Sette 4

Schwaczroälder Tageszeitung

Nr. 211 I

Ans Stadt «nd Land

Atteusteig, den 9. September 1942

Zur Teilverfinsterung am 10. September

Mne Totalfinsternis der Sonne zählt zu den interessantesten Raturschauspielen. In der eigentümlichen Dunkelheit erscheint ter Himmel griinlichblau und die helleren Sterne werden sicht­bar, die Sonne aber ist von einem breiten, silberweißen Licht- danz, der sogenannten Corona, umgeben. Diese eigenartige Naturerscheinung, welche die halbe Leuchtkraft des Mondes hat, Ist noch verhältnismäßig wenig erforscht, da sie nur bei Sonnen­finsternissen und also immer nur kurze Zeit zu beobachten ist. Oie modernen Gelehrten machen für die gewaltigenBombarde­ments" der Erd» mit Elektronen, die stets während eines Sonnenfleckenmaximums auftreten, die Svnnencorona verant­wortlich. Sie sind mit erheblichen atmosphärischen Störungen verbunden, die nicht nur eine Verschlechterung der Wetterlage mit Neigung zu Regen und Gewittern im Gefolge haben, son­dern auch den Rundfunkempfang beeinträchtigen. Außerdem ge­rät hierdurch das Nervensystem vieler Menschen in einen un­gewöhnlichen Erregungszustand, was sich in Arbeitsunlust, all­gemeiner körperlicher Erschlaffung und Streitsucht auswirkt. Lebe totale Sonnenfinsternis beginnt und endigt mit einer par­tiellen oder teilweisen. Am 10. September wird von der Ver­dunkelung etwa der dritte Teil des leuchtenden Lagesgestirns betroffen.

Der NameSonnenfinsternis" ist übrigens nicht ganz zutref­fend, da das leuchtende Tagesgestirn nicht verfinstert wie der Mond bei der Mondfinsternis, sondern lediglich durch den Mond für den Beobachter auf unserem Planeten unsichtbar wird. Wäh­rend daher eine Mondfinsternis überall, wo der Mond über dem Horizont steht, in demselben Augenblick und in gleicher Größe gesehen wird, ist eine Sonnenfinsternis an verschiedenen Orten in verschiedener Form und zu verschiedenen Zeiten zu bewun­dern. Der bei einer Sonnenfinsternis zur Geltung kommende Mondschatten besteht aus dem sogenannten Kernschatten, von dem aus die Sonne vollkommen unsichtbar ist, und dem Halb­schatten, von dessen Stelle aus nur ein Teil des strahlenden Himmelsgestirns verfinstert wird. Je nach der Entfernung des Mondes von der Erde erreicht der Kernschatten unseren Planeten oder er endigt schon vorher in einer Spitze.

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Die Jagd im September

Die Jagd auf Rebhühner hat am 1. September begonnen und endet schon am IS. Oktober. Diese vom Reichsjagdamt verfügt« starke Verkürzung der Jagdzeit beweist die vernichtende Wir­kung der letzten strengen Winter auf dieses Flugwild. In den meisten Revieren wird es daher ratsam sein, die Feldhühner ganz zu schonen. In diesem Falle sollen Ketten, die schwächer «ls IS Stück sind, unbeschossen bleiben. Die etwa vorhandene« stärkeren Völker dürfen nur bis auf einen Rest von wenigstens 12 Stück gejagt werden, weil anders für Nachwuchs und Wie­deraufbau der Rebhuhnbeständc nicht genug Hühner bleiben Kind schwache Völker von nur etwa 6 bis 8 Stück vorhanden die nur aus alten Hühnern bestehen, so können sie abgeschosse« werden. Sie sind daran zu erkennen, daß alte Hähne beim Auf­stehen laut melden. Die Henne meldet beim Aufstehen nie.

Da, wo der Dachs Schaden macht, kann man ihn gegen End, des Monats beim Ansitz am Vau leicht erbeuten. Er verläßi nm die Oktober-Monatswende den Bau schon in den früher! Abendstunden, oft bei vollem Licht. Man setzt sich bei guter« Wind, gut gedeckt, am besten auf einem Hochsitz, auf kurze Ent­fernung am Bau an und erlegt ihn mit 4-Millimeter-Schrote« durch Kopfschuß, denn der Dachs ist ungeheuer zäh und vsv schwindet sofort im Bau, wenn er nicht im Feuer bleibt.

Das Kleinraubwild und Raubzeug muß jetzt energisch bei kämpft werden. Steinmarder, Iltis, Wiesel und Katzen zehnte« »nsere Niederwildbestände in ungeahnter Weise. Man bekämpf! st» erfolgreich mit Kastenfallen. Die Fallen muffen täglich nach! gesehen werden und das darin gefangene Raubwild, das ma« 1» einen über eine Fallenösfnung gestreiften Sack laufen läßi oder hineinschüttelt, muß durch Stockhieb auf die Nasenwurzel mit nachfolgendem derben Schlag auf den Kehlkopf getöte! «erden.

Gute Verdunkelung Voraussetzung für alles

Das erste Gebot aller Selbstschutz- und Luftschutzpflicht ist ein« restlose Verdunkelung. Denn Lichtschein ist der sicherste Wegwei­ser für feindliche Bomber. Sofort wollen wir also unsere Ver­dunkelungsoorrichtung nachprüfen. Sie ist dann in Ordnung wenn wir im Dunkel der Nacht von autzenher keine Beleuchtung im Zimmer erkennen.

Ganz unerhört fahrlässig ist es, wenn nicht die ganze Woh- nung verdunkelt wird und man bei Nacht zuerst Licht macht in dem Gedanken: Auf die paar Sekunden komme es nicht an. Gerade in dieser Zeit aber wirkt das Licht wie ein Scheinwerfer rn der Dunkelheit. Sofort weiß der Feind, der es ja gerade auf Terrorangriffe gegen die Bevölkerung abgesehen hat: Hier ist ein Haus, hier sind deutsche Menschen, die ich treffen kann. Es gibt nichts Strafbareres, als womöglich gar bei Fliegeralarm unvorsichtigerweise einen Augenblick' Licht im unverdunkelten Zimmer einzuschalten! Das ist ein Verbrechen gegenüber der ge­samten Umgebung und der Gemeinschaft des kämpfenden Volkes. Gute und richtige Verdunkelung ist die Grundlage aller Schutz­maßnahmen. Darum heute noch ihre Nachprüfung!

Haiterbach, Kr. Calw. (Durch Starkstrom getötet.) Infolge eines tragischen Unfalls kam Flaschnermeister Fritz Brezing ums Leben. Als er am Montag vormittag einen Hoch­spannungsdraht, der über einem Eartenzaun lag, entfernen wollte, wurde er durch den Starkstrom getötet. Man vermutet, daß einige Burschen den Hochspannungsdraht abgeschoffen haben.

Freudenstadt. (Sitzung des Kceisrats.) In der vergangenen Woche fand unter dem Vorsitz von Landrat Dr. Lauffer eine Sitzung des Kreisrats statt. Dabei gedachte der Vorsitzende zunächst in ehrenden Worten des im Osten gefallenen Kreisinspektors Zllfle. Sodann wurden die wesentlichsten personellen und sachlichen Ver­änderungen in der Kretsverbandsverwaltung während der letzten Zeit bekanntgegeben. Den Hauptgegenstand der Tagesordnung bildete die Be-atung über den Haushaltsplan des Kceisoerbands für das Rechnungsjahr 1942/43. Die Kreisverbandsumlage, die von den Gemeinden aufzubringen ist, kann trotz einer kleinen Er­höhung der Ausgaben für den Familienunterhalt aus der gleichen Höhe wie im Vorjahr (770000 RM) gehalten werden. Die Rest­mittel aus dem Rechnungsjahr 1941/42, die hauptsächlich von den gegenüber dem Voranschlag erhöhten Finanzzuweisungen des) Reichs Herrichten, werden zur außerordentlichen Tilgung eines Teils der Krankenhausbauschuld verwendet. Als Zuschuß zu den K osten d es Staatlichen Gesundheitsamts hat der Kreisverbands künftig den ungekürzten Kopsbeitrag von 26 Rpfg. zu zahlen.^ Für dte von der NSV. errichteten Haushaltshilsestellen werden angemessene Beiträge gewährt. Neu eingesührt werden Gebühren für die Inanspruchnahme des Kreisbaumwarts. Für die Durch­führung von Versuchsspritzungen zur Schädlingsbekämpfung im Obstbau und zum jeweiligen Einsatz in den Kreisgemeinden wird die Anschaffung einer Motorbaumsprttze mit einem Aufwand von 1500 RM vorgesehen. Die Kreisbildstelle erfordert in diesem Jahr einen Zuschuß von 1000 RM.

nsg Stuttgart. (Gautagung des NSLV.) Nach län­gerer Pause führte das Eauamt für Erzieher am Schluffe der großen Ferien eineKreisamtslcitertagung unter der Leitung von Gauamtsleiter Oberbereichsleiter Huber in der Eauschule Jungborn durch. Die Kreisamtsleiter empfingen die Ausrich­tung für die kommende Winterarbeit. Eauamtsleiter Huber sprach überKampf als Lebensgesetz" und überDie schul­politischen Aufgaben". Gauschulungsleiter Oberbereichsleiter Dr. Klett führte ein in die Wandlungen und Auseinander­setzungen auf geistigem Gebiet. Der Leiter des Eauamts für Volkswohlfahrt, Oberbereichsleiter Thurner, sprach über die politischen Aufgaben der NSV. Der Gruppenleiter im Reichs­ministerium für die besetzten Ostgebiete, Kienzlen, berichtete über seine Arbeit im Osten. Eingehend besprochen wurden ferner Fragen der Aktivierung der Dorfkultur, der Hauptschule und der Lehrerbildung. Das Lager bekam eine besondere Note durch den Aufenthalt der Volksdeutschen Erzieher aus der Ukraine; fie gaben erschütternde Bilder ihres Volkstumskampfes.

Mehr Fett für Frost und Heimat durch Selsruchtvau!

nsg Stuttgart. (Todesfall.) Nach kurzem Leiden verstarb im Urlaub in Friedrichshafen der Gründer und leitende Arzt der Säuglings- und Kinderheilstätte Berg, Dr. med. Wilhelm Camerer aus Stuttgart, im 70. Lebensjahr. Er war unermüd­lich tätig als Mitarbeiter des Eauamts für Volksgesundheit und Eaufachbeauftragter der ReichsarbeitsgemeinschaftMutter und Kind", sowie in einer umfangreichen Praxis und hat seine Kraft bis zum letzten Augenblick restlos im ärztlichen Dienst verbraucht.

Heilbronn. (Angefahren.) Ein 82 Jahre alter Mann wurde beim Ueberqueren der Bahnhofstraße von einem Straßen­bahnwagen erfaßt. Der Greis kam unter den Wagen zu liegen und wurde so schwer verletzt, daß er noch am gleichen Tage im Krankenbaus starb.

Saulgau. xwrn lockerer Vogel.) Als raffinierte Diebi, entpuppte sich ein 16 Jahre altes Mädchen aus Singen, das hie, auf Besuch weilte. Nachdem die jungeDame" das ihr für di, Heimfahrt von der Großmutter ausgehändigte Reisegeld bereit­in Herbertingen mit einemKavalier" verbraucht hatte, ver. legte sie sich aufs Stehlen. In der dortigen Bahnhofswirtschaft ergatterte sie dabei 10 RM., später in Mengen sogar 80 RM Das flotte Leben wurde aber durch den Zugriff der Gendarmeri« jäh unterbrochen. Bei der Untersuchung stellte sich noch heraus daß das ungeratene Mädchen das mitgeführte Damenrad in Saulgau gestohlen hatte.

Buntes Allerlei

Ein neuerTellschütz"

In der kleinen spanischen Ortschaft Seo de Urgek in den Pyre­näen ereignete sich ein aufregender Vorfall. Auf einem Bauern» gehöft spielte der anderthalbjährige kleine Junge des Besitzers im Hofe, während sein Vater ganz in der Nähe mit einer Arbeit beschäftigt war. Plötzlich stieß ein großer Adler auf den Hof hernieder, ergriff das Kind mit den Fängen und erhob sich mit ihm in die Luft. Durch das Fliigelrauschen und einen kurzen Schrei des Kindes aufmerksam gemacht, sah der Vater schreckens­starr den Raub, ohne ihn hindern zu können. 2m nächsten Augen­blick hatte er im Haus sein Gewehr vom Nagel gerissen und legte auf den Raubvogel an. Da er ein meisterhafter Schütze war, gelang es ihm, das Tier nur so wenig zu verletzen, daß dieses weder das Kind fallen ließ, noch selbst abstürzte. Der Adler verlangsamte seinen Flug und ging schließlich zur Erde nieder, wo er erst kurz über dem Erdboden das Kind fallen ließ, um selbst wenige Meter weiter die Verwundung zu untersuchen. In einer Entfernung von erwa 300 Metern von ihrem Haus­entfernt fanden die glücklichen Eltern das Kind mit gering­fügigen Verletzungen wieder auf.

Der älteste deutsche Gasthof

In diesem Jahr feierte der Fischendorfer Easthof in Leisnie (Sachsen) sein SOOjühriges Bestehen. An sich ist der Easthof noch viel älter, doch erhielt er im Jahre 1442 das Privileg eines konzessionierten Gasthofes mit Bierbrauberechtigung. Nach alten Urftlnden hat schon Kaiser Barbarossa im Jahre 1188 auf dem Wege zum Reichstag in Altenburg im Fischendorfer Easthof ge­nächtigt. ^

Handel und Verkehr

Altensteig. (Marktbericht.) Dem gestrigen Vieh- und Schweine­markt waren zugesührt: 3 Paar Ochsen, Preis pro Paar 1300 bis 1580 RM; 3 Kalbinneu, Preis pro Stück 500660 RM ^ 3 Kühe, Preis pro Stück 490550 RM; 3 Stück Jungvieh, Preis pro Stück 180470 RM; 89 Paar Milchfchweine, Preis pro Paar 5590 RM und ein Paar Läufer zum Preis von I18RM. Beim Viehmarkt wurde wenig gehandelt. Beim Schweine­markt war der Handel schleppend, verkauft wurden jedoch stark die Hälfte der angelieferten Tiere. Der Krämermarkt war von den Händlern sehr schwach besucht, der Verkauf war zufriedenstellend.

Verantwortlich für den gesamten Inhalt Ludwig Lauk in Altenstelg Druck Buchdruckerei Dieter Lauk, Altensteig Z. Zt. Preis!. 3 gültig Verleger und Schriftleiter Dieter Lauk z. Zt. bei der Wehrmacht

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