffe unternahm wieder wirkungsvoll« Angriffe auf nordaustralische Häfen und Stützpunkte. U. a. wur­den die Städte Townsville, Cairns, Port Darwin, Vroom uni Derby mit Bomben schweren Kalibers belegt. Im Hafen vor Townsville wurde ein mittelgroßer Truppentransporter ir Brand geworfen und sank. Ein weiterer Transporter wurde un­weit von Port Darwin von japanischen Kampfflugzeugen ge. stellt und nach kurzem Bombardement versenkt.

ASA.-Slützpunkte auf den Galapagos

DNB Stockholm, 8. September. Nach einer Meldung des eng­lischen Nachrichtendienstes gab Staatssekretär Hüll bekannt daß auf den Galapagos-Jnseln USA.-Stützpunkte errichte! würden.

Nach längerer erregter Debatte billigte das Parlament vo» Ecuador in geheimer Sitzung ein Abkommen mit den Vereinig­ten Staaten über die Einräumung von Stützpunkten in Sw linas (Halbinsel Santa Elena) sowie auf den Galapagos- Jnseln. Die Pankee-Jmperialisten haben also wieder einmal einen neuen Schritt auf dem Wege der nicht nur Wirtschaft lichen Versklavung Südamerikas getan, den ihrWeltpräsident Roosevelt mit allen Mitteln der Agitation, des Dollars un« der nackten Gewalt anstrebt. Interessant ist, daß die USA. scho« lange vor dieserBilligung" des ecuadorianischen Parlament« die Arbeiten in den gennannten Stützpunkten ausgenommen haben. Auf der gesamten Halbinsel Santa Elena, die dem Eols von Guayaquil vorgelagert und rund 1500 Kilometer von Panamakanal entfernt ist, begannen die Befestigungsarbeite« bereits im Februar. Auch die Festungsanlagen auf den Gala- pagos-Jnseln sind wahrscheinlich schon längst im Bau begriffen, Bereits Anfang 1941 erteilte nämlich die Regierung von Ecuador der USA.-Gesellschaft Pacific Development Corporatio« dort weitgehendewirtschaftliche Konzessionen". Dieses Umer- nehmen war nach außen hin harmlos als Schildkrötengesellschas« getarnt. Als angeblicher Direktor dieser Handelsfirma figuriert« jedoch bezeichnenderweise der USA.-Marine-Jngenieur Foster,

Putsch in Ecuador

DNB Vigo, 9. Sept. Durch die Abtretung der Galapagos-In- seln an die Bereinigten Staaten als sogenannten USA-Stützpunkt ist eine große Erregung in den oppositionellen Kreisen Ecuadors entstanden, die in einem neuen Putschversuch ihre nach außen sichtbare Auswirkung gesunden hat. Die zahlreichen Verhaftungen, di- die Regierung vornehmen ließ, haben die Bewegung in bei- ner Weise ersticken können.