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SchwarzroSIder Tageszeitung
eines grogen, zu einem starken Bunker ausgebauten Ziegelei« vfens das weitere Vordringen der deutschen Truppen. Von diesem Punkt aus konnten die Bolschewisten das weite Tal beherrschen. Lt. Buchholtz, Zugführer in einer norddeutschen Pionierkompanie, und sein Flammenwerserschütze Bertke arbeiteten sich durch das dichte feindliche Feuer an die stark befestigten Anlagen heran, stiegen in kühnem Draufgängertum ms in die Nähe der Schießscharten vor und warfen Handgranaten in die Scharten. Erst nach Entzündung mehrerer Sprengladungen und nach Ausräucherung mit Flammenwerfern und geballten Handgranaten konnte das feindliche Widerstandsnest endgültig rrledigt und der deutsche Angriff weiter fortgesetzt werden.
Hervorragende Leistungen beim Sturm auf Noworossijsk
DNB Berlin, 7. Sept. Die Eroberer der Land- und Seefestung koworossijsk waren dieselben Regimenter aus Württemberg, Baden, Franken und Hessen, die bereits beim Kampf Um Rostow, beim Ilebergang über den Don und an der Erstürmung von Krasnodar entscheidend beteiligt waren. In den harten Kämpfen um Noworossijsk, eine der bolschewistischen Fkot- jenbasen des Schwarzen Meeres, haben diese Regimenter erneut gezeigt, was die deutsche Infanterie zu leisten vermag.
In härtesten Kämpfen wurde das urwaldartige Vorgelände -es Kaukasus durchstoßen und anschließend das tiefgestaffelte Kerteidigungssystem der Festung Noworossijsk bezwungen, wobei ungezählte Bunker Schulter an Schulter mit rumänischen Kaoallsrieverbänden im Nahkampf ausgeräuchert werden mutzten. Das schwierige Gelände stellte höchste Anforderungen an Truppe, Pferd und Material. Auf den steilen Gebirgswegen «nutzten die Geschütze 12- und 14-spannig gezogen werden.
Trotzdem setzte die Truppe nach lleberwindung dieser gewaltigen Strapazen mit vorbildlichem Schwung zum endgültigen Sturm aufdie Festung an, bei dem sich der Ritterkreuzträger Ziegle durch hervorragenden Schneid auszeich- »ete Auch der Einsatz der Luftwaffe hatte wesentlichen Anteil am schnellen Fall der Land- und Seefestuna.
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Schwerer Schlag für London
DNB Stockholm, 7. September. Der Fall von Noworossisk is> in England mit großer Besorgnis ausgenommen worden. Reutei gab die deutsche Sondermeldung bald nach Vekanntwerden web ter. Der Londoner Nachrichtendienst nahm im Laufe der Nachi dazu wie folgt Stellung: „Wenn die Einnahme von Noworossisl bestätigt werden sollte, würde der Verlust der Stadt einer schweren Schlag für die sowjetische Schwarzmeerflotte bedeuten Sie könnte zwar Tuapse und Datum verwenden, aber weder de« eine noch der andere Hafen ist so gut ausgerüstet wie Nowo- rosfisk." In einer Meldung aus Moskau wurde allerdings behauptet, „zur Stunde" werde bei Noworossisk noch gekämpft. S< sehr leicht dürste den Engländern und deren bolschewistischer Verbündeten das Eingeständnis der neuen Niederlage auH nicht werden.
Weiteres von der Ostfront
Ueberrumpelungsversuch am Wolchow abgewiefen DNB Berlin, 7. Sept. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, griffen die Bolschewisten am 5. September am Wol- chow-Brückenckopf in mehreren Wellen an. Unter dem Schutz des starken Morgennebels versuchte ein feindliches Va, taillon, das von zahlreichen Panzerkampfwagen verstärkt war, die deutschen Abwehrstellungen zu überrumpeln. In hartem Kampf wurden die Bolschewisten zurückgeworfen. Sie verloren hierbei sechs Panzerkampfwagen. Am Nachmittag erneuerte der Feind noch einmal seinen Vorstoß. Wiederum wurde der Angriff unter blutigen Verlusten abgeschlagen.
Südlich des Ladoga-Sees führte ein örtlicher deutscher Angriff zum Erfolg. Nach Vernichtung einer Kräftegruppe wurde die deutsche Stellung am Rande eines Moores vergrößert und verstärkt. Ein mit Panzerkampfwagen geführter feindlicher Gegenstoß wurde abgewiesen. Deutsche Kampf- und Sturzkampfflugzeuge setzten ihre Angriffe auf feindliche Bereitstellungen und den Nachfchubverkehr der Bolschewisten fort. Truppen und .Materialausladungen wurden von Bomben deutscher Kampfflugzeuge getroffen, ein feindlicher Flakzug erheblich beschädigt.
An der Einschlietzungsfront von Leningrad wurden im Laufe des Samstag von Artillerie und Lr^Iwaffe unterstützte bolschewistische Angriffe zerschlagen. Ein nochmaliger Versuch, gegen Mitternacht die deutschen Stellungen zu durchstoßen, brach im zusammengefaßten Feuer aller Waffen zusam- > men. Der Feind hatte schwere Verluste an Menschen und Material.
Bei bewaffneter Aufklärung griffen deutsche Kampfflugzeugs Seiskari auf der Insel gleichen Namens an, der Landungssteg und die Hafenanlagen wurden an mehreren Stellen getroffen. Ein im Finnischen Meerbusen kreuzendes Minensuchboot der Bolschewisten geriet nach Bombentreffern in Brand.
Heldentat eines ISjährigen Flaklöutnants
Aus den A b^w e h r k ä m p f e n, in die die vor Leningrad liegenden deutschen Truppen durch bolschewistische Angriffe zur Entsetzung der Stadt verwickelt wurden, sei eine Episode sestgehalten, die sich bei einem, solchen Abwehrkampf südlich des Ladogasees ereignete. Ein zur Panzersicherung in der Hauptkampflinie eingesetztes Flakgeschütz unter Führung eines erst 19jährigen Leutnants hatte den Angriff von sieben schweren bolschewistischen Panzerkampfwagen abzufangen, bei dem sich nach Abschuß des ersten Panzers am Geschütz eine Ladehemmung einstellte. Dies benutzten die übrigen sechs feindlichen Panzerkampfwagen, um in den Rücken her deutschen Flakstellungen zu gelangen. Der zähen Einsatzbereitschaft der Bedienung unter Führung ihres Leutnants Vaurscht gelang es noch, zwei weitere Panzerkampfwagen mit dem beschädigten Geschütz außer Gefecht zu setzen. Dann fiel die Flakkanone endgültig aus. Als ein schwerer Panzerkampfwagen direkt auf das nicht mehr einsatzfähige Geschütz zufuhr, versuchten der Leutnant und seine Kanoniere im Hagel der feindlichen Geschosse, ihr Geschütz wieder schußbereit zu machen. Als dies nicht gelang und der feindliche Panzerkampfwagen nur noch zwei Meter entfernt war, gab der Leutnant das Zeichen zum Abspringen. Er selbst ergriff die Sprengladung und kletterte auf den Panzerkampfwagen, als dieser sein Geschütz überfuhr, lieber die Gleisketten erreichte er den Panzerturm und brachte dort seine Sprengladung an, zog ab und sprang rasch zur Seite. Von einer gewaltigen Explosion zerrissen, blieb der bolschewistische Panzerkampfwagen bewegungslos liegen. Die übrigen Panzerkampfwagen drehten daraufhin ab und flüchteten. So erledigte der junge Leutnant mit seinen Kanonieren ohne eigene Verluste vier schwere bolschewistische Panzerkampfwagen, nachdem «r bereits am Vortage den 99. und 100. Panzerkampfwagen für feine Abteiluna batte abschienen können.
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RAD.-Grotzeinfatz am Don
Pioniere und Arbeitsmänner gemeinsam am Werk
Von RAD.-Kriegsberichter Wurzrainer
NSK Hier an Hafen und Werft, an den Donbrücken von Rostow, lag der Schwerpunkt des Kampfes. Es blieb wahrhaftig kein,Stein auf dem anderen.'Der Hafen ist ein schier unentwirrbares Chaos von ausgebrannten, zerschossenen Schiffen, Zugmaschinen, Fahrzeugen, Geschützen, zerstörten Hallen und Eisenkonstruktionen, neben tausend anderen Dingen, von denen auch nicht das Kleinste heil blieb. Gespenstisch ragen die gewaltigen Trümmer der gesprengten Eisenbahnbrllcke gen Himmel. Zersetzte Eisenträger und Schienen, geborstene Pfeiler recken sich wie verstümmelte Glieder aus den Fluten.
Und mitten in dieser gigantischen Zerstörung steht ein junger Hauptmann mit seinen Pionieren. Er hat den Befehl, die Verbindungen über den Don wiederherzustellen.
Am Können fehlt es dem Hauptmann und seinen Pionieren wahrhaftig nicht, wohl aber fehlen noch tausend fleißige Hände. Aber auch diese sind bald zur Stelle: junge braune Männer, Arbejtsmänner, treten an, mit Schwung und Begeisterung, aber auch mit staunenden Augen vor der Größe der Aufgabe. Daß diese Arbeitsmünner zu dieser gewaltigen Aufgabe herangezogen werden, ist der Beweis der hinter ihnen liegenden Bewährung als treue Hilfer der kämpfenden Armee!
Da wimmelt und kribbelt es auf beiden Brückenköpfen, aus den Pfeilern und Jochen, an den Feldsägegattern, Dampf- und Explosionsrammen, an den Vetonmaschinen, in Schlauchbooten und auf Matsrialfähren, an Seilwinden und auf dem Holzrichtplatz, — überall Männer des Reichsarbeitsdienstes, angeleitet und beraten durch ihre bewährten Führer und erfahrene Pionieroffiziere und Unteroffiziere, in kameradschaftlicher Zusammenarbeit. Was dem einen fehlt, hat der andere, was der eine nicht weiß, das weiß der andere; das Ziel aber ist für alle das gleiche.
Ueber schwankende Laufstege, auf schwindelhohen Gerüsten oder bis an die Brust im Wasser, Pioniere und die jungen Männer des Reichsarbeitsdienstes. Ein Streifen durch dieses Trümmerfeld, zehnmal durcheinander geworfen, beginnt sich langsam auszurichten, zu ordnen, bekommt langsam Linie und Form: dir Brücke.
„Ich freue mich über Ihre Jungs! Sie gehen rann wie der Deibel und zeigen viel Talent, und ich mutz offen sagen, ick hätte bei weitem nicht soviel von diesen doch noch sehr jungen Männern erwartet! Das sagt uns oben auf den Trümmern der Kommandeur und verantwortliche Offizier der hier eingesetzten Pioniere.
Die schweren Verluste der Sowjets
In den letzten vier Monaten SK Divisionen und - 39 Brigaden zerschlagen
.DNB Berlin, 7. September. Das Oberkommando der Wehrmacht teilt mit: In den schweren Kämpfen an der Ostfront wurden in der Zeit vom 1. Mai bis zum 31. August d. I. vor allem im südlichen Abschnitt von den gegen den erbitterten feindlichen Widerstand unaufhaltsam vordringenden deutschen Truppen 56 Divisionen und 39 Brigaden der Sowjetarmee zerschlagen. Es handelt sich im einzelnen um folgende Schützendivisionen: 8. mot. Division, 25., 33. Eardedivision, 41., 47. Gebirgsdivision, 92., 95. mot. Division, 99., 103., 109., 147., 150.,
169., 172., 181., 226., 227., 229., 248., 252., 253., 256., 262.,
267., 271., 276., 317., 321., 329., 341., 345., 351-, 355., 357.,
865., 381., 386-, 390., 396., 400., 404., 411. Divisionen und die 21. Eardedivision.
An Schützenbrigaden wurden zerschlagen: Die 20. mot. Brigade, 22., 23. mot. Brigade, 25., 53-, 57. Stoßbrigade, 59., 79.,
138., 142., 143. Brigade, ferner die 7. Marinebrigade, 8. und 8. Marinebrigade, sowie die 3. Luftwaffenürigade.
Unter den schwer angeschlagenen und zum größten Teil vernichteten Kavalleriedivisionen befinden sich: 18. Gebirgsdivision,
26., 38., 40., 46., 49., 54., 62, 64., 76-, 72. und 82. Division. Besonders hoch war der Einsatz der bolschewistischen Panzerbrigaden, die zur Unterstützung der Infanterie verzweifelt versuchten, die vorstürmenden deutschen Angriffe aufzuhalten. Die Bolschewisten verloren bei diesen Kämpfen Tausende von Panzerkampfwagen; bei den zerschlagenen Panzerbrigaden handelt es sich um die 5. Eardebrigade, 6., 7., 37., 39., 40., 48., 55., 56^
57., 63., 67., 99., 131., 136., 138., 139., 140., 149-, 158., 168., 197^
198., und die 199. Panzerbrigade.
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Bolschewistischer Angriff auf deutschen Jagdflugplatz DNB Berlin, 7. Sept. Einige bolschewistische Kampfflugzeuge versuchten am Spätnachmittag des 5. September einen deutschen Jagdflugplatz im Raum von Woronesch anzugreifen. Am Alarm- start griff die auf dem Flugplatz liegende deutsche Jagdgruppe den feindlichen Verband an und schoß innerhalb kurzer Zeit 26 der angreifenden bolschewistischen Flugzeuge ab, während der Rest die Flucht ergriff. Auf deutscher Seite entstanden keine Verluste.
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3990. Feindflug einer Fernaufklärerstaffel Berlin, 7. Sept. Eine Fernaufklärerstaffel, die gegenwärtig an der Ostfront eingesetzt ist, führte in diesen Tagen ihren 3000. Feindflug durch. Die Staffel erfüllte ihre schwierigen Erkundungsaufträge mit größter Gewissenhaftigkeit und schuf durch ihre genauen Aufklärungsergebnisse die Grundlagen für viele erfolgreiche Heeresoperationen und wirksame Angriffe von Fliegerverbänden. Der Reichsmarschall hat den tapferen Angehörigen der Staffel seinen Dank und seine Anerkennung ausgesprochen.
Mit dem Eichenlaub ausgezeichnet
DNB Aus dem Führer-Hauptquartier, 6. Sept. Der Führer verlieh heute dem Leutnant d. R. Gerhard Hein, Kompanie- sührer in einem Infanterie-Regiment, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und sandte an ihn nachstehendes Telegramm: In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kampf für die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen als 120. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Ritterkreuzträger Oberfeldwebel Vurghartswieser gefallen DNB Berlin, 7. Sept. Bei den Kämpfen im nördlichen Frontabschnitt fiel am 22. August Ritterkreuzträger Oberfeldwebel Max Vurghartswieser, Zugführer in einem Gebirgsjäger- Regiment. An der Spitze seiner Gebirgsjäger fand das tapfere und erfolgreiche Soldatenleben dieses Ritterkreuzträgers seine frühe Erfüllung.
Schneidige Tat eines 25jährigen Feldwebels
Der „Feuerberg", eine wichtige Höhe südostwärts des Jlmen- sees, war kürzlich drei Tage lang von überlegenen bolschewistischen Kräften angegriffen worden. Die heldenmütige deutsche Verteidigung wies alle Vorstöße mit hohen blutigen Verlusten für den Feind ab. Immer wieder wurde die Höhe von den Bol- schewisten vor jedem neuen Angriff mit schwerem Trommelfeuer belegt.
Als alle deutschen Offiziere ausgefallen waren, übernahm der 25jährige Feldwebel Kadenbach die Führung. Der nächste bolschewistische Angriff, der von Panzerkampfwagen unterstützt wurde, drang etwa 100 Meter tief in die deutsche Stellung ein. Aus eigenem Entschluß führte der Feldwebel mit den 23 Ver- teidigern des „Feuerbergs" einen überraschenden Gegenstoß. Mit „Hurra" stürmten die wenigen deutschen Soldaten heraus. Der Feldwebel, der aus vielen Granatsplitterwunden blutete, riß seine Soldaten zur höchsten Leistung mit und hielt mit ihnen die Stellung gegen weitere Gegenangriffe, bis die eingetroffenen Verstärkungen den wichtigen Stützpunkt endgültig sicherten.
Einsatz der norwegischen Polizeikompanie der Legion
DNÄ Oslo, 7. Sept. Im Rahmen eines feierlichen Appells vor dem Osloer Schloß überreichte Ministerpräsident Quisling der Polizeikompanie der norwegischen Legion eine neue Fahne. In einer Ansprache würdigte er den Einsatz der norwegischen Freiwilligen an der Ostfront und wies auf die einmalige geschichtliche Bedeutung des europäischen Abwehrkampfes im Osten hin. Auch Norwegens Schicksal hänge von diesem Ringen ab, weshalb das Land und seine Freiwilligen besonders stolz seien. Anschließend verabschiedete der Ministerpräsident die Polizeikompanie, die unter der persönlichen Führung des norwegischen Polizeiministers Jonas dieser Tage an die Ostfront fährt.
Ritterkreuz für einen kampffreudigen Jagdflieger DNB Berlin, 7. Sept. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Feldwebel Anton Hafner, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader. Feldwebel Anton Hafner, am 2! 6. 1918 zu Erbach geboren, hat als kampffreudiger Jagdflieger in zahlreichen Luftkämpfen 50 Lustsiege errungen. Daneben bewährte er sich in schneidigen Tiefangriffen, in denen er den Bolschewisten Verluste an Menschen und Material zufügte.
Sowjejhäfen am Schwarzen Meer
Die Sowjets besaßen am Schwarzen Meer elf bedeutende Hä fen: Odessa, Jewpatoria, Sewastopol, Feodosia, Kertsch, Niko- lajew, Taganrog, Noworossijsk, Tuapse, Poti und Batpm. Davor haben sie acht verloren. Nur noch Tuapse, Poti und Batun stehen den Sowjts zur Verfügung. Außerdem gibt es an dei noch den Sowjets gehörenden Schwarzmeerküste einige weiten Häfen, die aber nur Fischerkähnen Unterkunft bieten können.
Der etwa 150 Kilometer Westlich von Noworossijsk gelegen« Hafen Tuapse gehört zwar noch zu den größeren Häfen de« Schwarzen Meeres, hat aber nicht die Bedeutung von Noworossijsk oder Batum. Er war ursprünglich auch nur ein Fischerdorf, das wegen seiner idyllischen Lage und dem milden subtropischen Klima zum beliebtesten Sommeraufenthalt der Oberschicht des Zarenreiches wurde. Die Schlösser und Villen aus dei zaristischen Zeit wurden dann von den Sowjets in Klubhäuser oder auch Fabriken umgewandelt. Als Hafen erhielt Tuaps« erst durch die Erdölleitung Bedeutung, die von Maikop hierhei gelegt wurde und mit 85 Kilometern der kürzeste Weg des Mai- kopöls zum Meer ist Nach dem Ausfall des Erdöls von Maikop hat Tuapse für die Sowjetflotte seine Bedeutung als Tankhafen verloren und wird nur noch zur Verschiffung der geschlagenen Truppen benutzt, soweit das unter den ständigen Bombardements der deutschen Luftwaffe überhaupt möglich ist.
Batum stellt man sich gewöhnlich als schmutziges, nach Petroleum stinkendes Nest vor, dessen Luft und Wasser von den zahlreichen Raffinerien verpestet wird. Aber obwohl die Bedeutung Datums in seinen Raffinerien und Erdöl-Verladeeinrich- tungen besteht, ist es doch eine der schönsten Städte der Schwarz« meerküste. Es liegt — nur wenige Kilometer von der türkischen Grenze entfernt — an einer prächtigen Bucht, inmitten einer üppigen südlichen Pflanzenwelt. Aus der zaristischen Zeit ist hier noch ein Botanischer Garten vorhanden, der ehemals weltberühmt war. Die landschaftliche Schönheit der Umgebung Datums wird noch durch die bis fast ans Meer tretenden adscharischen Berge gehoben. Das Klima ist so mild, daß bei Datum sogar Teepflanzungen gedeihen. Die Sowjets haben versucht, die Bedeutung von Batum zu Gunsten von Noworossijsk zu mindern, doch ist Batum schon wegen der hier endenden Oelleitung aus Baku und als Endpunkt der transkaukasischen Bahn der wichtigste Hafen der Kaukasusküste geblieben. Batum wurde den Russen erst im Jahre 1878 auf dem Berliner Kongreß zugesprochen und war danach noch einige Jahre Freihafen. Die Bevölkerung war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich mohammedanisch. Bis zum -Peltkriegsende gab es nur eine russische Kirche, dagegen drei Moscheen in Datum. Die Sowjets haben sowohl die Moscheen wie die russische und die Kirchen der Griechisch-Orthodoxen und der Armenier geschlossen. Wie alle bedeutenden Städte hat auch Batum infolge der krampfhaften Jndustrialisterungspolitik der Sowjets seine Einwohnerzahl verdoppelt. Es hat heut etwa 50 000 Einwohner gegen 26 000 vor dem ersten Weltkrieg. Neben dem Erdöl führte Batum auch noch Manganerz, Seidenkokons und Wolle aus. Wegen seiner Verkehrs- und handelspolitischen Bedeutung ist Batum schon zu zaristischer Zeit stark befestigt gewesen, und die Sowjets haben diese Befestigungey noch verstärkt, ohne allerdings den fehlenden Kriegshafen hinzuzubauen, so daß die aus ihren alten Standorten vertriebene Sowjetflotte den Handelshafen benutzen muß.
Poti, das etwa 50 Kilometer nördlich von Batum liegt, ist, wie fast alle Häfen an dieser Küste des Schwarzen Meeres, eme türkische Gründung und von den Russen erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts erobert worden. Es liegt an der Mündung des Rion, des aus der Antike unter dem Namen Phasts bekannten Flusses Der Fluß ist durch die Argonautensage und das Goldene Vlies bekannt geworden und gilt heute als Grenze zwischen Europa und Vorderasien. Von hier stammen auch die Fasanen, die erst in spätrömischer Zeit in Europa eingeführt wurden und ihren Namen von dem Fluß Phasts erhielten. Heute ist Poti, das im Altertum eine blühende griechische Kolonie war, ein Hafen, der vorwiegend als llmschlagplatz für das Manganerz von Tschiaturi benutzt wird Außerdem ist er für die Verschiffung der kaukasischen Edelhölzer wichtig. Als Kriegshafe« hat er kaum Bedeutung, da er zur Versandung neigt und auch von ungesunden Fiebersümpfen umgeben ist. Bei unruhiger See können die Schiffe in dem schlecht geschützten Hafen nicht an- legen, sondern müssen bis Batum durchfahren.
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